Berufstätig, Single, Großstadt - kann ich's ganz vergessen?

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    Wenn du dir einen Not Hund auf Probe holst und ihn dann wieder zurück gibst, war das für den Hunde eine weitere Station seines Lebens, die ihn zurück wirft.


    Inwiefern? Ich denke die meisten Hunde finden sich doch fix in neuen Situationen wieder ein. Er wird da ja nicht schlecht behandelt, sondern ist einfach ein Gast - wie er es bei vielen Pflegestellen auch ist. Ich würds versuchen, es ist immerhin ein Versuch wert und wenn du nch 2/3 Monaten sagst, dass es wirklich nicht klappt mit dem Timing, dann kannst du dem Hund einen guten Platz suchen und hast ihm 2/3 Monate Tierheim erspart. Sehe ich nichts tragisches dabei.


    Allgemein machst du dir viele Gedanken und das finde ich gut. Ich bin in einer ähnlichen Situation wie du, die ich aber nicht geplant hatte sondern durch Lebensumstände NACH dem Hundekauf hinein gekommen bin. Bei mir siehts so aus, das ich 8h arbeiten muss und zwischendrin mit der Bahn heim fahre um den Hund raus zu lassen, nen bisschen bei ihm zu sein und dann wieder auf Arbeit fahre. Der gesamte Morgen, bis ich zur Arbeit muss, gehört dem Hund. Ebenso die Wochenenden und weggehen kann ich trotzdem, da ja meistens nachts und nur für ein paar Stunden - es müssen ja keine 6h Party-Orgien sein ;)
    Arbeitets du denn Samstag? Wenn ich zb. Samstag arbeite, habe ich zwei Vormittage oder zwei Nachmittage in der Woche frei, die ich dann komplett für den Hund verwende bzw ich erledige Wege in der Stadt und nehm ihn eben mit. Für den Hund ist es doch einfach wichtig bei dir zu sein. Das genügt oftmals schon. (Abgesehen von der Auslastung, auf die du je nach Rasse, auch achten musst)


    Ein älterer Hund aus dem Tierschutz wär doch eine tolle Lösung für dich, wenn du dazu noch einen netten Sitter hast. Gerade in der Großstadt würde ich immer zu einem gesetzteren Hund tendieren, als zu einem Jungspund wie ich ihn habe :p Das ist nicht immer einfach.

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    Eine mögliche Vermittlung könnte - da ich Hundeanfängerin bin - ausnahmsweise auch "auf Probe" erfolgen.


    Das ist natürlich angenehm für Dich, aber keinen meiner Pflegehunde würdest Du auf Probe bekommen.
    Und ich finde solche Tierschutzorganisationen auch nicht seriös.


    Was, wenn Du Dich letztlich gegen den Hund entscheidest? Kommt dann der nächste Interessent, der den Hund ausnahmsweise auf Probe bekommt? Dann noch einer und noch einer. Und was, wenn die Tierschutzorga keinen Platz hat, wenn der Hund zurückgegeben wird? Landet er dann wieder im Tierheim? Ich kenne die Antwort, denn ich kenne Hunde, die beispielsweise wieder in den Süden in Tierheim zurückverfrachtet wurden :-/ Ein Hund ist ein Lebewesen und kein Wanderpokal!


    Wenn Du testen möchtest, ob Dir das Leben mit Hund liegt, biete Dich als Urlaubsbetreuung für Hunde an.


    Viele Grüße


    Doris

  • Ich finde die Voraussetzungen gut - die Threaderstellerin steht doch in Lohn und Brot und kann sich eine ordentliche Fremdbetreuung leisten. Und mit der Mittagspausen- und Gleitzeit-Option können unvorhergesehene Klein-Notfälle (Tierarztbesuche etc.) gut abgefangen werden. Da stehen die Leute, wo "die Großeltern" sich tagsüber kümmern, wirklich nicht besser da.


    Ich weiß, man soll es nicht vergleichen, aber sogar bei kleinen Kindern ist eine ganztägige Betreuung üblich, da rät man Berufstätigen doch auch nicht ab. Und Kinder finde ich schon deutlich anspruchsvoller als Hunde :D.


