Tierhaltungsverbot nach Verurteilung?

  • Die Befugten würden ja nur weiterleiten, wär also doch nur halbes Drama.
    Wenn mich jetzt jemand anscheißt, steht hier auch wer vor der Tür :D oder ich bekomm Post oder beides... oder nicht?

    Ich denk, sooo vieles würde sich gar nicht ändern, nur verdichten vielleicht.

    Aber ich kann auch nicht hellsehen.

    Ich les nur gerad den Eingangspost und den Post von Buddy-Joy danach und verstehe, dass es an Leuten mangelt? Unter anderem auch wegen hunderten von Fehlmeldungen.

    Wie das finanziert werden soll? Ich reg mich jedes jahr drüber auf, was allein in den 2 Städten die ich gut kenne an Blödsinn gebaut wird.
    Rotenburg hat den "Goldenen Arsch", ja wir brauchten halt dringend ein goldenes Stadttor mitten auf ner fetten Kreuzung^^
    Und eine metallene Halbkugel auch. Für Kinder. Im Sommer verbrennen sich die Kinder daran und im Winter frieren sie fest. Mal abgesehen davon, dass sie da nichtmal hochkommen, sondern nur abrutschen.


    Es ging ja darum, dass manche Tierquäler nach dem Urteil (und vor Gericht wurde es eindeutig bewiesen bzw auch zugegeben) nur Bewährung bekommen und kein Tierhalteverbot.
    Ich denke, das ist schon verbesserungswürdig.

  • Mit Verlaub, aber es geht doch hier nicht darum, dass irgendwelche Vereine jederzeit Zutritt in unsere Wohnungen haben sollen.

    Mein Vorschlag ging vielmehr dahin, eine Zusammenarbeit zwischen Behörden und anerkannten Verbänden in Anlehnung an das naturschutzrechtliche Modell anzustreben.
    (Und auch hier gibt es keinerlei "Kontrollbefugnisse" für die Naturschutzverbände! Gleichwohl aber sehr wichtige Beteiligungs- und Mitwirkungsmöglichkeiten.)

    Es ging darüber hinaus nicht um eine konkrete Forderung, die unsere Grundrechte mit den Füßen treten soll.

    Sondern um eine Idee, über deren genaue Ausgestaltung man sich Gedanken machen könnte.

    Wo gäbe es Möglichkeiten der Zusammenarbeit?
    Wo könnten Tierschutzvereine mit ihrem Fachwissen ansetzen und unterstützend tätig werden?
    Wie können sie das Tierschutzgesetz gemeinsam mit den Behörden vertreten?
    Nach welchen Kriterien wäre das Anerkennungsverfahren auszurichten?
    Welche Kompetenzen könnten Tierschutzvereinen im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten gegeben werden?

    Und das ist nur ein kleinster Teil der Fragen, die ohnehin vorab zu klären wären.

    Daher muss sich jetzt auch gar niemand echauffieren, insbesondere, wenn doch eigentlich und offensichtlich überhaupt nicht klar ist, wo sich Kritikpunkte ergeben könnten.

    LG, Caro

  • Damit auch Björn vielleicht mal das Problem versteht:
    In eine Wohnung darf niemand einfach so rein, auch die Polizei (und das sind nun wirklich Fachkräfte) nicht, da gibt es ganz enge Grenzen.
    So, jetzt hat NRW ein Gesetz erlassen, dass die Unverletzlichkeit der Wohnung eingeschränkt wird, wenn vermutet wird, dass man einen gefährlichen Hund hält oder wenn man das tatsächlich tut.
    Und schon gilt das Grundgesetz nicht mehr.
    Vermutet die Polizei, dass ich Drogen anbaue, dann dürfen die nicht einfach vor meiner Tür stehen. Dann muss erst ein Richter das erlauben und selbst mit dieser Erlaubnis gelten z.B. enge Zeitrahmen.
    Vermutet man bei dir einen Soka, dann darf jeder Depp vom Ordnungsamt ohne diese ganzen Grenzen. Das ist nicht nur eine Aushebelung des Grundgesetzes, das verträgt sich auch nicht mit den Menschenrechten. Und das ist das höchste Gut.
    DAS ist schon schlimm genug.
    Und jetzt noch irgendwelche Tierschutzleute?

    Nein, danke!!!

    Und nein danke, ich verzichte auch auf irgendwelche Gutachten oder sonst was von diesen Leuten. :D

    Und was sollen die denn bitte weiterleiten?
    Oma Müller hat gesagt, das Opa Meier seinen Hund schlägt?
    Kontrollieren dürfen sie nicht, aber Hörensagen sollen sie weitergeben?

    LG
    das Schnauzermädel

  • Zitat

    Die Befugten würden ja nur weiterleiten, wär also doch nur halbes Drama.
    Wenn mich jetzt jemand anscheißt, steht hier auch wer vor der Tür :D oder ich bekomm Post oder beides... oder nicht?

