hej,
ich meine wirklich, dass bei diesem Fall es wichtig wäre, wenn jemand das ansehen würde.
Das Verhalten ist aussergewöhnlich genug und ja, es könnte sein, dass der Hund keine Angst hat, zum Beispiel könnte er bemerkt haben, dass er sehr stark beachtet wird und noch vieles andere.
Aber es ist doch auch so, dass DerHorst nicht ausschliessen kann, dass der Hund aus Angst knurrt.
Es ist für uns selbst doch sehr schwer, manchmal eigentlich unmöglich, unser eigenes Verhalten zu beobachten und deshalb könnte es wirklich eine Kleinigkeit sein, die dem Hund Angst macht.
Angst ist nicht wirklich rationell.
Mir fallen auch etwas seltsame Widersprüche auf, zum Beispiel dass der Hund körperlichen Kontakt sucht aber, so wie ich es verstanden habe, knurrt, wenn ihn DerHorst mit der Hand berühren will.
Ich kann verstehen, dass man dies so erleben kann aber es wäre wirklich wichtig, genau zu sehen, was wann passiert und was der Hund ausdrückt, damit man dieses Paradoxon verstehen kann.
Angst müsste man ganz anderst behandeln wie viele andere Möglichkeiten und es ist leider so, dass die falsche Behandlung hier das Problem ganz sicher verschlimmern wird.
Deshalb rate ich zu einem Trainer.
Was nun aber die andere Diskussion angeht, die Worte Dominanz und Rudelführer sind tatsächlich inzwischen veraltet, trotzdem sind nicht die Worte selbst das eigentliche Problem.
Auch als diese Worte modern waren, gelang es vielen HH und Trainern Hunde gut zu erziehen und zu trainieren.
Das Problem mit diesen Worten ist, meines Erachtens, hauptsächlich dies, dass diese Worte ähnlich gebraucht werden wie der Satz, "Du musst Deiner Frau zeigen, wer der Mann im Hause ist."
Also versteckte Aufforderungen zur Gewalt.
Wenn nun aber jemand sagt, "Du musst Deiner Frau zeigen, wer der Mann im Hause ist und den Müll rausbringen", dann sieht für mich die Sache wieder anderst aus.
So ähnlich sehe ich es bei den Worten Dominanz und Rudelführer.
Wenn sie die Diagnose und auch der Lösungsansatz sein sollen, dann lehne ich sie strickte ab.
Was ist das denn auch für eine Hilfestellung, jemanden aufzufordern, es mit seinem Hund auszukämpfen.
Wenn der Hund wirklich kämpfen würde, würden wir Gefahr laufen, zu verlieren oder den Hund ernsthaft zu verletzen, alles andere ist wirklich schwer.
Ich werde jetzt trotzdem mal anführen, weshalb die Worte Dominanz und Rudelführer veraltet sind.
Dominanz bezeichnet eigentlich eine feste Beziehung, dabei unterwirft sich der eine Part dem Dominanten.
Das heisst, nicht der Dominante ist aktiv, er prügelt nicht, ja er muss nicht einmal Unterwerfung einfordern, entscheidend ist, was der Submissive macht.
Deshalb wird das Wort ganz einfach immer wieder falsch verwendet.
Ausserdem gibt es da eine seltsame Idee, die nicht mit der Wirklichkeit übereinstimmt, Caniden leben nicht in absoluten Diktaturen.
Weder ist es so, dass alle nur das machen, was der Dominante bestimmt oder zulässt, bis der Dominante herausgefordert wird und er verliert, noch ist es so, dass der Dominante andauernd dominant ist, egal wie man dies definiert.
Sonst müsste es doch möglich sein, einen Hund einmal zu verprügeln, damit er eine Zeitlang immer das macht, was wir wollen und wir wissen doch alle, das genau dies nicht der Fall ist.
Der Begriff Rudelführer setzt voraus, dass Hunde uns als Hunde sehen oder behandeln.
Tun sie das wirklich?
Begrüssen unsere Hunde uns gleich wie andere Hunde?
Spielen sie mit uns gleich, wie mit anderen Hunden?
Und ganz wichtig, sehen sie uns als Sexualpartner oder Konkurrenz?
Eigentlich verhalten sich Hunde uns gegenüber nie so, als ob wir Hunde wären, was einen auch nicht erstaunen sollte.
Schliesslich stammen unsere Hunde von den Wölfen ab und die waren Meister darin, die kleinsten Schwächen bei ihren Beutetieren zu sehen, sind also sehr gute Beobachter.
Da wäre es doch seltsam von unseren Hunden zu verlangen, dass sie ein Hundeweibchen als ihre Mutter erkennen um uns dann mit Hunden zu verwechseln.
Wenn man es überdenkt, sind Hunde so stark von uns abhängig, dass es eigentlich nie der Wunsch der Hunde sein kann, die Führung zu übernehmen.
So etwas einfaches wie der Verkehr überfordert sie schliesslich vollstäntig, einmal abgesehen davon, dass man ihnen die Türen öffnen muss und sie zu wenig Beute erjagen können, um sich selbst zu ernähren.
Liebe Grüsse aus Dänemark