Wie mit der Trauer fertig werden?

  • Oh je, daß tut mir so leid.

    Ich weiß, wie Du dich im Moment fühlen musst. Auch ich musste im Dezember unsere geliebte Hündin viel zu früh gehen lassen. Es war für uns sehr schwer. Meinem Sohn hat es sehr geholfen, daß er mit bei der Beerdigung im Garten dabei war und hat sie zugedeckt und ein Bild gemalt. Er ist ja mit ihr aufgewachsen. Ich habe in den Wochen danach viel gearbeitet, weil es mich ablenkte. Aber noch heute, wenn ich an sie denke, kommen mir die Tränen. Leider verstand es in meinem Bekanntenkreis kaum einer und es kamen immer die Sprüche: "Ihr habt ja noch einen!"

    Jeder Mensch geht anders mit der Trauer um und verarbeitet sie anders. Dem einen hilft der Rückzug, der andere stürzt sich in Arbeit und verdrängt, ein anderer redet viel über die Erlebnisse die man gemeinsam hatte, der nächste denkt im Stillen an die schöne Zeit. Aber bei jedem hilft die Zeit. Die Zeit darüber hinweg zukommen. Vergessen wird man nie, aber die Trauer wird weniger.

    Vielleicht hast Du eine tolle Hausärztin, die dir helfen kann.

    Ich umarme Dich...

  • Oh mensch, das tut mir so Leid :sad2:

    Vielleicht hilft es dir schöne, gemeinsame Momente aufzuschreiben? Vielleicht dass du eure Geschichte niederschreibst, nur für dich selber. Damit es dir leichter fällt damit abzuschließen... es tut mir Leid, was richtig Brauchbares hab ich auch nicht für dich :sad2:

  • Hallo,

    du Arme, das tut mir leid!

    Man darf sich nicht so in die Worte *Tod, Sterben, gestorben, nicht mehr da, usw..* reinsteigern, da kostet oft viel Konzentartion und kann ganz schön anstrengend sein.. trotzdem sollte man natürlich trauern... aber man muss sich auch freuen, dass er immerhin ein halbes Jahr bei dir war, sei froh, über die tollen Tage, die ihr gehabt habt und lache über die speziellen, besonderen Momente.

    Und genau, viel viel viel reden!

    Ich wünsche dir ganz viel Kraft!!!

  • Hallo Koyuki,

    mein Mitgefühl! Es ist gut, dass Du die Trauer zulässt. Ich habe drei mal einen Hund verabschieden müssen und alles runtergeschluckt und wollte nicht zulassen, dass jemand meine Trauer wahrnimmt. Heute würde ich das anders machen.

    Du hast noch die beiden Hunde. Das ist doch eine ganz große Chance für Dich und die beiden auch. Das Ereignis ist jetzt noch frisch, und deine Gedanken können sich noch nicht trennen. Du wirst sehen, mit der Zeit ändert sich das. Wir haben nach dem Tod von Fix (er war 15) 8 Jahre gewartet und erst dann entschieden, wieder einen Hund aufzunehmen. Das würde ich nicht wieder tun, so lange zu warten. Wir können Fix auch nie vergessen, aber Merlin hilft uns gut über die Trauer hinweg.

    So hast Du doch zwei Gefährten, denen Du jetzt alles geben kannst. Sie werden spüren, dass Du trauerst, und wollen sicher helfen, Du kannst es zulassen, wenn Du es willst.

    Dazu wünsche ich Dir viel Kraft!

    Alles Gute!

    Horst

  • Zitat

    Jeder Mensch geht anders mit der Trauer um und verarbeitet sie anders. Dem einen hilft der Rückzug, der andere stürzt sich in Arbeit und verdrängt, ein anderer redet viel über die Erlebnisse die man gemeinsam hatte, der nächste denkt im Stillen an die schöne Zeit. Aber bei jedem hilft die Zeit. Die Zeit darüber hinweg zukommen. Vergessen wird man nie, aber die Trauer wird weniger.

