Leinenpöbeln - wer hat es geschafft?
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Hier mal der Einsatz von Spielzeug:
http://www.youtube.com/watch?v=dvCPEKOXXek
Anderes Futter, ja sehr gut, wer das nicht probiert, ist selber Schuld...
Mich würde ja brennend interessieren, was ihr für meinen Hund als Belohnung nehmen würdet
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Das liest sich immer alles so leicht...Vorschläge bitte zu mir...Ich kann nur sagen, dass mein Hund von einem Futterausspucker, der auch noch nach mehreren Tagen des Hungerns ein Futter draußen annahm zu einem futterfressenden Hund wurde, wobei das Belohnen mit Futter in vielen Situation gewünschtes Verhalten tatsächlich verstärkt, also häufiger vorkommen lässt.
Ich hätte natürlich auch sagen können, tja Pech gehabt, mein Hund mag weder Spielzeug noch Futter, also arbeiten wir mal fröhlich primär über Strafe...
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Mich würde ja brennend interessieren, was ihr für meinen Hund als Belohnung nehmen würdet
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Das liest sich immer alles so leicht...Vorschläge bitte zu mir...Ich glaube, darauf kann man nur eine Antwort geben, wenn man den Hund kennt.
Pauschale Beispiele zum Verstärken findest du hier zu Genüge, das braucht man sicher nicht wiederholen.Ich persönlich finde es o.k., wenn ein HH es versucht, wie beschrieben mit Leckerchen zu verstärken.
Aber als Trainer die Kunden erstmal davon überzeugen, ist schwierig, wenn deren Hund bisher keine Leckerchen mochte.
Dann muss ich eine Alternative finden oder extreme Überzeugungsarbeit leisten, die aber auch mal dumm enden kann, so wie in dem von mir beschriebenen Fall.... -
Ich lese hier wann immer ich kann still mit, da mich das Thema leider ja auch brennend interessiert. Da ich aber nicht alles verfolgen kann, stelle ich wieder kurze Zwischenfragen
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1. Amy empfindet Leckerchen als große Belohnung ( für Fressen tut die alles ) und wenn es dann noch die geliebte Leberwurst aus der Tube ist, ist es für sie die absolute Krönung. Normalerweise geht also alles über Futter, welches sie auch in hohem Erregungslevel nimmt, zum Beispiel von der Tierärztin, während sie zitternd und hechelnd auf dem Behandlungstisch steht.
Wenn sie pöbelnd in der Leine steht, dann ist ihr auch die Leberwurst schnurzegal. Wenn ich ihr Verhalten dann kurzzeitig unterbreche und ihr das Zeug vor die Schnüß halte, sie quasi zwinge zu Fressen, dann nimmt sie es möglichst schnell, um sich wieder dem Pöbeln zuwenden zu können bzw. sie verweigert um weiter zu pöbeln.Pöbeln ist ihr also wichtiger wie die für sie nomalerweise beste Belohnung, was mache ich denn dann ?
2. Auch wenn es ein wenig weg ist vom Leinenpöbeln ein kurzes Beispiel: als Amy rassebedingt an der Landstraße anfing, Autos sehr interessant zu finden, bin ich zum damaligen Trainer
auf dem Hundeplatz gegangen, um mir Rat zu holen. Der meinte, ich solle sie unterbrechen, in's Sitz nehmen, Blickkontakt einfordern und bestätigen.
Hab ich gemacht, funktionierte eine Weile wunderbar, aber Amy hat gelernt, dass Autos sehr wichtig sind. Sie wurde während dem Absitzen und Gucken immer hibbeliger, bis sie mit dem Blick konstant zwischen mir und den Autos hin und her sah. Das Laufen an einer befahrenen Straße war mehr als schwierig und ätzend.
Staffy hat uns mal begleitet und mir den Tipp gegeben, Autos mal eine Weile lang komplett zu ignorieren, da sie so was von uninteressant sind. Anfangs war es schwer weiterzugehen, da Amy nicht wollte, aber ganz schnell hatte sich das Thema damit erledigt - einfach über "nein" und weitergehen, ohne nach Autos zu schauen ( das schwierigste für mich war, mich selber gedanklich auf etwas anderes zu konzentrieren und locker zu bleiben ).
Nachdem ich Autos keinerlei Wichtigkeit mehr geschenkt habe und ihr Fixieren und Tiefergehen mit "nein" unterbrechen konnte, gab es keine Probleme mehr. Heute kann ich an der Landstraße mit einem entspannten Hund ohne Leine spazierengehen.Was ich damit sagen will, wenn ich jetzt andere Hunde sehe, steigt automatisch ja auch mein Adrenalinspiegel. Wenn ich dann mit der Leberwurst kam, wußte Amy sofort, dass hier etwas besonders wichtig war und wurde daher hibbeliger - ich habe quasi die Erregung noch verstärkt ( ich hoffe, Ihr versteht, was ich meine
).
