Wie mit der Trauer fertig werden?

  • Hallo Koyuki, wie gehts dir denn inzwischen?

    Anna-Lisa, ohje, auch das tut mir sehr leid und rührt mich zu Tränen... so dramatisch :|
    Mach dir nicht so viele Gedanken wegen deiner Versprechen an sie, bestimmt war sie auch irgendwie froh, dass sie die Schmerzen nicht mehr aushalten musste, auch wenn der Satz jetzt absolut nicht tröstend ist :ops: sorry

  • oh mann ich kann so nachempfinden was du gerade fühlst. Ich musste meine 3 jährige hündin einschläfern lassen,. sie war so super aber sie war krank :( es war so schlimm!!!! Ich bin bei ihr gewesen und habe jetzt nach 3 1/2 wochen immernoch ihren letzten Seufzer im Ohr. Soetwas ist so schlimm!!! Jedesmal wenn ich die türe aufmache, sehe ich wie sie hergetrottet kommt um mich zu begrüßen, jedesmal wenn ich dann alleine bin wünschte ich sie wäre hier zum gassi gehen, wenn jemand vorbei läuft erwarte ich ihr bellen und steh schon bereit um zu sagen "suri hab ihn auch gesehn", ich vermisse ihre stupser weil sie gestreichelt werden möchte... sogar ihre haare auf dem Boden vermisse ich wo ich immer vor mich hingebrummelt habe wieso sie nur so viel haart *g* es sind alles diese kleinigkeiten wo ich darauf warte und sie einfach nicht mehr kommen weil ich weiß ja sie ist nicht da. Letzte woche musste ich den gleichen weg fahren zum gebrutstag von meinem Opa, den gleichen wie zum TA und am liebsten wäre ich zum TA gefahren und hätte sie abgeholt (was ja natürlich nicht geht), aber solche gedanken gehen da einem durch den kopf. Ich frage mich wieso so früh? wieso musste meine das alles haben? Wieso nur? sie war so toll, sie war mein ein und alles, wiso hat man mir jetzt auch noch meinen Hund genommen?

    Meine "Familie" (mutter & schwester) hat mich noch nicht einmal angerufen um zu fragen wie es mir geht. 4 Tage habe ich mich eingeschlossen wollte weder meine Kinder um mich herum haben noch meine ehemann, ich hab mich nur zurück gezogen. Ich musste mich dann wieder aufraffen weil mein Mann auf montage gegangen ist,. musste ja wieder da sein für meine Kinder. Es hat mir zwar ein bisschen geholfen trotzdem ist der Verlust immernoch da.

    Nach vielen gesprächen mit "meinem" Verein haben wir beschlossen wieder einen Hund aufzunehmen, sie wird niemals meine suri ersetzen können, aber ohne Hund im Haus ist es einfach nur schrecklich!

  • Jetzt ist mein Lischen schon über einen Monat nicht mehr bei mir. Tagsüber gehts, da bin ich abgelenkt. Aber Abends wird es schwer. Wir hatten so unsere Rituale vorm Schlafen gehen (Ohren kraulen, Bauch massieren etc.). Da merkt man, wie sehr sie fehlt. Ich habe nichtmal Napf und so weg geräumt. Nur das Futter ist schon teilweise an Freunde verschenkt. Wie ist das bei euch so?
    Ich hatte bis jetzt noch nie keinen Hund, mein ganzes Leben hatte ich Hunde bei mir. Ich bin froh, dass ich noch Hunde zum aufpassen habe. Einen neuen Hund wird es erstmal nicht geben. Ich kann das nicht. Es käme mir nicht fair vor. Meiner Hündin und dem neuen Hund gegenüber.

  • Ich fühle ebenfalls mit dir!
    Im Januar musste ich meine geliebte Cockerhündin nach fast 10 Jahren gehen lassen. Ich denke täglich an sie, kann mir keinen Cocker ansehen ohne zu weinen und kann nicht über sie sprechen. Es ist jetzt ein halbes Jahr her und es kommt mir vor wie gestern. Glaub mir, du wirst irgendwann wieder nach vorne sehen aber darüber hinweg kommen wirst du nicht, diese Illusion werde ich dir auch nicht einreden.

