Mein Hund hört auf mich lässt sich aber nicht anfassen !?

  • hej,


    ich meine wirklich, dass bei diesem Fall es wichtig wäre, wenn jemand das ansehen würde.
    Das Verhalten ist aussergewöhnlich genug und ja, es könnte sein, dass der Hund keine Angst hat, zum Beispiel könnte er bemerkt haben, dass er sehr stark beachtet wird und noch vieles andere.
    Aber es ist doch auch so, dass DerHorst nicht ausschliessen kann, dass der Hund aus Angst knurrt.
    Es ist für uns selbst doch sehr schwer, manchmal eigentlich unmöglich, unser eigenes Verhalten zu beobachten und deshalb könnte es wirklich eine Kleinigkeit sein, die dem Hund Angst macht.
    Angst ist nicht wirklich rationell.


    Mir fallen auch etwas seltsame Widersprüche auf, zum Beispiel dass der Hund körperlichen Kontakt sucht aber, so wie ich es verstanden habe, knurrt, wenn ihn DerHorst mit der Hand berühren will.
    Ich kann verstehen, dass man dies so erleben kann aber es wäre wirklich wichtig, genau zu sehen, was wann passiert und was der Hund ausdrückt, damit man dieses Paradoxon verstehen kann.


    Angst müsste man ganz anderst behandeln wie viele andere Möglichkeiten und es ist leider so, dass die falsche Behandlung hier das Problem ganz sicher verschlimmern wird.
    Deshalb rate ich zu einem Trainer.



    Was nun aber die andere Diskussion angeht, die Worte Dominanz und Rudelführer sind tatsächlich inzwischen veraltet, trotzdem sind nicht die Worte selbst das eigentliche Problem.
    Auch als diese Worte modern waren, gelang es vielen HH und Trainern Hunde gut zu erziehen und zu trainieren.
    Das Problem mit diesen Worten ist, meines Erachtens, hauptsächlich dies, dass diese Worte ähnlich gebraucht werden wie der Satz, "Du musst Deiner Frau zeigen, wer der Mann im Hause ist."
    Also versteckte Aufforderungen zur Gewalt.
    Wenn nun aber jemand sagt, "Du musst Deiner Frau zeigen, wer der Mann im Hause ist und den Müll rausbringen", dann sieht für mich die Sache wieder anderst aus.
    So ähnlich sehe ich es bei den Worten Dominanz und Rudelführer.
    Wenn sie die Diagnose und auch der Lösungsansatz sein sollen, dann lehne ich sie strickte ab.
    Was ist das denn auch für eine Hilfestellung, jemanden aufzufordern, es mit seinem Hund auszukämpfen.
    Wenn der Hund wirklich kämpfen würde, würden wir Gefahr laufen, zu verlieren oder den Hund ernsthaft zu verletzen, alles andere ist wirklich schwer.


    Ich werde jetzt trotzdem mal anführen, weshalb die Worte Dominanz und Rudelführer veraltet sind.
    Dominanz bezeichnet eigentlich eine feste Beziehung, dabei unterwirft sich der eine Part dem Dominanten.
    Das heisst, nicht der Dominante ist aktiv, er prügelt nicht, ja er muss nicht einmal Unterwerfung einfordern, entscheidend ist, was der Submissive macht.
    Deshalb wird das Wort ganz einfach immer wieder falsch verwendet.
    Ausserdem gibt es da eine seltsame Idee, die nicht mit der Wirklichkeit übereinstimmt, Caniden leben nicht in absoluten Diktaturen.
    Weder ist es so, dass alle nur das machen, was der Dominante bestimmt oder zulässt, bis der Dominante herausgefordert wird und er verliert, noch ist es so, dass der Dominante andauernd dominant ist, egal wie man dies definiert.
    Sonst müsste es doch möglich sein, einen Hund einmal zu verprügeln, damit er eine Zeitlang immer das macht, was wir wollen und wir wissen doch alle, das genau dies nicht der Fall ist.


