Berufstätig, Single, Großstadt - kann ich's ganz vergessen?
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ich schliess mich schnauzermädel an: für mich persönlich wär das auch nichts. als ich noch vollzeit gearbeitet hab - teilweise auch bis zu 10 stunden - ich weiss nicht, ob ich da lange viel spass am hundehalter-dasein gehabt hätte. damals brauchte ich schon eine gewisse selbstdiziplin (um nicht sogar zu sagen, eine gewisse selbstironie - im winter, bei minus 10 grad abends im dunkeln raus ausm büro, rein in die reitklamotten und rauf aufs pferd in der eiskalten halle - mich friert noch heute bei dem gedanken!
) um mich ums pferd zu kümmern.
ich arbeite heute "nur" teilzeit, wir sind ein 4-personen-haushalt - und trotzdem gehts auch oft bei mir schief, mit der planung "rund um den hund rum". ich emfinde das nun als nicht schlimm - man wächst ja an seinen aufgaben - aber ich hab eben auch ein "paar schultern mehr" auf denen ich mal kurzfristig was "ungeplantes" abladen kann. (und ungeplantes sind auch oft ganz profane dinge, wie z.b. selber krank sein, ein hund der krank ist (und der dann auch nicht zum sitter kann), kurzfristige berufliche termine, einladungen bei denen man den hund nicht mitnehmen kann usw. klar, kann man mit guter organisation auf die reihe kriegen - aber ich stells mir bei einem 10-stunden arbeitstag ungleich schwerer vor).
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Vielen Dank auch für die kritischen Antworten.
Meine Gedanken drehen sich im Kreis. Einerseits eben die Idee, "Mensch, mit Fremdbetreuung und Organisation müsste es doch möglich sein...", andererseits die Frage "Packst du das wirklich?". Klar, wenn man sich das alles so rosarot ausmalt, dann sieht man sich bei Sonnenschein mit dem Hund durch den Wald toben. Andererseits ist mir auch klar, dass nicht alles immer rosarot ist - und die Hundehaltung unter meinen Rahmenbedingungen einerseits eben auch viel Verzicht und Disziplinierung bedeuten würde.
Letztendlich wäre es rein rational vermutlich sinnvoller, auf einen Hund zu verzichten. Andererseits, was ist an Haustierhaltung überhaupt schon rational? Dieser Wunsch seit 20 Jahren ist da - und die Frage, ob es ok ist, ihn sich in absehbarer Zeit zu erfüllen. Trotz nicht 100% optimaler Bedingungen - dagegen vielleicht die Möglichkeit, einem Tier ein Zuhause gegeben, das sonst evtl. keine Chance auf ein solches hätte?
Mal ganz abgesehen von der Frage, ob mir überhaupt jemand einen Hund vermittelt. Ich möchte in jedem Fall über irgendeine seriöse Organisation gehen, die dann auch realistisch einschätzen kann, ob der jeweilige Hund zu meinen Lebensumständen passt. Wenn nicht, dann nicht - über's Knie brechen möchte ich natürlich gar nichts...
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Zitat
...ein hund der krank ist (und der dann auch nicht zum sitter kann)...
Das finde ich einen ganz wichtigen Punkt. Unsere Mila war, kaum bei uns, wochenlang erkältet. Hätte zu keinem Sitter gekonnt. Was dann?
Hast Du einen Chef, der Verständnis dafür hast, wenn Du früh anrufst und sagst: Hund ist krank, ich muss zum Tierarzt und kann heute vermutlich nicht zur Arbeit kommen?
Denn entweder, Du hast Leute, die diese Aufgaben dann für Dich übernehmen oder Du wirst selbst in der Pflicht sein, Dich zu kümmern.
Ich lebte vor Jahren allein mit zwei Hunden. Die Zeit war sehr anstrengend, weil ich die beiden niemandem hätte geben können (außer pflegeweise ins Tierheim, aus dem beide stammten) und allein dieses Wissen, immer selbst für die Tiere da sein zu müssen, ist trotz aller Freude an den Hunden, durchaus belastend. Das ist natürlich anders, wenn man einen Hund hat, den man fremdbetreuen lassen kann.
