Hund für einen Alkoholkranken ?

  • Zitat

    . Andererseits ,wenn er für einen Hund verantwortlich ist ,motiviert es aber vielleicht auch ,trocken zu bleiben.


    Das ist leider ein ganz großer Irrtum. Ein Suchtkranker wird nicht wegen eines Kindes, eines Familienangehörigen, Partner oder Hund abstinent leben, wenn er es nicht selber möchte und den Willen dazu aufbringt!


    Ich halte einen Hund nur nach einer langen Phase der Trockenheit für sinnvoll.

  • Hm...ich will dazu auch was schreiben, da ich selbst eine Alkoholiker in der Familie habe.
    Es gibt verschiedene Formen des Alkoholismus... und davon abhängig auch die Frage, ob es mit einem Tier (egal ob Hund oder Katze) gutgehen würde. Mit einem Rückfall muss man IMMER rechnen.... Man bleibt sein Leben lang Alkoholiker, auch wenn man trocken ist!


    Nun, wenn ich meine Alkoholikerin (klingt das blöd...) angugge, ich würde ihr keinen Hund mehr geben. Sie ist kein Dauersäufer, absolut nicht und wenn sie nüchtern ist, eine wunderbare, nette und absolut zuverlässige Person. Allerdings ist der Minuspunkt eben, das sie Quartalstrinkerin ist. Nicht die schlimmste Form von Alkoholismus, aber auch nicht die leichteste. Aber - wenn ein Alkoholiker trinkt, dann meist tagelang. 'Meine' war Wochenlang trocken und nüchtern, dann der kleinste Stress, die kleinste Depression...und dann war sie locker mal eine Woche lang blau.
    Ihr Hund war da. ICH und mein Dad zum Glück auch. Der Hund wäre elendig verreckt...kein Futter, kein Gassi. Frauchen fällt nur rum...ist seltsam.
    Wie oft saß der Hund zitternd bei mir auf der Couch. Niemals will ich sowas wieder sehen.


    Ganz ehrlich - ich würde keinem Alkoholiker, von dem ich mir nicht zu 100% sicher bin, er rührt keinen Tropfen mehr an, keinen Hund geben, wenn nicht ICH die Verantwortung für den Hund (oder was auch immer für ein Tier) tragen kann. Wenn man einen Alkoholiker in der Family hat, bereitet es einem schon genug Stress und Kummer....da würde ich nicht auch noch ein Tier mit hineinziehen.


    Wie wäre es denn, wenn dein Dad erstmal im Tierheim mithilft? So sieht er, ob er dem Stress und der Verantwortung gewachsen ist. Welches Tier ihm am meisten zusagt...vielleicht 'verliebt' er sich und kann sich somit sagen - ich liebe dieses Tier, ich will es haben, egal was ist, ich schaff das - auch ohne Alkohol - erstrecht ohne Alkohol!
    Oder er sieht eben, dass er noch nicht 'bereit' für diese Verantwortung ist. Aber, er hat es probiert, er hat was gutes getan...er ist weiter. UND, er hat eine Beschäftigung und eine Ablenkung - was wirklich oft hilft.


    So würde ich es machen...nicht knall auf Fall...denn für das Tier wäre es nur Stress, wenn es nicht klappen würde.

  • Ganz ehrlich und ich will auch überhaupt keine Antwort darauf haben, weil das erst recht zu privat wäre....


    Es dürfte auch eine Rolle spielen, aus welchen Grund Dein Vater Alkoholiker wurde.


    Rein fiktive Beispiele:


    1. Dein Vater hat Deinem 19-jährigen Bruder seinen Sportwagen geliehen und dieser ist damit aufgrund zu schnellen Fahrens tödlich verunglückt. Seit diesem Unfall macht er sich bittere Vorwürfe und hat sich in den Alkoholkonsum geflüchtet.


    Hier würde ein Hund m.E. rein gar nicht helfen


    2. Deine Mutter ist bereits seit einigen Jahren verstorben, die Kinder sind alle ausgezogen....
    oder
    Er wurde in seinem Job gekündigt und sein Arbeitsplatz wurde durch einen jüngeren Mitarbeiter belegt. Er schreibt zwar x Bewerbungen, bekommt aber immer nur Absagen. Dein Vater fühlt sich in der Gesellschaft überflüssig und zu nichts mehr nutze.


    Hier würde ein Hund vielleicht wirklich helfen.


