Schmerzen beim Koten - langsam ratlos

  • Hallo,


    mein Hund hat ein Problem, das uns Rätsel aufgibt. Seit letzte Woche Dienstag hat er beim Kotabsatz Schmerzen. Das äußert sich so, dass er sich hinhockt zum Koten und wenns gerade rauskommt, schreit er auf und läuft ein paar Meter weg. Am Anfang haben wir gedacht, er hätte gar nichts gemacht, aber wenn man genau sucht, findet man meistens ein Bällchen Kot. Oft setzt er sich danach nochmal hin und kotet ganz normal den Rest aus, ohne Aufschreien. Ansonsten war alles wie sonst, er hüpft rum, ist ganz normal aktiv usw.


    Wir waren nun schon zweimal beim Tierarzt. Das erste Mal hat die Tierärztin nach den Analdrüsen geschaut und rektal nach der Prostata getastet. Die wäre "allenfalls leicht vergrößert". Da ich ihr erzählte, dass er gerade auch wieder so schlimm sei, was läufige Hündinnen angeht, vermutete sie dennoch, dass es eine Prostata-Entzündung sein könnte und er bekam ein paar Tage Antibiotika. Es tat sich jedoch nichts und so gingen wir am Montag erneut hin. Dieses Mal behandelte ein anderer Tierarzt. Er schaute auch mit einem Spekulum rein und machte Reaktionstest, weil es ja auch was mit der Wirbelsäule o.ä. sein könnte. Bei einem Test verhielt er sich an einer Pfote auffällig (Pfote wurde umgedreht und er setzte sie manchmal nicht sofort wieder richtig auf, das konnte ich zuhause aber nicht reproduzieren). Er konnte aber keinen Schmerz auslösen, soviel er auch an ihm herumtastete und verbog. Aufgrund des Tests nahm er aber an, dass es evtl. ein eingeklemmter Nerv ist und gab uns bis Sonntag Phen Pred mit und wir sollen abwarten, wie es sich damit entwickelt.
    Leider passierte nicht viel. Der einzige Unterschied war, dass er die letzten Tage nicht mehr aufgeschrien hat, weggelaufen ist er aber meistens. Das mag aber auch daran liegen, dass der Kot die letzten Tage sehr weich war. Heute war er wieder härter und er schrie auf, trotz Phen Pred.


    Was mich beschäftigt ist, ob es sich nicht um eine Fissur o.ä. handeln könnte, die man vielleicht so gar nicht erkennt? Oder ist das abwegig? Ich finde es jedenfalls auffällig, dass er ja erstmal ein Weilchen problemlos in der Position sitzt und auch drückt und erst aufschreit, wenn er den Kot rauswirft. Das spricht doch eher dafür, dass der Schmerz direkt am Anus ausgelöst wird. Oder seh ich das falsch?


    Hat sowas jemand schon mal erlebt? Oder gibt es vielleicht außer Prostata, Analdrüsen, Rückenprobleme noch was anderes, was als Schmerzauslöser in Frage kommt?


    Ich werde auf jeden Fall wieder zum Tierarzt gehen und ihm meine Beobachtungen nochmal genau schildern. Ich hab sonst langsam das Gefühl, der wird eher mit Medikamenten kranktherapiert :(

  • Schmerzen in einem Bein oder einer Pfote? Fällt mir gerade ein, weil meine Hündin mit einer zerschnittenen Vorderpfote gerade große Probleme mit dem Kotabsatz hat: sie zögert endlos, läuft gehockt weiter und braucht ewig, bis sie sich so hinsetzen kann, daß es ncht ganz so weh tut. Wenn dien Hund beim Bewegen einer Pfote fiept, ist das vielleicht irgendwas Ähnliches im Busch, irgendwas mit Pfote, Bein oder Schulter, das ihm beim Drücken wehtut?
    Auf jeden Fall gute Besserung!

  • Nein, er scheint so an der Pfote direkt nichts zu haben, der Gedanke kam mir aber auch schon mal. Wie gesagt, er kann ja auch bis zu dem Moment, wo es anscheinend rauskommt, in der Position verharren ohne Probleme. Das war nur ein Reaktionstest, normalerweise sollten Hunde die Pfote sofort wieder umdrehen, die Reaktion war bei ihm teilweise wohl verlangsamt, was auf ein Problem mit dem Rücken (z.B. eingeklemmter Nerv) hindeuten könnte. Ich habs aber zuhause nochmal nachgestellt und konnte das da nicht feststellen und zweifle auch irgendwie daran, dass das jetzt direkt mit dem Problem zu tun hat. Er bewegt sich auch völlig normal, läuft die Treppen hoch, hopst wie immer rum, alles wie immer.

