Frühere Sünden

  • Ich habe als Kind meinen super süßen Wellensittich alleine gehalten. Auch wenn er fast nur außerhalb des Käfigs war und maximalen Familienanschluß hatte, quält mich im nachhinein mein schlechtes Gewissen.


    Mein Häschen Mümmel hat auch Zeit seines Lebens alleine bei uns gewohnt. Er zwar immer bei uns und wurde bespaßt und beschmust, mit Tricks beschäftigt und geliebt, aber ich hoffe er hat nicht zu sehr gelitten.


    Damals wußten wir es leider nicht besser und niemand hat sich so ausgiebig informiert wie heute.


    Sorry Ihr beiden Süßen :ops: ich hoffe Ihr wart nicht nur unglücklich.

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    • frühere Sünden.. Ich würde es nicht Sünde nennen. Das Leben ist ein ewiges Lernen und man lernt eben ständig hinzu. Was man früher (und das können manchmal nur Tage sein) nicht wusste, weiß man eben jetzt.


      Ich habe früher auch Dinge getan, die ich heute nicht mehr tue. Aber deswegen habe ich kein schlechtes Gewissen. Es nützt nichts ein schlechtes Gewissen zu haben, weil die Dinge vorbei sind und den geschädigten Tieren auch nichts mehr nützen. Man kann es nur besser machen.


      Mein erstes Meerschweinchen lebte auch lange allein. Gefressen hat er nur Gurke und Heu. Etwa ein halbes Jahr vor seinem Tod mit 7 Jahren hat er eine Partnerin bekommen. Ich hoffe, dass er dadurch einen schönen Lebensabschied hatte.
      Früher dachte ich, dass Meerschweinchen zu zweit glücklich sind. Seit ich eine 6er Gruppe habe weiß ich, dass sie erst richtig aufblühen, wenn sie in einem großen Verband leben. Und vielleicht denke ich morgen, dass das Gehege zu klein ist, die Gruppe zu groß oder das Futter scheiße ist. Derzeit empfinde ich es als richtig.


      Ich habe früher meinen Hund geschlagen. Zuerst aus Überzeugung, man würde so einen Hund erziehen (die Hundeschule hat es auch so gehandhabt), dann aus Überforderung. Ich muss mich sogar heute noch manchmal zusammen reißen, dass ich nicht ausraste.


      Ich habe früher meinen Hund bestraft, wenn sie böse war beim alleine bleiben. Aus Überforderung und aus der Überzeugung, der Hund würde dadurch was lernen.


      Ich habe früher nie bis selten meinen Hund belohnt, wenn sie Dinge gelassen hat, die ich nicht wollte.


      Und ich habe immer noch denselben Hund. Trotz allem sind wir ein tolles Team. Doch bin ich mir sicher, sind ihre Aggressionen, die sie gegen andere Menschen hat (hatte) ein Produkt aus früheren Erfahrungen. Mittleweile haben wir das im Griff, ich musste eigentlich nur lernen, sie immer zu belohnen, wenn sie das tat, was ich wollte.


      Ich hatte früher einen zweiten Hund, den ich abgegeben habe, weil ich mit ihm und den Situationen überfordert war. Das bereue ich heute.


      Aber man sollte sich nicht mit der Vergangenheit aufhalten, sondern die Gegenwart besser machen.

    • Wir hatten früher einige Tiere, die alles andere als optimal durchs Leben gehen mussten.


      Als ich noch recht klein war, hatten meine Eltern einen Wellensittich, Raudi... der war super handzahm und konnte anfangs auch viel frei fliegen. Bis er in unserer Küche damals auf den Heizofen flog und sich die Füßchen verbrannte. Seitdem hatte das arme Kerlchen keinen Freiflug mehr in seinem zwölfjährigen Leben. :( :


      Wir hatten noch zwei weitere Wellis, da beide aber nur wenige Wochen nach ihrem Einzug verstarben, konnten wir auch nicht allzu viel verkehrt machen.


      Mein erstes wirklich eigenes Tier war ein Goldhamster, Micky... klammheimlich im Zoogeschäft gekauft und des Abends Muttern damit konfrontiert. Sie war zwar nicht begeistert, aber nachdem sie die Kleene gesehen hatte (Och, ist die süüüß), durfte sie auch bleiben. Aufgrund mangelnden Wissens und mangelnder Informationsmöglichkeiten lebte sie in einem recht kleinen Käfig mit handelsüblichem Hamsterfutter etc. pp. So erging es auch ihrem Nachfolger Speedy sowie meinem Ninchen Tapsi und meiner kleinen Angie, Meerschweinchen.