  • Als wir 2008 unsere Hündin, die wir 14 Jahre hatten, einschläfern mussten, war bei uns auch über 2 Wochen Staatstrauer angesagt. Ich hab mich gleich über eine Woche krank gemeldet. Sowas glaubt einem echt nur einer, der selber einen Hund hat bzw. schonmal einen Hund gehen lassen musste. Gerade bei unserer Hündin war es schwer, ich bin mir ihr aufgewachsen, immer wenn ich heim gekommen bin, kam sie an und begrüßte micht. Von heute auf morgen kam aber niemand mehr zu Türe gedackelt. :/ Aber sie war auch sehr sehr krank und es war eine Erlösung für sie.
    Schlimm war v.a., dass ich mir immer eingebildet habe sie auf dem Laminat laufen zu hören oder nachts aufgewacht bin weil ich dachte sie bellt und muss raus.

  • Anna Lisa,

    auch von hier herzliches Beileid - ich kann das so gut nachvollziehen!

    Mir geht es sehr viel besser mit der unvermeidlichen Trauer, seit ich es schaffe, sie nicht als "böse" anzusehen, als etwas, das ich schnell loswerden möchte, sondern sie akzeptieren kann - als Preis dafür, wie viel mir mein Hund gegeben hat. Einfach eine Art trauriger Gerechtigkeit: Ich habe so viel bekommen, da ist es nur natürlich, daß der Abschied lange schmerzt.

    Seit ich mir das wirklich klar gemacht habe, habe ich übrigens auch kein Problem damit, nach dem ersten Schock und dem ganz großen Kummer relativ schnell wieder mit einem anderen Hund zusammenzuleben. Die Liebe zu dem einen, der als völlig anderes Individuum wenigstens den leeren Platz füllt, und dem ich das weitergeben kann, was ich von den Vorgängern bekommen habe, hat ja nichts mit der Trauer um den anderen zu tun. Eigentlich vermisse ich jedes meine Tiere bis heute, auch immer mal wieder sehr schmerzhaft - aber die Beziehung zu den lebenden stört das nicht. Ich möchte auch gar nicht ganz darüber "hinwegkommen", irgendwo freut es mich auch, daß sie alle noch so präsent sind, selbst wenn der erste, akute Schmerz abgeklungen ist.

    Insofern: Versuch, die Trauer nicht nur als etwas Böses zu sehen oder wegzudrücken, sondern als etwas zu verstehen, das leider zum Leben mit Hunden dazugehört - dann tut es nicht so fürchterlich weh, und du bist eines Tages auch wieder offen für eine neue Beziehung. Ich wünsche dir jedenfalls alles Gute - und hier wird dich sicher jeder verstehen!

  • Vielleicht hiltf das ein bischen..


    Ich bin bei Dir

    Letzte Nacht stand ich an Deinem Bett um eine Blick auf Dich zu werfen und ich konnte sehen, dass Du weintest und nicht schlafen konntest.

    Während Du eine Träne wegwischtest, winselte ich leise um Dir zu sagen: „ Ich bin’s, ich hab’ Dich nicht verlassen. Ich bin wohlauf, es geht mir gut und ich bin hier.“

    Heute Morgen beim Frühstück, da war ich ganz nah bei Dir und ich sah Dich den Tee einschenken, während Du dachtest, wie oft früher Deine Hände zu mir heruntergewandert sind.

    Ich war heute mit Dir beim Einkaufen, Deine Arme taten weh vom tragen. Ich sehnte mich danach, Dir dabei zu helfen und wünschte, ich hätte mehr tun können.

    Heute war ich auch mit Dir an meinem Grab, welches Du mit so viel Liebe pflegst. Aber glaube mir, ich bin nicht dort.

