Leinenpöbeln - wer hat es geschafft?

  • Hallo,

    meine Beiden haben bis vor Kurzem auch gerne gepöbelt. Ausgelöst wurde dieses Verhalten durch eine Hundeattacke im Oktober. Pluto hat danach aus Angst gepöbelt und der Kleine hat aus Solidarität mit gemacht. Ich fand es sehr nervig, die Beiden haben sich aufgeführt wie zwei Bestien(chen). An unserem neuen Wohnort bin ich vor paar Wochen einer anderen Frau mit zwei Hunden begegnet, deren einer Hund genauso nervig gepöbelt hat. Soweit so gut, wir sind uns immer ausgewichen, bis wir es satt hatten und sie mich angesprochen hat. Leider hab ich kein Wort verstanden weil ihr Hund und Pluto total am Kläffen waren. Da hatte ich die Faxen dicke und wir haben beide gleichzeitig unsere Hunde am Nacken gepackt und kurz runtergedrückt. Und beide haben aufgehört zu kläffen :lol: Danach haben wir sie laufen lassen und sind ein Stück gemeinsam spazieren gegangen, sie ist übrigens Tierärztin. Und seitdem ist die Leinenpöbelei Schnee von gestern. Ein "Wuff" entfährt Pluto gelegentlich noch wenn sein Gegenüber pöbelt, aber ansonsten ist er ruhig und der Kleine hatte ja sowieso keinen richtigen Grund.

    Und das haben wir ganz simpel durch ein kurzes gezieltes Zurechtweisen erreicht (äh, ich meine natürlich durch eine positive Bestrafung oder so :roll: ). Ganz ohne eine Doktorarbeit über Skinners Lerngesetze zu verfassen. Ich finde es sowieso recht albern zu versuchen in einem Hundeforum mit Fachwissen zu glänzen, wenn die überwiegende Mehrheit der User mit diesen Theorien und Fachbegriffen nichts anfangen kann.

  • @ Biomais
    Das freut mich sehr für euch!!! Grade mit zwei Bestien(chen) ist es ja oft sehr schwierig!

    LG Kerstin

  • Zitat


    Und das haben wir ganz simpel durch ein kurzes gezieltes Zurechtweisen erreicht (äh, ich meine natürlich durch eine positive Bestrafung oder so :roll: ). Ganz ohne eine Doktorarbeit über Skinners Lerngesetze zu verfassen.


    Schön, wenn es so klappt, tut es leider bei den wenigsten, die es versuchen, aber wenn man zufälligerweise das richtige Strafmass trifft, funzt es in Gegenwart des HF.

    Allerdings würde ich vermuten, dass DAS

    Zitat

    Danach haben wir sie laufen lassen und sind ein Stück gemeinsam spazieren gegangen, sie ist übrigens Tierärztin. Und seitdem ist die Leinenpöbelei Schnee von gestern.


    einen nicht unerheblichen Anteil an dem Erfolg hatte - sie konnten nämlich selber rausfinden, dass der andere gar nicht so übel ist, wie sie dachten.

  • Shalea:

    Zitat

    Huhu kittycat,

    bei euch scheint's ja recht gut zu laufen.
    Bei uns war heute auch ein guter Tag!
    Aktuell lernt Ebby gerade, dass sie auch mal alleine bleiben muss. Seit ein paar Tagen gehe ich mit meinem Rüden außer Haus (15-20 Minuten) und nutze diese Zeit für Trainingseinheiten, gehe bewusst in Situationen, die ich sonst eher meiden würde und das klappt ziemlich super. Wir haben heute mehrere Hunde getroffen, die absolut in sein Beuteschema passen und er ist nicht ein einziges Mal ausgerastet, was ich schon ziemlich toll finde.


    Kannst du auch toll finden :gut: Hört sich ja echt schon super an bei euch.
    Bei uns wirds denk ich schon noch ein langer Weg - schließlich will ich auch an großen, "ernsten" Pöblern, freilaufenden Hunden und meinen Erzfeinden noch vorbei, aber bin schon sehr froh, dass sich unser Zustand schon so toll wieder verbessert hat :D

    cora:

    Zitat


    Er fixiert, zieht teils, aber nicht immer, und teils springt er rüber wenn der Hund parallel ist, dies aber auch nur dann wenn der Hund sehr nah an uns vorbei geht, er hatte damit aber bisher noch keinen erfolg gehabt. Und meist ist er hibbelig dabei.
    Wenn es die Möglichkeit gibt, lasse ich ihn aber auch absitzen bis der Hund vorbei ist. Meist guckt er mich dann zwischendurch sehr oft an was ich dann mit Clicker und Leckerlie belohne.


    Shoppy hat auf S.15 von dem Thread einige gute Tipps gegeben wie man das Fixieren "unterbrechen" kann. Schau auch mal in der Suchfunktion unter Entspannungssignal und Geschirrgriff.

    Zitat

    Er versuchte nur als der andere Hund hinter mir war, mal ein wenig an mir vorbei zu lunkern, aber ich böses Frauchen habe mich immer in den Weg gestellt.


    Würde ich gar nicht machen die ganze Zeit. Er soll ja lernen hinzugucken und trotzdem ruhig zu bleiben. Also Sichtkontakt nur kurz unterbrechen, aber super das er das schon so toll macht mit dem Rücken zum anderen absetzen ist für manche Hunde ziemlich schwer :gut:

    Zitat

    Ich bin dann noch ein paar sekunden stehen geblieben und dann weiter gegangen. Also so hat er sich gut gemacht. Aber da er als er den Hund sah richtung leichtem ziehen war und total gaga habe ich da mal nicht geclickert. Ich denke das anderen Hund anschauen zu clickern sollte ich am besten nur machen wenn er dabei noch an meiner seite ist und relativ ruhig oder?


