War ich zu hart?

  • Zitat


    Nein, wie schon zuhauf erwähnt dürfen Regeln aufgestellt und Grenzen gesetzt werden. Aber der Trainingsansatz kann nicht "Angst machen" und Unterjochung des Welpen sein.


    Andererseits ist es für Tierbesitzer durchaus von Vorteil, sich nicht so anzustellen, wenn es mal zwickt und zwackt ;)


    Wo unterjocht man denn bitte? Unterjochen ist für mich, wenn man etwas ohne Rücksicht unter seine Knute zwingt... kann mir kaum vorstellen, dass das ernsthaft jemand möchte.
    Und, nochmal, keiner propagiert hier, seinen Hund windelweich zu prügeln und doch reden alle von Folgeschäden. Welche denn? Wird mein Hund zum kriecherischen Angstbeißer, nur weil ich ihn einmal auf den Rücken gedreht habe, damit er ernsthaft versteht, dass er das nicht darf? Natürlich muss man vorsichtig mit so etwas sein, aber habe genug Leute erlebt, die ihren Hund "niemals anrühren würden", aber ihn zusammengebrüllt haben, als etwas nicht richtig gelaufen ist. Natürlich unterstelle ich niemals jemand in diesem Forum solche Zwiespältigkeit.


    glg

    • Neu

    Hi


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    • Zitat

      Welche denn?


      Kann dir ja mal die "Schäden" meines Rüdens aufzählen, die er mit 11 Monaten mitgebracht hat, als er zu mir kam.
      -Er ließ sich nicht an die Pfoten anfassen. Hat mich 3 Jahre gebraucht, damit er kein Problem mehr hat.
      -Er hat unter sich gemacht, wenn man über ihn gegriffen hat. Hat mich 2 Jahre gebraucht es raus zu bekommen. Aber Überbleibsel sieht man bis heute (4 Jahre später).
      - Er hat gepisst wenn man nur neben ihm gekniet hat und er lag gerade auf seiner Decke. Hat mich 1 Jahr gebraucht um es wieder wegzubekommen.
      - Er ließ sich nicht an der Rute anfassen. Bis heute hat er Probleme damit.
      - Wenn er sich den Bauch kraulen läßt und man kommt an seinen Hals, wurde früher losgepinkelt und sofort aufgesprungen, oder noch schlimmer, völlig regungslos verharrt und gehofft, dass der Mensch möglichst schnell weg geht. Heute, nach 4 Jahren wird er zwar immer noch nervös wenn ich ihm in Rückenlage zum Bauchkraulen an den Hals gehe.
      - Er hat mal geschrien, als ich mich über ihn beugte und er lag auf seiner Decke.
      Und das sind nur die "geringfügigen" Schäden, die er vom Rückenschmeißen hatte. Da waren noch mehr. Bis heute hat er riesige Angst vor bestimmten Männertypen. Er hat also ein sehr entspanntes Leben geführt. Und trotz alldem war er sehr loyal seinen alten Haltern gegenüber. Warum? Weil er es nicht anders kannte.
      Deswegen werde ich wütend, wenn ich lese wie sehr diese Methoden verharmlost werden.

    • Schäden?
      Kann ich auch mit dienen. Wobei: es bleibt spekulativ, was körperlich in seinem vorherigen Zuhause abgelaufen ist.


      - Angst und Misstrauen bei der Fellpflege, als Konsequenz üben mit ganz viel Lob (und natürlich ohne "Meckern)
      - hat sich im ersten Jahr gar nicht auf den Rücken gelegt, jetzt macht er das gern (um sich die Wampe kraulen lassen)
      - bei unbedachten Bewegungen sofortiges Kopfeinziehen und Wegducken (ist seltener geworden)
      - Zutrauen zu (fremden) Menschen muss sehr langsam aufgebaut werden
      - Angst vor einer bestimmten Sorte Mann


      Wie gesagt, vielleicht war es beim ihm auch nicht "nur" auf den Rücken legen, sondern um Stufen schlimmer. Will ich auch gar nicht wissen...
      Er wäre aber so ein Hundekandidat, den man mit Schütteln, Schnauzgriffen und Alphwürfen vollends in die Verzweifelung treiben würde.


