Altes Pferd - Bis zu Ende behalten oder Schlachter ?

  • Zitat

    Ok, ich werde jetzt gegrillt, aber ich habe meine alte Dame damals bewusst Schlachten lassen.


    Was gibt es da zu grillen? Wenn man ein Pferd hat, welches panische Angst vor dem TA hat (das sogar versucht, Dachrinnen raufzuklettern vor Angst) wirst du da nicht an einem entspannten Pferd eine Spritze zum Einschläfern ansetzen können :/ .


    Ich habe meine Stute damals auch zum Schlachter gefahren..........




    Sollte es einem Pferd nicht mehr möglich sein, einen einigermaßen würdevollen Lebensabend zu genießen, sollte man es gehen lassen (in welcher Art, muss man für sich selbst entscheiden). Jedoch ist man es dem Pferd schuldig, einen eben angenehmen Lebensabend zu bereiten, wenn es gesundheitlich durchaus im Rahmen steht, auch wenn es "nur" nicht mehr reitbar ist.
    Die 26jährige Zuchtstute meines Bekannten (meine ehemalige RB) durfte auch zuletzt nur in der Herde sein, geritten wurde sie schon lange nicht mehr. Vorletztes Jahr hat sie wohl die Impfung nicht mehr vertragen und hat stark abgebaut. Es lag nichtmehr in der Möglichkeit meines Bekannten, hier noch etwas zu durch den TA für die Stute zu tun - er hat sie auch zum Schlachter gebracht - und dafür würde ich ihn nicht den Kopf abreissen!


    Ich weiß nicht - vlt. hab ich dafür auch eine andere "Sichtweise" manch einer mag es vlt. abgebrüht nennen, aber ich habe als Kind auch die Schlachtungen auf dem Hof meiner Großeltern miterlebt! Das war eine "schnelle" Angelegenheit (wenn danach auch meist blutig).


    LG
    Sabine mit Puschkin

  • Zitat

    Hallo ,
    ich bin (noch) in Besitz eines 30 Jährigen Wallachs . Er steht auf einem Bauernhof , hat einen schönen Stall einen schöne Weide und einige Freundinnen in Form von Kühen . Zurzeit wird er nicht mehr geritten und gefahren , weil er bei der kleinsten etwas höheren Anstrengung ( 2min. trab oder 5min. schnellerer Schritt ) anfängt zu husten und ausserdem noch ab und zu lahmt . Da er ziemlich stur ist und ich ihn eigentlich nur putzen oder mit ihm spazieren gehen kann , ist er als Reitpferd unbrauchbar .
    Was würdet ihr machen ?
    LG Horsegirl


    Das Pferd ist nicht mehr zum Reiten zu gebrauchen ,sondern nur noch zum putzen und zum spazieren gehen.
    Die TS hat daraufhin gefragt,was wir machen würden.


    Hier ist doch schon alles gesagt.Das Pferd kann man nicht mehr gebrauchen,es wird abgeschoben,sich ein neues gekauft für sein Hobby.---->"Als Reitpferd unbrauchbar"
    Ich lese daraus nicht,dass das Pferd krank ist und auf welche Art und Weise auch immer erlöst werden soll.
    Es ist einfach nicht mehr zu gebrauchen und das ist egoistisch.


    Zu den Fragen:
    1.Die Beziehung ist anders.Oder hast du eine Beziehung zu dem Schwein im Supermarkt? Mir tut es auch leid für die anderen Tiere.
    2.Das wusste ich nicht mal,dass daraus Seife gemacht wird.

  • So, dann reden wir doch mal offen über die ganzen kleinen Nettigkeiten. :hust:


    Einschläfern ist für ein Pferd nicht nett, denn die Kontrolle über seinen Körper zu verlieren ist für ein Fluchttier eine totale Katastrophe.
    Ich habe nun genug Pferde bei Narkosen und beim Einschläfern erlebt und brauchte das definitiv für mein Pferd nicht.


    Ich möchte mir nicht antun, wie mein Pferd mit dem Schlepper aus der Box geschleift wird, später mit Winde oder Frontlader beim Abdecker auf den Wagen kommt, grob zerkleinert wird und dann als Grundlage für Seife oder Dünger dient.


    Wurst wird ein so altes Pferd nicht mehr.
    Mein Pferd wurde respektvoll und geduldig behandelt, ich stand schließlich daneben. Sie traf der Tod aus heiterem Himmel. Sie wurde fachgerecht zerlegt und nicht zusammen mit Tonnen anderer Tiere in mehr oder minder verwestem Zustand maschinell verarbeitet. Und dann hat sie Raubtieren im Zoo sehr lange Futter gespendet. Nach gut einem Jahr konnte ich mir die Tiere ansehen gehen. Und diese Gehege sind auch heute noch mein Erinnerungsplatz, denn ein wenig von ihr steckt auch heute noch in diesen wunderschönen Körpern.


    Ich empfinde es als Frechheit, wenn jemandem, der sich Gedanken macht und versucht das Beste für sein Tier zu tun, unterstellt wird, den leichtesten Weg zu gehen.
    Mir wäre Einschläfern leichter gefallen, ich hätte nur zum Stützen nach hinten gehen müssen und nicht in diese Augen sehen, diesen Kampf auf den Beinen zu bleiben ausblenden.
    Wenn es nach mir gehen würde, dann würde sie heute noch leben, aber es geht eben nicht nach mir. Und für sie war verhungern lassen sicherlich keine angenehmere Option.


