Der Jagdhunde Austausch Thread

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    Ich habe es allerdings anders und gaaanz einfach gemacht und komischer Weise haben das alle beide Hunde schnell verstanden.
    Wenn sie das Dummy gebracht haben, haben sie es auch gleich fallen lassen (egal, ob sie vor mir standen oder saßen - daran habe ich später gearbeitet- also dass sie sich vor mir hinsetzen und den Dummy in der Schnauze behalten). Ich bin einfach stehen geblieben und habe runter auf das Dummy gezeigt, bis sie es aufgehoben haben.
    Dann fix Hand drunter gehalten, ein leises "Aus" und anschl. Lob + Leckerchen.

    Erst dann durfte die andere Arbeit weitergemacht werden (z. B. werfen und holen gehen dürfen).
    Das hat sehr schnell geklappt, auch wenn es absolut primitiv klingt.

    Ich habe das am Anfang oft mit einem befüllten Futterdummy gemacht und da gab es eben erst Futter raus, wenn sie den Dummy ruhig im Maul behalten haben, bis ich meine Hand darunter gelegt habe.


    Grins, ich habe das fast genau gleich gemacht - klappt wunderbar! :gut: Ich bück mich doch nicht für nen Dummy - ist ihr Job, mir den zu liefern, wenn sie wollen, dass es weitergeht!

    Mit Rhian habe ich allerdings parallel noch den formellen Apport klassisch von hinten aufgebaut und erclickert - die Grenzen haben sich aber inzwischen vermischt. Bei Splash habe ich auf den formellen Aufbau verzichtet und mich eher an den britischen Field Trial Profitrainern orientiert, die das alles rein spielerisch aufbauen, und dem Hund die Beute erst mal belassen. Die vertrauen eher auf Premack - auch wenn sie es nicht so benennen. :p

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    oder wann und warum soll ein Hund krankes, noch zappelndes Wild apportieren?


    Die ganzen britischen Apportierer (und dazu gehören auch die Spaniels) sollen kein krankes Wild abtun, sondern mit sicherem, aber weichem Griff unverzüglich und unbeschadet apportieren. Das Töten ist die Aufgabe des Menschen.

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    Aber bevor der Hund den Hasen apportiert sorgt er doch dafür, dass er nicht mehr zappelt (und wenn die Beute sich nicht mehr bewegt sinkt auch der Erregungslevel wieder) - oder wann und warum soll ein Hund krankes, noch zappelndes Wild apportieren?

    Öhm nee, der Hund sollte möglichst lebend apportieren.
    Ein riesengroßer schlegender Hase sollte natürlich vom Hund vorher abgetan werden (und selbst dann ist der Hund noch hochgeputscht), Federwild wird regulär lebend gebracht.

    Spaniels und Labradore haben selten dieses Problem, die kompensieren Stress nicht so viel über Knautschen etc. und wurden viel besser auf die Anlagen zum ordentlichen Apportieren gezüchtet.

  • Huhu,
    ihr habt hier jetzt schon wahnsinnig viel geschrieben. Und ich kann und will mir das jetzt ehrlich gesagt nicht alles durchlesen (vielleicht lese ich einiges). Deshalb wollte ich hier einfach mal was über meinen Hund und mich schreiben und von da an mitlesen. Ich hoffe, es ist okay. :smile:
    Also Jimmy ist ein Mittelpudel und er ist jetzt neunzehn Monate alt. Wir haben ihn von einer wirklich tollen Züchterin, aber irgendwie haben wir uns vorher nicht wirklich über Jagdtrieb und so informiert. Ich kannte keine jagenden Pudel und hab den Wasserjagdhund auch irgendwie nicht mit dem heutigen Pudel verbunden.
    Leider haben wir Jimmy dann im Alter von vier bis zehn Monaten öfter mal auf Felder und Koppeln abhauen, Spuren verfolgen und jagen lassen. Natürlich nicht absichtlich, aber wir hätten es einfach verhindern müssen. :sad2: Und bis jetzt trainiere ich immer noch nicht mit der Schleppleine, wofür ich mich manchmal echt ohrfeigen könnte. Aber es bringt nicht so viel, weil der Rest meiner Familie einfach nicht mitmacht.
    Jimmy ist ein Sicht- und Spurjäger, was die Sache natürlich nicht einfacher macht. Wenn Wild in der Nähe ist, beachtet er alles andere nicht mehr wirklich.
    Aber er ist ja auch gerade in der Pubertät und ich erwarte nicht, dass er sich abrufen lässt oder so. Ich werde aber anfangen, richtig an der Kontrolle zu arbeiten. Nur muss er dazu erstmal in allen anderen Situationen hören und das üben wir jetzt.