    • Hallo,
      das kam doch aber nicht allen von EIN mal, oder.
      Ich bin bisher immer noch davon ausgegangen, das es eine einmalige Situation war und das eine Wiederholung nicht gewollt ist. :???:
      Sicher einiges was hier geschrieben, lässt anderes vermuten. :( :
      Der TS hat die Frage gestellt und hier ein eindeutiges JA bekommen, hoffe doch das das angenommen werden kann.Genügend Alternativen sind auch genannt worden.
      Allerdings kann ich eine(hoffe doch sehr) einmalige Affekthandlung nicht so verurteilen, jeder macht Fehler auch die besten Hundehalter.
      Wie gesagt, er hat gefragt, er hat Antworten bekommen, doch recht eindeutig, nun denke ich, muss er für sich entscheiden, was er zukünfig will. Und ich hoffe es ist nicht der verhaltensgestörte Hund, den er will.

    • Wenn du einen sensiblen Hund hast, reichen ein oder zweimal um es dir richtig mit ihm zu verscherzen. Der Hund merkt sich sowas und fängt dann erst recht an, dich zu hinterfragen. Ich kenne einen Hund, bei dem verscherzt man es sich schon fast, wenn man sie nur einmal zu hart anspricht. Ich will nicht wissen, wie die auf so einen Rückenwurf reagiert und wie lange man da braucht um es wieder hinzubiegen. :/

    • Hallo,
      doch ich glaub das kann ich nachvollziehen.
      Unsere Hayly ist eigentlich auch so ein Typ.
      Wenn Männe am Sa. bei Fußball TV etwas lautstark mitfiebert, legt sie schon die Ohren an und braucht erstmal Gewissheit, das nicht sie gemeint ist.
      Meist gehe ich in der Zeit Gassi, ist einfach besser.
      Also ich nehme das zurück, bei manchen Hunden reicht EINMAL, danke PocoLoco für den Denkanstoss.
      Petra

    • Sicher reicht für genügend Hunde einmal, damit das Vertrauen dahin ist.
      Zumal was soll Hund bitte daraus lernen auf den Rücken gedreht und festgehalten zu werden?
      Das ist keine für einen Hund verständliche Ansage, das ist ein Festtackern in einer ausweglosen Situation, die außer Panik erzeugen keinen Sinn hat.


      LG
      das Schnauzermädel

    • Zitat

      Also soll sich derjenige mit den blutenden Händen einfach nicht so anstellen?


      Wir reden hier von einem Welpen, der seine 5 Minuten hat! Wieso nicht einfach raus gehen und den Hund sich beruhigen lassen? Wie kann ich mir als denkender Mensch heraus nehmen, mein Haustier körperlich zu maßregeln? Nur dadurch, dass ich es kann?


      Auch ich hatte schon einen Kratzer von Bruno, aber es war nicht seine Schuld, sondern meine! ICH habe nicht erkannt, wann das Spiel bei Bruno schon zu grob wurde und das Spiel rechtzeitig abgebrochen. So ist er immer mehr hoch gefahren... Die Konsequenz daraus war nicht, dass ich Bruno auf den Rücken geworfen und fixiert habe, sondern, dass ich den Hund raus gesetzt (selbst den Raum verlassen ging nicht) habe und er vor der Tür runter fahren konnte. Ich glaube, dass ich meinen Hund schon als stur bezeichnen kann, aber auch unserer Terrorist hat ziemlich schnell kapiert, wann es genug ist!