    Von daher kann ich mir kein Urteil erlauben und werde es auch nicht tun, ob es gut oder schlecht ist..

  • Zitat

    Also , Thema Hund ist durch .
    War heute mit Mogli dort ,mein Vater konnte nix mit ihm anfangen .War sogar ablehnend.


    Hat dein Vater deinen Hund zum ersten mal gesehen ?

  • Zitat

    Das ist leider ein ganz großer Irrtum. Ein Suchtkranker wird nicht wegen eines Kindes, eines Familienangehörigen, Partner oder Hund abstinent leben, wenn er es nicht selber möchte und den Willen dazu aufbringt!


    Ich halte einen Hund nur nach einer langen Phase der Trockenheit für sinnvoll.


    Dem kann ich wiederum nicht zustimmen.
    Wenn ein/e Alkoholkranke/r sich zur Therapie entscheidet, kann es sehr wohl von Vorteil sein, die Sucht durch etwas anderes zu "ersetzen". Die Abstinenzmotivation muss logischerweise von der süchtigen Person selber kommen, aber die Sucht gibt diesem Menschen auch etwas. Und am leichtesten verändert der Mensch sein Verhalten, wenn man etwas -das ihm etwas bringt, aber schadet- durch etwas ersetzt, was ihm etwas bringt und nicht schadet!


    Aber in dem Fall scheint es so, das sich ja nicht dewr Vater für den "Plan Tier" entschieden hat. Dann hat das ganze eh keinen Sinn!

  • Zitat

    Hat dein Vater deinen Hund zum ersten mal gesehen ?


    nein ,er kennt Mogli schon länger .


    Die Idee mit dem Hund kam von ihm . Er hatte es eher so nebenbei erwähnt ,dass es doch toll wäre ,so nen kleinen Hund zu haben .Als Jugendlicher hatte er selbst nen Hund ,von dem er immer schwärmte.


    Aber für mich ist das Thema jetzt sowieso erledigt .
    Er hatte gestern Ausgang und hat vermutlich Bier getrunken . Gibt er es nicht zu und leugnet weiter ,dass andere Erkrankungen vom Alkohol kommen , breche ich den Kontakt entgültig ab .
    Dass es soo schnell passiert ,hätte ich nicht gedacht...


    Also ,Thema Haustier ist nun generell vom Tisch.


  • Wie hat dein Vater sich denn bei früheren besuchen gegenüber dem Hund verhalten, hat sich das verändert ?
    Woher weißt du das er etwas getrunken hat ?
    Warum gleich den Kontakt abbrechen ? Du weißt das es eine Krankheit ist, oder ?
    Ich habe das Gefühl das du hier für dich selbst eine Rechtfertigung suchst.
    Du hast keine Zeit mit ihm Termine wahr zu nehmen, hast keine Zeit um ihn oft um dich zu haben usw.
    Es macht auf mich den Eindruck als würdest du über eine fremde Person schreiben.

  • Zitat

    Wie hat dein Vater sich denn bei früheren besuchen gegenüber dem Hund verhalten, hat sich das verändert ?
    Woher weißt du das er etwas getrunken hat ?
    Warum gleich den Kontakt abbrechen ? Du weißt das es eine Krankheit ist, oder ?
    Ich habe das Gefühl das du hier für dich selbst eine Rechtfertigung suchst.
    Du hast keine Zeit mit ihm Termine wahr zu nehmen, hast keine Zeit um ihn oft um dich zu haben usw.
    Es macht auf mich den Eindruck als würdest du über eine fremde Person schreiben.


    Emmakind, ich finde deine Fragen gehen weit über das dir/uns zustehende Maß hinaus.


    Mogli, du musst dich hier nicht rechfertigen. Da das Thema für dich durch ist, lass den Thread schliessen.

  • Oh-oh, nun wird es hier deutlich zu persönlich.


    Alkoholismus ist eine Krankheit, die auch Angehörige in schwierigste Zustände bringt. Nicht umsonst gibt es die Gruppen für Anonyme Alkoholiker und eigene Gruppen für Angehörige von Alkoholkranken.
    Co-Abhängigkeit ist für jeden Thema, der mit Abhängigen zu tun hat oder hatte (dazu zählt auch zB Mitleid an der falschen Stelle oder sich nicht abgrenzen zu können)


    Da die Frage nach dem Hund vom Tisch ist und (nur) darüber der Austausch gesucht wurde, hat dieser Thread hier für mich seinen Sinn erfüllt.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!