    Nein es steht nicht JEMAND vor deiner Tür, sondern ein mensch der eine gewisse Ausbildung absolviert hat und dadurch zum handeln legitimiert wurde.

    Zitat


    Wie das finanziert werden soll? Ich reg mich jedes jahr drüber auf, was allein in den 2 Städten die ich gut kenne an Blödsinn gebaut wird.

    Nun das wird so nicht funktionieren. Es wird hier nach einem einheitlichen "gesetzt" geschrien und die Umsetzung ist dann auf Landesebene angesiedelt. Würde wieder jedes Städtle/Gemeinde sein eigenes Süppchen kochen, dann könnten das die gemeinden selbstlösen. Aber wenn wir eine Verfolgung und Durchsetzung des Haltungsverbotes wollen, dann bräuchte wir ein Gesetz.


    Zitat

    Es ging ja darum, dass manche Tierquäler nach dem Urteil (und vor Gericht wurde es eindeutig bewiesen bzw auch zugegeben) nur Bewährung bekommen und kein Tierhalteverbot.
    Ich denke, das ist schon verbesserungswürdig.

    Ja das sehe ich durchaus auch so. Aber Gesetzgebungsverfahren in D sind langwierig und die Kontrolle ist wiederum teuer.

  • Zitat

    Damit auch Björn vielleicht mal das Problem versteht
    LG
    das Schnauzermädel

    Und damit Du auch mal die Problematik verstehst, die ich in diesem Thread diskutieren möchte... Einfach mal die Überschrift lesen!
    Ich darf ja keine Namen nennen, aber das Thema so weit fächern, daß wir zuerst über Finanzierbarkeit, dann über Zuständigkeit und letztendlich über "Grundrechte" diskutieren, finde ich am eigentlichen Thema vorbei.
    Dann werden gesellschaftliche Probleme, wie Kindersch.nder und häusliche Gewalt hier mit eingeworfen... :verzweifelt:
    Ich will auch eig. nichts über´s Denunzieren bereden (auch wenn ich mich darauf eingelassen habe)...
    Mir geht es darum, warum VERURTEILTE TIERQUÄLER kein TIERHALTUNGSVERBOT bekommen.

    Müssen erst Leute von der Animal Liberation Front aktiv werden damit etwas passiert?
    Früher oder später wird es so sein, wenn Staat und Otto-Normal-Bürger sich nicht mehr in der Verantwortung sehen oder der ganze "Spaß" zu teuer wird!

  • Zitat

    Ach komm, dann lass doch einfach das Orga, Verein usw weg.
    Ich glaub es geht Björn darum, dass Befugte kontrollieren dürfen um den Amtsvet zu entlasten (allein kann der ja nicht alles schaffen, sieht man jetzt schon).

    Ich mag mich irren, aber so verstehe ich es.

    Das wär doch nun kein Drama?

    Irgendwelche privaten Hanseln, die wichtigtuerisch in meiner Privatsphäre rumschnüffeln dürfen? Hatten wir mal, nannte sich Blockwart. Kann ich gut drauf verzichten.

    Sorry für den Vergleich, aber bei solchen Rufen nach immer mehr an Kontrolle und Überwachung geht mir die Hutschnur hoch.

    Andrea

  • Zitat

    Und damit Du auch mal die Problematik verstehst, die ich in diesem Thread diskutieren möchte... Einfach mal die Überschrift lesen!

    Ich für meinen Teil habe das. Ja, ich weiß, welchen Fall Du meinst, ja, da rege ich mich auch drüber auf -- ich kenne nämlich eine der Betroffenen, die nun aufgefordert wird, einen Hund zurückzugeben. Die hat allerdings anwaltlichen Beistand und sieht dem Rechtsstreit gelassen entgegen.

    Damit, diesen Extremfall für ein Plädoyer nach mehr Kontrolle rauszukramen, kommst Du mir vor wie jemand, der jeden Fall eines rückfälligen Kinderschänders nutzt, um lauthals nach der Todesstrafe zu plärren. Trotz des plakativen Aufmachers werde ich jedoch nicht mit Dir darin konform gehen, die Freiheit und Privatsphäre von Millionen einzuschränken, um einige wenige Extremfälle zu vermeiden. Das ist mir zu einfach und zu sehr auf Stammtischniveau.

    Zitat


    Ich darf ja keine Namen nennen, aber das Thema so weit fächern, daß wir zuerst über Finanzierbarkeit, dann über Zuständigkeit und letztendlich über "Grundrechte" diskutieren, finde ich am eigentlichen Thema vorbei.

    Du bist doch begierig auf den Zug aufgesprungen, als Du Orgas/befugte Personen/wasauchimmer" als Kontrollinstanz in den Raum geworfen hast. Jetzt beschwer Dich nicht, dass andere Nutzer, Dir das um die Ohren hauen.

    Zitat


    Mir geht es darum, warum VERURTEILTE TIERQUÄLER kein TIERHALTUNGSVERBOT bekommen.