      So manches Mal frag ich mich, warum Hunde bloß so geduldig sind und warum sie sich so viel von ihren Haltern gefallen lassen. :( :

    • Ich war vor gar nicht langer Zeit so ein absolut unerfahrener Hundeneuling (der solche "Erst-mal-unterordnen"-Sprüche besser nicht hören sollte), der quasi über Nacht auf den Hund kam.
      Ich wusste am Anfang noch nicht mal, wo und wie ich so ein Tier überhaupt anfassen kann. :roll:


      Und ich habe auch solche Sprüche gehört "Das ist ein großer Hund, der geht nicht kaputt, wenn du den mal fester anpackst", "Du musst ihm erstmal zeigen, wer der Chef ist, damit er dich ernst nimmt", "Wenn du ihn ab und zu mal auf den Boden "legst", dann hört er besser auf dich" etc. pp.


      (Zur Info, mein Hund ist ein Ex-Straßenhund aus Griechenland)


      Tja, und dann ist der Hund im Garten in das Gemüsebeet meiner Mutter, da war er vielleicht eine Woche bei mir.
      Ich habe "Nein" gesagt und bin dann hin und hab ihn am Halsfell gepackt und rausgezogen.
      Und dann hat mein Hund gejault.
      Allein schon wenn ich das schreibe, zieht sich mir alles zusammen!
      Das war für mich eine ganz schlimme Erfahrung und ich habe mir geschworen, sowas nie, nie wieder zu tun!
      Ich bin jetzt noch wütend, auf die Leute, die mir den Stuss erzählt haben.
      Und auch wenn ich die Ausrede habe, es tatsächlich nicht besser gewusst zu haben, bereue ich es immer noch.


      Jetzt weiß ich, dass fast alles am Verhalten des Hundes, was mir missfällt, seine Ursache in Unsicherheit, Unerfahrenheit oder ganz einfach weil er es noch nicht gelernt hat (hat). Es ist also fast immer MEIN Problem.


      Ich kann es nicht sicher sagen, ob diese Erfahrung für den Hund unserer Bindungsarbeit geschadet hat, gut war es sicher nicht.
      Im Nachhinein hätte ich mir eine solche Bergpredigt ausm DF,(welches ich damals noch nicht kannte), gewünscht, denn die Beziehung, die ich mit meinem Hund haben möchte, bekomme ich eben nicht durch "zeigen wo der Hammer hängt", sondern durch Bindung.


      Liebe Grüße
      Micha & Sammy

    • Zitat

      Jetzt weiß ich, dass fast alles am Verhalten des Hundes, was mir missfällt, seine Ursache in Unsicherheit, Unerfahrenheit oder ganz einfach weil er es noch nicht gelernt hat (hat). Es ist also fast immer MEIN Problem.


      Genau so ist es, Micha und dafür ein :gut:



      Zitat


      Also soll sich derjenige mit den blutenden Händen einfach nicht so anstellen?


      Oh je, Corinna, von Dir hätte ich aber wirklich eine andere Aussage erwartet.


      Niemand muß sich von seinem Welpen blutig beißen lassen. Aber warum klappt es bei unendlich vielen mit Ablenkung, Spielabbruch und sich oder den Hund aus der Situation entfernen? Man könnte auch sagen, der Klügere gibt nach.


      Warum, schreibt die Mehrheit, der hier im Thread involvierten, von anderen gewaltfreien Maßnahmen? Kommen ohne Alpharolle und Schnauzgriff aus? Vielleicht haben sie es nicht nötig sich derart zu profilieren.


      Sind wir, die solche Pseudo-Imitationen von hündischem Agieren ablehnen, alle im Irrtum? Nein, ich denke viel mehr, wir sind starke Persönlichkeiten und haben derlei Machtspielchen nicht nötig.


      Gewalt ist immer ein Zeichen von Hilfslosigkeit, zeigt wenig bis gar kein Einfühlungsvermögen und die absolute Unfähigkeit adäquat mit Lebewesen umzugehen.


      Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

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