Leinenpöbeln - wer hat es geschafft?

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    Mal ganz ab davon, dass "das ging sehr flott" und "innerhalb weniger Wochen" für mich ein Widerspruch insich sind frage ich mich ernsthaft wo du wohnst, dass da soviele Tempos rumliegen, dass man das trainieren muss


    :D Kannst ja gerne mal gucken kommen. Tempos ohne Ende... egal ob im Ort neben dem Bürgersteig oder im Wald...

    Und nunja, ich finde wenige Wochen in der Tat total wenig, denn damit meine ich, daß nach diesen wenigen Wochen das Thema Tempo komplett gegessen war. Ich mußte nicht aufpassen und Bluey ignorierte Tempos geflissentlich.

    Das hat in meinem ganzen Bekanntenkreis kein einziger Hundeführer mit egal welcher anderen Methode oder egal welchem Freßbaren geschafft. Die bestrafen, stören, rufen ab, schimpfen, verbieten.... was auch immer... und der Hund machts heimlich, schlingt es schneller runter, wartet einen unbeobachteten Moment ab, wartet bis Fraule weit genug weg ist, geht damit stiften, fängt an es zu verteidigen oder wie auch immer. Wir sind hier immerhin die einzigen, die ein solches "Problem" überhaupt dauerhaft wegbekommen haben, da finde ich wenige Wochen (2-3) doch ne verdammt kurze Zeitspanne gegenüber 10-15 Jahren immer wieder Streß... :lol:

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    Manchmal frage ich mich, warum eigentlich "wir schlauen Menschen" die einzigen sind, die Ahnung von Lerngesetzen und Lerntheorien haben.

    Kein Säugetier, kein Canide, kein Haushund trainiert seine Artgenossen mittels positiver Verstärkung und zig Wiederholungen. Komischer Weise funktioniert das im RealLive alles anders.

    Oder sehe ichs nur falsch und es gibt tatsächlich die Tante, die KleinWelpchen vom gestressten Vater ab/umlenkt, ein Spiel mit ihm beginnt und das jedes Mal, bevor der Kleine den Papa so sehr nervt, daß er eine deutliche Ansage (ups, Traumagefahr) bekommt. Nach 826 Wdh. könnte der Kleine darauf kommen, daß, wenn Papa dieses Gesicht macht, man zur Tante gehen muß und dort mit einem Spiel belohnt wird.

    Irgendwie verstehe ich sie nicht, unsere Hunde ....


    Also für mich persönlich ...ich weiß, das hier viele nur über Umlenkung arbeiten...also ich benutze auch genauso ein "Aus" oder "nein" als Grenze.(aber nicht bei der Leinenagression)
    ich bin aber auch nicht so Clickererfahren...
    ich habe den Clicker neu entdeckt als wirkliche Komunikationshilfe...wenn es genauso effektiv und akurat mit verbalen mitteln also Pfeifen, schnalzen oder sonstein Geräusch meinerseits klingen würde, wäre ich dabei...aber ein mechanisches Geräusch ist eben am eindeutigsten...es hat doch nichts mit dem Clicker allgemein zu tun.

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    Das hat in meinem ganzen Bekanntenkreis kein einziger Hundeführer mit egal welcher anderen Methode oder egal welchem Freßbaren geschafft.


    Fähiges Umfeld !
    Das "nicht fessen" gehört zur simplen Grunderziehung bei jedem Labi und Retriever, der als Behindertenbegleithund ausgebildet wird. Das sollte doch jeder Trainer hinbekommen ... ohne das Futter unter Strom setzen zu müssen ;-)

    Gruß, staffy

  • Zitat


    Also für mich persönlich ...ich weiß, das hier viele nur über Umlenkung arbeiten...also ich benutze auch genauso ein "Aus" oder "nein" als Grenze.(aber nicht bei der Leinenagression)
    ich bin aber auch nicht so Clickererfahren...
    ich habe den Clicker neu entdeckt als wirkliche Komunikationshilfe...wenn es genauso effektiv und akurat mit verbalen mitteln also Pfeifen, schnalzen oder sonstein Geräusch meinerseits klingen würde, wäre ich dabei...aber ein mechanisches Geräusch ist eben am eindeutigsten...es hat doch nichts mit dem Clicker allgemein zu tun.

    Genau!. Der Clicker oder das Markerwort ermöglichen eine eindeutige und klare Kommunikation.
    Und natürlich kann man auch mit Strafen "Aus" und "Nein" arbeiten. Je besser man lernt, mit positiver Verstärkung umzugehen, desto weniger notwendig werden Strafen.