    Wir leben in einem Rechtsstaat -- glücklicherweise noch. Da entscheidet jedes Gericht nach dem Einzelfall. Da gehen sicher auch Entscheidungen fehl -- das ist nicht das erstrebte Ziel, aber wahrscheinlich unvermeidlich wo Menschen handeln.

    Ich kann Dir mal ein Gegenbeispiel nennen, wo so vorgegangen wird, wie Du es Dir wünschst. In den USA (zumindest in vielen Staaten) erhalten verurteilte Sexualstraftäter die Auflage sich als "Sexual Offender" zu registrieren. Diese Datenbanken sind öffentlich einsehbar. Nun gibt es aber auch Bundesstaaten in den USA, in denen es eine Sexualstraftat ist wenn ein Mann ab einem bestimmten Alter Sex mit einem Mädchen unter 16 oder 18 hat. Das führt dann bisweilen dazu, dass erboste Eltern Anzeige erstatten, weil ihnen der Freund der Tochter nicht passt und dann stehen 18-jährige Schüler, die mit Ihrer minderjährigen Freundin einvernehmlichen Geschlechtsverkehr hatten auf einmal in der Datenbank gemeinsam mit gemeingefählichen "Sexual Offenders". Was das für den weiteren Lebensweg bedeutet, kannst Du Dir vielleicht vorstellen, bei Bedarf suche ich gerne ein paar Quellen für Dich raus.

    Andrea

  • Hallo

    Vielen Dank Andrea,
    für diesen feinen, wohlformulierten und durchdachten Beitrag!!!

    Das spart Zeit und Arbeit und
    ich kann es mir bequem machen, denn
    ich bin komplett Deiner Ansicht.

    Viele Grüße

  • Zitat

    Mein Vorschlag ging vielmehr dahin, eine Zusammenarbeit zwischen Behörden und anerkannten Verbänden in Anlehnung an das naturschutzrechtliche Modell anzustreben.
    (Und auch hier gibt es keinerlei "Kontrollbefugnisse" für die Naturschutzverbände! Gleichwohl aber sehr wichtige Beteiligungs- und Mitwirkungsmöglichkeiten.)

    Dein Vorschlag, liebe Caro, wäre eigentlich nen eigenen Thread wert ...
    denn darüber könnte man wirklich mal ernsthaft diskutieren.
    Wobei mir als allererstes die Frage einfiele, wie sich die Vereine denn qualifizieren müssten, um "anerkannt" zu werden.
    So wie die Tierschutzszene derzeit aufgestellt ist kann sie als Paradebeispiel für Nicht-Professionell und Diletantisch herhalten - und es gibt von wirklich guten, toll und effizient arbeitenden Vereinen bis hin zu Fällen wie dem, über den wir hier ja nicht schreiben, alles!

    Eine Spitzel-Gesellschaft hilft den Tieren m.M. nach genausowenig wie ein Überwachungsstaat.
    Eindeutige(re) juristische Vorgaben, die sich dann aber auch in den Moral- und Wertvorstellungen verankern, sind der einzige Weg zur Veränderungen, verlangen aber einen langen Atem.

    (Es gibt dazu in der Geschichte der BRD ein paar Beispiele: z.B. sehr viele Gesetze, die die Rechte der Frauen einschränkten und die nach und nach abgebaut wurden - inzwischen ist das dann auch in den Köpfen der meisten Menschen angekommen)

    lg
    Susa

  • Zitat

    Wobei mir als allererstes die Frage einfiele, wie sich die Vereine denn qualifizieren müssten, um "anerkannt" zu werden.
    So wie die Tierschutzszene derzeit aufgestellt ist kann sie als Paradebeispiel für Nicht-Professionell und Diletantisch herhalten - und es gibt von wirklich guten, toll und effizient arbeitenden Vereinen bis hin zu Fällen wie dem, über den wir hier ja nicht schreiben, alles!

    Da gebe ich Dir absolut recht, Susa. Es müssten klare Vorgaben aufgestellt werden.
    Wobei das der Tierschutzszene gewiss nicht schaden würde, wenn die vielen einzelnen Grüppchen auch ein wenig gebündelt würden.


    Zitat

    Eine Spitzel-Gesellschaft hilft den Tieren m.M. nach genausowenig wie ein Überwachungsstaat.

    Hiervon möchte ich mich auch ganz deutlich distanzieren.
    Nicht mehr Kontrolle. Sondern bessere Zusammenarbeit.


    Und ich konnte auch in Björns Beiträgen nicht derartig heftige Forderungen lesen, die einen Vergleich zur Blockwart-Spitzelei oder zu Neighbourhood Watch zuließen.
    Beide Beispiele haben eindringlich gezeigt, bzw zeigen es immernoch, dass sie nicht zweckdiendlich sind.

    Letztlich geht es in erster Linie darum, weitere Fälle von Tierquälerei zu vermeiden.
    Da sehe ich bei einer Unterstützung durch die Tierschutzvereine durchaus Chancen.

    LG, Caro

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!