Leinenpöbeln - wer hat es geschafft?
-
-
Zitat
Was mich dabei stutzig macht: was ist, wenn der Hund z.B. nicht nur ängstlich reagiert, sondern eine Mischung aus territorialem Verahalten und Unsicherheit zeigt - bezügl. der Leinenaggro????
L.G., Claudia.
Tja, so einen Hund hab ich hier zu Hause sitzen.
Außerhalb unseres Wohngebietes orientiert sich meine Hündin gerne an mir...und hier greift das Zeigen und bennenn sehr gut...sie ist auch unsicher im Umgang mit fremden Hunden, gerade mit großen Hunden, obwohl sie eigentlich meiner Meinung nach nie irgendwelche schlechten Erfahrungen gemacht hat...ich kann auch keine Agressionen im Umgang mit anderen Hunden entdeckenwenn sie im Freilauf mit ihnen agiert...
Aber sobald es um unsere Hausregion geht, da kann sie so schnell explodieren wie eine Rakete...sehr triebgesteuert wenn es darum geht fremde Hunde aus dem Revier zu verteidigen...hier setzen eben die "normalen" Hirnfunktionen aus.
Ich verstehe diesen Trieb als normal einzuordnen aber leider ist das nunmal nicht gesellschaftsfähig...
Gerade weil es hier so extrem ist weiß ich nicht genau ob ich hier irgendwann mit "zeigen und benennen" weiter komme(ohne einen Abbruch)...und wenn dann ist es ein langer harter Weg bis dahin...ich rechne hier (wenn es überhaubt klappen sollte) einen Zeitraum bis zu einem Jahr. -
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Zitat
Wenn wir bei den 4 F's sind - was sagst Du dann, wenn ein Hund davon hauptsächlich das Flight zeigte, sowohl bei seltsamen Menschen, unbekannten Gegenständen und auch gerne bei Hunden im Freilauf oder an der Leine. Freeze und Fiddlen hat sie meiner Meinung nach nie angeboten, außer in Situationen mit ihr bekannten und einschätzbaren Hunden.
Seit sie nun von anderen Hunden "verprügelt" wurde, zeigte sie Hunden gegenüber nicht mehr Flight, sondern Fight - an der Leine und teilweise auch im Freilauf. Dann kommt natürlich die Lernerfahrung zustande, damit komme ich super durch, die anderen halten genügend Abstand und das Fight wird immer schneller, deutlicher gezeigt, selbst bei Situationen die keineswegs bedrohlich waren ( Freilauf ).
Du beantwortest Dir doch Deine Frage schon selbst....
Und: Wenn Dein Hund das Verhalten zeigt, dann war für den Hund die Situation sehr wohl bedrohlich. Da sollte man nicht mit eigenem Maßstab dran gehen, sondern sich an dem orientieren, was der Hund zeigt.
Alles ist subjektiv: Was für mich bedrohlich ist, ist für Dich total easy. und umgekehrt. Was für den einen Hund total bedrohlich ist, ist für den anderen Hund gar nix...ZitatClickern ist so gar nicht meins, ich bin nämlich viel langsamer als mein Hund. Wie erklärst Du einem Hund ohne Clicker das sehr sichere Fight wieder gegen das sonst gern genutzte Flight auszutauschen - gerade wenn das Fight für Hunde "reserviert" ist ? Wenn ich mich recht erinnere hat auch Mirjam da mit Abbruch des unerwünschten Fights gearbeitet und den Hund dann eins der anderen F's finden lassen.
Also ehrlich gesagt erinnere ich mich unter den ganzen Videos, die Mirjam gezeigt hat, an ein einziges, bei dem sie den Fight abgebrochen hat.
In allen anderen gezeigten Situationen, Erklärungen und Beispielen gestaltet sie die Situationen so bzw. hilft den Hunden so, daß sie ohne Fight aus der Situation rauskommen können. Natürlich brauchen viele Hunde da erst mal seeeehr viel Anleitung und Hilfestellung, gerade wenn sich das Fight schon gefestigt hat und als Strategie erfolgreich war.Da sind wir wieder: So viel Hilfe wie nötig, so wenig wie möglich...
In Deinem Beispiel? Wie würde ich das ohne Clicker angehen? Müßte man natürlich vor Ort sehen, aber ein erster Gedankenansatz für mich könnte sein: fremder Hund an Leine eher weit weg, ich mit meinem Hund an der Leine und Bögen laufen, also Ausweichen, auf eine Distanz, die dem Hund noch angenehm ist. Die Distanz dann dem Hund angepaßt geringer werden lassen und ihm weiterhin helfen, das Ausweichen zu nutzen. Jedes vom Hund gezeigte Ausweichen (auf die dem Hund abgewandte Seite neben mich wechseln) und Beschwichtigungssignal bestätigen (verbal, Kekse, wieder mehr Distanz zum anderen Hund usw....)....
sinaline: Du sagst grad wieder: Dein Hund sei territorial... Was ist denn Territorial-Aggression? Und wieso bist Du Dir so sicher, daß Dein Hund eine solche hat? Und noch mal: schlechte Erfahrungen sind subjektiv.