      In der Zwischenzeit war ich in der Ausbildung, konnte mir einen PC und einen Internetzugang leisten und wusste, dass ich so ziemlich alles verkehrt gemacht hab, was man verkehrt machen konnte.


      Die Kleintiere, die danach einzogen (Wüstenrennmäuse, Farbmäuse, Zwerghamster) führten dann ein artgerechtes Leben.


      Mein erster Hund hieß Beau, ein Setter-Mix, der bereits fünf Jahre alt war und ein Angstbeißer (gegenüber Menschen), als ich ihn bekam. Leider trug er damals ein Stachelhalsband. Unsere gemeinsame Zeit betrug zwar nur ein dreiviertel Jahr, trotzdem ist und bleibt er mein Seelenhund. Wir gehörten zusammen, er war immer da in dieser Zeit... in der ich sonst keinen hatte außer ihm. Da tut mir die Sache mit dem Stachelhalsband noch doppelt so leid! Aber ich hab es trotzdem in der Zeit geschafft, aus dem Angstbeißer, der sofort auf Angriff ging, wenn Fremde auftauchten, einen Hund zu machen, der mir vertraute und anstatt anzugreifen, einfach auf entsprechenden Abstand ging. Also denke ich, abgesehen von dem Stachelhalsband war ich wohl ein gebrauchsfähiges Frauchen!


      Meine Miezels nun haben anfangs auch kein gutes Futter bekommen... und der Kater bekommt zwischendrin sogar heut noch Kittekat. Aber nicht aus Unkenntnis, sondern weil es das einzige Futter ist, was er während seiner Krankheitsschübe frisst. Ich hab ihn damit zweimal vorm Verhungern bewahren können... manches Mal müssen auch Zucker und Geschmacksverstärker doch nützlich sein! ;)


      Tja, bei Apollo wollte ich alles anders und alles besser machen... und hab trotzdem in den vier Jahren, die er jetzt ca. hier ist, mehr als genug verkehrt gemacht. Während ich mich bei Beau damals von meinem Bauchgefühl nicht hab abbringen lassen, ist mir das bei Apollo doch passiert. Und damit hab ich doch einiges kaputt gemacht, was jetzt für mich deutlich schwerer wieder in Ordnung zu bringen ist. Zumal mein Bauchgefühl mich im Moment doch leider noch öfter im Stich lässt... Aber auch das werde ich wieder in den Griff bekommen und eines hab ich daraus gelernt... es ist super, dass es gerade im Netz eine solche Vielfalt an Informationen gibt und ich finde das auch wichtig... aber man sollte aufpassen, dass man dadurch nicht sein eigenes Gefühl für das Tier aus den Augen verliert!

    • Wenn ich mich so daran zurück erinnere, könnt ich eigentlich nur heulen :( :


      Auch ich hab Tiere bekommen als ich noch klein war ( 6Jahre).
      Ich hab 2 Meerschweinchen bekommen. Die hatten auch nen schönen Käfig und regelmäßig Auslauf...bis zu dem Tag, als sie im Garten waren und dort Auslauf hatten.
      Meine Familie wollte einkaufen und ich kam solange zu meiner Tante, weil sie auf mich aufpassen sollte.


      Die Meeris blieben im Garten. An dem Tag war es sehr warm und keiner hat daran gedacht, dass der Auslauf durch die Sonnenwanderung nicht ewig im Schatten steht....Als wir wiederkamen waren beide Meeris tot :( : Ich hab die nächsten Tage nuur geheult.
      Die Meeris haben wir begraben,hatten sogar ihren eigenen Grabstein.


      Dann hatte ich mit 10 oder 11 zwei Farbmäuse in einer kleinen Transportbox gehalten...1 Tag bevor wir ein Terra kaufen wollten, starb die eine.
      3 Tage später auch die 2. Vielleicht lag es an der Fütterung mit Käse und Wurst (denn Mäuse essen ja alles...)


      Dann hatten wir einige Kaninchen die nen riesen Stall und Auslauf hatten...Sie wurden aber immer mehr "vernachlässsigt".


      Und das sind einige Gründe, warum ich meinen Kindern nie nie nie vor einem gewissen Alter Tiere kaufen werden, außer ich möchte diese selbst und kümmere mich selbst.


      Meine Eltern wusstens leider auch nicht besser. Ich mach ihnen da keinen Vorwurf. Mir dafür ständig, obwohl ich mit 6 oder 8 Jahren noch nicht in der Lage war diese Verantwortung einzuschätzen.