Viele Grüße
Doris
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Ich wollte auch immer schon einen Hund haben. Aufgrund meiner Vollzeittätigkeit habe ich mich zunächst mit dem täglichen Ausführen von Tierheim-Hunden begnügt. War auf jeden Fall schon mal besser als kein Hund. Nach 1 Jahr wollte ich jedoch erst Recht einen eigenen Hund und habe Nägel mit Köpfen gemacht. Ich habe mir eine neue Wohnung am Stadtrand gesucht in der Hundehaltung erlaubt ist. Meine täglichen Ausgaben auf ein absolutes Minimum reduziert und meine Stelle von Vollzeit auf 25 Stunden gekürzt und dann meinen Tierschutz-Gassi-Hund adoptiert. Die ersten Jahre waren extrem anstrengend (Jagdtrieb, Unsicherheit, nicht alleine bleiben können, Gesundheitsprobleme) Aber heute nach rund 5 Jahren (und diversen Hundeschulbesuchen), bereue ich nichts - der Finanzplan war knapp, aber es ging und heute kann ich durch freiberufliche Tätigkeit von zuhause noch etwas dazu verdienen und so langsam ist es eine rundum stimmige und schöne Angelegenheit.
Ich könnte einen Hund nicht nur so halb irgendwie nebenher halten, das wäre nicht das was ich mir unter Hundehaltung vorstelle und ich hätte wohl auch immer ein schlechtes Gewissen. -
Zitat
Das finde ich einen ganz wichtigen Punkt. Unsere Mila war, kaum bei uns, wochenlang erkältet. Hätte zu keinem Sitter gekonnt. Was dann?
Hast Du einen Chef, der Verständnis dafür hast, wenn Du früh anrufst und sagst: Hund ist krank, ich muss zum Tierarzt und kann heute vermutlich nicht zur Arbeit kommen?
Stimmt, wichtiger Punkt. Sagen wir so, ich bin schon einigermaßen flexibel - Gleitzeit mit Stundenkonto, d.h. ich kann im Notfall auch von zu Hause aus arbeiten, oder mal nur halbe Tage, Zeitausgleich nehmen, etc.Ich denke, mein Fremdbetreuungsnetz müsste dann einfach aus mehreren Bausteinen/Menschen bestehen, idealerweise wohl auch aus jemandem, der bei Bedarf ins Haus kommen kann...
ZitatDas ist natürlich anders, wenn man einen Hund hat, den man fremdbetreuen lassen kann.
Das wäre wirklich Voraussetzung und ja auch meine Grundfrage - gibt es Hunde, denen eine regelmäßige Fremdbetreuung zugemutet werden kann... Wobei ich ja schon recht oft die "Geht dann tagsüber zu Mutter, Opa, Nachbar"-Variante gelesen hab, was ja letztendlich für den Hund auch "Fremd"betreuung ist... -
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Ich finde es sehr gut, dss du dir so viele Gedanken machst um die Frage Hund.
Ich stehe auch gerade vor der Entscheidung Hund; ja oder nein?!
Das ist wirklich ein schwieriges Thema.
Du hast gute Denkansätze und ich denke, wenn du bereit bist, dein Leben etwas umzustellen und dir einen Freund fürs Leben anzuschaffen, der mehr Aufmerksamkeit verlangt, als jeder andere von dir, dann kannst du das Abenteuer Hund wagen.
Ich denke auch, dass du und der Hund sich erst mal einspielen müssen, denn jetzt ist alles Theorie. In der Praxis sieht es eh ganz anders aus und du wirst den Racker schnell in dein Herz geschlossen haben, so dass du ihn garnicht mehr alleine lassen willst!!!
Trotzdem kann ich verstehen, dass du so zögerlich bist.
Ich habe eine Katze und mein Leben hat sich seitdem völlig auf den Kopf gestellt. Also schnell mal bei einer Freundin übernachten, wenn man Abends tanzen war ist nicht und ebenso wenig, dass man nach der Arbeit mal shoppen geht.
Ein Tier brucht wirklich Beschäftigung und auch viel Zuneigung. Wie ein Kind ist das, der Hund ist ebenso unselbstständig wie ein Kleinkind.
Das musst du dann immer im Kopf behalten.
Trotzdem gibt es tausend Gründe, sich ein Tier anzuschaffen, aber wie gesagt, schwebe nicht auf der rosaroten Wolke! -
Halli Hallo!
Also, ich gehe auch volltags arbeiten. Meine Eltern (beide Rentner) passen in der Zeit auf meinen Hund auf bzw. mein Freund hat Schichtdienst.
Meine Mutter geht auch mit Hundi raus, geht mit ihr in den Garten, spielt auch mal mit ihr usw. aber für die Erziehung und Auslastung bin ich zuständig. Mein Vater macht eher nichts mit ihr außer streicheln und Leckerlis reinstopfen
Es läuft auch alles optimal, es gibt auch immer ein aber...
Ich war vor kurzem ne ganze Zeit total erkältet, war trotzdem arbeiten und wenn du dann nach Hause kommst, musst du noch mindestens ne Stunde mit Hundi durch den Regen laufen.... Ich hätte mich eigentlich viel lieber mit ner Wärmflasche aufs Sofa gelegt.