Ist jetzt aber nur so ein erster Gedankenansatz...
-
Zitat
Was mich dabei stutzig macht: was ist, wenn der Hund z.B. nicht nur ängstlich reagiert, sondern eine Mischung aus territorialem Verahalten und Unsicherheit zeigt - bezügl. der Leinenaggro????
Ich denke, ganz "reine" Motive/Ursachen hat man nur ganz selten. Und die sind dann, vermutlich, ganz an einem Ende eines Spektrums, wie "komplette Panik", oder "sehr selbstsichere Aggression ohne Angst". Allerdings, denke ich auch, dass man um z.B. ein "guter" Wachhund zu sein, eine gewisse Portion Änstlichkeit, mitbringen muß, denn wenn man das komische Menschlein, dass da grad aufs Grundstück latscht, nicht beunruhigend findet, warum sollte man es dann melden?
Zitat
Welchen Verstärker nutze ich dann bei der "Sehen und Benennen und Clicker Methode" ?
Bei territorialem Verhalten könnte man das "Böse Teil" nach dem Click wegschicken. Ich hab das bei Gandhis Ressourcenproblemen (ich bin seins, und ich soll(te) keinen anderen Hund haen neben ihm ;D) so gemacht, dass ich dann den anderen Hund z.B. auf seinen PLatz geschickt habe (Distanzvergrößerung)
Auch bei ängstlichen Hunden, könnt man die Distanz zum Bösen Ding vergrößern - indem man selber davon weg geht, oder indem "das Ding" weg geht. Allgemein: man sollte versuchen die Intensität des Reizes zu schwächen: manchmal ist es ja auch nicht das Ding an sich, sondern wie schnell es sich bewegt, oder wie laut es ist, o.ä.Zitat
Mal ganz davon abgesehen..., sind unsere Hunde nicht trotzdem durch beide Methoden irgendwie von der Reaktion des HH abhängig?Bitte nur mal in sich gehen, um sich beide Varianten ohne HH vorzustellen (nach erfolgreichen Training mit HH).
Beim Clickerhund gibt es niemanden mehr, den er automatisch anschauen kann, um sein cooles Verhalten bestätigen zu lassen und beim "Abbruchhund oder souveräner Halter?"...der kann in diesem Moment durch Abwesenheit glänzen.
Tja, was glaubt Ihr, wie Hund reagieren würde?
meines Erachtens nach hängt das unter andere sehr stark davon ab, wie stark z.B. die Angst ist, die das Verhalten verursacht. Und/oder wie schnell und wie hoch das Erregungslevel beim Hund hoch geht. Wenn man einen Kandidaten hat, der von null auf Tausend in Millimü Sekunden ist, dann braucht der sicherlich sowieso länger, bis er in der Situation in der Lage ist "entscheidungsggfähig" zu bleiben, und nicht gleich in "reaktion" verfällt.
Und es hängt bestimmt auch davon ab, wie geschickt man ist, die Strategien, die der Hund ja selber hat, so zu nutzen, dass es dem Hund am leichtesten Fällt eine kluge Entscheidung zu fällen.
Und natürlich hängt es davon ab, wie viele Trainingsmöglichkeiten man ideal nutzen kann. Wenn es ein Reiz ist, den man nicht steuern kann, von dem man nie weiß, wann und wo er auftritt, und in welcher Stärke, dann hat man ein Problem, auch, wenn man zwar weiß wo der Reiz auftritt, aber nur schwer was an der Intensität was machen kann. Wenn der Hund stark auf Autos reagiert, und man an einer Hauptstraße wohnt, oder man anderweitig gezwungen ist, durch Straßenverkehr zu müssen, und zwar in voller Dröhnung, dann ist es eben auch schwierig.Bis zu einem gewissen Grad gehts aber schon, denke ich. Als der Crispel im Pubertierenden Alter war, habe ich ihn immer zurück gerufen, wenn irgendwo Krawall zwischen Hunden am entstehen war, auch wenn er da gar nicht bei war - einfach damit er da gar nicht erst dazwischen gerät. Das hab ich ziemlich exzessiv gemacht, und die Leute fanden es wahlweise albern, übertrieben, oder grundsätzlich falsch, ich erzöge mir eine olle Memme... sowas mußte ich mir alles anhöhren... War mir sowas von egal. Geil war dann der eine RR-Spaziergang mit an die 20 Teilnehmern, wo sich alle paar Meter drei bis fünf Jungrüden geprügelt haben, weil die Halter es nicht gepeilt und/oder für nötig befunden haben, das zu verhindern. Woran hab ich gemerkt, das mal wieder irgendwo was los ging? Mein Hund tauchte bei mir auf und sagte "Mama, da prügeln sich gleich welche, krieg ich nen Keks???" - ja aber sicher doch!!! Das Verhalten klappt heute vermutlich nicht mehr so schön automatisch, denn das war der letzte Spaziergang, den ich mit so derartig dämlichen Menschen unternommen habe, weshalb das Verhalten einfach weder auftritt, noch bestärkt wird...