    Ich ging zusammen mit Dir nach Hause, Du suchtest den Schlüssel. Ich berührte Dich mit meiner Pfote und sagte lächelnd: „ Ich bin’s.“

    Du sahst müde aus, als Du Dich in den Sessel sinken ließest. Ich versuchte mit aller Macht, Dich spüren zu lassen, dass ich bei Dir bin.

    Ich kann Dir jeden Tag so nahe sein, um Dir mit Gewissheit sagen zu können: „ Ich bin nie fort gegangen.“

    Du hast ganz ruhig in Deinem Sessel gesessen, dann hast Du gelächelt und ich glaube Du wusstest in der Stille des Abends, dass ich ganz in Deiner Nähe war.

    Der Tag ist vorbei, ich lächle und ich seh’ Dich gähnen und ich sag’ zu Dir: „ Gute Nacht, Gott schütze Dich, ich seh’ Dich morgen früh.“

    Und wenn für Dich die Zeit gekommen ist, die Brücke, die uns beide trennt, zu überqueren, werde ich zu Dir hinübereilen, damit wir endlich wieder Seite an Seite sein zu können.

    Es gibt so viel, dass ich Dir zeigen muss und es gibt viel für Dich zu sehen.

    Habe Geduld und setze Deine Lebensreise fort und dann komm, komm heim zu mir.

    ( Verfasser unbekannt )

    Als ich meine Jessy mit 21 Jahren gehen lassn mußte, brach auch eine Welt für mich zusammen. Selbst heue nach über 7 Jahren stehe ich manchmal an ihrem Grab und mir kommen die Tränen. Doch dann stubst mich Teddy an und ich muß lächeln. Einmal über ihn und dann über Jessy die mich so viele Jahre lang begleitet hat. Sie hatte das Glück zu Hause in ihrem Bett zu sterben. Es ging sehr ruhig zu. Wir gingen ins Bett und wir schliefen ein, als ich am nächsten Morgen wach wurde, war sie im Schlaf über die Regenbogen gegangen. So wünsche ich es mir auch für Teddy.

  • Oh je, das Gedicht bringt mich ja gleich zum weinen! Aber es ist schön. So stelle ich mir das auch vor. Jemand, der nie einen Hund hatte, wird es vielleicht nicht verstehen. Jeden Morgen begrüße ich meine Hündin. Gehe ich aus dem Haus sage ich, sie soll mit mir kommen usw. Das mag verrückt klingen, aber es hilft.

    Nächste Woche fahren wir ans Meer. Es sollte eigentlich ihr Urlaub werden. Jetzt nehme ich sie im Herzen mit. Ich freue mich sehr auf die Auszeit, da sie nicht der einzige Verlust im letzten Monat war.

    Meine Hündin bedeutete mir sehr viel mehr. Zum einen bin ich mit ihr aufgewachsen, sie hat mit quasi vom Kundesalter ins Berufsleben geführt. Zum anderen war sie bei mir als meine Mutter starb. Ich weiß nicht, wo ich jetzt wäre, wenn ich sie nicht gehabt hätte. Sie war doch eine Art Therapeut. Außerdem war sie in etwa "das letzte Überbleibsel" aus der Zeit mit meiner Mutter.

    Einen neuen Hund wird es erstmal nicht geben (wenn ich vernünftig bleiben kann). Ich habe jetzt nur wenige Stunden gearbeitet, da meine Hündin so alt und krank war. Das war nach Ende des Studiums auch ok. Aber nun wird sich meine berufliche Situation doch (hoffentlich bald) ändern. Dann wäre der junge Hund tagsüber alleine. Das wäre nicht schön. Ich muss erstmal sehen, wohin mein beruflicher Weg geht. Es ist hart zu wissen, dass die Ära Hund nun erstmal für unbestimmte Zeit unterbrochen wird. Ich kenne ein Leben ohne Hund eigentlich gar nicht.

