[HILFE] Zweijähriger Labrador wird bissig???

  • es kann durchaus sein, dass immer etwas essbares für ihn im spiel ist.


    im haus läuft er mir nicht hinterher. nur wenn ich nach hause komme, macht er das, da er sich freut und schleckt mich dabei zum beispiel ab. nach ein paar minuten, wenn die "nach-hause-kommen-situation" vorbei ist, läuft er mir nicht mehr nach. ich kenne dieses kontrolliert hinterherlaufen des hundes aus diversen reportagen. also das ist definitiv nicht der fall.


    wie gesagt, ich denke, dass unser verhältnis im normalfall eigentlich passt. er freut sich wenn ich zu ihm gehe und ihn streichle und kommt auch von selbst her und legt sich zu mir.


    es ist aber egal wer ihm in der jeweiligen situation etwas befehlen will. er wird dann bei jedem so agressiv.

  • Wie wäre es denn mit einem Trainer? Von der Ferne können wir das nicht beurteilen, das müsste jemand vor Ort sehen.


    Du streitest jegliche Möglichkeiten ab, da muss wirklich ein kompetenter Trainer ans Werk.

  • Zitat

    auf seinen platz geschickt zu werden und bis auf kommando dort zu bleiben, kennt er nicht. er folgt aber zb wenn ich ihm sage dass er sich hinlegen soll (platz machen) und erst wieder aufsteht wenn ich es ihm sage. das befolgt er solange ich in sichtweite bin.


    Dann mache doch ein Spiel daraus :D
    Bringe das dem Hund doch zwischendurch langsam bei :smile:
    Genauso würde ich nochmal das Abrufen (mit Leckerlie und liebevoll) nochmal üben.
    Das macht deinem Hund bestimmt Spaß.

  • LabRet
    Ist relativ einfach zu erklären.
    Dein Hund wird Erwachsen. Und lässt sich deine Unterwürfig-Machereien nich mehr gefallen.
    Er akzeptiert dich nicht.
    Von hier her kann dir keiner helfen, es kennt keiner die Abläufe bei dir.
    Ich kann dir auch nur zu nem Trainer raten, der dir und deinem Hund den richtigen Weg zeigt. ;)


  • Such dir einen guten Trainer ohne Rangordnungsgedöns, der dir zeigt, wie du das Vertrauen deines Hundes wieder gewinnen kannst.

  • Ich würde mir ebenfalls einen gescheiten Hundetrainer suchen und bis du einen (schnell) gefunden hast, Hausleine dran machen, damit du ihn sanft und ohne Zwang auf seinen Platz bringen kannst, ohne, dass du dich in Gefahr begibst.


    Alphawürfe und der ganze Schnadderradatsch drumherum sind absolut kontraporuktiv. Viel Glück!

  • Zitat

    es ist aber egal wer ihm in der jeweiligen situation etwas befehlen will. er wird dann bei jedem so agressiv.



    Es liest sich etwas so, als ob genau dabei etwas "schief" gelaufen ist.
    Denn sonst würde er ja nicht "so" reagieren.


    Ich tendiere auch zu einem Trainer, der gewaltfrei (!) arbeitet.
    Denn ein Trainer kann Euch zwei live im Umgang miteinander sehen. Dann wird er seine Beobachtungen an Dich weiterleiten und auch erklären können, warum was wie ist, und bestimmt Vorschläge machen, was Du dann anders mit Deinem Hund "arbeiten" kannst.



    Schöne Grüße noch
    SheltiePower

  • Hallo,
    was mir beim Lesen auffällt, ist, dass Du scheints sehr häufig das Halsband durch Festhalten/Packen/Ziehen als "mechanisches Element" einsetzt - statt mit dem Kerle auf eine Art zu kommunizieren, die er umsetzen und verstehen kann. Möglicherweise aus unbedachter Bequemlichkeit Deinerseits, wenns mal schneller gehen muss - so wie Halter sehr kleiner Hunde oft dabei zu beobachten sind, wie sie ratzfatz ihre Kurzen schnell ein paar Meter tragen, statt mit ihrem sitzstreikenden Hund das Weitergehen auszudiskutieren. Einfach weils einem für diesen Moment schneller, leichter, bequemer vorkommt.