Wie arbeitet man dann ? Man hat weder das eigene Adrenalin im Griff noch die Tatsache, dass ein Hund wie Amy z.B. die Wichtigkeit einer Situation durch vermehrte Aufmerksamkeit meinerseits erhöht. Mit C+B würde ich diese Situation doch dann umso mehr aufwerten ?
Fragende Grüße, Jana
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Ich denke, der Knackpunkt dabei ist, daß man ja eben nicht ewig "Hund angucken" clickt, sondern dann eben auch nen Schritt weiter geht.
Bluey hat als Junghund Tempos gefressen. Ich habe damals auch mit Clicker gearbeitet: Erst Tempo aufnehmen geclickt, dann Tempo verweisen. Und das wurde dann eben immer seltener mit click bestätigt, sondern immer öfter mit weiter laufen/schicken. Die Tempos verloren ihre Wertigkeit. Das ging sehr flott, innerhalb weniger Wochen waren Tempos überhaupt kein Thema mehr und das für mich tolle daran war: der Hund wollte ja, daß ich mitbekam, daß er ein Tempo hat, er machte also nix "heimlich" oder würgte es noch schnell runter. Und wir hatten Spaß beim Spaziergang und ich mußte nicht ständig verbietend schlecht gelaunt und auf hab Acht durch die Gegend rennen.
Und: so wie es sich bei Dir mit Autos mit Leberwurst anhört: Da hast Du ja nur abgelenkt, nicht umgelenkt... Ablenken funktioniert nur (wenn überhaupt) als Management-Notfallmaßnahme, aber nicht als Lösung.
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aber diese Bsp. hinkt schon irgendwie....nur um das Leckerchen aufzupeppen?
Sowas, also zum anderen Hund hin dürfen, würde ich zur Impulskontrolle nutzen, indem ich den Hund vorher sitzen lasse.
Das tolle daran ist doch, dass man es für beides nutzen kann - man muß sich nicht auf eins festlegen. Warum sollte man auch? Das wäre sonst ja so, als könnte man mit Käse nur "Platz" bestärken, und mut Leberwurst nur "Sitz".
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Ja, klar, man darf dabei natürlich nicht vergessen, dass Jeder andere Ziele verfolgt. Hier soll es eben das Nehmen des Leckerchen sein, um es beim Clickern nutzen zu können.Trotzdem finde ich das irgendwie blöd. Also HH die zu mir kommen und sagen, der Hund mag keine Leckerchen, denen brauche ich mit sowas garnicht kommen, die würden sich niewieder blicken lassen. In solchen Fällen muss ich mir andere Verstärker einfallen lassen.
Muß ich doch auch! Wir fangen erstmal an zu trainieren miit dem was man hat. Wenn die Leute dann sehen, dass was die Frau da komisches erzählt, dass man mit "schnüffeln" belohnen kann ("Der Hund schnüffelt zu viel und zerrt mich an der Leine von einem Grashalm zum anderen, das MUSS aufhören!"... "okay, dann belohnen wir jetzt "an lockerer Leine" mit "schnüffeln dürfen"
) und dass es FUNKTIONIERT, dann fange ich an, die leute zum kreativen Denken zu animieren.
Ich trainiere Hunde in kleinen schritten - da verlange ich von denen Menschen nicht, dass sie von Null auf hundert ohne Sauerstoff auf den K2 klettern... alles schön ein Schritt nach dem anderen.Zitat
Neulich rief eine Dame bei mir an und hat mir von einer Huschu erzählt, die nur mit L. arbeiten.
Ihr Hund interessieren keine Belohnungen dieser Art. Die Trainerin hat aber darauf bestanden und versuchte es mit Leberwurst, die der Hund dann schließlich angenommen hat, dafür aber wenige Stunden später am Tropfer in der Tierklinik hing....
Sehr kompetent..., wenn man keine Alternative anbieten kann.Ja, aber genau das machen wir ja nicht - wie schon mehrfach beschrieben.
Alternativen suchen geht in beide Richtungen. Ich bestehe auf ziemlich wenig. Ich kann niemanden zu irgendwas zwingen. Was die Leute nicht wollen, wird nicht gemacht PUNKT - dann muß ich eben einen anderen Weg suchen. Dass kann ich nicht wenn ich mich vorher auf eine Sache festgenagelt habe.
Es hat ziemlich null Zweck, den Crispel mit einem Apportierspielchen belohnen zu wollen. Klar könnte ich ihm das beibringen, und vwahrscheinlich würde es ihm irgendwann sogar Spaß machen. Aber wenn ich jetzt nen Futterdummy würfe, wär dem das sowas von Schnuppe.
