Hase im Unterricht getötet

  • Ingrid
    Ich hab auch nicht gesagt, das die Vorgehensweise besonders schlau war, aber mal ehrlich jedes Kind kann mittlerweile im Internet was weiß ich für ein Mist finden, ich finde einfach diese Welle die darum gemacht wird echt übertrieben.

    Und ganz ehrlich mich regen die Eltern mehr auf, die da sitzen und jammern: Oh mein Gott mein Kind hat das Trauma seines Lebens erlitten, aber nachmittags zu A**i rennen und Billighack kaufen. Hauptsache man bekommt nichts von der Realität mit udn die kann nen 11-jähriger durchaus verkraften. Meine Meinung :mute:

    Lg

  • ein 11-jähriges kind hat auch -ohne erlaubnis seiner eltern und ohne diverse sperrungen- nix im internet verloren.

    selbstverständlich sollen kinder realitätsnah erzogen werden. aber auch altersentsprechend. und GERADE AUFGEBAUSCHT soll das Ganze werden, es kann gar nicht genug darüber gesprochen werden.

    Die selbstherrlichkeit dieser lehrer, die dann auch noch eine petition verschiedener kinder ohne angabe von erklärungen u. gründen einfach achtlos "abgelehnt" und die erziehungsberechtigten in das vorhaben nicht eingeweiht haben gehört öffentlich gemacht!

  • Hallo!

    Habe den Thread jetzt erst durchgelesen und wollt auch mal den Senf dazu geben. Bin echt hin und her gerissen. Ich finde es einerseits SEHR wichtig, dass Kinder lernen, dass Fleisch von Tieren kommt (und Milch nicht von der Milkakuh!) und es ist leider nicht so, dass dieses Wissen selbstverständlich ist. Und gerade bei der Kindererziehung anzusetzen ist der richtige Knackpunkt, um unsere Gesellschaft weg von der Entfremdung der Nahrungsverarbeitung zu führen. Dass sowas auf freiwilliger Basis sein muss, ist klar.
    Aber mal zu nem anderen Punkt: Lehrer sollen Kinder nicht erziehen, wenns um solche Themen geht, die sauer aufstoßen? Aber den Kindern in Ganztagsschulen beibringen, wie man sozial agiert, Tischamnieren an den tag legt, etc.? Dafür sind die geliebten (Ganztags-)schulen doch gemacht: Damit ein Großteil von Kindern aus überlasteten Familien in der Erziehung entlastet werden und Anschluss finden.
    Gut, dass nun ausgerechnet ein Kaniggel geschlachtet werden musste... Vielleicht hätte man die Chicken Nuggets aus ner Fast Food Kette hinlegen sollen und daneben ein Huhn? Weil Kaninchen wohl doch eher als Haustiere gelten...
    Das ist ne ziemlich ethische Debatte, über die sich alle Menschen streiten, allen voran der liebe Peter Singer. Aber selbst der zeigt auf, dass viele Fleisch essen und nur kleine Gewissensbisse haben - während das Töten eines haustierähnlichen Lebewesens bei ihnen Entsetzen bewirkt :headbash:

    Und zum Thema: Wir leben nicht mehr in der Steinzeit --> gehört aber zum Geschichtsunterricht, bei dem immer wieder gefordert wird, dass er mt Erlebnispädagogik gespickt werden soll - und staubtrocken war DIE Pädagogik wohl eher nicht :roll:

    lg, es Zicksche

  • Meiner Tochter hätte ich dieses Erlebnis nicht zugemutet. Das heißt aber mit Sicherheit nicht, dass ich mein Kind zu einem Weichei erzogen habe, welches fernab von jeder Realität abgeschirmt wird.

    Herzlich auch, wie einige meinen, wie fremde Kinder solche Erlebnisse aufnehmen und verarbeiten werden.
    Kennt ihr die Kinder ? Ich glaube nicht, oder ?

    Und nur weil es Kinder gibt, die die "Ballerspiele" ihrer großen Geschwister kennen, heißt das doch noch lange nicht, dass sie eiskalt bei der realen Tötung eines Kaninchens zuschauen können.
    Diese Spiele heiße zwar ich nicht gut, aber sie sind fiktiv und nicht real.

    Zitat

    Wenn ich in der Klasse gewesen wäre wär ich schreiend aus dem Klassenzimmer gerannt - mit dem Hasen.


    So ähnlich hat das meine Tochter heute morgen auch formuliert, als ich ihr davon erzählt habe.

  • Ob meine Kinder live bei einer Schlachtung dabei sind entscheide immer noch ich. Und nicht irgend ein "Pädagoge".

    Und von mir hätte es ein riesen Ärger gegeben.

    Meine Kinder sind von Klein auf mit dem Leben zwar konfrontiert worden. Aber mit den Mitteln die ich für meine Kinder zumutbar fand und nicht irgend ein anderer Mensch. Sie haben seeehr früh viele Dinge kennen gelernt, aber immer mit meiner Unterstützung. Denn ich kenne meine Kinder am besten. Ich wusste genau wie weit ich gehen kann.

    Und sie wussten sehr früh zu entscheiden was "gespielt" (Fernsehen) ist und Realität.