Als ich im Januar den Noro-Virus hatte, hätte ich nicht mal mit dem Hund ne fünf Minuten Runde laufen können, hätte ihn auch nicht zu irgendeinem Hundesitter bringen können oder so, da ich nur auf Toilette saß...
Mein Hund war zweimal so krank, dass er morgens gleich zum Tierarzt musste. Da ist meine Mutter mit ihr gefahren und alleine lassen hätte ich sie an dem Tag auch nicht können. Das eine Mal davon hatte sie ne Schneegastritis, also ich weiß nicht, ob ein Hundesitter so begeistert davon ist, wenn auch mal ein Malheur in die Wohnung geht bzw. er dann auch mal jede 10 Minuten mit Hundi in Windeseile vor die Tür rasen muss.
Hinzu kommt, wenn der Hund alt wird (ist zwar dann noch ein bisschen hin), er auch meist mehr Betreuung braucht. Unser alter Hund konnte seine letzte Zeit nicht mehr wirklich alleine bleiben, hat reingepinkelt und gekotet, war nur am jaulen wenn man nur mal 10 Minuten weg war...
Man braucht halt, wenn man ganz alleine für den Hund zu sorgen hat auch immer einen Plan B und C. Dass man z. B. morgens mal zur Not jmd. anrufen kann wo man sagt: Komm mal bitte schnell vorbei und geh mit dem Hund und wenn es geht heute Nachmittag und Abend auch noch mal...
Mein Hund ist es auch gewohnt, dass mal nichts passiert, also dass es auch mal Tage gibt, wo es nur kurze Gassi Gänge gibt.
Wenn man jemanden aus der Familie oder aus dem Freundeskreis, der sich im Notfall auch mal um den Hund kümmert, finde ich, ist das noch was anderes als wenn man immer auf den Hundesitter angewiesen ist.
Denn auch der kann mal krank werden, im Urlaub sein usw. Meine Eltern haben auch einen Garten und wenn meine Mutter mal krank ist, kommt Shanti halt mal nur in den Garten zum Lösen. Aber es ist halt immer jemand da.
Dann darf man auch nicht vergessen, dass auch unerwartete Probleme auftreten können, dass man mit seinem Hund jeden Tag an irgendwelchen Problemen arbeiten muss, obwohl man schon genervt und kaputt von der Arbeit ist und eigentl. nur mal ne Stunde durch die Gegend laufen möchte.Dazu muss ich sagen, meine Mutter liebt Hundi sehr und kümmert sich liebevoll um sie. Das heißt, die würde auch im Notfall nen Termin absagen, wenn ich nicht früher von der Arbeit weg könnte und es meiner Hündin unerwartet nicht gut gehen würde.
Es ist auf jeden Fall nicht immer alles rosarot, aber trotzdem sehr schön und ich habe es noch nie bereut einen Hund zu haben.
Liebe Grüße Nadine
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Zitat
Ich könnte einen Hund nicht nur so halb irgendwie nebenher halten, das wäre nicht das was ich mir unter Hundehaltung vorstelle und ich hätte wohl auch immer ein schlechtes Gewissen.jap. das ist eben genau der springende punkt. ich bin da ganz ähnlich drauf.
ich hab auch lange gewartet, bis wieder ein hund mein leben mit mir teilte (ok, heute sinds drei). für mich selber, vor mir selber, konnte ich das erst aus vollem herzen, als ich mich für teilzeit entschieden hatte bzw. eben vom gesamten umfeld her (familie, ehemann, kinder, wohnsituation, freunde) alles ...hm..."überschaubar" war.
natürlich ist das immer sehr sehr subjektiv - das ist klar. jeder ist anders, jeder hat andere bedrüfnisse und vorstellungen.
das sieht man ja schon an den diskussionen über die situation von müttern: vollzeit und kinder fremdbetreuen, teilzeit oder ganz zu hause bleiben.....auch da hat jede seite gute argumente.
und nur weil die eine "mama" mit nem vollzeitjob 3 kinder großzieht, muss das die nächste nicht auch können.
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Guten Morgen,
darf ich euch nochmal mit meinen krausen Gedankengängen zuschwallen?
Ich habe neulich tatsächlich - einfach interessehalber - mal eine Tierschutzorganisation angeschrieben, und gefragt, ob sie unter meinen Voraussetzungen einen Hund vermitteln würden. Antwort war positiv, eben unter der Voraussetzung, dass eine Zwischenbetreuung gewährleistet ist. Eine mögliche Vermittlung könnte - da ich Hundeanfängerin bin - ausnahmsweise auch "auf Probe" erfolgen. Ich hoffe, das klingt nicht doof, und das ist natürlich auch nicht gedacht, um mal zu gucken, ob ich das auch gut finde, morgens früh aufzustehen um mit dem Hund rauszugehen. Ich finde es aber eine gute Sache zu schauen, ob der Hund und ich im Alltag zusammenpassen.