Viele Leute halten das für das nonplusultra. Viele Hunde auch - und dann ist es das für diese Leute mit solchen Hunden eben genau das richtige - ich denke nur: auch die sollten Alternativen haben.Meine würden alle auch ausschließlich für ihr Trockenfutter mit etwas "Aufpeppung" durch ein paar Bröckchen Käse, Wurst, oder mal einer Futtertube oder Katzenfeuchtbeutelchen als Jackpot arbeiten. Trotzdem gibts bei mir für jeden Hund eine Top-Twenty-Bestärkerliste, und wann immer ich davon was nutzen kann, werd ich es tun, oder damit einen anderen Bestärker aufpeppen. Ich liebe Variabilität.
Das ist Gandhis aktuelle: http://www.easy-dogs.net/home/blog/trai…nungsguide.html
Und die verändert sich, weil neue dazu kommen.http://www.easy-dogs.net/home/blog/trai…nungsguide.html
Das ist die vom Crispel - einfach mal ohne groß zu überlegen runtergeschrieben, was da so alles drauf fehlt...Natürlich kann man da nur ein Teil von in formellen Trainingssituationen nutzen - die anderen kann man aber problemlos zum Aufladen von anderen Bestärkern, z.B. Markersignalen, verwenden.
Bei beiden Listen fehlt z.B. "mich begrüßen, wenn ich nach Hause kommen" Warum clickt keiner, wenn er zur Tür rein kommt?
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Das ging sehr flott, innerhalb weniger Wochen waren Tempos überhaupt kein Thema mehr
Mal ganz ab davon, dass "das ging sehr flott" und "innerhalb weniger Wochen" für mich ein Widerspruch insich sind frage ich mich ernsthaft wo du wohnst, dass da soviele Tempos rumliegen, dass man das trainieren muss
- ok Spaß beiseite
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Bei beiden Listen fehlt z.B. "mich begrüßen, wenn ich nach Hause kommen" Warum clickt keiner, wenn er zur Tür rein kommt?Hat der Hund eigentlich irgendwo noch einen direkten Kommunikationspartner der mit ihm interagiert ohne das irgendwas angeklickt wird?
Ist das nicht alles ein wenig zuviel, wenn ich sogar soweit gehe, dass ich das nach Hause kommen clicke? Immer nur das neutrale Geräusch .. wo bleibt der Mensch, die Emotionen (positiv wie negativ, denn an Emotionen ist nichts schlimmes), die direkte soziale Auseinandersetzung?
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Setzt Du bitte mal den Filter ab, durch den Du offenbar alles siehst?
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Den Filter habe ich dann offensichtlich auch...
Clickerst Du an, wenn Du nach Hause kommst? Oder meintest Du da was anderes?LG Kerstin
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Ist das nicht alles ein wenig zuviel, wenn ich sogar soweit gehe, dass ich das nach Hause kommen clicke? Immer nur das neutrale Geräusch .. wo bleibt der Mensch, die Emotionen (positiv wie negativ, denn an Emotionen ist nichts schlimmes), die direkte soziale Auseinandersetzung?Nur weil ich zwischendurch nen click oder irgendein Marker alá yes dazwischenschalte, hab ich doch nicht weniger sozialen Kontakt (was ist soziale Auseinandersetzung?!). Der Hund wird genausoviel geknuddelt oder whatever.. Der sekundäre Verstärker ERSETZT doch nicht den Sozialkontakt. Das neutrale Geräusch dient der klaren Kommunikation. Und gerade wenn man Marker zur Kommunikation einsetzt, kann man den Hund den lieben langen Tag vollbrabbeln und trotzdem wenn angebracht und notwendig absolut klar kommunizieren.
Wo der Mensch bleibt? Na der ist doch das Wichtigste beim Zurückkommen.
Ich kann deine starre Denkweise nicht nachvollziehen und irgendwie fehlt es an sachlichen Argumenten. -
Manchmal frage ich mich, warum eigentlich "wir schlauen Menschen" die einzigen sind, die Ahnung von Lerngesetzen und Lerntheorien haben.
Kein Säugetier, kein Canide, kein Haushund trainiert seine Artgenossen mittels positiver Verstärkung und zig Wiederholungen. Komischer Weise funktioniert das im RealLive alles anders.
Oder sehe ichs nur falsch und es gibt tatsächlich die Tante, die KleinWelpchen vom gestressten Vater ab/umlenkt, ein Spiel mit ihm beginnt und das jedes Mal, bevor der Kleine den Papa so sehr nervt, daß er eine deutliche Ansage (ups, Traumagefahr) bekommt. Nach 826 Wdh. könnte der Kleine darauf kommen, daß, wenn Papa dieses Gesicht macht, man zur Tante gehen muß und dort mit einem Spiel belohnt wird.
Irgendwie verstehe ich sie nicht, unsere Hunde ....
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