      Mit Balu hab ich auch Fehler gemacht. Nichts übelst schlimmes, er wurde nie geschlagen oder so.
      Aber als wir ihn geholt haben, da war ich 13, und hatte noch schlimme Probleme meine schlechte Laune in den Griff zu kriegen.
      Sobald was nicht geklappt hat, wär ich fast ausgerastet, hab dann manchmal gesagt "orr Balu, bist du eigentlich nur komplett bescheurt" blablabla.
      Oftmals hatte ich in den Momenten echt das bedürfnis irgendwas kaputt zu machen und konnte schwer an mich halten.


      Jetzt ist das nicht mehr so, ich kann damit umgehen, wenn etwas nicht gleich klappt, arbeite selbst an mir und bin gelassen, trainiere stattdessen gleich weiter.


      Also, beim Hund hab ich meine Laune schomal im Griff ;)
      Ansonsten leider gar nicht... :ops:

    • Als mein Bruder und ich klein waren, haben wir unseren Wellensittich "Hansi" alleine gehalten. Wenigstens durfte er mehrmals am Tag in der Wohnung fliegen und musste nicht 24 Stunden im Käfig hocken. War trotzdem alles andere als artgerecht. Die Hamster haben wir in einem Käfig gehalten, Jungs&Mädels zusammen. Bis dann Nachwuchs kam, ab da haben wir die Jungs&Mädels getrennt, aber trotzdem fälschlicherweise pro Käfig mehrere gehalten. Und sie "durften" z.B. auf der Ladefläche der Playmobilautos "Gassi fahren" oder im Lagerraum des Piratenschiffes "in See stechen". :( : Meine ersten Fische habe ich mit Chemie getötet, weil mir der Verkäufer ein Mittel gegen Algenwuchs verkauft hat und ich nicht die Packungsbeilage gelesen, sondern gleich die ganze Flasche ins Aquarium gekippt habe. :headbash: Mir und meinen Eltern ist das heute noch unangenehm, weil wir uns nicht vor Anschaffung der Tiere richtig informiert und alles geglaubt haben, was der Verkäufer in der Zoohandlung gesagt hat. :verzweifelt: Ich merke gerade, das es mir jetzt noch leid tut, nützt den armen Tieren nur nichts mehr. :tropf:
      Alle Tiere die danach kamen wurden vernünftig gehalten, da wir daraus gelernt und uns richtig informiert haben.

    • Eines ist mir auch noch eingefallen..........Würde ich heutzutage definitiv anders machen, wusste ich damals aber nicht anders. :verzweifelt:


      Meine Kuska (Labrador-Schäferhund-Mischling) bekam ungewollt Nachwuchs. Ein Schäferhund war über einen 1,60cm hohen Zaun gesprungen!
      Sie bekam also 9 (!) zuckersüße gesunde Welpen. Ich wollte alle Hunde in gute Hände abgeben und nichts dran verdienen. Somit verschenkte ich sie per Zeitungsannonce. Ein Mann nahm gleich 2 Hunde mit, angeblich hatte er ausserhalb eine Farm (war in USA). Ich denke noch so oft an die Welpen und was wohl aus ihnen wurde. Ob der Mann wirklich eine Farm hatte, oder die Hunde anderseits mißbrauchte werde ich nie erfahren.
      Auch von Tierversuchen und ähnlichem hatte man damals keine Ahnung. Leider.

    • Der größte Sünder von allen bin wohl ich. :( :
      Bis heute mache ich mir Vorwürfe, denn ich alleine habe Schuld am viel zu frühen Tod meines geliebten Perser-Katers. Mein Sonnenschein überlebte leider nicht mal 12 Jahre.
      Infolge jahrelanger, falscher Fütterung und den jährlichen Mehrfach-Impfungen ist mein Kater u.a. sehr schwer an einer Niereninsuffizienz erkrankt.
      Der Katze (Wüstentier) ein Trockenfutter zu füttern gilt für mich heute als schwerste Körperverletzung auf Raten.
      Mein Liebling bekam zwar immer auch zur Hälfte Nassfutter, was aber trotzdem nichts mit artgerechter Ernährung zu tun hat. Die Katze ist ein Karnivor - ein Fleischfresser und sollte dementsprechend gefüttert werden.


