Leinenpöbeln - wer hat es geschafft?
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Sicher greifen die Zuchtziele, aber du willst mir nicht erzählen, dass diese Verhaltensweisen im höchsten Maße selbstbelohnend sind, zu massiven Endorphinspiegeln führen, oder?
WAS genau einem Hund diesen Spaß / Endorphinrausch verpasst ist im Laufe der Zucht genetisch manipuliert worden.
Border beim Hüten, Jagdies bei der Jagd, etc -
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Will ich nicht, nur und das macht mich grad nachdenklich, Endorphine sorgen bspw. auch dafür, dass Du schmerzunempfindlicher wirst.... sie werden auch in Notfallsituationen aktiviert....und durch sportliche Höchstleistungen und bei Schmerzerfahrung...
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Japp die greifen ja auch am μ-Rezeptor
Genau deshalb sind doch die Spezialisten in ihrem Berreich so genial -
Zitat
Japp die greifen ja auch am μ-Rezeptor
Genau deshalb sind doch die Spezialisten in ihrem Berreich so genialIch weiß... jetzt ist mir so manches, wenn auch nicht in diesem Bereich klar...
Birgit, im Moment grad sehr nachdenklich.....
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Jetzt sind wir sschon sooo weit off, also teilste deine neue Erkenntnis mit mir? notfalls per PN?
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Ich habe jetzt alles durchgelesen- seit meinen letzten Beitrag und finde, dass irgendwie beide Seiten Recht haben.
Einerseits lerne ich dem Hund durch souveräne Führung und/ oder klare Ansage ( z. B. Abbruchsignal), dass er sich an mir orientieren kann und/ oder sollte.
Andererseits gebe ich dem Hund durch "Methode Click" die Möglichkeit, selbstständig zu lernen, dass alles halb so wild ist.
Wobei bei der letzten "Methode" eigentlich mit entsprechendem Verstärker gearbeitet wird.
Was mich dabei stutzig macht: was ist, wenn der Hund z.B. nicht nur ängstlich reagiert, sondern eine Mischung aus territorialem Verahalten und Unsicherheit zeigt - bezügl. der Leinenaggro????
Welchen Verstärker nutze ich dann bei der "Sehen und Benennen und Clicker Methode" ?
Mal ganz davon abgesehen..., sind unsere Hunde nicht trotzdem durch beide Methoden irgendwie von der Reaktion des HH abhängig?
Bitte nur mal in sich gehen, um sich beide Varianten ohne HH vorzustellen (nach erfolgreichen Training mit HH).
Beim Clickerhund gibt es niemanden mehr, den er automatisch anschauen kann, um sein cooles Verhalten bestätigen zu lassen und beim "Abbruchhund oder souveräner Halter?"...der kann in diesem Moment durch Abwesenheit glänzen.
Tja, was glaubt Ihr, wie Hund reagieren würde?
Etwa ähnlich, wie Eure Vergleiche zu uns Menschen?Kann ich mir kaum vorstellen, weil ich Letzteres einfach nur... finde.
Habe es noch nicht darauf ankommen lassen, was passieren würde- aber definitiv steht fest, dass der Hund anders reagieren würde, als durch Clicker oder Abbruch etc. im Beisein seines HH erreicht werden kann...
Ich denke, er würde rein instinktiv handeln.Übrigens würde ein Hund, der uns Menschen davon läuft, niemals auf Konfrontation gehen- selbst seine Ressourcen, wie Territorium oder Futter, würde er nicht verteidigen..., er würde die Flucht ergreifen, wenn es ihm möglich ist.
Anders ein Hund, der frei lebt und nie Kontakt zu Menschen hatte....
Deshalb finde ich es schade, dass darauf rumgeritten wurde- wie der Hund Selbstständigkeit lernt oder nicht.
Und das dann soooweit ausgeholt wird, damit Jeder irgendwie seine Meinung durchpauken kann...Ich glaube, dass alle HH für sich heraus finden müssen, was zum Hundecharakter oder -typ, aber auch zu seinen Menschen passt und deshalb finde ich es sehr wertvoll, hier ein paar Ratschläge zu entnehmen, die man evtl. umzusetzen versucht.