Zitat
Habe es noch nicht darauf ankommen lassen, was passieren würde- aber definitiv steht fest, dass der Hund anders reagieren würde, als durch Clicker oder Abbruch etc. im Beisein seines HH erreicht werden kann...
Ich denke, er würde rein instinktiv handeln.Das ist auf jeden Fall etwas, was man immer im Auge behalten muß, sowieso, denn Verhalten ist nicht starr, es unterliegt ständiger Veränderung, und wenn man aufhört, ein gewünschtes, antrainiertes Verhalten zu bestärken, dann glaube ich, dass es wieder in das ursprüngliche Verhalten "zurückrutschen" wird.
Das ist ein Grund, warum der Gandhi
1. an Straßen niemals ohne Leine laufen wird. Punkt, nein AusrufezeichenEr zeigt mir immer öfter, dass er die Strategie: "wenn ich nicht weiß, was ich machen soll, dann geh ich Shoppy fragen" für sich entdeckt hat - aber eben - was, wenn ich nicht da, oder für die Durchführung der Strategie zu weit weg bin - und das muß "räumlich" ja nicht mal "zu weit" sein - das läuft ja in seinem Kopf ab, und wenn er in der Ausführung der Strategie durch was auch immer gestört wird, dann ist es eben Essig.
2. wenn solche Situationen auftreten, mit denen er jemals Schwierigkeiten hatte, von mir im Auge behalten wird, und die Hilfe bekommt, die er braucht. Das ist vage formuliert, ich weiß, aber es ist sehr schwer, das zu präzisieren, weil ich bei jeder Situation gucke: kann er es alleine - dann lasse ich ihn machen (und markere angemessenes Verhalten). Habe ich Zweifel, dann mache ich irgendwas, damit er auf die richtigen Ideen kommt und markere angemessenens Verhalten natürlich. Habe ich das Gefühl, es geht vermutlich schief, rufe ich ihn zu mir, und er wird gesichert - und dann können wir imer noch gucken, ob wir das hinbekommen (und natürlich markere ich auch da Verhalten, das in die richtige Richtung geht).Zitat
Wobei ich auch damit vorsichtig bin- ebenso, wie allgemeine Erziehungsbücher u.s.w., weil das nur Vorschläge sind, die aber nun einmal nicht zu jedem Mensch- Hundegespann passen- auch wenn es (selbst hier) als solches deklariert wird!Gute Nacht und Euch allen einen schönen Hundesonntag!
L.G., Claudia.PS.: ... ich weiß jetzt schon, dass ich gedeckelt werde- aber ich schaffe das auch ohne Click oder Mama.....
Nö, fand ich einen schönen Beitrag
Ich denke, dass die Methode (Training von neuem Verhalten mit positiver Bestärkung mit Markersignalen) schon von jedem Mensch/Hund-Team anwendbar ist. Was angepasst werden muß, ist, wo man anfängt, welche Grundlagen vielleicht noch gelegt werden müssen, wie schnell man welche SChwierigkeiten erhöht, welche Bestärker man verwendet, welche anderen Sachen man aus der "Werkzeugkeiste" (die so Sachen wie, Entspannung, Management, verschiedene Hilfsmittel, bereits erworbene Fertigkeiten des Hundes etc. enthält) man noch einsetzen kann oder muß etc.
In Abwandlung des berühmten "Viele Wege führen nach Rom" häng ich gern drann: "... und auf die meisten kann man seine Positive Bestärker und Markersignale mitnehmen." Das sind tatsächlich verdammt viele. Und wenn mir selber keiner mehr einfällt, wo es mit nett nicht mehr weiter geht, habe ich zum Glück geniale Freunde, die ich fragen kann, und bisher hat sich dann immer einer gefunden, der dann ging.
Markersignale sind für mich Mittel, die Kommunikation zu vereinfachen, eindeutiger zu machen. Oder wie hat noch der Peitralla sinngemäß gesagt: die Völkerwanderung hat auch ohne die Erfindung des Rades geklappt!