    Dass man dann seine ganze Freizeit mit dem Hund verbringen muss, ist ja wohl kein Nachteil - machen wir das nicht alle so, wir merken es nur meistens gar nicht? Die beste Hunderunde ist für mich übrigens auch die nach einem richtig harten Tag - wenn es dann noch nieselt und kalt ist, umso besser: Dann habe ich die Welt mit meinem Hund für mich allein!


    Außerdem ist ja wohl nicht gesagt, dass die Threaderstellerin auf immer Single bleibt... :p

  • Hm, ich hatte befürchtet, dass das mit dem "Auf Probe" nicht gut ankommt.


    Ich möchte das um Himmels Willen nicht als Möglichkeit nutzen, mal zu testen, ob ich das mit dem Hund auf Dauer nicht zu anstrengend finde oder um beim ersten kleinen Problem das Handtuch schmeißen zu können. Ich fand den Vorschlag des TSV eigentlich ganz fair, eben um zu schauen, ob Mensch und Hund im Alltag wirklich zusammenpassen.


    Ich weiß nicht - ist das so ein ungewöhnliches Vorgehen? Da muss ich echt so blöd fragen. Ich meine, sicher wird im Vorfeld geguckt, welcher Hund könnte passen und Mensch und Hund lernen sich kennen - aber das Zusammenleben ist dann doch noch mal was ganz anderes?


    Ist glaube ich schwer, es zu erklären - ich persönlich habe irgendwie das Gefühl, mit so einer Option nicht so unter Druck zu stehen. Aber wie gesagt, es geht nicht darum, dass mir die Erkenntnis kommen könnte, "Oh, der Hund macht Dreck, hat sich übergeben, einen Schuh angekaut - das ist ja anstrengend!" Halt eher darum, ob es für diesen Hund okay ist unter den gebotenen Bedingungen zu leben. Da hab ich vielleicht einfach wirklich zu wenig Wissen, und möglicherweise kann man genau das schon beim Matching Mensch-Hund abschätzen und mit sehr großer Wahrscheinlicheit sagen, "Ja, für diesen Hund ist es gar kein Problem, dass er tagsüber eben nicht beim Frauchen ist."


    Es geht mir nicht darum, erstmal in einer Probezeit meine Belastungsfähigkeit auszutesten - da bin ich mir eigentlich relativ sicher. Ich habe neben meiner Vollzeitpraktika im Studium noch 2 Nebenjobs gehabt und Hausarbeiten geschrieben (frage mich heute noch, wie ich das überlebt habe...), habe zum Berufsanfang eine Zeitlang (~ 2 1/2 Jahre) einen 3/4-Stelle und eine 1/2-Stelle parallel gehabt, inkl. Hin- und Herfahrerei, inkl. im einen Job von Sonntagmittag bis Montagsmorgens um 6 gearbeitet, um dann um 7 im Büro von Job 2 zu sitzen (extreme Ausnahme, aber immerhin)... Diese extremen Arbeitszeiten sind natürlich zum Glück vorbei, aber es zeigt vielleicht eine gewisse Belastungsfähigkeit...


    Wirklich, meine größte Sorge, oder das, was mich zögern lässt, das ist allein die Frage, ob das, was ich plane, ein gutes Hundeleben ist. Sicher nicht optimal, das wäre eben, wenn der Hund 24/7 bei mir sein könnte. Aber wäre es vertretbar - vor mir, vor anderen, vor dem Hund?

  • mairi


    Ich finde schon, dass es mit der Planung, wie Du sie aufgestellt hast, durchaus geht.


    Was ich noch vorschlagen würde: gerade wenn der Hund unter der Woche fremdbetreut wird solltest du am Anfang 3 Wochen Urlaub nehmen, die Du zuhause durchgehend mit dem Hund verbringst, damit er weiss wo er hingehört (mit zuhause meine ich in der üblichen Umgebung, also keine Urlaubsreise machen).