Wobei ich auch damit vorsichtig bin- ebenso, wie allgemeine Erziehungsbücher u.s.w., weil das nur Vorschläge sind, die aber nun einmal nicht zu jedem Mensch- Hundegespann passen- auch wenn es (selbst hier) als solches deklariert wird!
Gute Nacht und Euch allen einen schönen Hundesonntag!
L.G., Claudia.
PS.: ... ich weiß jetzt schon, dass ich gedeckelt werde- aber ich schaffe das auch ohne Click oder Mama.....
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Zitat
Übrigens würde ein Hund, der uns Menschen davon läuft, niemals auf Konfrontation gehen-
....damit ist kein Hund gemeint, der sich nicht Abrufen lässt und / oder kurz der Leine entreißt, weil er unbedingt zu seinem Artgenossen will (aus welchen Gründen auch immer), sondern ein Hund, der wirklich entlaufen ist und nun auf sich allein gestellt ist.
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@Welshi: Wie würden Hunde reagieren, wenn kein Mensch dabei ist? Gute Frage.
Dazu fand ich für mich seeeeeehr beeindruckend das Seminar von Mirjam Cordt "wieder sozial". Die hat ja eine doch relativ große Hundegruppe, in erster Linie HSH, darunter auch 2 uuuuralte Mischlinge, die nix mehr sehen und hören, und 4 Beagles.
Die arbeitet jetzt nicht mit Clicker, aber unter anderem auch mit Markerwort. Unter anderem haben wir uns auch über dieses Thema unterhalten: Kann der Hund das auch zeigen, wenn der Hundehalter später gar nicht mehr da ist?
nunja, wenn er es "richtig" lernen durfte: ganz eindeutig JA.
Und darin liegt für mich nunmal der allergrößte Unterschied in den unterschiedlichen Ansätzen:
Wenn ich dem Hund etwas verbiete, weil er sich ja an mir orientieren soll, wenn ich es also über Verbot mache, dann zeigt der Hund ein Verhalten nicht, hat aber nicht unbedingt eine andere Strategie gelernt, sondern nur ein Verbot erlernt: Wenn Frauchen da, dann....., wenn....
UND: Er hat auch immer noch keine positive Verknüpfung mit anderen, sondern im schlimmsten Fall sogar nun noch ne negativere innere Einstellung, weil er zum Druck von vorne noch Druck von oben bekommt.Ob jetzt mit Clicker, Markerwort oder Lob oder Keksen: Wenn ich die Schritte klein genug wähle, wenn ich dem Hund Situationen schaffe, in denen er Alternativen zur Aggression zeigen kann, wenn ich ihm dabei helfe, dann wird er die immer mehr selbst nutzen. Weil das Alternativ-verhalten sich für den Hund lohnt. Und da widerspreche ich Krambi total, daß genetisch bedingte Potentiale (denn nichts anderes sind solche Triebe und Verhaltensketten/Teile davon) SPASS machen. Da macht nix Spaß, das ist wie Sucht, da fehlt einfach die Alternative, um mit dem Konflikt umzugehen.
Mirjam hatte super viele Video-Aufnahmen mit im Gepäck, von vielen Hunden bei ihrer Ankunft, verschiedene Stationen der Integration und es ist dermaßen erstaunlich, wie die Hunde andere Strategien zur Konfliktbewältigung lernen können und diese dann immer selbständiger einsetzen, bis dann eben der Mensch gar nicht mehr gebraucht wird.
Wir erinnern uns: es gibt 4 !!! Möglichkeiten mit einem Konflikt umzugehen. Das heißt: selbst wenn der Hund nicht der coolste souveränste wird/werden kann, dann kann er lernen, Konflikte mit einer anderen Strategie zu lösen, weil die genauso erfolgreich für ihn ist wie Aggression.