    Der Begriff Rudelführer setzt voraus, dass Hunde uns als Hunde sehen oder behandeln.
    Tun sie das wirklich?
    Begrüssen unsere Hunde uns gleich wie andere Hunde?
    Spielen sie mit uns gleich, wie mit anderen Hunden?
    Und ganz wichtig, sehen sie uns als Sexualpartner oder Konkurrenz?
    Eigentlich verhalten sich Hunde uns gegenüber nie so, als ob wir Hunde wären, was einen auch nicht erstaunen sollte.
    Schliesslich stammen unsere Hunde von den Wölfen ab und die waren Meister darin, die kleinsten Schwächen bei ihren Beutetieren zu sehen, sind also sehr gute Beobachter.
    Da wäre es doch seltsam von unseren Hunden zu verlangen, dass sie ein Hundeweibchen als ihre Mutter erkennen um uns dann mit Hunden zu verwechseln.
    Wenn man es überdenkt, sind Hunde so stark von uns abhängig, dass es eigentlich nie der Wunsch der Hunde sein kann, die Führung zu übernehmen.
    So etwas einfaches wie der Verkehr überfordert sie schliesslich vollstäntig, einmal abgesehen davon, dass man ihnen die Türen öffnen muss und sie zu wenig Beute erjagen können, um sich selbst zu ernähren.


    Liebe Grüsse aus Dänemark

  • So anhängig ist Hund nicht, insbesondere dann nicht, wenn er dazu gezüchtet wurde sich durchzusetzen, eben weil er das für seinen Job braucht.
    Das heißt nun nicht, dass Hund deshalb nach der Weltgerrschaft strebt und sich seine Menschen unterordnen möchte.
    Aber es führt eben dazu, dass solche Hunde Entscheidungen treffen, die ihnen eigentlich nicht zustehen, weil ihnen nichts anderes übrig bleibt. Ihnen fehlt halt der Rahmen, also stecken sie ihn selber ab. Ungestresster wären sie bei klaren Vorgaben, das kleinere Übel ist die eigene Entscheidung, völlig Unklarheit verträgt kein Hund.
    Und da man sozial miteinander lebt, müssen Regeln her. Natürlich ist man kein Rudel. Aber ein Zweckverband und der muss für alle Seiten funktionieren.


    LG
    das Schnauzermädel

  • Hallo.
    Wenn es an deinem Arbeitsgeruchgeruch liegen kann, könntest du dich nicht irgendwo duschen und umziehen oder nur umziehen und dann erst in die Wohnung gehen? Vielleicht ist es das schon.


  • Hallo,


    Vielleich könnte es sein das du Ihn mal gestreichelt hast und genau in diesem Moment har ihm was weh getan. So hat er dein Streicheln vielleicht mit Schmerzen in Verbindung gesetzt.
    Ich persönlich würde mit Ihm üben. In einer Hand Wurststücke (in Faust) und ihn immer wieder was rausholen lassen und mit der anderen Hand ihn berühren. Vielleicht erst mal an der Pfote und so das ganze aufbauen.


    Gruß Kipperle

  • Hallo zusammen ,


    danke erstmal für die vielen Antworten !!


    Waren heute bei einer Bekannten die Hundeführein von Suchhunden ist , haben schon einmal einen Teil erfolg erzielt , ich konnte Gizmo streicheln , er war zwar abgelenkt durch leckerchen aber er hat sich von mir streicheln lassen . Haben auch schon , wir ihr geschrieben habt, die vermutung festigen können das er einfach im Pflegel alter ist und er gemerkt hat das ich Schwäche zeige wenn er knurt usw. , und er das macht weil er versucht die chef rolle zusichern !!
    Was wir noch einmal von einem Hunde Trainer gucken lassen müssen , ist ob ich mit meiner Körpersprache was falsch mache was Gizmo Angst macht (ist in dem Wurf bekannt einige daraus Angstbeisser sind) .


    Wie gesagt wir wollen jetzt erstmal mit Gizmo zu einem Hundetrainer , der uns mal auf die "Finger guckt" und dann sollte dann alles wieder gut sein !! Ich melde mich wenn es von Gizmo und mir was neues gibt !!


    Gruß
    Der Horst

  • Zitat

    Ich glaube nicht, dass das überholt ist. Ich lese im Moment viele verschiedene Bücher über Hundeverhalten und -erziehung usw. Unter anderem lese ich Bücher von Cesar Millan (bitte zerfleischt mich jetzt nicht :hust: )
    Er arbeitet u.A. mit extrem aggressiven Hunden und rehabilitiert diese.
    Er sagt, die Hunde erkennen Schwachstellen des "Rudelführers" und merken, dass sie durch Aggression im Leben weiterkommen, z.B. dass sie ihr Futter vor dem vermeintlichen Rudelführer verteidigen können. Dieser bekommt verständlicherweise immer mehr Angst vor seinem eigenen Hund und der nimmt immer mehr die Chefposition ein.