Aber heute benutzt keiner mehr Schleifstangen-Konstruktionen, um seine Möbel von Hamburg nach München zu zergeln... -
ah, ich glaub ich schreib noch mal ein bißchen was dazu, was ich zu Ursachen und Verhalten und so denke (also ich, meine persönliche Meinung
)
Ich denke, oft können wir bei der Ursache nur raten - wir sind ja in den seltensten Fällen von Geburt an, ununterbrochen 24/7 die ganze Zeit dabei gewesen, und selbst wenn - die Beurteilung der erlebten Situationen macht jedes Hirnchen unterschiedlich.
Ich habe das, was er mit den Autos veranstaltete, für Frust wegen Verhinderung des Jagdverhaltens gehalten. Da ich grad ein AJT-Seminar mit Pia Gröning veranstaltet habe, mußte der Gandhi da also mit hin. Pia: nö, sie hält es für Aggressionsverhalten, das aus Angst vor Autos entstanden sei. Das habe sie schon bei mehreren Scharzwildbracken so erlebt. hmmm... nun denke ich ja auch, dass der Gandhi viel ehr Brackerich als Dobermann ist - aber bewiesen ist nix... keiner weiß was, jeder vermutet... hmmmm...
Ich könnte den ganzen Tag vor mich hin vermuten, das bringt mich nur keinen Schritt weiter, also gucke ich auf das Verhalten. Wenn ich was sehe, was mir gefält, dann unterstreiche ich das mit meinem "Textmarker" (C&B), damit der Hund es schneller und gerne "wieder findet". Was mir nicht gefällt wird weitestgehend durch Management oder Umorientierung verhindert. Dadurch verändert sich das Verhalten - und das gucke ich mir wieder an: geht es in die richtige Richtung: dann mache ich so weiter wie bisher, vielleicht mit weiteren Ergänzungen und/oder Feintuning.
Geht es nicht in die richtige Richtung oder gar in die falsche wird gestoppt, nach gedacht, Rat eingeholt, und mein Verhaltenverändert.
-
'Mal blöd gefragt - heißt "kein Mensch" nicht auch automatisch ohne Leine?
Also für meine Hündin könnte ich die Frage, sofern sie noch im Raum steht, direkt beantworten: sie würde schnurstracks auf den anderen Hund zurennen und im spielerisch zeigen, wo der Hammer hängt.
"Leinenaggression" schimpfen sich doch die Aggression, die wirklich nur aufgrund der Tatsache, dass der Hund an 'ner Leine hängt (bzw. irgendwie von Herrchen/Frauchen daran gehindert wird, zum Objekt der Begierde zu rennen), entstehen. Alles andere würde ich ehrlich gesagt nicht Leinenaggression nennen. Oder lieg' ich da jetzt falsch?
-
-
Das mit dem Wegschicken hab ich auchnicht wirklich verstanden....
aber die 8 Hunde die als Paradebeispiel am Anfang gezeigt wurden, haben sich definitiv von der Hundeführerin weggeduckt... und der Retriver hatte mächtig Schiss vor der Trainerin...
Ich hatte vor Lotte einen Hund, der ebenso wie der Retriver reagiert hat. Unterbrechen funktionierte für einen kurzen Zeitraum, dann war damit wieder vorbei.
Was am Ende wirklich geholfen hat, war ein Maulkorb, weil der Herr sich bei extremen Stress einfach umgedreht hat und versucht hat, mir ins Bein zu tackern und die geduldige Arbeit mit dem Clicker.
Aber es ging mir auch nicht darum, ob die Arbeit der Trainerin nun der richtige oder falsche Weg ist, sondern darum, ob "eine klare Ansage" einen entspannten Hund bewirken kann. Das habe ich in der DVD nämlich nicht gesehen....
-
Zitat
Aber es ging mir auch nicht darum, ob die Arbeit der Trainerin nun der richtige oder falsche Weg ist, sondern darum, ob "eine klare Ansage" einen entspannten Hund bewirken kann. Das habe ich in der DVD nämlich nicht gesehen....Ich kenne die DVD und ich habe bei Max ähnlich gearbeitet (bei Big nun wieder ganz anders), wobei die DVD natürlich nicht das so wiedergibt, wie es in Realität ist. Aus diesem Grund bin ich auch nicht so begeistert von der DVD aber das ist ein anderes Thema.
Der Hund ist natürlich nicht entspannt aber er wird entspannt. Erst läßt er den Alarm, das Getöse, etc. pp. (übrigens war mein Hund auch ein Hund der sich umdrehte und sich dann gegen den wendete der ihn am Rabatz machen hinderte .. in Form von schnappen und beißen), dann sieht er, dass ja gar nix los ist und dadurch, dass man dann ganz normal mit ihn in Hundebegegnungen gehen kann sieht er, dass das alles gar nicht so dramatisch ist und entspannt sich.
