Altes Pferd - Bis zu Ende behalten oder Schlachter ?

  • Zitat

    Dem Tier ist es egal, wie es stirbt!



    Interessantes Statement. Quellenangabe?

  • ich lese auch raus das es nicht eine erlösung sein soll sondern ein entfernen von etwas was nicht mehr "benötigt" wird. such einen gnadenplatz wo er mit anderen zusammen leben und sterben darf.


    ich war in genügend schlachthäusern und finde dies sollte garnicht in betracht gezogen werden. die tiere werden nicht richtig betäubt bekommen den blutgeruch der toten anderne mit, hören die todesschreie, nein aus diesem grund wurd aus mir kein tierarzt, weil ich die wochen im SH nicht überstand ...


    und zu dem komentar von murmelchen fällt mir mal garnichts ein,...

  • mein QH Hengst ist im Dezember 2010 im Alter von 32 Jahren gestorben. Auch ich habe mich mit den Gedanken auseinander gesetzt, wie sein letzter Weg aussehen soll. Ich habe mich auch des öffteren mit meinem TA darüber unterhalten und er hat mir folgendes gesagt:


    "Solange das Tier wach und aufmerksam an seiner Umwelt teilnimmt, keine Schmerzen hat besteht kein Grund dafür ihn zu töten"


    Sam war wach und aufmerksam bis zum letzten Tag. Er hat mit 28 Jahren noch eine Zahn OP gehabt und um die restlichen, noch intakten Zähne weitgehend zu schonen, bekam er täglich einen großen Eimer eingeweichte Heucops, Oldikraftfutter und eingeweicht Maiscobs. Mir ist durchaus bewußt, dass so ein altes Pferd 3x soviel kostet wie ein normales Reitpferd. Sam hatte im letzten Jahr dann, trotz des ganzen guten Futters, stark abgenommen (das macht aber ein Mensch genauso).


    Ich bin froh, dass ich Sam nicht vorzeitig hab einschläfern lassen. Erst als er sich hinlegte und auch nach 12 Stunden nicht mehr aufstehen wollte (er fraß und trank in der Zeit aber normal) habe ich ihn mit Hilfe unseres TA gehen lassen. Er hatte ein tolles und pferdegerechtes Leben, trotzdem er Hengst war.


    Auch denke ich, mein Hengst hat in seinem Leben viel geleistet, er war erfolgreich auf Turnieren und hat in ganz Europa Nachzucht laufen, ich war es ihm schuldig sich im Alter um ihn zu kümmern und ihn genauso wichtig zu nehmen, als in seiner aktiven Zeit.


    Jeder von uns, der sich ein Tier anschafft, muss sich von vornherein darüber im Klaren sein, dass er sich auch in diesen Lebensabschnitt um seinen Vierbeiner kümmern muss. Ich finde es sehr schade, wenn aus Kostengründen dann ein Leben beendet wird, nur weil man alt geworden ist. (Oma und Opa werden ja auch nicht eingeschläfert)


    Gruß Marion

  • Zitat

    "Solange das Tier wach und aufmerksam an seiner Umwelt teilnimmt, keine Schmerzen hat besteht kein Grund dafür ihn zu töten"


    Toller Beitrag, vorallem das Zitat gefällt mir :gut:


    Zu der Schlachterdiskussion. Zum Schlachter wollte ich mein Pferd schon wegen dem Umfeld nicht bringen. Eben das Angesprochene, "Angstschreie", Blutgeruch etc. Trotzdem halte ich den Bolzenschuss für die beste Methode ein Pferd zu erlösen. Pferde sind Fluchttiere und für viele ist das langsame Einschläfern, obwohl es so friedlich aussieht eine Qual. Hätte ich die Möglichkeit würde ich ein Pferd, wenn es an der Zeit ist zuhause erschießen lassen.....

  • Das Einschläfern in gewohnter Umgebung und bei einem ruhigen TA, der sich Zeit läßt, muß absolut nicht der Horror sein. Wir hatten es gerade erst bei einer sehr alten, sehr kranken Stute, die sich, mit ein bißchen Hilfe, ruhig hinlegte und dann unter dem Barbiturat buchstäblich erlosch - ohne eine Spur von Gegenwehr oder panischen Augen. Ähnlich lief es bei dem uralten Wallach einer Bekannten, der ebenfalls in seiner gewohnten Umgebung eingeschläfert wurde. Wohingegen meine gesunde, verletzte Stute, die nur zu einer OP narkotisiert werden mußte, tatsächlich heftig gekämpft hat - es hängt also vielleicht auch da viel von den generellen Umständen, also vom Streßlevel des Pferdes ab?


