Nicht Zwergenhund, sondern Winzling, was macht man damit?

  • Zitat

    Generell finde ich es nicht schlimm, dass es so kleine Rassen gibt. Nur, dass man als Großhundehalter immer der Buhmann ist.


    Wir haben z.B. 6 Chihuahuas bei uns in der Näheren Umgebung.
    Die meisten der kleinen kennen gar keine "großen" Hunde und drehen am Zaun total auf. Von denen wird mit nur einem einzigen spazieren gegangen, die anderen sind Gartenhunde. Das, und den Punkt, dass viele Leute der Meinung sind, dass diese Hunde keinerlei Erziehung genießen müssen, halte ich für vollkommen unfair dem Hund gegenüber.
    Und die Größe verleiht natürlich dazu, den Hund so zu "missbrauchen".


    Na dann komm doch mal zu mir. Ein Dobermann, ein Rottweiler, ein Border-Collie, ein Schäfermix...keiner von denen kommt auch nur einmal die Woche raus! Sitzen ihre Zeit hinterm Hoftor ab und kläffen von morgens bis abends. Die einzigen Hunde die in den Genuß eines Spaziergangs kommen, sind der Jack Russel von gegenüber und mein Chi.
    Die genannten Hunde haben auch keine weitere Aufgabe, als den ganzen Tag im Kreis zu laufen. Ich frage mich was der ursprüngliche Zuchtgrund diesen armen Viechern bringt. Erziehung? Fehlanzeige!
    Ich glaube nicht dass ich in einem besonderen Viertel wohne ;) Also wers jetzt noch nicht geschnallt hat dass es bei jeder Rasse unfähige Halter gibt, der wirds nie begreifen befürchte ich.
    An Teacup Chis gibts nichts tolles, keine Frage. Aber es gibt ja wohl kaum eine Rasse in die kein gesundheitlicher Defekt reingezüchtet wurde, das ist sicher kein Problem kleiner Rassen.

  • Ich habe jetzt nur die erste Seite gelesen aber möchte nun doch mal was sagen. Ich habe vor einiger Zeit selber darüber nachgedacht in ca. 1 Jahr einen Prager Rattler als Zweithund anzuschaffen. Doch diesen Wunsch habe ich verworfen nachdem ich eine Halterin mit drei Prager Rattlern getroffen habe.


    Diese Hund waren so extrem zierlich das ich mir nicht vorstellen kann einen solchen Hund zu meinem 60cm großen und 26kg schweren Hund zu nehmen. Ich hätte schlichtweg Angst das er zu tode getrampelt wird! Auch mit der Hundegruppe mit der ich sehr oft laufe wäre es zu gefährlich. Alles große starke Hunde die teilweise ALLES (auch Menschen) beim spielen über den Haufen rennen.


    Also passt ein solcher Hund leider nicht in mein Leben. Aber ich hatte sehr wohl eine Vorstellung was ich mit ihm anfangen könnte. Ich wollte Trickdogging machen und Mini-Agility. :D

  • In unserer Kleinhundegruppe der Huschu waren mehrere Rattler, von verschiedenen Züchtern und sie waren allle deutlich höher und auch eher stabiler als die anwesenden Chis gebaut.
    Es ist doch bestimmt kein Zuchtziel, daß es so kleine Dürrpaketchen werden, oder?
    Soweit ich weiß, sind sie ja seit einigen wenigen Tagen FCI-anerkannt, da werden sicher die gleichen Vorschriften wie für die Chis (keine Zuchtzulassung für Hunde unter 2 Kilo) geltend gemacht werden, damit es eben nicht zu einem solchen Erscheinungsbild und anderen Problemen kommt.
    LG von Julie


  • Mein "Kleinsthund" wird jetzt 12 Jahre alt, da hat es noch keine Paris Hilton interessiert, mit HUnden wie mit Handtaschen umzugehen. Für mich ist und bleibt der Rattler genauso viel Hund wie z.B: ein Schäferhund. Nur das man den eben besser in der überfüllten UBahn unter den Arm und auf den Schoss nehmen kann. Meine verstorbene Schäferhündin hat Julchen nie "totgetrampelt" und Bambi, deren Füsse sicher auch dazu ausreichen würden, auch nicht. Die Kleine kann sich hier gut behaupten und hat ihren festen Platz. Und ganz ehrlich, mir kommen diese Diskussionen "Kleinhund-Grosshund-HUnd-Hund" langsam aus den Ohren raus. Alle Grössen haben ihre Vor- und Nachteile. Dahinter steckt immer das gleiche - eben ein HUND. Aber inzwischen scheinen es nur noch Gruppierungen zu geben. Grosshundehalter, Kleinhundehalter, Kampfhundehalter, Schutzhundehalter blablabla. In meinem Stadtteil benehmen sich die kleinen Rassen wesentlich besser als die grossen. Die werfen sich in die Leinen oder stürzen sich auf die Kleinen.