Bestes Beispiel ... mein Max und Mr. Big. Mit Big arbeite ich seit ca. 1 Monat an der Leinenaggro (ich habe ihn so gekriegt), allerdings momentan sehr schleppend aufgrund unseres zeitraubenden Umzugs. Mit Max habe ich März 2010 angefangen intensiv zu arbeiten, nach 1-2 Wochen konnte ich schon in die Hundebegegnungen gehen und nach und nach wurde er immer entspannter ... allein dadurch, dass man den Problemen nicht mehr aus dem Weg geht, sondern sie sucht. Gestern hatten wir eine schöne Situation ... Big ist ausgerastet, Max hat Big angeschaut und hat ihn machen lassen, ist aber nicht auf den Hund, der pöbelnderweise am Grundstück vorbeiging ausgerastet. Er saß einfach neben mir und kuckte den anderen an ... aus menschlicher Sicht würde man sagen, er schaute ihn an, als würde er sagen wollen "och du armes Hascherl, was regst du dich denn so auf". Das hat er nicht aus Angst gemacht oder weil er ein gebrochener Hund ist ... denn seit einem Jahr war das höchste der Gefühle mal ein "nein" was ich ihm noch gesagt habe, wenn ich gesehen habe, dass er anspannt (aber selbst das nein ist schon seit Monaten nicht mehr nötig. Kurze Zeit nachdem wir Big hatten wurde er wieder Leinenaggro, obwohl wir nicht mit den beiden zusammen gingen .. .aber nach ca. 2 Wochen waren diese Anfälle wieder vorbei, war wohl ein Aufbäumen gegen den Neuzugang.
Wenn allerdings unentspannt ist, dass er ab und zu (sagen wir mal 1 x im Monat) noch einem Hund sagt "Arschloch", dann ist er unentspannt und darf es auch sein, denn ich mag auch nicht jeden. Ab und zu, dann flüstert ihm der andere Hund wohl irgendwas böses zu oder zeigt ihm die Mittelkralle, blafft er nochmal nen anderen Hund an aber ganz ehrlich .. solange er nur rüberblafft soll mir das Recht sein, da mache ich nix gegen.
-
Zitat
[
sinaline: Du sagst grad wieder: Dein Hund sei territorial... Was ist denn Territorial-Aggression? Und wieso bist Du Dir so sicher, daß Dein Hund eine solche hat? Und noch mal: schlechte Erfahrungen sind subjektiv.
Ist jetzt aber nur so ein erster Gedankenansatz...
Ja ich weiß ich hab`s schon wieder geschrieben...aber warum sollte sie fremde Hunde vor der Haustür sonst so angehen?, wenn sie es außerhalb unserer Wohngegend... innerhalb der selben Reichweite nicht tut...das ergibt doch keinen Sinn.
...und warum dürfen sich keine Hunde oder fremden Leute dem Auto nähern, auch wenn sie nicht im Auto sitzt...das gleiche gilt natürlich auch vor unserem Haus...aber bei der menschlichen Gattung hab ich keine Probleme sie unter Kontrolle zu halten.dasselbe gilt auch für das Autofahren...wenn irgendwo in hundert Metern ein Hund aus dem Auto heraus gesichtet wurde,ging das teather genauso los was mich dazu zwang den Hund in einer Transportbox im Auto unterzubringen, denn ich fahre meistens alleine mit ihr...
-
Zitat
@Welshi: Wie würden Hunde reagieren, wenn kein Mensch dabei ist? Gute Frage.
Dazu fand ich für mich seeeeeehr beeindruckend das Seminar von Mirjam Cordt "wieder sozial". Die hat ja eine doch relativ große Hundegruppe, in erster Linie HSH, darunter auch 2 uuuuralte Mischlinge, die nix mehr sehen und hören, und 4 Beagles.
Die arbeitet jetzt nicht mit Clicker, aber unter anderem auch mit Markerwort. Unter anderem haben wir uns auch über dieses Thema unterhalten: Kann der Hund das auch zeigen, wenn der Hundehalter später gar nicht mehr da ist?
nunja, wenn er es "richtig" lernen durfte: ganz eindeutig JA.
Nein, eindeutig NEIN! Ich rede von einem Hund, der aus irgendeinem Grund abgehauen ist. Und der steht unter enormen Stress und wird zu seinen Urinstinkten zurück kehren..., ein Hund lebt im Jetzt und im Hier und genau das hilft ihm, zu überleben.
Ich habe es erlebt, nicht nur einmal...
