Was haltet ihr von Maike Maja Nowak?

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    Ich verstehe was du meinst. Aber wirkliche Angst oder Panik wird von einem Hund in dem Sinne ja nicht erlernt. Da liegt eine lange Entwicklung zugrunde, die auf besonderen Umständen begründet ist. Dann hat der Hund eine Verhaltensstörung. Da darf man mit solchen Methoden nicht dran gehen. Das ist in Quebecs Beispiel ja sehr anschaulich, was dann passiert.
    Die meisten Hunde die "nur" ein gestörtes Verhalten aufweisen, haben genau genommen keine Angst, die wollen nur einfach nicht das jemand ihnen auf die Pelle rückt, weil sie nicht einschätzen können warum sich ihnen jemand nähert. Das ist eher unsicherheit. Und da es hilft sich durch Drohen Lästiges vom Hals zu halten, wird das eben weitergemacht. Andere Hunde haben vielleicht gelernt sich zu verkriechen ( unter die Couch z.b.) da kommt man nicht mehr an sie dran. Läßt man den Hund dann in Ruhe beruhigt er sich. Ist aber im Prinzip genauso erlernt, wie das wegschnappen. Zu Grunde liegt immer " ich will das nicht - ich mache xy - Erfolg- wird weiter gemacht" . Welches Verhalten der Hund sich letztlich aneignet hängt davon ab, was ihn am schnellsten die gewünschte Reaktion des "Feindes" einbringt. Beim Menschen ist das nunmal Knurren, Bellen, Schnappen, Beißen, da wir mit Flucht und Angst darauf reagieren. Hunde sind nicht so kompliziert wie wir immer denken möchten. Da interpretieren wir zuviel menschliche Eigenschaften rein.
    Aber das wichtigste ist zu wissen ob der Hund so ein Verhalten erlernt oder entwickelt hat. Und das kann keiner Beurteilen, wenn er 3 Minuten mit einem Hund verbracht hat. Da braucht man schon etwas mehr Beobachtung bevor man an einem Hund rumdoktort.


    Woher weißt du, dass der Hund keine Angst hat sondern das nur den Anschein macht...?
    Und selbst wenn ihm die Situation "nur" unangenehm (weil Unsicherheit) ist - warum kann ich mir heraus nehmen zu bestimmen, dass der Hund (womöglich sogar ein mir fremder Hund - um den Bezug zu Nowak nicht zu verlieren) das jetzt ertragen und hinnehmen muss ohne mir klarmachen zu dürfen, dass das für ihn nicht ok ist?!


    Ich bin jetzt nicht der Meinung, dass es toll ist wenn Hunde schnappen/knurren o.Ä. ABER ich finde, dass ein Hund kommunizieren darf - ich WILL, dass er kommuniziert mit mir und wenn ich sehe der Hund will bspw. nicht am Hals berührt werden dann werd ich versuchen ihm das Leine befestigen irgendwie angenehm zu machen und ihm nicht einfach nur verbieten mir zu zeigen, dass er was nicht gut findet!


    Selbst wenn der Hund das "Problemverhalten" "nur" erlernt hätte (kann diese Unterscheidung dennoch nicht ganz nachvollziehen, da auch dem erlernten Verhalten mMn eine Emotion zugrunde liegt - wenn auch vl. in abgeschwächter Form) ist ein Vorgehen wie die Nowak das zeigt meiner Meinung nach absolut nicht ok!! ;)

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    Ich bin jetzt nicht der Meinung, dass es toll ist wenn Hunde schnappen/knurren o.Ä. ABER ich finde, dass ein Hund kommunizieren darf - ich WILL, dass er kommuniziert mit mir und wenn ich sehe der Hund will bspw. nicht am Hals berührt werden dann werd ich versuchen ihm das Leine befestigen irgendwie angenehm zu machen und ihm nicht einfach nur verbieten mir zu zeigen, dass er was nicht gut findet!


