Maulkorb bei Aggression?
-
-
Zitat
Ich vertretet auch die Meinung das die Teambildung/Rudelführung zwischen Hundeführer und Hund bis zum 6. Monat geklärt sein sollte. Alles andere kommt nur zu Problemen bzw. überflüssigen Diskusionen und ist später nicht sehr förderlich zwischen Hundeführer und Hund (Teambildung).
Öhhhm, ja...ZitatIch für meinen Teil behaupte, dass Aggressionen durch eine fehlerhafte Führung endstehen. Klar kann ein Hund Aggression haben, jedoch sollten diese durch den Hundeführer kontrolliert sein.
Nochmal geistig hinterhergehoppelt - bei den zwei Sätzen:
1. Aggressionen = fehlerhafte Führung
2. Aggressionen sollen durch den Hundeführer kontrollierbar sein
=======>
fehlerhafte Führung sollte durch den Hundeführer kontrollierbar sein.Des kapier i jetzt aber ned - sorry, bin ich echt zu blond für
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Nicht jeder Hund kommt als Welpe in einen Haushalt in dem er gut sozialisiert wird.
Ich habe eine Hündin, die aus sehr schlechter Haltung geholt wurde. Sie war extrem ängstlich und ist es in manchen Situationen immer noch. Da sie nach vorne geht, in ihrer Angst, und ich erstmal anfangen musste überhaupt mit ihr arbeiten zu können, trug sie anfangs fast dauerhaft draußen einen MK. So konnte ich mir erstmal sicher sein, dass sie keine Gefahr für andere ist und in Ruhe mit ihr arbeiten/sie kennenlernen und beobachten.
Mittlerweile trägt sie den MK nur noch selten, aber wenn ich mir nicht 100%ig sicher bin, dass sie mit einer Situation klar kommt bzw. ich sie wirklich so gut abschirmen kann, das nichts passiert, dann schon.
-
Nein, du bist nicht zu blond.
Du kannst mir aber bestimmt erklären, warum Hunde nach 4-5 Trainingseinheiten, ein weniger aggressives Verhalten an den Tag legen.
Du kannst mir bestimmt auch erklären, warum Hundeführer nach 4-5 Trainingseinheiten, mit dem Verhalten ihres Hundes besser zurecht kommen.
VG
-
-
Hanspeter, merkt du eigentlich, dass du dir selbst wiedersprichst?
-
-
Weißt Du, mich nervt an der ganzen Diskussion eigentlich nur die mangelnde Definition von Aggression. Und ich glaube das geht nicht nur mir so.
Aggression muss keine negative Eigenschaft sein - so pauschal kann man das einfach nicht sagen. Es gibt Ausbildungsziele, da ist Aggression erwünscht, gleichzeitig professionelles Handling gefragt.
Aggression in Form von Ressourcen-Verteidigung: gut, der eine bekommt Panik, wenn er seinem Hund einen Knochen abnehmen will - für den anderen Hund, der zwei Monate zuvor noch auf ner Müllkippe gelebt hat, war Aggression in Form von Fressen verteidigen überlebenswichtig.
Interessant auch der "immer-das-Opfer"-Hund: der wird von allen und jedem angegangen und gebissen. Hier ist Aggression in Form von "den anderen in die Schranken weisen und dabei glaubhaft sein" angesagt.
Gleiche Aggressionsform als großes Problem: Hilfe, mein Hund knurrt mich an.Terretoriale Aggression / Schutztrieb: oft bei den Herdies in Familien ein großes Problem, bei Hunden, die nen Job haben gefragt. Auch hier keine schlechte Eigenschaft an sich, Aufgaben suchen ist angesagt, nicht Aberziehung.
Jagdtrieb inclusive Aggression: Hier gibt es Leute, die hüten mit ihren Hunden Schafe, wenn Schaf nicht folgt und bevor es sich in Gefahr begibt, wird Hund deutlich. Hier ist Durchsetzungsvermögen gefragt, also wieder keine schlechte Eigenschaft.
Meine Meinung dazu ist: Du machst es Dir zu einfach Aggression als negativ darzustellen. Und es ist auch zu einfach zu sagen, dass Aggression mit Gehorsam auszumerzen ist.
Auch ein unterforderter Hund kann aggressiv sein. Aber eben nicht aufgrund mangelndem Gehorsam, sondern weil er in der Langeweile seines Lebens ganz einfach gefrustet ist und nicht weiß wohin mit seinen Trieben.
Dann gibt es noch die Überforderung, die letztlich eine Unsicherheit u.U. mit Übersprungshandlungen bringt und dementsprechend aggressives Handeln nach sich zieht: nämlich keine Führung, Hund meint, er müsse die Entscheidungen treffen und nimmt sie seinem Herrchen ab.
Die letzten beiden Punkte sind das, was Du beschreibst.
Hingegen die vorangehenden Punkte sind Eigenschaften, die eigentlich nur durch den Menschen und die Umwelt zum Problem werden. Der Mensch hat seine Ansprüche geändert und das ist das Problem für den Hund.
Lass es mich an einem Beispiel erklären:
Wir haben einen Wurf mit drei Schäferhundwelpen.
1. bewacht das Gelände des Familienbetriebes
2. arbeitet im Schutzdienst
3. kommt in einen Familie mit zwei KleinkindernWer von den dreien wird wohl der mit den Problemen sein? Warum? Ist da der Hund dran schuld?
Und noch besser die Anders-Herum-Schiene. 3. ist überglücklich mit dem super braven Schäfilein.