    Und somit empfinde ich es als Frechheit, das Lehrer entscheiden was den Kindern zugemutet werden kann, wenn es um die Tötung eines Tieres geht.

  • Nur als Anmerkung:... es gibt viel zu zahlreiche Studien, auch in Deutschland, die belegen, dass gerade das fiktive Lernen am Modell am einprägsamsten für Kinder ist... Und ob ich ein Kanickel schlachte um es zu essen (was ja geradezu menschlich ist, vor allem im Gegensatz zur Massenschlachtung von Tieren) oder am PC andere fiktiv töte, will ich schon garnicht auf eine Stufe stellen...

    Klar kennen die Lehrer die Kinder nicht so wie die Eltern. Deshalb muss ja auch Kooperation herrschen. Aber wie erkläre ich Kindern, dass die in der Steinzeit keine Kühltruhe hatten und sich die Viecher erst erarbeiten mussten? und dass unsere Hühnerfilets nicht fertig geboren werden, sondern lebendig sind. Die meisten Kinder wissen es wirklich nicht und das ist mehr als nur traurig.

    lg

    --> Nur als Frage: Die Tiere, die gegessen wurden, wurden nicht getötet?

  • Zitat

    Ich finds daneben. Nicht nur ein bisschen daneben, sondern so richtig...

    Hier hätte es ein theoretischer Umgang mit dem Thema auch getan, in der Altersstufe wäre er für meinen Geschmack auch besser gewesen.

    Ich finde es genauso wichtig, dass ein Kind weiß, wo die Babys herkommen. Dennoch müssen sie dafür weder beim Zeugungsakt noch beim Geburtsvorgang dabei sein.

    "Erzähle mir und ich werde vergessen. Lehre mich und ich werde mich erinnern. Beteilige mich und ich werde lernen."
    Benjamin Franklins Aussage findet in den Klassenräumen immer mehr Anwendung und das ist prinzipiell auch gut so. Dennoch hat sie auch Grenzen, sie MUSS Grenzen haben. Sonst frage ich mich: Wohin soll das führen? Soll beim nächsten Mal jeder Schüler direkt beteiligt werden? Jeder darf einmal draufhauen auf das Kaninchen?

    Zynische Grüße von jemandem, der auch nicht auf die heiße Herdplatte fassen musste, um zu verstehen, dass die heiß ist und wehtut


    :gut: :gut: :gut:
    Eine "schlimme Tat" , Kinder mit 10-11 Jahren können das nicht so schnell vergessen und können traumatisiert werden und Ich als Erwachsene würde mir das auf keinen Fall angucken . Vor allem macht mich traurig, dass das Kaninchen so grausam hingerichtet wurde und überhaupt, dass es geschlachtet werden musste . Man sollte wenigstens darauf achten, dass das Tier keine Schmerzen hat, dann wäre ich etwas erleichteter .

  • "Wer von euch Erwachsenen war den schon im Schlachthof? Wie sieht es da mit Realität aus??"

    Ich auch. Und die Realität sieht so aus, daß ich, obwohl das schon gottweißwielange her ist, immer noch kein Schweinefleisch mehr esse...

  • Naja, aber wenn man meint die steinzeit zu zeigen und da auch dann ein kanickel zu töten, dann hätten sie das nickelchen vorher laufen lassen müssen, den kids feil und bogen in die hand drücken müßen, und das nickel suchen und schießen müßen, erst dann wäre es realitäts nah gewesen.
    Ein tier zu töten für sowas, finde ich immer noch total unnütz.
    Sorry, sowas gehört nicht in ein klassenzimmer.
    Die sollen den kindern lieber was fürs leben zeigen und bei bringen und nicht wie man tiere tötet und häutet :verzweifelt:

  • Zitat

    Nur als Anmerkung:... es gibt viel zu zahlreiche Studien, auch in Deutschland, die belegen, dass gerade das fiktive Lernen am Modell am einprägsamsten für Kinder ist... Und ob ich ein Kanickel schlachte um es zu essen (was ja geradezu menschlich ist, vor allem im Gegensatz zur Massenschlachtung von Tieren) oder am PC andere fiktiv töte, will ich schon garnicht auf eine Stufe stellen...

    Klar kennen die Lehrer die Kinder nicht so wie die Eltern. Deshalb muss ja auch Kooperation herrschen. Aber wie erkläre ich Kindern, dass die in der Steinzeit keine Kühltruhe hatten und sich die Viecher erst erarbeiten mussten? und dass unsere Hühnerfilets nicht fertig geboren werden, sondern lebendig sind. Die meisten Kinder wissen es wirklich nicht und das ist mehr als nur traurig.

    lg

    --> Nur als Frage: Die Tiere, die gegessen wurden, wurden nicht getötet?


    Äh, hält man Kinder wirklich für so Blöde? Irgendwie bin ich nun wieder ein wenig, öhm, ja schockiert. Dann müsste ja alles Live und in Farbe im Unterricht dargeboten werden.

    Wenn man Kindern natürlich nie die Realität erklärt (muss man noch gar nicht mal zeigen) ist es doch kein Wunder wenn Kinder das nicht wissen.

    Kinder verstehen mehr als Erwachsene wahrhaben wollen. Ohne das man ihnen das direkt zeigen muss.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!