Leinenpöbeln - wer hat es geschafft?
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staffy, wie vermittelst du dem Hund diese Sicherheit denn jetzt?
Damit fange ich natürlich nicht in dem Moment erst an, wo die ersten Kids auftauchen. Daß ich das "Halt den Ball flach" auch so meine und, daß man sich wirklich auf mich verlassen kann, das kläre ich schon vorher.
Aber ists nicht bei allem so, daß man nur vertrauen, abgeben, sich anlehnen und an einer Person orientieren kann, wenn sich diese als souverän und sicher zeigt ? Ists nicht dieses "der weiß was er tut" Gefühl, was uns Menschen sympathisch macht ?Brauch ich nicht diese Voraussetzung, diesen Bonus, um mir das Recht rauszunehmen, den Teeny an seine guten Manieren zu erinnern ?
Gruß, staffy
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staffy:
Hmm, also ich finde der Vergleich hinkt schon ziemlich... Einem Menschen kannst du erklären wenn er z.B. Angst hat, ich pass auf dich auf es passiert nix, wir machen das jetzt so und so, gleich passiert das und das - bei einem Hund ist das schon schwieriger...
Ich hatte als Kind z.B. panische Angst vor Spritzen, die haben mich einmal zu dritt festgehaltenund mich ermahnt ich soll mich nicht so aufführen... Meine Angst wurde nicht weniger und ich hab auch nicht weniger gekämpft obwohl ich durchaus die Bedeutung der Worte kannte.
Aber auch mein Vergleich hinktHab ähnlich gearbeitet wie du staffy (eigentlich finde ich den Unterschied bis auf das Abruchsignal nicht so groß
), aber dadurch, dass ich versucht habe ihm das Verhalten zu "verbieten" wurde es nur schlimmer. Denke auch, dass diese Methode bei manchen Haltern und Hunden gut funktionieren kann, aber eben nicht immer.
Ablenken geht bei meinem auch nicht (wahr zwar nicht mein Lösungsansatz, aber in manchen situationen wäre es halt sinnvoll um diese zu entschärfen). Einen angespannten, fixierenden Hund interessiert kein Leckerli mehr.
Außerdem reagiert kein Hund mehr, wenn er erst mal abgeschaltet hat, dass sagst du ja selbst. Du verhinderst halt das abschalten mit dem Abruchsignal, ich versuche meinen Hund zu "entspannen". Übrigens macht es ihm auch nix aus, wenn plötzlich ein Hund um die Ecke vor/hinter uns auftaucht. Und mein Hund ist auch kein rauflustiger Aggro, er zeigt das Verhalten wegen den oben beschriebenen Vorfällen mit freilaufenden Hunden. Er will ja eben keine Konfrontation.
Was machst du denn, wenn der Hund nicht auf das Abruchsignal reagiert? Und wie regelst du die Situation für deinen Hund wenn ein anderer draufgeht und beißt? (darauf hab ich nämlich noch von keinem eine Antwort bekommen)
Lg Caro & der kleine Schwarze
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Nur mal nebenbei zum Nachdenken, manche fragen mich ja öfter, was ich unter "sozialer Komponente" verstehe:
Ihr habt einen Teeny, der beim Anblick von anderen Kiddies die Ärmel hochkrempelt und fühlt, ob das Messer noch in der Tasche ist, warum spielt erstmal keine Rolle.
Nun könnt ihr dem Teeny beibringen, daß er auf Keks ? immer einen Keks bekommt. Ihr geht also los, Teeny neben euch, eins der Kids taucht auf, ihr stoppt sofort, sagt Keks ? und bei Blickkontakt (Umorientierung !!) gibts den Keks. Gut gemacht, als Belohnung gehen wir wieder nach Hause. Bis zum Ende des Jahres kommen wir bestimmt dichter ran - wenn nicht plötzlich ein Kiddy von hinten kommt, dann dauerts länger.