Dann stehen 1. und 2. bei Dir auf der Matte weil sie mit dem Hund nichts anfangen können.Wer von den drei Welpen in der Wurfkiste hat jetzt was falsch gemacht? Wer ist aggressiv, wer nicht und für wen ist es ein Problem?
-
Eines vorweg: ich habe mit Aggressionen generell kein Problem - weder bei Mensch noch bei Tieren. Probleme habe ich jedoch mit übersteigerter/unkontrollierter Aggressivität.
Ich mache Jugendarbeit. Meine Kids bekommen in der Schule einen Anpfiff, das sie zu schlecht sind.
"Gute Aggression": Boxsack hauen, sich hinsetzen und lernen, 4 Stunden joggen gehen...
"Schlechte Aggression": reifen zerstechen, Lehrer verprügeln, den nächsten besten verhauen...Bei Hunden geht es mir ähnlich:
Ich muss meinem Hund einen Knochen wegnehmen, da der splittern könnte:
"Gute Aggression": knurren, verwarnschnappen, drohen...
"Schlechte Aggression": mir den halben Arm wegfressen....Und ich kenne sowohl beim Menschen als auch beim Hund jeweils beides.
Zur Frage des Maullkorbs:
Hat für mich mehrere Faktoren.
a) Hundehaltern(in)
wie sehr ist man bereit, mit dem hund zu arbeiten? tut einem der Hund leid, wenn er einen MK tragen muss (habe ich schon 3mal als Begründung gehört, warum Hunde, die aggressiv andere Hunde angehen sowohl leinen- als auch Maulkorblos durch den Englischen Garten liefen)
b) Hund
ich kenne z.B. einen Hund, der freudig auf andere Hunde zurennt. man hat das Gefühl der will spielen - und ansatzlos greift er den anderen Hund an. Die HH ist ihm körperlich überhaupt nicht gewachsen und München ist die Hauptstadt der "Tut Nixe". Gassistrecken ohne Hundebegegnungen gibt es faktisch nicht.
Ja, ich bin dafür, das dieser Hund ständig einen MK trägt, wenn er die Wohnung verlässt.c) Umgebung
Wieviele Hunde leben in der Umgebung? Wie eng ist es?
In München ist es faktisch nicht möglich ohne Hunde- oder Menschenbegegnungen spazieren zu gehen. (sollte dies jemandem gelungen sein - bitte tips an mich) Wenn ich wüßte, das mein Hund in bestimmten Situationen Probleme haben kann, würde ich persönlich lieber vorher sichern, als hinter lamentieren.
Und wenn jetzt kommt:
Das sind aber alles die Fehler des HH - ja, das kann sein. Aber bei einem HH, der mit der Aggressivtät seines Hundes nicht umgehen kann bzw. nicht an sich/seinem Hund/der Aggression arbeiten kann/will und deshalb seinen Hund nicht sicher führen kann/will, finde ich das (auch dauerhafte) Tragen eines Maulkorbs eine super Sache!Ich denke im Interesse meines Hundes. Und ich muss gestehen, das ich nicht wüsste, was ich mit einem Hund (und dessen Halter/in) machen würde, der meinen Hund ABSICHTLICH und/oder ohne ersichtlichen Grund und/oder ohne Maß verletzt. Anzeige wäre das Minimum!
Wenn ich dann noch erfahren würde, das der Hund schon öfters gebissen hat, würde ich vermutlich meine sadistischsten Gewaltfantasien ausleben wollen! -
Kurze Frage, weil ich auch diverse Male von nicht hören wollenden HH diesbezüglich angeschnauzt wurde:
Meine Hündin schnappt nach der Nase des anderen, wenn sie an der Leine ist und drankommt. So passiert letztens, ich aus dem Zeitungsgeschäft mit ihr raus, in dem Moment kommen zwei Frauen an der Tür vorbei. Das ging leider alles so schnell, dass ich keine Zeit hatte zu reagieren. Der Labbi zu meiner hin (seine Leine etwa 2 m lang), ich rufe noch "Nicht!" und da schnappt sie schon (hat nicht getroffen). Gut, anders herum kann ich es auch nachvollziehen, wenn ich um die Ecke komme und plötzlich mit jemandem Nase an Nase stehen würde fänd ich das auch nicht prickelnd und Hände zum Wegschubsen haben Hunde ja nun mal nicht. Die eine Frau hat sich so wahnsinnig aufgeregt, meine wäre böse und würde alles und jeden beißen und und und.
Eure Meinung: MK?
-
@ Morticia:
Wäre es mein Hund, würde er - in unüberichtlichem oder engen "Gelände" - einen Maulkorb tragen, weil es immer mal passieren kann, dass ein Hund aus einem Hauseingang oder um eine Kurve kommt. In übersichtlichem Gelände sollen die anderen Hundehalter gefälligst ihre Hunde von Deinem angeleinten Hund fern halten oder mit den Folgen leben....
Wobei: Hat sie schon mal getroffen? Ich frage, weil Hunde eigentlich sehr treffsicher sind. Hunde, die nicht treffen, wollen meist auch nicht treffen......
-
Zitat
Bis zu einem gewissen Grad stimmt das, aber Hunde lernen u.a. aus ihrer Erfahrung. Jess kannte Menschen nur böse, wurde geschlagen, angeschrien und das Ganze fast eineinhalb Jahre lang, während sie mit einer 1m Leine angekettet war und fast gar nicht raus kam.
Also ganz so pauschal kann man das nicht sagen. Diese Erfahrungen sind nicht plötzlich mit einem Wohnungs- und Halterwechsel weg, nur weil die Gegenwart eine andere ist. -
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!