      Alles was das Werbefernsehen feilbot habe ich meinem Kater zukommen lassen.
      Whiskas, Kitekat, Felix, Sheba und wie sie alle heißen.
      Nachdem die ersten gesundheitlichen Probleme auftraten (u.a. Zahnstein) habe ich dann auf Anraten des Tierarztes auf "höherwertige" Industriefutter gewechselt, welche selbst vom Tierdoc verkauft wurden.
      Doch statt besser wurde es im Laufe der Jahre zunehmend schlimmer.
      Ich schäme mich in Grund und Boden für das was ich meinem Tier angetan habe.
      Da zieht auch die Entschuldigung nicht, dass ich es nicht mit Vorsatz, sondern aus Unwissenheit tat.


      Im letzten Vierteljahr vor seinem Tod habe ich den Tierarzt gewechselt. Nichts wollte ich unversucht lassen, sein Leben zu retten.
      Als ich diesem Tierarzt auf Nachfrage berichtete, womit ich meinen Kater ernähre, schlug dieser die Hände über den Kopf zusammen.
      Ich sollte sofort das Trofu weglassen und besser Innereien und echtes Fleisch füttern.
      Das war damals absolutes Neuland für mich und sicherlich hatte er die 3 Fragezeichen über meinem Kopf bemerkt.


      Leider kam die Empfehlung des Tierarztes zu spät.
      Viel zu lange hatte ich alles falsch gemacht, was man falsch machen konnte in Sachen Ernährung.
      Die gesundheitlichen Schäden meines Katers waren inzwischen zu weit fortgeschritten und letzten Endes musste ich ihn erlösen.
      Auch jetzt kommen mir wieder die Tränen, wenn ich daran denke, wie ich eigenhändig sein Grab ausgehoben und ihn anschliessend bestattet habe. :(


      Heute lebe ich mit Kater, Katze und Hund zusammen.
      Das was ich damals falsch machte, versuche ich heute an meinen Haustieren wieder gut zu machen.
      Alle 3 werden artgerecht ernährt mit echtem Fleisch und ganzen Beutetieren.
      Meine Tiere erfreuen sich bester Gesundheit und ich bin mir sicher, dass das auch noch lange so bleibt.


      Nachdenkliche Grüsse
      Blanket

    • Ich denke, ich bin immer noch nicht der "perfekte" Hundehalter, aber auch durch dieses Forum habe ich viel gelernt und auf keinen Fall die Fehler wiederholen, die wir bei JayJay gemacht haben.
      Das fing schon an, das man uns von dem Tierschutzverein, wo wir ihn herholten, empfahl, den Hund auf den Rücken zu drehen und so lange zu fixieren, bis er sich nicht mehr wehrt. In den Nacken packen und Schnauzgriff, die Pipi-Pfütze zeigen (aber nie haben wir ihn hineingestoßen) und schimpfen. Später machten wir dann noch mehr Fehler, über Stachelhalsband (keine gespitzten Stacheln, aber trotzdem...) bis hin zum Halti. :no:
      Wir haben sehr viel falsch gemacht, aber auch viel dadurch gelernt und ich fühle mich manchmal immer noch schlecht deswegen :( :


      Meine ersten zwei Wellensittiche lebten auch alleine, sie lebten auch nicht lange und danach haben wir zwei gehabt, die auch super lange und glücklich gelebt haben.

    • Aufgrund eigener Sünden kann ich heute sagen,lasst niemals ein Kind alleine mit den Tieren....


      Ich hab mit 5 unseren Hund auf den Postboten gehetzt^^
      Im selben Alter noch andere Dinge:
      -Geguckt was passiert wenn du den Hund Spülmittel ins Wasser kippst,
      den Knochen vom Hund wo hingetan wo er nicht rankam ihn aber sehr wohl wahr nahm (die hat meine Brötchen geklaut,das war dann die Rache)
      -Ich hatte im Fernsehen gesehen wie eine Katze rumgesprungen ist als sie auf die heiße Herdplatte gesprungen ist,
      und ich muss sagen, sie springt tatsächlich.
      -Die Katze hatte ich mal in den Taubenstall getan um zu sehen was passiert :pfeif:
      -In wieviele Stücke man einen Regenwurm teilen kann bis der aufhört sich zu bewegen
      -Eine Spinne die im Hundenapf rumschwamm mit Spülmittel ersäuft,wollte wissen ob das wirklich klappt.
      -Festgestellt dass brennende Motten leider nicht fliegen.
      -Getestet ob unsere Katze schwimmen kann (sie konnte sogar kratzen)


      Ja als Kind war ich etwas schräg drauf,ich wollte halt immer alles selbst ausprobieren,
      Emphatie war mir vollkommen fremd,heute ist Emphatie mir zumindest bei Tieren ein Begriff,bei Menschen immer noch nicht :ops:

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