  • Auch ich weiß wie Du Dich jetzt fühlst, glaub mir die Trauer wird noch eine ganze Weile dauern.
    Meine Maus mußte vor fast 11 Monate gehen und ich bin immer noch nicht so richtig bereit einen anderen Hund zu mir zu nehmen.
    Viele meiner Bekannten sagten es dauert nicht lange dann hab ich einen "neuen" Hund.
    Jetzt bin ich fast ein Jahr ohne Hund;überall habe ich Bilder und Gedichte von Bessy; jeden Abend mach ich eine Kerze neben ihr Bild an.
    Ich hab auch ein Fotobuch von Ihr machen lassen, da ist nun alles von ihr drin (Urkunde von der Prüfung, Abschiedsbrief, Krankenakte, Gedichte).
    Als ich in ein tiefes Loch fiel wollte mein Mann schon alle Bilder entfernen, aber das ließ ich nicht zu. So ist sie doch noch immer hier auch wenn sie nicht mehr hier ist.
    Ob ich irgendwann mal bereit für einen anderen Hund bin kann ich nicht sagen.
    Vieleicht muß es nur mal "Klick" machen und ich verliebe mich in einer anderen Hundeseele.
    LG Ute

  • Manus,

    das Gedicht ist sehr schön... zumindest die ersten 3 Absätze. Weiter hab ich es nicht geschafft... dann hieß es Wasser Marsch...
    Bei mir ist es noch zu frisch, als daß ich diese Zeilen komplett lesen könnte.

    koyuki, Anna_Lisa,

    mein Dicker ist vor 3 Monaten nachts innerhalb 5 Minuten gestorben. Ich hatte nicht mal eine Chance mich anzuziehen und zum TA zu fahren. Es war schrecklich, ihn so leiden zu sehen. :(
    Da er schon seit 3 Jahren kank war, hatte ich mich mit dem Thema Tod schon auseinander gesetzt. Das es aber so schnell kommt, nachdem er augenscheinlich wieder gut drauf war, das war ein Schock.

    Ich habe ihn am nächsten Tag von einem Kleintierbestatter abholen lassen. Ich habe mich für eine Einzelkremierung enschieden (Vergraben ging nicht, da kein eigenes Grundstück). Zwei Wochen später habe ich seine Asche zurück bekommen. Die Urne steht seitdem bei mir in der Vitrine und ich habe es noch nicht geschafft (oder übers Herz gebracht?), ihn in seinem Lieblings-Gassigeh-Wald zu verstreuen.

    Bilder von ihm ansehen mache ich nur sehr ungern, zumindest die, wo er genau in die Kamera geschaut hat. Habe mir letztens ein Video angesehen, wo er mit anderen Hunden auf der Hundewiese spielt. Ich bin froh, daß ich es habe. Irgendwann werde ich auch ein großes Foto von ihm an die Wand hängen... hätte ich zumindest gerne...

    Da ich auch absolut am Boden war, mit allen Erscheinungen wie sie schon andere hier beschrieben haben, hat vorallem meine Familie mich zu einer schnelleren Hundeanschaffung als von mir beabsichtigt - naja nicht gedrängt - eher überzeugt.

    Ich hatte erst leise Bedenken. Aber als ich dann auf der Rückfahrt im Auto mit dem kleinen Fellknäuel auf dem Schoß saß, .... zum Glück sind Welpen so niedlich, daß man erstmal hin und weg ist.

    Jetzt 5 Wochen später weiß ich, daß es für mich die richtige Entscheidung war. Das gilt aber bestimmt nicht für jeden. Ich bin in Trauerfragen eher der Verdrängertyp. Ob das immer gut ist, ist ne andere Sache.

    Und da Benny ein absolut anderer Hund ist als mein Bully-Mix (1 kg gegenüber 17 kg; braun gegenüber schwarzweiß) werde ich beim spielen und kuscheln nicht minütlich an meinen Dicken erinnert.

    Was nicht heißen soll, daß ich ihn vergessen habe oder ihn vergessen möchte. Nein, wir reden öfters über ihn, was er so für Eigenarten hatte und lachen, bzw. schmunzeln darüber.

    Er wird immer in meinem Herzen bleiben als ein ganz besonderer lieber Murmelkopf... :herzen1:

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