Oder ihr sagt zum Teeny "Jetzt halt den Ball flach, gib mir deine Hand, wir gehen jetzt an den Kiddies vorbei, vertrau mir, daß dir nix passiert und wenn wir im Park angekommen sind wirst du sehen, daß alles nicht schlimm war !" Gesagt getan, am nächsten Tag sieht der Teeny wieder die Kiddies, nimmt alleine eure Hand und geht unsicher mit ... nach 4 Wochen braucht er nicht einmal eure Hand mehr.
Gruß, staffy
Wenn sich positive Bestärkung im Keks geben erschöpfen würde, wäre der Vergleich passender.... Die soziale Komponente ist immer dabei, ich habe noch keinen getroffen, der das "Keksgeben" ernsthaft betreibt und dabei kein gewachsenes, inniges Vertrauensverhältnis zu seinem Schützling hatte. Aber das lässt sich nicht befehlen, was wenn der Teenie die Hand nicht will, wenn er gar nicht weiss, was Ball flach halten überhaupt bedeutet, das Verhalten nicht kennt? -
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Nur mal nebenbei zum Nachdenken, manche fragen mich ja öfter, was ich unter "sozialer Komponente" verstehe:
Ihr habt einen Teeny, der beim Anblick von anderen Kiddies die Ärmel hochkrempelt und fühlt, ob das Messer noch in der Tasche ist, warum spielt erstmal keine Rolle.
Nun könnt ihr dem Teeny beibringen, daß er auf Keks ? immer einen Keks bekommt. Ihr geht also los, Teeny neben euch, eins der Kids taucht auf, ihr stoppt sofort, sagt Keks ? und bei Blickkontakt (Umorientierung !!) gibts den Keks. Gut gemacht, als Belohnung gehen wir wieder nach Hause. Bis zum Ende des Jahres kommen wir bestimmt dichter ran - wenn nicht plötzlich ein Kiddy von hinten kommt, dann dauerts länger.
Führen wir das Beispiel mal anders weiter: Immer wenn der Teenie andere Kiddies sieht, kriegt er 100 Euro. Wird er deswegen wütender auf die anderen? Was würde sich ändern?
Und wie würde er sich fühlen, wenn er immer einen Klaps auf den Hinterkopf bekommen würde, sobald er seinen Unmut über die anderen Kiddies im Ansatz kund tut?
ZitatAber ists nicht bei allem so, daß man nur vertrauen, abgeben, sich anlehnen und an einer Person orientieren kann, wenn sich diese als souverän und sicher zeigt
Wie soll man einer Person aus Hundsicht vertrauen und sich an dieser "anlehnen", wenn sie ihn mit Leinenrucken und unverständlichen Strafen traktiert :/ ?
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Wie soll man einer Person aus Hundsicht vertrauen und sich an dieser "anlehnen", wenn sie ihn mit Leinenrucken und unverständlichen Strafen traktiert :/ ?
Wo steht hier was von Leinenrucken und unverständlichen Strafen??
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Hmm, also ich finde der Vergleich hinkt schon ziemlich... Einem Menschen kannst du erklären wenn er z.B. Angst hat, ich pass auf dich auf es passiert nix, wir machen das jetzt so und so, gleich passiert das und das - bei einem Hund ist das schon schwieriger...
Laß dich von 3 verschiedenen Menschen im Dunkeln an die Hand nehmen, du wirst dich nur bei einer wohlfühlen, oder ? Reden kann jeder, die Körpersprache lügt aber nicht ;-)Zitat... aber dadurch, dass ich versucht habe ihm das Verhalten zu "verbieten" wurde es nur schlimmer.
Dann liegts aber nicht am Verbieten an sich - wie auch immer das aussieht müßte man ja erst zum allgemeinen Verständnis definieren - sondern daran, daß der Hund dich in dem Moment nicht ernst nimmt. Hätte er einen Giftköder im Maul wäre dein NEIN bestimmt überzeugender ;-)
Nee, im Ernst. Genauso wie ich ein Platz (&Bleib) mit steigender Ablenkung trainiere kann ich auch mein "Lass es" aufbauen. Ziel ist ja kein zusammenbrechender Hund ob meines Abbruchs, sondern ein "is schon ok, ich reiß mich zusammen" vom Hund.ZitatAblenken geht bei meinem auch nicht (wahr zwar nicht mein Lösungsansatz, aber in manchen situationen wäre es halt sinnvoll um diese zu entschärfen). Einen angespannten, fixierenden Hund interessiert kein Leckerli mehr.