    Vielleicht hast Du eine tolle Hausärztin, die dir helfen kann.

    Ich umarme Dich...

    Mir hilft es viel mit anderen zu reden, am besten mit neiner besten Freundin treffen, einen Sekt oderso öffnen und einfach alles aussprechen was es auszusprechen gibt.

    Was ich gelernt hab, als mein Stiefvater starb, das es wichtig ist auf sein Gefühl zu hören. Hab alles 7 Tage runtergeschluckt auf der Arbeit und dann nach nichtmal einer Stunde Arbeit (vorbereitung des Kassenbereiches) fing ich an zu Heulen... Hörte auch den ganzen Tag nicht auf, bis ich einschlief.

    Dabei hat ich eigentlich nur mal nen abend mit der besten Freundin gebraucht... Durch die an diesem Tag folgende Arbeitslosigkeit wurds auch nicht besser und es endete in einer starken Depression.


    Du musst deinen Weg finden mit der Trauer fertig zu werden. Es gibt sogar gute Bücher darüber (hab leider keins im Kopf).

    Meine Mutter hatte sich welche geholt und sie sagte uns etwa daraus:" Wir sind diesen Weg bis zum Sterben gemeinsam gegangen und jetzt müssen wir diesen Weg auch wieder zurück gehen"

    Arbeiten scheint ja nicht dein Weg zu sein, dann nimm dir ne Woche auf zwei Frei oder hol dir nen Attest. Könnte dir über PM sogar tipps geben wie du nen Attest für solange Zeit bekommst in deiner Situation ohne dabei in verlegenheit zu kommen.

    Mit etwas Freizeit kann man auch mal übers WE zu Freunden fahren. Du musst dich aber aufraffen für deine beiden anderen Hunde!

  • Hallo!
    Ich habe am Dienstag meine Hündin, meine beste Freundin einschläfern lassen müssen. Sie wäre im August 15 oder 16 geworden. Es fing an mit einem Lungentumor und immer wieder bekamen wir neue Schreckensnachrichten von neuen Tumoren. Am Donnerstag Abend noch den Verdacht auf einen Tumor in der Nase. Da es unter Antibiotikum schlecher geworden ist, nehmen wir stark an, dass es ein Tumor war. Ich habe es jedoch nicht untersuchen lassen, da sie dafür hätte eine Narkose bekommen müssen und der Arzt mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen ist, dass es ein weiterer Tumor war.
    Sie hatte ihr Alter und es war mir bewusst, dass irgendwann der Tag kommen wird. Jedoch komme ich nicht damit klar, dass ich meine Versprechen nicht halten konnte. Vor ein paar Wochen hatte sie eine Not-Op. Beim Pipimachen ist ihr ein Tumor aus der Harnröhre rausgerutscht und der musste entfernt werden. Ich habe ihr versprochen, wenn sie das überlebt fahren wir ans Meer. Dort war sie noch nie und es war für Mai geplant.
    Außerdem habe ich ihr versprochen, dass sie nicht in der Klinik sterben muss, denn da hat sie immer große Angst. Ich hatte gehofft, dass ich sie Dienstag Abend lebend mit nach Hause nehmen kann, aber es kam anders. Sie hatte so furchtbare Angst und sich gewehrt, in das Behandlungszimmer zu gehen. Ich musste sie schieben. Außerdem hat sie sich so stark gegen das Legen der Kanüle gewehrt. Sie war nie ein Hund, der Körperkontakt liebte. Das wusste die Arzthelferin nicht. Sie meinte es gut und wollte sie in den Arm nehmen. Da bekam sie Panik.
    Es tut mir alles so furchtbar leid. Es hätte so nicht passieren dürfen. Ich fühle mich jetzt, als hätte ich sie umgebracht und sie wollte das vielleicht gar nicht. Wie kommt ihr damit klar, wenn ihr die Entscheidung zum Einschläfern treffen musstet? Ich mache mir Vorwürfe.