    DAS ist für mich der Pudels Kern und ich frag mich, ob es nicht sinnvoll ist, dahingehend zu differenzieren.


    Ob ich Hund immer alles angenehm machen muss oder ich auch mal klar sagen kann ( und sollte) " Klappe jetzt" .

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    Genau DAS hab ich mich da auch gefragt.
    Ich spezialisiere mich grad in Richtung Traumatherapie ( beim Menschen ) und mir fallen da viele Parallelen auf.


    Wenn du in der Traumatherapie arbeitest, sollten dir doch die biologischen Grundlagen und der Dualismus von Angst als nicht bewusst steuerbare Emotion vs bewusstem Angstverhalten bekannt sein. Genauso wie die etablierten Wege der Modifikation von Antezedenzien, klassischen Gegenkonditionierung, operante Gegenkonditionierung, systematischer Entspannungsarbeit, Einsatz von funktionalen Verstärker nach einer funktionalen Verhaltensanalyse etc. ?


    "Klappe jetzt" ist mir viel zu vermenschlicht gedacht und meiner Meinung nach nicht zielführend. Ich bevorzuge bei "Trainern" die Arbeit an den Ursachen und nicht die bloße Symptombekämpfung (die ja oft genug schiefgeht...)

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    Würd ich gar nicht mal sagen. Ich geh da öfters in dem Wald drumherum spazieren und trainieren. Vom Bahnhof Lehnitz maximal eine Stunde durch schönsten Wald und flaches Gelände... Also wenn der Hund das mitmacht (er kann ja dann in der Bahn schlafen) ist es eigentlich kein Problem ohne Auto dahin zu kommen... und mit Fahrrad noch weniger :D


    Okay .. muss ich mir nochmal genau anschauen auf der Karte. :/

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    DAS ist für mich der Pudels Kern und ich frag mich, ob es nicht sinnvoll ist, dahingehend zu differenzieren.


    Ob ich Hund immer alles angenehm machen muss oder ich auch mal klar sagen kann ( und sollte) " Klappe jetzt" .


    Dem Hund alles total "angenehm" machen zu können ist vermutlich eine Utopie - aber man kann man es doch zumindest versuchen :p

  • also ich hab jetzt einige hund gehabt die anfangs angst vor allem hatten..
    ich bin aber sehr sehr selten in die konfrontation gegangen....viele sachen hab sich im alltag von selbst erledigt, andere wie z.b müllsäcke (gelbe säcke, die hier rumstehen wenn wenn se mal wieder abgeholt werden) hatte bis jetzt jeder hund vor angst, anfangs ging ich da mit denen im weiten bogen dran vorbei, irgendwann blieb man in eine größeren entfernung stehen und liess den hund die dinger beobachten..bis man irgendwann näher ran gehen konnte das sie es beriechen können usw.


    aber dieses ran und aushalten lassen, weil hund da durch muss...ging bei manchen sachen einfach nicht. die verfielen in panik, ranten panisch rum und hätte ich keine leine dran, wären sie abgehauen. da war nix mit, die lernen von...


    die vermehrerhündinnen z.b hatten bis jetzt alle angst vom hausflur...ja da haben wir sie anfangs entweder da durch getragen oder sind hinten über die terrasse raus.


    hätte ich die hunde in solchen situationen noch mit zischlauten "bestraft" wären die durchgedreht, die hatten ja vor der stimme des menschen angst und haben sie beim ansprechen bepinkelt...


    das wichtigste für die hunde war allerdings, dass die lernen konnten das die bei mir schutz suchen können, dass ich dinge regeln kann und wenn die das nach 2-3 wochen raus hatten, verschwanden viele dinge die ihnen angst macht wie von selbst (z.b fremde menschen, fremde hunde, autos, fahrräder etc.)


    der einzige der mehr arbeit gemacht hat, auch weil er nicht schutz gesucht hat sondern nach vorn gegangen ist, war der boxer. da muss ich wieder ganz anders ran gehen als bei meinen vermehrerhündinnen vorher.


    ob ich da jetzt lerntheoretisch alles richtig gemacht habe, keine ahnung. ich hab da viel nach bauchgefühl gehandelt und was ich gut und schlecht finde.