    Ein guter Schlachter, der kommt, ist sicher auch eine sehr schonende Option, hier aber seit einigen Jahren nicht mehr möglich. Und auf irgendwelche Reisen würde ich mein sehr altes oder todkrankes Pferd eben keinesfalls mehr schicken - also bleibt eh nur der TA.

  • Zitat

    Toller Beitrag, vorallem das Zitat gefällt mir :gut:


    Zu der Schlachterdiskussion. Zum Schlachter wollte ich mein Pferd schon wegen dem Umfeld nicht bringen. Eben das Angesprochene, "Angstschreie", Blutgeruch etc. Trotzdem halte ich den Bolzenschuss für die beste Methode ein Pferd zu erlösen. Pferde sind Fluchttiere und für viele ist das langsame Einschläfern, obwohl es so friedlich aussieht eine Qual. Hätte ich die Möglichkeit würde ich ein Pferd, wenn es an der Zeit ist zuhause erschießen lassen.....


    Wenn man sich den passenden Schlachter sucht, dann hat man keinen Blutgeruch. Und Angstschreie gibt es auch nicht. Dann ist es einfach nur ein Raum, mehr nicht.
    Meine alte Dame hatte ihre letzte Narkose kurz vor ihrem Tod, in ganz entspanntem Umfeld in ihrer Box. Und sie hat gekämpft, so lange sie konnte.
    Hänger gefahren ist sie bis zum Schluß regelmäßig, das hat sie nicht gestört. Durch ihre 1000 Wehwehchen und Unpässlichkeiten musste sie halt immer mit. Gnadenbrot hat sie abgelehnt und an einem normalen Stall stört so ein altes Klappergestell nur, da braucht es Zähne und Ellbogen für ein würdiges Umfeld, daher konnte man sie nie in Obhut von Pflegemädchen lassen.


    LG
    das Schnauzermädel

  • Ich glaube wir sind einer Meinung schnauzermädel oder? :???:


    Ich weiß leider zugegebener Maßen nicht wie es bei den unterschiedlichen Schlachthöfen aussieht, ich bin von dem ausgegangen, was man allgemein zu hören bekommt ;)

  • Was das Schlachten angeht.......das ist für viele mit Quälerei und brutalem Metzger verbunden. Das ist aber nicht zwangsläufig so.


    Mein Opa war Metzger. Und er war tierlieb. Ja, das geht.
    Er hat mir gesagt: es ist meine Arbeit, und wir essen alle das Fleisch. Aber ich werde alles tun damit der Tod für das Tier schnell und genau ist.........mit ein paar freundlichen Worten kann ich manches erleichtern. (speziell Pferde hat er da gemeint) Bei mir muss kein Pferd Angst haben. Das war sein Credo.


    Nicht jeder Metzger ist ein Grobian........
    Findet man einen wie meinen Opa kann das schlachten humaner sein als mit Spritze.



    Birgit

  • AnnaAimee,


    es muß nicht immer Schlachthof sein - bei uns gab's auch lange den Pferdemetzger "um die Ecke", der zuhause schlachtete und eine unglaublich ruhige Hand mit den Tieren hatte. Ich hab ihn zweimal verletzte bzw kranke Pferde zur Notschlachtung abholen sehen, deren Besitzer sich in die Büsche geschlagen hatten, und selbst in dem Zustand (und noch mit einem total panikenden Stallbesitzer dabei) bekam er sie mit unglaublicher Ruhe und Gelassenheit in den Hänger.
    Laut Aussagen einer Bekannten ,die mit ihrem schwer krebskranken Wallach mitgefahren ist (was jederzeit möglich war), lief es bei ihm im Schlachtraum genauso friedlich, sogar inklusive Trost für die Besitzerin. Da er ein Pferd auf Wunsch auch zuhause tötete, hätte ich ihm meine Pferde wohl ebenso anvertraut wie einem TA, aber er hat inzwischen aus Altersgründen aufgehört - und vielleicht war das auch die ganz große Ausnahme?

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!