    LG
    das Schnauzermädel

  • Zitat

    Ich hab zwar kein Pferd beleitet,aber mein ersten Hund!
    Und ich wäre niemals auf die Idee gekommen,ne Wurst aus ihn zu machen.
    Ihr habt eure Meinung,wenn ihr das ok findet eure Pferde zu schlachten,bitte sehr.
    Für mich geht sowas gar nicht und ist sowas von daneben.
    Und jetzt rege ich mich nicht weiter aus,sonst bekomme ich Herpes.


    Ich kenne etliche Fälle wo es beim Einschläfern zu Zwischenfälle kam, Pferde in Panik davon galoppierten, im Todeskampf rückwärtsvielen oder versucht haben wieder aufzustehen.
    Sorry ! Aber human geht anders. Der Tod mit Spritze dauert eben auch ein paar Minuten. Weißt Du wie das vom Tier empfunden wird ?
    Bei einem gut angesetzten Bolzenschuss kriegt das Tier innerhalb einer Sekunde nichts mehr mit.
    Beim Schlachter wird es verwertet und in der Tierverwertung genau so.
    Außer man spart und kann das Tier von einem Tierkrematorium abholen und einäschern lassen.
    Das geht, kostet aber ne Menge Geld.


    Eine Freundin von mir hat ihr Pferd nachts von einem befreundeten Metzger im Wald heimlich töten lassen, da der Blutkreislauf bei dem Tier nicht mehr richtig funktioniert hat und Probleme beim Einschläfern vorprogrammiert waren.

  • Zitat

    Zu den Fragen:
    1.Die Beziehung ist anders.Oder hast du eine Beziehung zu dem Schwein im Supermarkt?


    Tja, das ist dann nicht egoistisch, sondern dafür ignorant- betrifft mich nicht, juckt mich nicht..
    in meinen Augen auch nicht besser.


    Zitat

    Mir tut es auch leid für die anderen Tiere.


    Mitleid ist in diesem Zusammenhang eine heuchlerischee und unnütze Emotion.


    Ich bin mir nicht ganz im Klaren was die Schlachtungsgegener eigentlich stört: Das Töten oder das Verwerten des Fleisches?


    Richtig und behutsam gemacht führt beides (Einschläfern und Bolzenschuss) zum Tod. Ein totes Tier interessiert es eher nicht wie es verwertet wird.


    Ich persönlich finde es übrigens generell "respektlos" und verwerflich Lebensmittel ungenutzt wegzuschmeißen. So kann mans auch sehen ;)

  • Naja ich lese da in erster Linie von einem Pferd das nach sehr leichter Belastung anfaengt zu husten und ich finde es traurig, wenn ein Pferd nur noch schleichen kann..


    Ich kenn ein Pony, dass jetzt 41 Jahre alt ist. Der kann nicht mehr geritten/gefahren werden und kann sein Futter nur lutschen. Aber! Der flitzt noch gluecklich ueber die Koppel, geniesst die Zeit mit dem anderen Oldie (36 Jahre alt) in seinem Offenstall getrennt von den grossen (teilweise auch alten) Pferden und ist einfach noch fit..


    Das sind fuer mich 2 total unterschiedliche Situationen..

  • Ich finde es perfide und unmoralisch ein Leben als wichtiger zu wertloser zu empfinden bloß, weil man es nicht kennt. Diese Einstellung ist für mich nicht tragbar, weder in meinem Beruf noch sonst.
    Wie gesagt, da wir Menschen nur leben können in dem wir ein anderes Leben zu führen, gehört Töten zu unserer Existenz, für mich ist lediglich die Frage: Wie und vorallem mit welcher Einstellung wird gehalten,getötet und vorallem auch konsumiert.

  • Zitat

    Was war so schlimm daran?


    Ich war jung, hatte ein gute Beziehung zu den Tieren und "durfte" mir mit ansehen, wie sie brutal behandelt und getötet wurden. Sicherlich gibt es Schlachter, die würdevoller mit den Tieren umgehen - mir wäre das Risiko zu groß, auf den falschen zu treffen.
    Nach den hier beschriebenen Beobachtungen erscheint mir die Erschießung doch als die beste Variante. Auch die Verfütterung an Zootiere ist für mich gut vertretbar - das erscheint mir doch relativ natürlich und sinnvoll. Aber selbst essen? Nein, das kann ich nicht verstehen.

  • Man lässt nicht jeden TA an seinen Hund und auch nicht jeden Metzger an sein Pferd. Ich hatte z.B. 4 zur Auswahl und nur einer kam in Frage.
    Aber ich "durfte" auch schon den Boxennachbarn meines Pferdes ganz normal in der Theke kaufen und verfüttern. Spass hat das sicherlich nicht gemacht. Aber Pferdefleisch ist Pferdefleisch, moralisch ändert sich da gar nichts, wenn man das betreffende Tier kannte. Und mein Hund musste fressen, Schaf konnte ich mir in den Mengen mangels gute Quelle nicht leisten. Außerdem wäre dass dann nur Heuchelei, denn ein totes Schaf ist nun auch nicht wertloser als ein totes Pferd, ihr Leben mussten beide lassen. Bei dem Pferd wusste ich zumindest wie es gelebt und wie es gestorben ist.


    LG
    das Schnauzermädel

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