Er soll ja auch seine Umwelt wahr nehmen. Ich will doch nicht ständig die Gegend nach auftauchenden Hunden abscannen. Ich für mich möchte zumindest auch entspannt und mal mit der Begleitung plaudernd spazieren gehen können ... irgendwann.ZitatAußerdem reagiert kein Hund mehr, wenn er erst mal abgeschaltet hat, dass sagst du ja selbst. Du verhinderst halt das abschalten mit dem Abruchsignal, ich versuche meinen Hund zu "entspannen".
Er soll sich erst gar nicht anspannen. Ich glaube ein Denkfehler ist, daß man den schon pöbelnden oder fixierenden Hund mit einem lauten, scharfen Kommando oder einem "handgreiflich werden" abbricht. Dem ist nicht so, man trainiert ja, damit der Punkt erst gar nicht eintritt, der Hund soll sich erst gar nicht reinsteigern !ZitatWas machst du denn, wenn der Hund nicht auf das Abruchsignal reagiert?
Wenn ich merke es kommt nix an, dann laß ichs auch. Leine gut festhalten, Augen zu und durch, kommentarlos. Danach überleg ich mir, wo es dran gelegen hat ...ZitatUnd wie regelst du die Situation für deinen Hund wenn ein anderer draufgeht und beißt?
Wenn ichs kommen sehe und verhindern kann dann tu ich das, egal wie ! Ansonsten, wenns ernst ist, dann hau ich meinen Hund da raus ... ist aber nicht jedermans Sache dazwischen zu gehen.Gruß, staffy
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Er soll sich erst gar nicht anspannen. Ich glaube ein Denkfehler ist, daß man den schon pöbelnden oder fixierenden Hund mit einem lauten, scharfen Kommando oder einem "handgreiflich werden" abbricht. Dem ist nicht so, man trainiert ja, damit der Punkt erst gar nicht eintritt, der Hund soll sich erst gar nicht reinsteigern !
Ich glaube, das ist genau der springende Punkt, und genau das Ziel, das man mit dem Ändern der emotionalen Verknüpfung erreichen will. Aber hier im Forum wird so oft geschrieben, dass man dem Hund klar sagen müsse, dass man das Verhalten nicht dulde, und dann akzeptiere er das - dazu muss aber der Hund das unerwünschte Verhalten schon mal zeigen, zumindest im Ansatz. Oder kommen die Ansagen prophylaktisch, wenn der Hund sich immer noch wie erwünscht verhält?Zitat
Wenn ich merke es kommt nix an, dann laß ichs auch. Leine gut festhalten, Augen zu und durch, kommentarlos. Danach überleg ich mir, wo es dran gelegen hat ...
Dürfte immer an Überforderung liegen - Hund darf nicht, wie er möchte und Mensch vertreibt den Feind nicht, regelt also nicht....Du versuchst mit der "sozialen Komponente" genauso die emotionale Verknüpfung der Situation zu ändern, wie der Clickertrainer, der versucht, eine direkte Verknüpfung von Reiz und Emotion zu erreichen. Was dich stört, ist wohl die selbständigere Problemlösung, die mit dem Clickertrainig beim Hund gefördert wird. Du möchtest dem Hund eine Stütze sein, er soll deine Entscheidungen fraglos übernehmen, seine Sonne soll in deinen Augen auf- und untergehen.... Das Clickern und Bestätigen dagegen wird als unpersönliche Maschinerie gesehen, eine simulierte Umweltantwort, die den Hund zu selbständigen Entscheidungen erzieht.