  • Na eben genau das meinte ich doch! Dass ich nicht das Gefühl hatte, sie möchte einem den Weg aufzeigen (ich rede jetzt nur von den TV-Zuschauern), sondern sie gibt nur wenig raus, damit ihr Wissen wichtig bleibt. Dass der Hund weniger kontrollieren soll, habe ich auch verstanden. Wie wird das aber im weiteren Alltag gehändelt? Bleibt er ab jetzt IMMER nur in besagtem Zimmer, oder bleibt er nur mit geschlossener Türe in diesem Zimmer, wenn er alleine ist. Muss er IMMER auf seinem Platz bleiben, oder nur bei kontrollierendem Verhalten. Wird das Alleinebleiben zusätzlich geübt, oder reicht in diesem Fall der Kontrollentzug.... etc. etc. Für mich werfen sich da viele unbeantwortete Fragen auf und genau das meinte ich. Ich habe nicht das Gefühl, dass sie ihr Wissen gerne preisgibt.

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    "Klappe jetzt" ist mir viel zu vermenschlicht gedacht und meiner Meinung nach nicht zielführend. Ich bevorzuge bei "Trainern" die Arbeit an den Ursachen und nicht die bloße Symptombekämpfung (die ja oft genug schiefgeht...)


    Was macht man, wenn ein Hund (genetisch verankert) fremde Menschen einfach sch**** findet und deshalb verbellt, weil er gelernt hat, dass er sie mit der Strategie los wird? Wenn man eine Ursache nicht beheben kann, weil man gegen Genetik einfach nicht ankommt? Das ganze Hundeleben lang schön füttern? Ich habe mich dann auch nach fast nem Jahr Zeigen und Benennen mit geringem Erfolg dazu entschieden, die Strategie zu ändern und dem Hund einfach zu sagen, "Halt deine Klappe, bleib hinter mir, ich mach das". Und siehe da, der Hund wurde in kurzer Zeit viel entspannter, weil er kapiert hat, dass das nicht (mehr) sein Job ist. Er braucht sich um nichts kümmern, er kann nach den Leuten schauen, aber er kann es auch lassen. Durch Z/B beispielsweise wird eine Situation auch für den Hund wichtig gemacht, wichtiger, als sie eigentlich ist. Es kann dem Hund nämlich eigentlich vollkommen wurscht sein, ob da jemand kommt oder nicht.

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    Was macht man, wenn ein Hund (genetisch verankert) fremde Menschen einfach sch**** findet und deshalb verbellt, weil er gelernt hat, dass er sie mit der Strategie los wird? Wenn man eine Ursache nicht beheben kann, weil man gegen Genetik einfach nicht ankommt? Das ganze Hundeleben lang schön füttern? Ich habe mich dann auch nach fast nem Jahr Zeigen und Benennen mit geringem Erfolg dazu entschieden, die Strategie zu ändern und dem Hund einfach zu sagen, "Halt deine Klappe, bleib hinter mir, ich mach das". Und siehe da, der Hund wurde in kurzer Zeit viel entspannter, weil er kapiert hat, dass das nicht (mehr) sein Job ist. Er braucht sich um nichts kümmern, er kann nach den Leuten schauen, aber er kann es auch lassen. Durch Z/B beispielsweise wird eine Situation auch für den Hund wichtig gemacht, wichtiger, als sie eigentlich ist. Es kann dem Hund nämlich eigentlich vollkommen wurscht sein, ob da jemand kommt oder nicht.


    und da sieht man mal wieder, da z/b nich das allheilmittel für alles ist.
    bei einem hund mags klappen, beim anderen nich..da muss man eben andere lösungen finden.

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