Dazu war extrem beeindruckend die Video-Reihe einer Hündin, die stark beute-aggressiv war. Die verschiedenen Stadien, wie Mirjam ihr hilft und wie sie auf einem letzten Video erst schwankte und dann das fiddlen anfing.Nochmal zu dem "Spass": Es ist keiner..... Es ist Streß, sonst nix. Der Jagdhund an der Sau, der ist zwar von Hormonen überschüttet, aber der hat keinen Spaß. Was passiert denn da im Hirn? Reiz, im Hirn macht es click, Hormonausschüttung, diese Hormone ZWINGEN den Hund ein genetisch fixiertes Verhalten abzurufen. SPASS ist in meinen Augen immer freiwillig. Etwas, wozu ich mich bewußt entschließen kann oder eben wo ich mich auch DAGEGEN entscheiden kann.
Ein Hund im Trieb kann sich NICHT dagegen entscheiden, genau wie ein Süchtiger nicht aufhören kann, er muß seiner Sucht nachgehen. Wenn dann noch Lernerfahrungen dazu kommen, dann wird das immer schlimmer, wie beim Suchti. nehmen wir einen trockenen Alkoholiker, ist sicherlich von den Vorgängen im Körper und den Auswirkungen am vergleichbarsten: Der trockene Alkoholiker ist und bleibt immer Alkoholiker. Durfte er nun Strategien lernen mit seinen Konflikten umzugehen, so wird er vielleicht nie wieder seiner Sucht nachgehen. Wird der Reiz aber irgendwann vielleicht doch zu groß oder der Konflikt zu stark, wird sein Programm: trinken. doch wieder abgespult.
So ist das beim Hund, der genetische "Programme" hat: Habe ich nen Jagdhund, dem ich von klein auf Alternativen biete, dann wird sich unter Umständen sein genetisches Programm NIE im Hundeleben abspielen, weil die Lernerfahrung fehlt, die erst den Weg im Hirn ausbaut. Mit jedem Mal, da das Programm ablaufen kann, wird der Weg im Hirn breiter, wird zur Straße, zur Autobahn, welche immer lieber, bei immer weniger Reiz genutzt wird. So kommen dann die "Triebsäue" raus. Aber macht das Spaß? in meinen Augen hat das NULL mit Spaß zu tun, auch wenn der Hund da ein paar Endorphine abbekommt. Er bekommt in erster Linie mal Adrenalin (Panik, Alarm) ab.Desweiteren finde ich kann man das, was bei TRIEBEN geschieht einfach nicht mit sozialer Aggression vergleichen.
Und auch, wenn es niemand gerne lesen möchte, bin ich persönlich der Meinung, daß jegliche soziale Aggression, die nicht auf "reiner Selbstverteidigung ums Leben" fußt, auf Angst beruht.
Da bin ich vielleicht ein bißchen kleinlich, aber warum verteidigt denn ein Hund seine Beute? Weil er Angst hat, daß sie ihm jemand wegnimmt. Warum verteidigt ein Hund sein Haus, weil er Angst hat, daß ihn jemand verjagt. usw..... In meinen Augen ist das alles einfach Unsicherheit. Je nach Veranlagung, also genetischem Aggressionspotential, Nervenkostüm, Lernerfahrungen, wird ein solcher Hund sehr sicher wirken und mit sehr viel Gewalt und Elan verteidigen und nach vorne gehen, der kann auch in anderen Belangen ein sehr sicherer Hund sein, aber in diesen Situationen ist er unsicher, hat er ANGST vor Verlust.
Aber nochmal: Was liegt dieser Aggression denn zugrunde? Doch nur Angst, sonst nix.
Ein Hund, der keine Angst vor Beuteverlust hat, der wird diese nicht verteidigen.
Warum verteidigen nun bestimmte Rassen bestimmte Dinge eher? Weil je nach genetischer Disposition die verschiedenen Dinge verschieden wichtig sind. Dazu ist Aldington sehr interessant.Ich bin der Meinung, daß ein sicherer Hund nicht aggressiv sein muß und auch nicht wird, solange es nicht ernsthaft um sein Leben geht. Der kann gut genug unterscheiden, um was es geht und ein sicheres Wesen, das sich seiner selbst ganz bewußt ist, wird nicht wegen irgendnem Scheiß seine Unversehrtheit, seine Fitneß aufs Spiel setzen.