Betreuungstechnisch habe ich mal abgeklopft, was alles so möglich wäre:
HuTa
Gassigeher/Betreuung über Mittag (in vielen Fällen jemand, der dann seinen Hund mitbringen würde, also auch schon mal regelmäßiger Artgenossenkontakt)
Tagesbetreuung beim Sitter (in der Regel auch mit eigenem Hund)
Und, als letzte Option, könnte ich im Notfall auch immer Mittags nach Hause und eine Runde auspowern gehen, ich wohne nur 10 Fahrradminuten vom Büro weg. Das stelle ich mir nur nicht als Standardoption vor, weil ich denke, 1 Stunde zwischendrin ist trotzdem noch zu viel Alleinzeit - aber zumindest für Sitterausfall o.ä. machbar.Welche Option am Besten wäre, hängt vermutlich vom Hund ab?
Notfallpläne sind auch ein gutes Stichwort:
Hund krank lässt sich dank Gleitzeit denke ich relativ gut abdecken...
Ich krank - Sitter, solange es geht, selber rausschleppen, im ganz großen Notfall habe ich auch 2 Freundinnen direkt um die Ecke wohnen, die sicher einspringen würde...Was mich gar nicht schreckt, das ist die Sache mit dem zu jeder Tageszeit, bei jedem Wetter rauszugehen. Darauf freue ich mich wie blöd. Hundeschule, geistige Auslastung, Sport, Erziehung - u.a. deswegen soll's ja ein Hund sein.
Was mich grübeln lässt, ist natürlich der Flexibilitätsverlust. Ja, klar, kein spontanes Feierabendbier und hinterher ins Kino mehr. Wobei ich ehrlich sagen muss, sooooo oft kommt das auch wieder nicht vor, das lässt sich eigentlich locker verschmerzen. Dass Hundehaltung Verzicht mit sich bringt ist ja klar. Und solche Aktivitäten wie Grillen im Park, Biergarten nach der Auspower-Runde, überall da, wo Hunde erlaubt sind und nicht gerade die Menschenmassen sich schieben ist Mitnehmen doch eigentlich auch okay, oder?
Ich habe in meinem Familien- und Freundeskreis eben überwiegend Nicht-Tier-Menschen, wo natürlich die erste Frage ist: "Warum willst du dir das denn antun, dieses ständige An- und Eingebundensein und dafür noch viel Gels ausgeben?" Ja, gute Frage - der Wunsch nach Hund und gemeinsam mit dem was zu unternehmen ist einfach sehr groß und ich denke, vieles kann das dann einfach auch wieder aufwiegen. Wie das in der Praxis aussieht, weiß ich natürlich nicht, einige eurer Berichte lassen ja darauf schließen, dass der Hund die viele Anstrengung in jedem Fall mehr als rechtfertigt.
Und letzten Endes, egal was alle sagen - toll wie ein flexibles, ungebundenes Leben auch sein kann - irgendwas fehlt eben doch. Trotzdem schwanke ich in meinen Gedanken extrem zwischen "Verdammt, dann mach es - das Leben ist zu kurz um immer alles auf später zu verschieben!" und "Aber - ist das nicht letztendlich nur ein fauler Kompromiss, wenn der Hund die Hälfte seiner Wach-Zeit nicht mit dir verbringen kann und sich letztendlich viel ums "Wegorganisieren" des Tieres dreht..."
Viele Grüße,
Ann -
Zitat
Ich habe in meinem Familien- und Freundeskreis eben überwiegend Nicht-Tier-Menschen, wo natürlich die erste Frage ist: "Warum willst du dir das denn antun, dieses ständige An- und Eingebundensein und dafür noch viel Gels ausgeben?" Ja, gute Frage - der Wunsch nach Hund und gemeinsam mit dem was zu unternehmen ist einfach sehr groß und ich denke, vieles kann das dann einfach auch wieder aufwiegen. Wie das in der Praxis aussieht, weiß ich natürlich nicht, einige eurer Berichte lassen ja darauf schließen, dass der Hund die viele Anstrengung in jedem Fall mehr als rechtfertigt.
Viele Grüße,
AnnDas ist bei uns, eben durch die Hunde, gerade anders herum. Mit Nicht Tier Menschen kann ich nicht viel anfangen, weil die meist kein Verständnis haben.
Wenn du dir einen Not Hund auf Probe holst und ihn dann wieder zurück gibst, war das für den Hunde eine weitere Station seines Lebens, die ihn zurück wirft.
Mach doch im TH Gassi Geher, die froh wenn sie begeisterte Leute bekommen. -
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