  • Ich überleg schon die ganze Zeit, was ich dir tröstendes/aufmunterndes schreiben könnte, aber mir fällt einfach nichts ein.

    Da Ayu urplötzlich erkrankte und am 3. Tag eingeschläfert werden musste, kann ich deinen Schmerz gut nachvollziehen. Ich kann keine Sekunde an sie denken, ohne in Tränen auszubrechen. Aber es wird besser. Und es wird auch dir besser gehen. Nimm dir täglich Zeit zum Trauern und lenke dich in der restlichen Zeit so gut es geht ab. Wenn du magst, können wir uns auch gerne auf einen Kaffee treffen. Wichtig ist aber auch, dass du dich für deine anderen beiden Hunde aufrappelst.

  • ...tut mir echt leid was passiert ist!
    Ich denke darüber zu reden hilft am meisten wenn du das mit anderen Hundebesitzern machst.
    Du hast geschrieben, dass du deinen Hund aus schlechter Haltung geholt hast. Vielleicht ist es das Beste die Ereignisse aus Sicht des Hundes zu sehen...was hätte ihm besseres passieren können als bei dir gelandet zu sein?!?
    Ein generellen Tipp zur Trauerarbeit denke ich gibt es nicht, da jeder anders damit umgeht. Die einen errichten geradezu einen Altar in Ihrer Wohnung und andere verbannen radikal alle Erinnerungsstuecke. Wobei das eine evtl. mehr davon zeugt nicht in der Lage zu sein loslassen zu können oder Verdrängung -> ungesund.
    Meiner Mutter ihr Partner ist mit Anfang 40 innerhalb von nicht mal einem halben Jahr nach der Diagnose Krebs gestorben. Ihr hat es geholfen Bücher über den Tod bzw. das Leben nach dem Tod (nicht christlich oder so) zu lesen. Ich war sehr skeptisch weil ich dachte sie steigert sich dadurch noch mehr rein, aber aus irgendeinem Grund hat Sie so akzeptiert was passiert ist.
    Es klingt zwar dumm zu sagen du sollst das positive daraußziehen, aber so ist es nunmal einfach. Du hast diesem einen Hund ein schöneres Leben ermöglicht und es lag nicht in deiner Macht dieses zu verlängern. Wahrscheinlich merkst du es jetzt noch nicht aber für die Zukunft wirst du sicherlich noch merken dass du aus diesem Verlust auch viel gelernt hast. Außerdem hast du viele schöne Erinnerungen die dich immer begleiten werden. So viele Menschen/Tiere bzw. leiden/sterben jeden Tag. Diesem einen Hund hast du einen Namen gegeben und ein richtiges zu Hause, indem du darüber sprichst und andere daran Anteil nehmen hinterlässt er Spuren und hatte einen Platz in dieser Welt. Ich finde das sehr schön.

  • Hallo

    2 1/2 Wochen ist es jetzt her und ch muss immer noch jeden Tag weinen =( obwohl ich eigentlich nicht so ein emotionaler Mensch bin =(
    ich hab jetzt ein Grab angelegt in der Heimat, mit Grabstein und Blumen, hier bei mir hab ich sein Bild aufgstellt, auch wenns hart ist es zu sehen, die Vorstellung dass er noch alles sehen kann, noch in unserer Mitte ist, hilft mir ein wenig. auch wenn meine mitbewohnerin es seltsam findet, dass ich manchmal stundenlang mit nem Bild kuschel -.-

    ich arbeite jetzt auch wieder normal, es lenkt mich wenigstens für wenige stunden ab und muss garnicht daran denken, aber wenn ich nach hause gehe muss ich mich schon immer stark zusammenreißen

    romina ich kann jetzt sehr gut nachvollziehen wie du dich gefühlt hast als du ayu verloren hast, diesen schmerz kann man sich nicht vorstellen wenn man ihn nicht erfahren hat
    gerne können wir uns mal wieder treffen

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!