    So, jetzt habe ich komplett durcheinander und sehr viel geschrieben, ihr müsst ja nicht alles lesen! ;)
    Na ja, erstmal war's das.
    Liebe Grüße,
    Marika

  • Sundri: Danke für die ausführliche Erklärung!

    Ich vergesse zuweilen, dass man das geschossene Wild ja auch noch verzehren möchte :ops:

    Wenn man seinem eigenen Hund solche Leistungen nicht abverlangen muss, kann man sich manches nur schwer vorstellen: Raubwild eigenständig töten, aber das noch zappelnde Kaninchen apportieren ohne zu knautschen - Respekt dem Hund der das beides beherrscht.

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    Einen Dummyapport kannst du aber nicht mit dem jagdlichen Apport vergleichen ;) . Das Erregungsniveau ist bei noch zappelndem Wild und nach einer Hetzsequenz wesentlich höher.

    Na kommt drauf an, es gibt auch noch Hundevereine, die ihrem Hund das Apportieren unter Druck und Zwang beibringen.
    Wie das beim Jäger ist - davon habe ich keine Ahnung.

    Aber wird beim Jäger nicht auch erstmal an leblosen Ersatzwild trainiert?
    Habe das schon öfter gehört, dass Hunde in dem Bereich stark unter Druck gesetzt werden oder wurden...., wenn sie nicht freiwillig apportieren.

  • Hallo,
    ich habe seid 6 1/2 Jahren meinen spanischen Straßenköterjadhundmix Jago.
    Keine Ahnung was drinne ist, aber er ist so unfassbar selbstständig draußen. Ich kenne mich nicht so gut mit Jagdhunden aus und möchte ehrlich gesagt auch nie wieder einen haben :mute:
    Das schwierige ist, dass seine größte Leidenshaft das Rennen an für sich ist. Er rennt und rennt und rennt, egal, ob da ne Fährte ist oder nicht.
    An der Schleppleine hört er wie ne eins und kommt total begeistert aufs kleinste Zeichen zu mir gerannt, kaum ist die Schlepp weg ist der Hund es auch. :gott:
    Ich habe schon alles Mögliche versucht. Von Mantrailing, Reizangel, Dummys, Bälle, Leckerlies verstecken, Hund ein paar Tage nicht füttern und super Leckerlies dabei haben, in die andere Richtung abhauen, Hundepfeife....... in interessiert nur rennen, rennen, rennen.
    Manchmal hat er dann wieder ein paar Wochen in denen er plötzlich der super anständigste liebste folgende Hund ist und dann rennt er plötzlich wieder los.....
    Vor kurzem ist er über ein Feld gerannt und hat auf taub geschalten. Da kam ein anderer fremder Hund und ist mitgerannt. Plötzlich ist vor den zwei ein Reh aus dem Feld und ich :fear: auwaia, ich habe einmal laut gepfiffen (was ich davor in seinem Rennflash auch schon mal versucht hatte) und er hat tatsächlich abgedreht und kam zurück. Den Hund soll man kapieren.