    Die Kläfferei von kleinen, mittleren oder grossen Hunden - ist doch vollkommen egal, wie sich andere Hunde benehmen. Solange der Eigene sich nicht provozieren lässt - was solls. Und tut er es doch, hab ich was versäumt und muss auch mit meinem Mini arbeiten.


    Und was die manchmal saublöden Sprüche von anderen Hundehaltern betrifft (gehen sie jetzt schon mit Ratten Gassi) - für mich auch ein Armutszeugnis - aber zeigt mir auch, dass heutzutage der Zusammenhalt unter den Hundebesitzern immer mehr flöten geht. Immer mehr Egoisten sind mit Hund, der sich anscheinend genauso wie sein Herrchen/Frauchen entwickelt, am Start. Der Soka-Run gegen Rasselisten zeigt es ja auch deutlich, da "rennt" kaum jemand mit, der eine andere Rasse an der Leine führt. Wahrscheinlich ist man froh, dass man nicht wie die Sokas mit seiner Rasse im Fokus steht.


    Zusammenhalt war gestern, heut heisst es anscheinend "nach mir die Sintflut".

  • Ich hab ja selber 2 so Fusshupen (Eddy hat "Fusshupe" sogar auf seinem K9 stehen *g*) und bin doch schon immer wieder traurig wenn es Leute gibt, die so kleine Hunderassen nicht als vollwertige Hunde betrachten und sich auch noch über sie lustig machen.
    Meine Daisy z.B. hat eine SH von 21cm und wiegt 2,28kg. Trotzdem ist sie für mich genauso Hund wie ein Großer, so wie es meine eben Raika war.
    Ich bin allerdings auch niemand der die beiden nun panisch hochreißt wenn ein großer Hund ankommt. Klar dürfen meine 2 mit größeren Hunden spielen. Sehe da kein Problem.
    Einzig Eddy hat mit einem winzigen Chi ein paar Problemchen. Der kleine Kerl ist 8 Jahre alt und gerade mal eine handvoll. Eddy findet es schon merkwürdig das die Winzigkeit ja doch auch Hund ist und nimmt lieber Abstand. So ganz geheuer ist ihm das nicht :lol:


    Tja, was mach ich nun mit meinen beiden Zwergen?


    Mit Daisy habe ich vor einiger Zeit mit Dummytraining angefangen. Da sie so klein ist haben wir (noch) einen Dummy den man eigentlich an den Schlüsselring machen kann. Was größeres passt ja auch gar nicht in ihr Schnäuzelchen :hust:
    Mit Eddy gehe ich seit ein paar Wochen zum Agility. Der Kleine ist richtig flink und begreift unheimlich schnell was er "machen" soll.
    Einen Unterschied zu größeren Hunden (naja, bis auf halt die Größe ;) ) habe ich bisher nicht feststellen können.


    Und ja, entweder wird im Sommer/Herbst dieses Jahr oder Frühjahr/Sommer nächstes Jahr noch ein kleiner Winzling hier einziehen. Ein Chi wird es werden und auch nicht anders behandelt werden als sei er ein "Großer".


    Allerdings muss ich auch dazu sagen das man leider vorher nicht sieht wie groß oder klein ein Hund werden/bleiben wird. Man vertraut vielleicht darauf das der Hund normale Maße (Rasseangepasst/Rassedurchschnittlich) hat und muss dann merken das er ja doch kleiner bleibt oder ggfls. auch größer wird wie man eigentlich wollte.


    Einen Hund als hässlich zu bezeichnen finde ich übrigens auch nicht ganz so nett :/

  • Die Rattler sind noch nicht anerkannt. ;)
    Sie haben bisher die Anerkennung im Heimatland und seit neuestem eine Betreuung in D über einen VDH-Verein.
    Und natürlich gelten für diese Hunde die gleichen Regeln, also diese Auswüchse von 1300g Hund, die Zahnstocher als Beine haben, DAS sind keine Prager Rattler, das widerspricht völlig Geschichte und Verwendungszweck!
    Wenn man sich z.B. den Idealhund auf dem Standard des Ursprungslandes ansieht, dann sieht man eben auch, dass der Rattler, der hier als Handtaschenhund papierlos oder mit Pseudo-Papieren verkauft wird, nichts mit dem Hund, der erhalten werden soll, zu tun hat: http://www.kleinhunde.de/standard_prager_rattler.pdf
    Nur weil unter irgendwelchen Deckmäntelchen Schindluder getrieben wird und auf teufel komm raus ein Markt bedient wird, spricht das doch nicht gegen den Hundetyp an sich.