    Dieses "am Halsband gepackt werden" ist für die allermeisten Hunde sehr unangenehm. Dann möglicherweise noch per Zug am Halsband irgendwo rausgezogen zu werden, ist noch eine Stufe schlimmer. Und dann das, was nun bei Euch passiert ist - dass nämlich der Hund mittlerweile eine solche Aversion gegen die Halsband-Packerei hat, dass solche Momente immer mehr eskalieren bei Euch.


    Du hast in der Vergangenheit in Sachen Kommunikation mit dem Hund manches Mal die Abkürzung gewählt, indem Du rein "mechanisch" per Halsband auf den Hund eingewirkt hast - statt also bei dem Beispiel "Hund kommt nicht unterm Tisch vor, wenn er soll" nach Alternativen zu suchen, wie man ihn dort wegbeordern könnte, hast Du nach ein, zwei Fehlversuchen die "mechanische Variante" gewählt und ihn dort am Halsband rausbefördert...dazu dann noch die Eskalation durch die körperliche Bedrohung, somit ist das Halsband bei Euch mittlerweile vom neutralen Gegenstand zu einem absolut negativ belegten Ding geworden, jeder Griff ans Halsband und in seine Richtung ebenfalls.


    M. M. nach habt Ihr lediglich ein Kommunikationsproblem - Du warst in diesen Momenten bisher lediglich aus Zeitnot/Ungeduld/mangelnder Kreativität nicht in der Lage, dem Hund auf eine ihm verständliche Art klar zu machen, was Du von ihm willst.


    Der Griff ins Halsband ist im ersten Moment ein scheinbar leichter Weg - aber das ist im seltesten Fall Kommunikation.


    DA wäre mein Ansatzpunkt.
    Stell Dir vor, Dein Hund wär "nackig". Wie würdest Du ihn dann von der stürmischen Besucherbegrüßung abhalten? Wie würdest Du ihn dann unterm Tisch rauskriegen?


    Ein chinesisches Sprichwort sagt - wenn Du es eilig hast, mache einen Umweg.
    Für mich bedeutet das, dass der vermeintlich kürzeste und leichteste Weg eine Situation zu bewältigen ist, auf Dauer nicht immer der beste Weg ist. Es eilig zu haben, verleitet zu unbedachten Handlungen.


    Ich würde das Halsband nun erst mal frühberenten und durch ein Geschirr ersetzen. Und dieses Geschirr gäbe es nicht als "Notgriff", sondern tatsächlich nur, um draussen eine Leine dran machen zu können. Im Haus wär der Hund bei mir "nackig", dann kommt man gar nicht in Versuchung, in die alten, eiligen Verhaltensmuster zurückzufallen.


    Und dann würde ich die Momente, in denen bisher der Griff ins Halsband nötig war, mit ganz viel Kreativität angehen und nach anderen Lösungen suchen.
    Fürs erste: nicht Rauslocken unterm Tisch (dieser Moment ist grad zu negativ belegt bei Euch), sondern stattdessen in der Küche am Leckerchenschrank bedeutungsvoll rumrascheln - da brauchts noch nicht mal nen Labbi für, um angeschossen zu kommen als Hund...dann hast Du ganz subtil die Situation für Dich gewonnen und kannst den Hund im nächsten schritt auf seinen Platz beordern...


    Dein Hund ist nicht wirklich aggressiv - er ist eher verzweifelt (fast schon verdreifelt! :lol: ), weil Ihr in solchen Momenten aneinander vorbei kommuniziert. Er (und das wäre fast jedes Lebewesen) ist damit überfordert, am Halsband gezogen zu werden, statt "erklärt" zu bekommen, was Du eigentlich von ihm willst. Was Du möglicherweise als Sturheit auslegst, ist eher ein Symptom der Hilflosigkeit. Er weiß gar nicht wirklich, was Du von ihm willst - und diese Momente sind mittlerweile so negativ belegt, dass er in ihnen auch nicht mehr wirklich klar denken kann...


    Hilf ihm und Dir und bau das "Unterm Tisch raus" ganz anders noch mal ganz von vorne auf. Auch die Besucher-Begrüßung - beides liesse sich auf Dauer z. B. mit einem "Geh auf Deine Decke" oder so, prima lösen. Ganz ohne Festhalten und Gezergel.


    LG, Chris

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