    Der Typ ist meiner Meinung nach schlichtweg respektlos gegenüber Tieren, unabhängig davon, dass ich ihm eh nicht zustimme :^^: , bzw mitunter das respektloseste was ich als Trainer bisher gesehen hab. Dafür braucht er noch nicht mal Strom :hust: Als "Gegenliteratur" könntest Du da noch "Dominanz, Tatsache oder fixe Idee lesen" :^^:
    Aber genug dazu.


    Bin ja mal gespannt wie es weiter geht, jetzt wo ihr Jemanden habt, der mal drauf schaut. Es ist eben schwierig einzuschätzen, wenn man Euch dabei nicht sehen kann.
    Generell sehe ich aber auch nur die zwei Möglichkeiten: er hat gemerkt, dass er damit durchkommt; hat generell keine Lust auf Streicheleinheiten und reagiert dann überdeutlich;
    oder, es ist eher Meideverhalten und es gibt/ gab einen Auslöser: Geruch kann ich mir jetzt nicht so recht vorstellen, denn dann wäre es merkwürdig, dass er erst bei Berührung reagiert; andere Idee wäre, dass Du vielleicht einige male statisch aufgeladen warst und ihm eine gewischt hast, er hat's sich gemerkt :???:

  • Zitat

    Seine Methoden habe ich ehrlich gesagt nicht gesehen. Lese nur das Buch und da hat er das eben geschrieben.


    Dann solltest Du das tun, bevor Du Dich hier FÜR diesen Typen aussprichst. NIEMALS käme so ein Mensch in die Nähe meiner Hunde!


    Ich würde im Fall des TS auch zu einem guten Trainer raten!


    Viele Grüße


    Doris

  • ich würde jetzt ebenfalls keine ferndiagnosen stellen, aber eins ist mir sehr klar aufgefallen:


    der hund kommt zu dir und dann murrt er, wenn du ihn anfasst. ich könnte mir vorstellen, dass dein hund schon in gewisser weise gerne die karten nimmt, die ihm geboten werden (er darf entscheiden) und daraus regeln für das zusammenleben bzw. seinen status ableitet. und diesen scheint er wahrscheinlich an einer ganz anderen stelle zu sehen, die du sehen möchtest. nein, es geht hier nicht um alphas und omegas, sondern einfach ganz klar um soziale rollen innerhalb eines engen sozialverbandes.


    ich würde den hund nicht mit leckerchen ablenken, um ihn dabei zu streicheln. denn ich glaube, da doktert ihr an symptomen herum. ich würde ganz ernsthaft allgemein das zusammenleben mit hund überdenken und auch einen trainer suchen, der da ganzheitlich drauf schaut.


    ich würde mir aber definitiv eins ganz klar machen: jede aktion geht vom menschen aus, nicht vom hund. egal, ob es sich dabei um zuneigung und ansprache, futter oder spiel handelt. ein hund, der mir dermaßen begegnen würde, würde niemals gestreichelt werden, weil er gerade kommt, sondern nur, wenn ich ihn zu mir rufe.


    denn schließlich ist es dein körper, deine individualdistanz. gerade über die kontrolle der eigenen individualdistanz oder manchmal auch der individualdistanz der anderen wird respekt im hundereich erarbeitet.


    mal hier ein bild: stell dir mal nen chef vor. würden da die mitarbeiter zu ihm hingehen und ungefragt seine imtimsphäre unterschreiten (z.b. den arm um ihn legen) wäre das schon extrem merkwürdig, oder?


    noch merkwürdiger und verschobener würde das bild werden, wenn die leute zusätzlich dazu auch noch auf annäherungen seinerseits mit drohungen reagieren würden, oder?


    du bestimmst, wie nah dir der andere kommen darf.


    hunde orientieren sich an dem, der die regeln macht. das hat nix mit alphawurf und co zu tun, sondern einfach damit, dass hunde soziale lebewesen sind.