Warum können z.B. in den östlichen Ländern, in denen HSH richtig eingesetzt werden, Wanderer und Spaziergänger ganz unbehelligt ihrer Wege gehen? Sogar durch die Herden hindurch?
Vielleicht weil die Hunde sehr wohl unterscheiden können, was eine Bedrohung ist und was nicht? Müßte nicht ein territorial aggressiver Hund, wenn er das aus einer Sicherheit heraus tun würde (alles meins), ALLES von seinem Territorium fernhalten? -
@Welshi: Ich glaube, da wird was mißverstanden: Der Hund soll nicht Selbständigkeit lernen, wie wir als Mensch diese bezeichnen. Also nicht: ich brauche keine Menschen.
Aber mir persönlich ist es ein Anliegen, daß er lernen darf, bestimmte (die meisten, viele, immer mehr) Situationen/Konflikte selbstbewußt und selbständig zu lösen.
Und wie sieht wohl die instinktive Lösung eines Konflikts aus? Da sind wir wieder bei den 4 Fs. Da beim Fight die Unversehrtheit, also die Fitneß eines Lebewesens, also unseres Hundes in Gefahr gerät, wird er erstmal die anderen 3 Fs zeigen. Oft bringen die dem Hund aber keinen Erfolg, z.B. weil er an der Leine ist: Da kann er nicht groß ausweichen, nicht so sehr, wie er gerne würde. Da kann oder darf er auch nicht fiddlen anfangen und Freeze wird auch fast immer vom Mensch unterbrochen. Je nach Individuum (da spielt dann auch wieder die genetische Disposition ne Rolle) wird der Hund die unterschiedlichen Fs unterschiedlich ausreizen. Wir alle kennen den Retriever, der wie blöd "spielt" (ist eben oft ein fiddlen), oder den Border der lauert (freeze), und das fight/ausweichen wird von anderen Hunden oft nicht respektiert (wenn der Hund überhaupt die Möglichkeit hat (Leine)), es wird dem flüchtenden Hund hintergegangen, weil der andere ja gucken will. Dann wird dem Hundehalter in der Welpenschule noch gesagt, er soll seinen Hund nicht hinter sich verstecken lassen, weil es passiert ja nix...
Später zeigt der Hund dann das Verhalten, das sich für ihn lohnt (Lernerfahrung): Ausweichen kann er an der Leine eh nicht, fiddlen wird verboten, freeze geht nicht, weil er wird ja mitgezogen. Was bleibt denn da noch? Und DAS wird dann leider sehr schnell und sehr oft generalisiert.
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Wenn wir bei den 4 F's sind - was sagst Du dann, wenn ein Hund davon hauptsächlich das Flight zeigte, sowohl bei seltsamen Menschen, unbekannten Gegenständen und auch gerne bei Hunden im Freilauf oder an der Leine. Freeze und Fiddlen hat sie meiner Meinung nach nie angeboten, außer in Situationen mit ihr bekannten und einschätzbaren Hunden.
Seit sie nun von anderen Hunden "verprügelt" wurde, zeigte sie Hunden gegenüber nicht mehr Flight, sondern Fight - an der Leine und teilweise auch im Freilauf. Dann kommt natürlich die Lernerfahrung zustande, damit komme ich super durch, die anderen halten genügend Abstand und das Fight wird immer schneller, deutlicher gezeigt, selbst bei Situationen die keineswegs bedrohlich waren ( Freilauf ).
Clickern ist so gar nicht meins, ich bin nämlich viel langsamer als mein Hund. Wie erklärst Du einem Hund ohne Clicker das sehr sichere Fight wieder gegen das sonst gern genutzte Flight auszutauschen - gerade wenn das Fight für Hunde "reserviert" ist ? Wenn ich mich recht erinnere hat auch Mirjam da mit Abbruch des unerwünschten Fights gearbeitet und den Hund dann eins der anderen F's finden lassen.
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