  • Was fütterst du denn deinem Hund?


    Unsere hat mal einen Parmaschinkenknochen (diese aus den Zoogeschäften) bekommen. Sie hat dann beim Häufchen machen auch geschrien. Ich hab mich auch gewundert und hat dann gesehen, dass in ihrem Häufchen noch Knochenstückchen waren, die dann wohl gepiekst haben müssen. Das war das letzte Mal, dass sie sowas bekommen hat..

  • ausser den von dir aufgezählten Sachen, würde mir noch einfallen, daß evtl. ein Fremdkörpter im Darm steckt.


    Evtl. mal in eine gute Klinik gehen, die haben doch mehr Untersuchungsmöglichkeiten.

  • Er hat Lukullus Trockenfutter bekommen, als das losging. 2-3 Wochen vorher oder so hatte ich ca. eine Woche Fertig-Barf gefüttert (aber keine ganzen Knochen), da hatte er sehr harten Kot, aber wenn es da einen Zusammenhang gibt, hätte es sicher eher auftreten müssen?
    Im Moment bekommt er Real Nature Nassfutter, weil ich seinen Kot noch etwas weicher halten wollte, damit es weniger weh tut. Wobei der eigentlich auch vorher nicht hart war. Aber das Aufspringen macht er auch bei relativ weichem Kot noch, nur bei Durchfall (hatte er letztens einmal kurz nach dem Tierarzt-Besuch) scheinbar nicht mehr.
    Fremdkörper wäre auch noch eine Idee. Aber hätte man den nicht bei der rektalen Untersuchung schon finden müssen, wenn es irgendwas direkt am Ausgang ist :???:


    Achja, die Form des Kotes ist normal und es ist auch kein Blut drin.

  • Also ich baue bei so undurchsichtigen Sachen lieber auf Geräte, da hat man dann eben die Ergebnisse.
    Röntgen mit Kontrastmittel, Ultraschall usw.

  • Hallo.
    Das Aufspringen nach dem Koten kann jetzt auch angewöhnt sein. Oder einfach noch der Gedanke, es könnte ja noch wehtun, das Häufchen. Bruno hatte früher auch große Probleme beim Koten und ist immer im Galopp weggerannt. Nun ist seit längerer Zeit alles ok und er rennt immer noch wie von der Tarantel gestochen weg.

  • Da würde ich mich Bentley anschließen und an deiner Stelle auch mal gezielt nach einem Fremdkörper suchen lassen. Kann ja manchmal ein ganz winziges z.B. Holz- oder Knochenplitterchen oder sonstwas sein, das er mitgeschluckt hat, das sich jetzt blöde eingepiekt hat und vielleicht gerade da sitzt, wo der TA bei einer rektalen Untersuchung nicht mehr hinkommt.

  • Bei bestehenden Prostataproblemen liegt das als Ursache gar nicht sooo fern...Männer mit entzündeter Prostata laufen wie John Wayne, weils so weh tut und Kotabsatz tut dann furchtbar weh...


    Eine entzündete Prostata, die durch läufige Hündinnen bedingt ist, ist ja nicht entzündet, weil dort Keime rumschwirren, sondern sie ist vergrößert und entzündet, weil sie grad zu viel arbeitet. Dass da AB-Gabe nciht so anschlägt wundert mich gar nicht sehr.


    Andere mögliche Ursachen - im Zusammenhang mit der verzögerten Stellreaktion - wären z. B. Spondylosen oder BS-Probleme.


    Auch Fissuren im Analbereich können der Auslöser sein - die Darmschleimhaut ist ja gefältet, so dass auch bei der direkten Untersuchung mal ein Knochenstück in einer "Falte" versteckt, übersehen werden kann.


    Egal, was die Ursache ist - der ich auch gründlich nachgehen lassen würde - hilfreich für Deinen Hund ist es allemal, wenn dafür gesorgt wird, dass der Kot in der nächsten Zeit schön "flutscht"... wenn Milchprodukte vertragen werden, z. B. durch die Beigabe von Buttermilch und/oder Öl, wenn Milchprodukte nicht so gut ankommen, dann mit Pektin oder Laktulose z. B.


    LG, Chris

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