    es gibt einige hunde, bei denen nachlässigkeiten von geringer bedeutung sind. die können tausendmal vom menschen durchgeknuddelt werden, wenn sie kommen, dürfen alles selbst entscheiden, haben immer futter zu stehen, dürfen überall rauf- oder runterklettern ohne freigabe, dürfen frei entscheiden, wofür sie sich draußen interessieren, spielzeug ist immer zur freien verfügung und liegeplätze können komplett selbst gewählt werden. und trotzdem sind sie auf ihren menschen fixiert und fügen sich sehr gut in die menschliche gesellschaft ein, drängeln sich nicht am menschen vorbei usw.


    aber diese hunde sind eher selten.


    die meisten hunde brauchen schon, einige mehr und andere weniger, ressourcenbedingte einschränkungen, damit sie ihren platz innerhalb der familie finden. und genau diese einschränkungen verbunden mit rassegerechter auslastung führt dazu, dass sich diese hunde wohl fühlen. und gerade riesen und dobis neigen dazu ihre umwelt sehr genau und auch sehr wertend wahr zu nehmen. was für dich als halter eine bagatelle darstellen kann, kann für den hund ein ganz klarer beweis für fehlende führungsqualitäten sein.


    es geht hier nicht darum ansprüche gegenüber dem hund gewaltsam durchzusetzen, sondern mit kleinen aber feinen nuancen den hund durch den alltag zu führen und ihm unterstützung zu bieten.


    ein buch, das ich dir hierzu empfehlen kann: "ich lauf schon mal vor" von thomas baumann.


    viel erfolg!

  • Zu Horst: Mich würde mal interessieren wie du streichelst, wie du dich näherst und wann genau der Hund knurrt.
    Knurren ist Kommunikation und hat nicht eine festgeschriebene Bedeutung, ausser der: Pass auf was du tust, mir schmeckt das nicht.


    @ the rest:
    Mal ganz unabhängig von diversen mehr oder minder sympathischen Hundeguruhs, kann keine Gruppe ohne Hirachien und somit mit Dominanz effektiv funktionieren.
    Das große Problem mit dem Thema Dominanz ist schlicht, dass irgendwie in vielen Köpfen Dominanz= Thyrannei fest sitzt.
    Leider etabliert sich Dominanz von unten, sprich:
    Ein dominantes Tier ist nur an seiner Position, weil es dort den höchsten Benefit/ Nutzen für die Gruppe hat, bedeutet die Rechte folgern aus den Pflichten.

  • Doris & Zoe:

    Zitat

    Ich sage nicht, dass ich ihn vergötter und alles für richtig halte, was er tut.. das sei vorweg gesagt ;)
    Ich finde nur, dass die Sache mit der Dominanz plausibel ist und ich es an meinem eigenen Hund erkenne. Ich bin auf jeden Fall davon überzeugt, dass es sowas wie eine Rangordnung und Dominanz gibt.


    @all:

    Zitat

    Das große Problem mit dem Thema Dominanz ist schlicht, dass irgendwie in vielen Köpfen Dominanz= Thyrannei fest sitzt.


    :gut: Das ist nämlich genau das Problem... der Rudelführer ist kein Tyrann, der die anderen Hunde aggressiv unterdrückt und sich an die Spitze kämpft. Er schreitet nicht durchs Rudel und jeder verneigt sich vor ihm.
    Genau dieses Bild, wie es sich viele vorstellen, ist veraltet.


    Der Alpha ist nämlich viel mehr... Er zeichnet sich durch seine Ruhe, Seriosität und Intelligenz aus. Er weiß in jeder Situation richtig zu reagieren und ist der Ruhepol für das Rudel.
    Er hat zu jedem einzelnen Mitglied eine besondere, liebevolle Beziehung, die auf gegenseitigem Vertrauen basiert.
    Es wird gekuschelt und gespielt, aber jede Entscheidung trifft er. Und jeder hat Respekt vor ihm.
    Er hat es gar nicht nötig, die anderen zu unterdrücken usw., denn diese haben ihn zum Führer gemacht und warum sollten sie ihm sein "Amt" streitig machen?
    Wenn der Anführer nur stark wäre und die anderen mit Gewalt unterdrücken würde, wäre er schneller von der Chefposition entlassen, als man gucken kann.


    Der Alpha ist der seriöse Anführer, Vertrauensperson, Spielkamerad, und Schmusekumpel in einem. Deshalb haben viele Leute Probleme mit ihren Hunden; weil es einfach schwierig ist, diesen - ich nenn es mal Perfektionismus - nachzuahmen.

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