Da ist zweifellos was Wahres dran. Die Erkenntnis, dass er selber das Verhalten der Umwelt beeinflussen kann, ist ein mächtiger Motivator für den Hund und wird daher bewusst gefördert. Er soll entscheiden! Andererseits halte ich Hunde nicht für so dumm, dass sie nicht merken, dass ihr Mensch den Knackfrosch steuert oder das Markerwort spricht: es ist ihr Mensch, der mit ihnen kommuniziert. Und wenn sie Vertrauen haben, ist ihnen dieses Feedback wichtig - die soziale Komponente. Und umgekehrt strebst auch du an, dass der Hund zuletzt ohne "Händchenhalten" entscheidet, dass er andere Hunde nicht fressen muss, ohne Ansagen und Korrekturen. Wo sind nun genau die Grenzen, kann man die Wege immer so strikt trennen, wie hier suggeriert wird?
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staffy: Stimme zu 90 % mit dir überein.
Man sollte den Hund auf keinen Fall körperlich angehen, es gar nicht so weit kommen lassen das er pöbeln muss, seinen Hund lesen können, rechtzeitig reagieren etc. ...
Habe zu ihm teilweise "Lass es" gesagt, habe versucht ihm den Weg zu zeigen, auch körpersprachlich aber er hat und konnte nicht auf mich reagieren. Ich habe ihn dadurch erst angestachelt, wir haben uns gegenseitig hochgeschaukelt, ein Teufelskreis. Wie schon gesagt ich denke es funktioniert bestimmt auch bei einingen Hunden so wie du schreibst, aber die Gefahr ist sehr groß, dass durch das "Lass es" eine negative Verknüpfung zu dem anderen Hund entstehen KANN, nicht MUSS...ZitatEr soll ja auch seine Umwelt wahr nehmen. Ich will doch nicht ständig die Gegend nach auftauchenden Hunden abscannen. Ich für mich möchte zumindest auch entspannt und mal mit der Begleitung plaudernd spazieren gehen können ... irgendwann.
Die Umgebung abscannen muss ich auch nicht
(Ich mach es aber oft, weil ich mir kein Übungsobjekt entgehen lassen will
, bei uns im eher ländlichen Bereich muss man da jede Gelegenheit nutzen) Es ist bei ihm auch nicht das Problem wenn ein Hund plötzlich auftaucht, sondern eher Hunde die in die Leine gehen und fixieren und Hunde die nicht nur aus Unsicherheit pöbeln (das unterscheidet er nämlich), vor allem wenn die Besitzer sie nicht halten und vor allem eben wenn Hunde voll Speed auf uns zukommen. Bin auch noch nicht beim "Wo ist der Hund?" wenn du das meinst, bauen wir erst noch auf.
Also wir machen das ja erst seit einer Woche, eine Langzeitstudie könnnen wir also noch nicht bieten
Aber er ist sowas von entspannt, er baut erst gar keine Anspannung auf und er darf sich die anderen Hunde wirklich sehr genau anschauen, genau das will ich ja. Hätte auch nicht gedacht, dass es so schnell funktioniert - aber bei Jukon hat es im wahrsten Sinne des Wortes "Click" gemacht
Er orientiert sich von selbst an mir und strahlt mich neuerdings wieder an wie ein Honigkuchenpferd, er will ja alles richtig machen und ihm waren Begegnungen in denen er reagiert hat genau so unangenehm wie mir.
lg Caro & der kleine Schwarze
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bei mir funktioniert die Methode sehr gut. Mein Leo achtet sehr viel besser auf mich und kann sogar schon im kleineren Abstand locker nebenmir bei Fuß gehen und mich dabei anschauen. Ich werde es jedenfalls nicht ändern
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naijra
Mich stört überhaupt nix. Jeder kann trainieren wie er möchte und wer sich 6 Monate mit einem leinenaggressiven Hund auseinandersetzen will, der kann dies gerne tun. Was Hund und Halter in der Zwischenzeit mitmachen, was ihnen entgeht, das wissen die meisten nicht.Ich für mich hab lieber einen Hund, mit dem ich abseits des Problems soviel vorarbeite, Vertrauen schaffe, daß ich solche Situationen über soziale Sicherheit und einfache Regeln meistern kann.
Sicher kannste dem Hund Monate Zeit geben, selber auf die Idee zu kommen, daß andere Hunde toll sind ... sind aber stressige Monate mit vielen Einschränkungen.Zwei Wege - mag jeder doch das wählen, was er möchte, mich störts nicht ;-)
Gruß, staffy
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