    In der zweiten Hälfte dieser Zeit fängst du ganz langsam an ihn mal für 2 Std in die HuTa oder zum Sitter zu geben oder gewöhnst ihn dran dass der Sitter ohne dich zur Türe reinkommt.



    Das andere: du schreibst, du arbeitest im Büro: also ich würde - nicht unbedingt gleich zu Anfang aber doch irgendwann - mal bei irgendeiner sich bietenden Gelegenheit mal schnell kurz im Büro vorbeischneien und halt den Hund dabei haben. Und dann irgendwann mal für eine halbe Stunde. Wenn man sich dann beschnuppert hat und Hundi den Kollegen sympathisch ist, dann darf man ihn vielleicht auch ab und zu mal zum Arbeiten mitbringen. Nicht immer vielleicht, aber immer öfter.


    Aber nicht gleich zu Anfang, das könnte ggf auch zu stressig für den Hund sein.

  • Als ich damals Teddy übernommen habe, war es bei mir ähnlich...oder sogar noch schlimmer:


    In der Ausbildung, kaum Kohle, WG-Zimmer Mitten in Hannover.
    Teddybär war damals ein Notfall und ich war mit mir am hadern...schließlich kannte ich den Jungen schon von Welpenalter an...leisten hätte ich ihn mir nicht können...doch bevor er im Tierheim landet, nehm ich ihn...irgendwie wird das schon gehen.
    Und es ging. Man muss sein Leben etwas umstrukturieren (bei mir war es damals halt großteils das Finanzielle) aber es geht. Und Teddy war auch 8-10std alleine..denn meine Mitbewohner fanden die ersten zwei Wochen den Hund voll spannend, aber danach nur noch lästig. Er blieb dann immer in meinem Zimmer, während ich auf der Arbeit war.


    Jup, Hund vom Tierschutz wird schwierig...Du bist Single und Du bist berufstätig.....
    In Hannover kriegste so zumindest keinen Hund. Habe oft genug versucht, einem armen Hund aus dem TH ein neues zu Hause zu geben...aber es scheiterte immer an meiner Berufstätigkeit.....schade um die Hunde....


    Selbst zu WG-Zeiten (es wäre ja zumindest immer jmd da gewesen) war nix zu machen...DA hieß es dann: Nee, der Hund braucht EINE Bezugsperson....da frag ich mich ernsthaft, warum Hunde noch an Familien vermittelt werden... :???:


    Aber frag bei deinem örtlichen TH einfach mal nach...vielleicht denken die dort etwas realistischer.

  • Also, dieses "auf Probe einziehen": Unüblich ist das nicht, und ich sehe so ein Angebot auch ganz locker. Weil es ja nicht als "erst mal gucken dann mal sehen-Option" gedacht ist, sondern sozusagen nur als Rückversicherung, damit man mit der ganzen neuen Verantwortung überhaupt noch ruhig schlafen kann ;).


    Es ist ein winziges Hintertürchen, damit man sich nicht so unter Druck gesetzt fühlt, ein kleines "Entgegenkommen" vom Tierheim, dass die Leute schon genau anschaut, bevor sie ein Tier rausgeben. Im Grunde ist so ein Angebot doch nichts anderes als die übliche Tierschutzklausel, dass, wenn man ein Tier doch mal wieder abgeben muss, es dann an das Tierheim zurückgehen muss...

  • Ich denke es ist vertretbar. Wenn du den Hund nicht mit zur Arbeit nehmen kannst dann muss man eine Lösung suchen. Wenn es 10 minuten Weg sind könntest du auch überlegen, je nach Pausenlänge, diese Pause mit deinem Hund zu verbringen. Vielleicht findet sich auch ein Nachbar der selber einen Hund hält und deinen beim Gassi mitnimmt, das ist aber wohl eher ein Glücksfall. Ich denke du solltest es wagen ;) Und es gibt auch HUnde im Tierschutz die Anfängergeeignet sind. Ältere Hunde sind zB oftmals schon wesensgefestigt ;)
    Bist du denn ganz sicher das du den Hund nicht mitnehmen darfst/kannst?

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