    Und was spricht gegen einen kleinen Hund, so lange der körperlich fit ist?
    Weniger Futter, weniger Müll, trotzdem ein ganzer Kerl. Die Akzeptanz in der Bevölkerung ist da, der Transport ist leichter... Wo liegt das Problem?
    Klar darf mein Riesenrüde mit einem Zwergenrüden nicht den Boden aufwischen, das darf er aber auch nicht mit größeren. Mit Hündinnen um 2kg kommt er bestens zurecht, genau wie mit Damen die 20 oder 60kg haben.
    Mein Schnauzermädel hat auch gelernt mit Zwergen umzugehen, kein Problem.


    LG
    das Schnauzermädel

  • Also ich bin "bekehrt"....
    In meinem Elternhaus gab es nur mittelgrosse und grosse Hunde.
    Auch von meinen Eltern kam oft "das sind nur bellende Ratten".
    Irgendwie uebernimmt man dieses Verhalten und auch ich habe eher belustigt auf Kleinhunde herabgeschaut...
    In meiner Ausbildung (Gestuet) habe ich den ersten "ganzen" , kleinen Kerl (Jack Russel) kennen und schaetzen gelernt.
    Als meine Freundin 2 Kleinhunde addoptierte, ihr Freund mit seinem Zwerg bei ihr einzog und die beiden dann auch noch nen MinPin dazuholten konnte ich mir ein "DANN koenntet ihr ja eigentlich auch einen RICHTIGEN Hund haben" nicht verkneifen...
    Ich lag ja sowas von falsch....
    Mittlerweile hatte ich das Glueck zahllose Kleinhunde kennenzulernen von denen der Grossteil einfach spitze ist. Unerschrocken ohne "grossmaulig" zu sein, wachsam, loyal, gehorsam, verspielt, beste Freunde, Ruedelfuehrer, Jaeger, Treibhunde etc.
    Und nicht besser oder schlechter als die grossen...
    Auch bei uns wird irgendwann ein "kleiner" einziehen .. und womoeglich (fuer uns) ganz gross rauskommen...


    LG, Tanja

  • Es ging mir gar nicht darum, ob ich Kleinhunde doof oder toll finde, falls es wen interessiert, mein Hund hat selber nur knappe 30cm Schulterhöhe, aber das ist auch eine interessante Diskussion, wenn auch ein wenig überflüssig für mich persönlich, da ich weder auf der Seite "Kleinhunde toll" noch auf der Seite "Kleinhunde doof" stehe. Es heißt- entweder der Hund ist toll oder doof, egal, was für eine Größe und was für ein Aussehen, das kommt auf den Charakter an.
    Es geht nicht darum, dass ein Winzhund nicht wie ein normaler Hund behandelt/erzogen werden kann, sondern dass die anatomischen Gegebenheiten völlig andere sind und so ein Winzling dadurch zwangsläufig enorme Nachteile hat.
    Ich kenne genug Leute, die haben einen Hund um die 3 Kilo und würden diesen niemals in eine Handtasche stecken, aber deshalb bleibt es doch trotz allem ein "Minihund"?
    Ist doch egal wie der Besitzer den Hund formt und erzieht. Ein kleiner Hund bleibt ein kleiner Hund. Ob mit oder ohne Handtasche, ob mit oder ohne Pulli
    Es tut für mich nichts zur Sache ob jemand so einen Winzling wie einen normalen Hund behandelt, den man überall mit hinnehmen kann, es bleibt dabei, dass in meinen Augen diese Zwerge ein erschwertes Leben haben (durch ihre Größe, ihre zarten Knochen etc). Wobei erschwert blöd ausgedrückt ist. Man muss einfach enorm auf sie acht geben.
    Mein Hund ist mit Sicherheit nicht so zart, dass er bei dem nächsten Windstoß umfällt, es gibt definitiv genug Hunderassen, die noch ein ganzes Stück kleiner und zarter als ser sind und dennoch stelle ich fest, dass sogar ich manchmal schon feststelle, wie es mit so einem "kleinen Hund" ist.

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