    Abgesehen finde ich diese Vergleiche mit Hunden untereinander immer sehr primitiv. Bringen sich Hunde untereinander bei, ordentlich an der Leine zu gehen, sich gegenseitig abzurufen und sich angemessen ruhig und unpöbelnd in der Menschenwelt zu verhalten?

  • WIE bringt man das denn Behinderten-Begleithunden bei? Wieviele "Versager" gibt es in der Ausbildung zum Blindenhund?

  • Ich persönlich finde die Möglichkeit per C + B beim Leinenpöbeln, wie auch bei vielen anderen "Problemen" sehr sinnvoll.

    Aber gewisse Tabu- Grenzen beim Hund b.z.w. dessen Erziehung immer mit C + B zu belegen, also rein positiv zu konditionieren, halte ich für sehr aufwendig und leider hat nicht jeder HH die Geduld über ein Jahr oder länger an einer bestimmten Baustelle zu arbeiten.

    Mal ein kleines Beispiel aus meiner ganz persönlichen Erziehung:

    Hund liebt Wasser, besonders der Enten wegen.
    Nachdem er schon erfolgreich "auf und davon" ist, den Enten schwimmend und spurlaut hinterher, musste ich mir etwas einfallen lassen. Logisch, man beginnt erst mit der Erziehung, wenn das Problemchen da ist.
    Also habe ich es mit C + B versucht, sehr viele Monate und ich glaubte, auf dem richtigen Weg zu sein....
    Denkste! Letztes Jahr (2009) im Winter, der See war noch nicht komplett zugefroren, sah Hund ein paar Enten auf dem See, schaute zu mir, ich C + B und dann plötzlich sauste er doch ins Wasser.

    Also habe ich begonnen mit Abbruch zu arbeiten, um ihn anschließend dafür zu loben, in dem er ins Wasser darf.
    Seit dem lässt er sich sogar abrufen, obwohl er hinter den Enten her schwimmt und manchmal macht es ihm garkeinen Spaß mehr, sie zu "jagen", da ist er inzwischen eher an einem gemeinsamen Apportier- Wasserspiel interessiert.
    Ich habe mir die operante Konditionierung zu Nutze gemacht mit einem Ergebnis, dass sehr schnell erreicht wurde.
    Mein Hund kooperiert nun auch mit mir und die Enten haben an Wertigkeit verloren.

    Ich finde es nicht verwerflich, wenn man auf diesen Weg genau das Gleiche erreicht, wie beim C + B.
    Dabei wurden meinem Hund keine Misshandlungen zugemutet, nur weil ich von Abbruch geschrieben habe.

    Also, liebe Tierschützer- es geht ihm Bestens !!! ;) Besser als zuvor, als ich ständig aufpassen musste, wann ich clicken soll, ohne dass mir der Hund doch durch die Lappen geht.
    Jetzt darf er wenigstens seinem Instinkt nachgehen- in Zusammenarbeit mit mir.
    Was glaubt Ihr, wie der Hund mich liebt?

    L.G., Claudia.

    An now back to the topic.

  • Zitat

    ...
    Denkste! Letztes Jahr (2009) im Winter, der See war noch nicht komplett zugefroren, sah Hund ein paar Enten auf dem See, schaute zu mir, ich C + B und dann plötzlich sauste er doch ins Wasser.

    Ist doch ganz logisch, du hast geclickt und der Hund hat sich eine Belohnung geholt (Wasser plus Enten).
    Ohne Sicherungsmanagement kann man ein derartiges Training natürlich nicht durchführen.
    Es handelte sich also um einen klassischen Anwendungsfehler.

    Aber du hasts ja trotzdem hingekriegt und dein Hund anscheinend keinen Schaden davongetragen... bei einem wirklich jagdlich passioniertem Hund hätte das anders ausgesehen.

  • Zitat

    Und natürlich kann man auch mit Strafen "Aus" und "Nein" arbeiten.

    Übrigens klingt das, als würde man der armen Kreatur sonst was antun.
    Mensch Leute, man kann es auch ein bißchen übertreiben.

    Würde mich mal interessieren, ob ihr beim Zertreten einer Ameise oder tot klatschen einer Fliege dann Tagelang heult, weil Ihr dem Wesen das Leben genommen habt oder ob Ihr wirklich immer so konsequent seid und nur liebevoll handelt ?

    Dann dürft Ihr auch keinen Menschen schimpfen etc., das ist nämlich psychischer Druck....

    Bitte entschuldigt, ich bin gewiss kein Freund von Stromhalsbändern, Koralle u.s.w., aber wenn in dieser Form schon von Strafe gesprochen wird, da geht mir echt was ab....

    Gruß, Claudia.

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