Du meinst sicher Hunde, die evtl. den Besitzer wechseln oder für ein paar Tage einen Betreuer haben. Wenn er nach gleicher Methode arbeitet oder eben davon weiß, kann er sich das zu Nutze machen.Und darin liegt für mich nunmal der allergrößte Unterschied in den unterschiedlichen Ansätzen:
Wenn ich dem Hund etwas verbiete, weil er sich ja an mir orientieren soll, wenn ich es also über Verbot mache, dann zeigt der Hund ein Verhalten nicht, hat aber nicht unbedingt eine andere Strategie gelernt, sondern nur ein Verbot erlernt: Wenn Frauchen da, dann....., wenn....
UND: Er hat auch immer noch keine positive Verknüpfung mit anderen, sondern im schlimmsten Fall sogar nun noch ne negativere innere Einstellung, weil er zum Druck von vorne noch Druck von oben bekommt.Ganz so sehe ich das nicht. Oft reagieren Menschen in solch angespannten Situationen hektisch und versuchen ihrem Hund über ein (sehr fragwürdiges) Verbot / Abbruch zu vermitteln, dass alles easy ist.
Geht garnicht. Sind wir uns bestimmt einig.
ABER ein HH, der seinem Hund 1. ein Abbruchsignal zuvor gut aufgebaut hat, um den Hund eine Chance zu geben, was gemeint ist, wenn ich "nein" oder "hey" sage (um den Hund nicht am Tonfall b.z.w. Gebrüll erraten zu lassen, dass er etwas falsch macht) und 2. selbstsicher, souverän auch in derartigen Situationen bleibt (was leider nur wenigen HH gelingt), kann ihm durchaus vermitteln, dass es auch ohne Gebrüll / Gekläffe und Zerren geht.Ob jetzt mit Clicker, Markerwort oder Lob oder Keksen: Wenn ich die Schritte klein genug wähle, wenn ich dem Hund Situationen schaffe, in denen er Alternativen zur Aggression zeigen kann, wenn ich ihm dabei helfe, dann wird er die immer mehr selbst nutzen. Weil das Alternativ-verhalten sich für den Hund lohnt. Und da widerspreche ich Krambi total, daß genetisch bedingte Potentiale (denn nichts anderes sind solche Triebe und Verhaltensketten/Teile davon) SPASS machen. Da macht nix Spaß, das ist wie Sucht, da fehlt einfach die Alternative, um mit dem Konflikt umzugehen.
Vorausgesetzt, er nimmt das Alternativverhalten an und zwar immer und überall (sehe ich Defizite, weil es der Alltag kaum zulässt).
Spaß macht es dem Hund vielleicht nicht wirklich, aber es ritualisiert sich sehr schnell, wenn keine Lösung gefunden wird.Mirjam hatte super viele Video-Aufnahmen mit im Gepäck, von vielen Hunden bei ihrer Ankunft, verschiedene Stationen der Integration und es ist dermaßen erstaunlich, wie die Hunde andere Strategien zur Konfliktbewältigung lernen können und diese dann immer selbständiger einsetzen, bis dann eben der Mensch gar nicht mehr gebraucht wird.
Wir erinnern uns: es gibt 4 !!! Möglichkeiten mit einem Konflikt umzugehen. Das heißt: selbst wenn der Hund nicht der coolste souveränste wird/werden kann, dann kann er lernen, Konflikte mit einer anderen Strategie zu lösen, weil die genauso erfolgreich für ihn ist wie Aggression.
Dazu war extrem beeindruckend die Video-Reihe einer Hündin, die stark beute-aggressiv war. Die verschiedenen Stadien, wie Mirjam ihr hilft und wie sie auf einem letzten Video erst schwankte und dann das fiddlen anfing.Nochmal zu dem "Spass": Es ist keiner..... Es ist Streß, sonst nix. Der Jagdhund an der Sau, der ist zwar von Hormonen überschüttet, aber der hat keinen Spaß. Was passiert denn da im Hirn? Reiz, im Hirn macht es click, Hormonausschüttung, diese Hormone ZWINGEN den Hund ein genetisch fixiertes Verhalten abzurufen. SPASS ist in meinen Augen immer freiwillig. Etwas, wozu ich mich bewußt entschließen kann oder eben wo ich mich auch DAGEGEN entscheiden kann.