    Vor einigen Tagen dann wieder eine interessante Situation. Ich wohne in der Stadt an einem klitzekleinen Park. Ich laufe abends und sehe keine 10m von uns entfernt einen Fuchs, den habe ich schon ein zwei Mal in unserem Wohngebiet gesehen. Schon fasziniere´nd genug, da ich in der Stadt wohne. Hunde haben den Fuchs zum Glück nicht gesehen und ich Zora zur Sicherheuit schnell die Leine drann, die läuft eigentlich immer offline. Bin dann direkt da gelaufen wo der Fuchs wenige Sekunden davor stand und keine Reaktion von keinem der beiden Hunde. Hääääää?
    Son Fuchs muss doch toll riechen, oder?

  • Zitat


    Aber wird beim Jäger nicht auch erstmal an leblosen Ersatzwild trainiert?
    Habe das schon öfter gehört, dass Hunde in dem Bereich stark unter Druck gesetzt werden oder wurden...., wenn sie nicht freiwillig apportieren.


    Selbst wenn sie freiwillig apportieren - es scheint in manchen Jägerkreisen ein Dogma zu sein, dass nur über Zwangsapport ein zuverlässiges Bringen erreicht wird.

    Wobei unter "zuverlässig" offenbar verstanden wird, dass selbst ein total erschöpfter und unterkühlter Hund noch ins Eiswasser springt, um die 3'478igste Ente zu holen, selbst wenn er dabei draufgeht..... :/

    Wie gesagt, mir sind da die Briten sympathischer, die den Zwangsapport ablehnen und lieber ein, zwei Hunde mehr einsetzen zum aufsammeln. Auch wenn sie das nicht unbedingt aus Tierliebe tun, sondern weil der Zwangsapport die züchterischen Bestrebungen auf ausgeprägte Bringfreude vernebelt.

    Splash hält übrigens noch lebende Beute deutlich fester als Dummies - Rhian ist da eher auf igitt, was ist denn das! gebürstet. Bringen tut er mir alle solche Zufallsfunde, vorausgesetzt, es sind keine Störhunde da - die Beute ist nur für mich, nicht für andere Hunde! Meist sind die Funde allerdings GsD schon leblos, so wie das Teil Wirbelsäule vom Reh neulich....

    Es macht enorm Freude, mit einer angezüchteten Veranlagung zu arbeiten, die intrinsische Motivation ist da, und man muss nur noch feintunen. Ich sehe nicht ein, warum aus jedem Spezialisten auf Teufelkommraus ein Vollgebrauchsjagdhund dressiert werden muss. Der wird kaum je wirklich gut, bloss unglücklich werden......

  • Danke, ich werde das auf jeden Fall versuchen!!!! Klingt danach, als ob meine Große das auch noch lernt :lol: , toll!


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    Ich sehe nicht ein, warum aus jedem Spezialisten auf Teufelkommraus ein Vollgebrauchsjagdhund dressiert werden muss. Der wird kaum je wirklich gut, bloss unglücklich werden......

    Das ist sicherlich nicht mein Ziel, ich möchte ihr einfach nur eine Möglichkeit geben, ein bißchen was zu tun was ihr Spaß macht, und dabei noch etwas neues zu lernen.

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    Wenn man seinem eigenen Hund solche Leistungen nicht abverlangen muss, kann man sich manches nur schwer vorstellen: Raubwild eigenständig töten, aber das noch zappelnde Kaninchen apportieren ohne zu knautschen - Respekt dem Hund der das beides beherrscht.

    Auf die Gefahr, dass ich mich in die Nesseln setze: Sooo oft gibt es gar nicht diese Wunderhund ;) .

    Es gibt momentan einfach das Problem, dass viele "Vollgebrauchshunde", die "nett" ausgebildet werden, in Situationen mit hohem Erregungsniveau knautschen, obwohl sie das bei totem Wild und Dummys nicht machen.
    Da muss noch ein bisschen an der Technik gefeilt werden (vielleicht mit konditionierter Entspannung?), um massenkompatibel zu werden.

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