Kurze Unterbrechung deines Denkvorgangs..., sorry. Jagdhund an der Sau und keinen Spaß? Keinen Spaß nur deshalb nicht, weil er im Gehorsam steht, nicht jagen, packen, töten darf, so, wie er es instinktiv gerne machen würde, um sein Überleben zu sichern. Selbst wenn er durch uns Menschen gefüttert wird, würde ein Hund (nicht alle) sicher lieber eine solche, selbstbelohnende Mahlzeit bevorzugen.Ein Hund im Trieb kann sich NICHT dagegen entscheiden, genau wie ein Süchtiger nicht aufhören kann, er muß seiner Sucht nachgehen. Wenn dann noch Lernerfahrungen dazu kommen, dann wird das immer schlimmer, wie beim Suchti. nehmen wir einen trockenen Alkoholiker, ist sicherlich von den Vorgängen im Körper und den Auswirkungen am vergleichbarsten: Der trockene Alkoholiker ist und bleibt immer Alkoholiker. Durfte er nun Strategien lernen mit seinen Konflikten umzugehen, so wird er vielleicht nie wieder seiner Sucht nachgehen. Wird der Reiz aber irgendwann vielleicht doch zu groß oder der Konflikt zu stark, wird sein Programm: trinken. doch wieder abgespult.
So ist das beim Hund, der genetische "Programme" hat: Habe ich nen Jagdhund, dem ich von klein auf Alternativen biete, dann wird sich unter Umständen sein genetisches Programm NIE im Hundeleben abspielen, weil die Lernerfahrung fehlt, die erst den Weg im Hirn ausbaut. Mit jedem Mal, da das Programm ablaufen kann, wird der Weg im Hirn breiter, wird zur Straße, zur Autobahn, welche immer lieber, bei immer weniger Reiz genutzt wird. So kommen dann die "Triebsäue" raus. Aber macht das Spaß? in meinen Augen hat das NULL mit Spaß zu tun, auch wenn der Hund da ein paar Endorphine abbekommt. Er bekommt in erster Linie mal Adrenalin (Panik, Alarm) ab.
Angenommen, die Lernerfahrung fehlt, weil ein Alternativprogramm geboten wird - von Anfang an, dann kannst du sicher sein, dass der Hund zunächst Unsicherheit zeigt, bevor ihn seine Triebe einholen. Das zu verhindern liegt am HH - an dessen Reaktion. Wenn ein Hund nicht dazu kommt, seine genetischen Veranlagungen in natürlicher Form auszuleben, weil er nie Gelegenheit hatte, wird er das auch ganz cool meistern, vorausgesetzt, es war nur eine von wenigen Gelegenheiten.
Desweiteren finde ich kann man das, was bei TRIEBEN geschieht einfach nicht mit sozialer Aggression vergleichen.Deshalb finde ich Vergleiche zu der Spezies Mensch auch fehl am Platz.
Und auch, wenn es niemand gerne lesen möchte, bin ich persönlich der Meinung, daß jegliche soziale Aggression, die nicht auf "reiner Selbstverteidigung ums Leben" fußt, auf Angst beruht.
Dieser Satz widerspricht sich m. E. zur Aussage oben.
Da bin ich vielleicht ein bißchen kleinlich, aber warum verteidigt denn ein Hund seine Beute? Weil er Angst hat, daß sie ihm jemand wegnimmt. Warum verteidigt ein Hund sein Haus, weil er Angst hat, daß ihn jemand verjagt. usw..... In meinen Augen ist das alles einfach Unsicherheit. Je nach Veranlagung, also genetischem Aggressionspotential, Nervenkostüm, Lernerfahrungen, wird ein solcher Hund sehr sicher wirken und mit sehr viel Gewalt und Elan verteidigen und nach vorne gehen, der kann auch in anderen Belangen ein sehr sicherer Hund sein, aber in diesen Situationen ist er unsicher, hat er ANGST vor Verlust.
Aber nochmal: Was liegt dieser Aggression denn zugrunde? Doch nur Angst, sonst nix.
Ein Hund, der keine Angst vor Beuteverlust hat, der wird diese nicht verteidigen.
Warum verteidigen nun bestimmte Rassen bestimmte Dinge eher? Weil je nach genetischer Disposition die verschiedenen Dinge verschieden wichtig sind. Dazu ist Aldington sehr interessant.Ein sehr guter Denkansatz! Aber vielleicht doch etwas zu sehr aus menschlicher Betrachtungsweise zitiert?
Um dabei zu bleiben (bin ja auch nur eine Mensch), reagiert der Hund dann rein theoretisch aus Angst um's Überleben. Ob es sich dabei um sein Territorium handelt oder darum, sein Futter zu verteidigen.
Logisch klingt das irgendwie schon, denn letztendlich geht es dem Hund aus unserer Betrachtungsweise doch immer um die Verteidigung einer Ressource b.z.w. seiner Fortpflanzung und somit seines Lebens....wie bei allen Lebewesen dieser Welt.
Aber warum wird dann überhaupt noch Ursachenforschung bei der Leinenaggro (u. anderen Problemen) betrieben?
Warum reden Alle von Sympthomen? Man könnte doch dann ganz einfach nur nach einer einzigen und wahren Methode trainieren, die für alle gleich wirksam wären - rein theoretisch...
Das kann nicht passen, auch wenn es aus unserer Sicht dann so sein müsste / sollte...???Ich bin der Meinung, daß ein sicherer Hund nicht aggressiv sein muß und auch nicht wird, solange es nicht ernsthaft um sein Leben geht. Der kann gut genug unterscheiden, um was es geht und ein sicheres Wesen, das sich seiner selbst ganz bewußt ist, wird nicht wegen irgendnem Scheiß seine Unversehrtheit, seine Fitneß aufs Spiel setzen.
Ein sicherer Hund wird nicht aggressiv, wozu auch, WENN ER SICH SEINER SICHER IST....?
Warum können z.B. in den östlichen Ländern, in denen HSH richtig eingesetzt werden, Wanderer und Spaziergänger ganz unbehelligt ihrer Wege gehen? Sogar durch die Herden hindurch?
Weil er seinen Anlagen entsprechend ausgelastet ist?
Vielleicht weil die Hunde sehr wohl unterscheiden können, was eine Bedrohung ist und was nicht? Müßte nicht ein territorial aggressiver Hund, wenn er das aus einer Sicherheit heraus tun würde (alles meins), ALLES von seinem Territorium fernhalten?
Ich denke nicht, dass ein ausgelasteter Hund, wie in deinem beschriebenen Fall dazu neigen wird, territorial zu werden. Aber in diesem Fall glaube ich auch, dass er sehr differnziert unterscheiden kann, wann es sich bei seiner Aufgabe um Gefahr handelt und wann nicht (finde jetzt dafür keine einleuchtende Erklärung).
L.G., Claudia.
-
Zitat
Mal ganz davon abgesehen..., sind unsere Hunde nicht trotzdem durch beide Methoden irgendwie von der Reaktion des HH abhängig?
Bitte nur mal in sich gehen, um sich beide Varianten ohne HH vorzustellen (nach erfolgreichen Training mit HH).
Beim Clickerhund gibt es niemanden mehr, den er automatisch anschauen kann, um sein cooles Verhalten bestätigen zu lassen und beim "Abbruchhund oder souveräner Halter?"...der kann in diesem Moment durch Abwesenheit glänzen.
Tja, was glaubt Ihr, wie Hund reagieren würde?
Ich würde es ganz enorm vom Verhalten des HH abhängig machen, aber in einer ganz anderen Art und Weise.
Wenn ich natürlich nur an den Hundebegegnungen arbeite, nur daran, daß Hundi sich benehmen kann oder eine Alternative aufgezeigt bekommt, was erreiche ich dann ?Betrachte ich aber den ganzen Hund, sein generelles Verhalten, unsere Beziehung, nicht nur in schlechten, sondern auch in guten Zeiten, fange ich ganz von vorne an, kläre einfache Dinge, Kompetenzen und baue meinen Hund dadurch auf, festige unsere Beziehung und den Stand, den mein Hund hat ... natürlich kombiniert mit unterstützendem Training um das Selbstbewußtsein zu stärken, dem Hund nicht nur die Alternative "halt die Klappe und geh weiter" oder "bleib ruhig, schau mich an" wie auch immer zu erklären, sondern ihn davon zu überzeugen, daß er es gar nicht nötig hat, er es tatsächlich auch kann ... dann habe ich einen Hund, der, auch wenn er allein auf weiter Flur ist, ganz anders mit derartigen Situationen umgehen kann.
Das Gesamtpaket Training, das muß stimmen. Warum soll ich daran arbeiten, daß mein Hund sich "gut fühlt", wenn er einen anderen Hund sieht und er mich anschauen kann ?
Ich will daran arbeiten, daß mein Hund sich schon gut fühlt, wenn wir das Haus verlassen und weil er weiß, daß wir zwei ein eingespieltes Team sind und ICH !!! alles regel, Sicherheit gebe und im Zweifel immer da bin, egal obs ein anderer Hund oder ein lautes Auto ist. Das wäre für mich eine gute Beziehung, ein soziales Miteinander.ZitatGeil war dann der eine RR-Spaziergang mit an die 20 Teilnehmern, wo sich alle paar Meter drei bis fünf Jungrüden geprügelt haben, weil die Halter es nicht gepeilt und/oder für nötig befunden haben, das zu verhindern. ... denn das war der letzte Spaziergang, den ich mit so derartig dämlichen Menschen unternommen habe
Wie charmant. Ich hoffe für dich, daß niemand aus dieser Gruppe hier mitliest !!Gruß, staffy
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!