    Nee *g* am Anfang darfst du ruhig auch clickern, wenn er fixiert -> um sein Leckerli abzuholen muss er ja den Kopf drehen und den Blickkontakt unterbrechen, dadurch entspannt er. Du darfst also hingucken zum anderen Hund clickern UND wenn er zu dir guckt ;)

    @ Fanta: Dankeschön :ops:

    Lg Caro & der kleine Schwarze

  • Zitat

    Allerdings würde ich vermuten, dass DAS


    einen nicht unerheblichen Anteil an dem Erfolg hatte - sie konnten nämlich selber rausfinden, dass der andere gar nicht so übel ist, wie sie dachten.

    Ja, ich denke auch dass diese natürlich gewachsene Situation der Schlüssel zum Erfolg war ;-)

  • Zitat

    Na das ist doch mal ne positive Bilanz

    find ich auch :gut:
    und auch gleich mit eigener Fehleranalyse, supergut

    Zu dem Bölken, wenn andere Hunde sich treffen oder miteinander spielen und rennen - da gibts ja auch gerne mal). Eine kundin von mir hat einen jungen Aussi-Rüden, den so etwas schlimm augeregt hat - wenn er nicht hin konnte zum mitmischen. Dann hat er ziemlich hochfrequent geschrien.
    Sie hat solche Situationen gezielt, und kontrolliert genutzt. Dabei haben wir darauf geachtet, dass der Abstand anfangs ausreichend war. Wir haben "mitmischen dürfen" als Bestärker eingesetz, wenn das möglich war. Wir haben das konditionierte Entspannungssignal eingesetzt, Geschirrgriff und ganz viel "Wo ist der Hund". Im Freilauf ist er immer noch voll im Sturm und drang - aber jederzeit aus dem Spiel abrufbar. An der Leine guckt er den wildesten Spielen zu - und man sieht, dass er gene mitmachen würde, aber er guckt, dreht sich zu Frauchen, guckt wieder zu, dreht sich wieder zu Frauchen - und kann ohne Tobsuchtsanfall umdrehen und von der Szene weg gehen. :D
    Wenn er mit anderen spielt, guckt er, wo Frauchen ist, und wenn sie geht, brettert er hinterher.
    Finde ich ziemlich spektakulär :gut:

  • Zitat

    An der Leine guckt er den wildesten Spielen zu - und man sieht, dass er gene mitmachen würde, aber er guckt, dreht sich zu Frauchen, guckt wieder zu, dreht sich wieder zu Frauchen - und kann ohne Tobsuchtsanfall umdrehen und von der Szene weg gehen. :D
    Wenn er mit anderen spielt, guckt er, wo Frauchen ist, und wenn sie geht, brettert er hinterher.
    Finde ich ziemlich spektakulär :gut:


    Das hört sich echt super an :D Hoffe wir schaffen das auch noch. "Tobsuchtsanfall" passt ;) er kann es einfach nicht aushalten, dabei hat er nicht immer so Probleme, z.B. ist er am Anfang vom Spaziergang schon total entspannt, wo andere Hunde ja manchmal ziehen, springt nicht einfach aus dem Auto,... aber in der Situation schafft er es gar nicht sich zu beherrschen :???:

    Haben heute auch unser erstes richtiges TA-Training. Werde jetzt wahrscheinlich TA wechseln nach unserer schlechten Erfahrung und bin schon mal gespannt. Was ich echt positiv finde: Wir gehen in die Praxis, außerhalb der Sprechzeiten, es machen zwar die Helferinnen, aber das ist ja erst mal egal, und es kostet auch nichts... Denke das macht nicht jede TA-Praxis.
    Und wenn er dann wieder mehr Sicherheit hat beim TA, dann können wir auch mal die Schilddrüsenuntersuchung in Angriff nehmen...

    Lg Caro & der kleine Schwarze

  • Zitat


    Schön, wenn es so klappt, tut es leider bei den wenigsten, die es versuchen, aber wenn man zufälligerweise das richtige Strafmass trifft, funzt es in Gegenwart des HF.

    Allerdings würde ich vermuten, dass DAS


    einen nicht unerheblichen Anteil an dem Erfolg hatte - sie konnten nämlich selber rausfinden, dass der andere gar nicht so übel ist, wie sie dachten.


    Stimmt leider...und ich kenne kaum einen Hund der nach einen(positiven) kennenlernen, den ursprünglichen fremden Hund dann nochmal an der Leine agressiv "angemacht" hat.
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    ...das Strafmaß, der Zeitpunkt dessen und die richtige Durchführung sind bei solch einer Ausführung unabdingbar...straft man zu seicht, ist die Wirkung so minimal, das der Hund es nicht ernst nimmt und weitere ernsthaftere Versuche startet(also steigert sich eventuell die Agression in diesen Situationen)
    straft man zu hart, ist die Verknüpfung zum Halter oder Situation eventuell so stark (kommt auf die Hundepersönlichkeit an) das es andere negative Folgen haben kann.

    ...macht man es zum falschen Zeitpunkt, kann es den Hund entweder anstacheln oder zu einer falschen Verknüpfung kommen...vielleicht waren Kinder in der Nähe, andere Menschen, mit denen der Hund die Situation sofort im Zusammenhang gebracht hat.

    Ist das eigene Auftreten zu unsicher wird auch dies vom Hund bemerkt.
    Es kommt dann oft dazu, das der HH wiederum sein Strafmaß erhöht...der wiederum sich an ein gesteigertes Strafmaß gewöhnt.

    Im Prinzip müßte diese Strafe völlig vom Hund unerwartet zum RICHTIGEN ZEITPUNKT, mit GENAU DOSIERTEN StrafMAß gekoppelt mit dem richtigen Durchsetzungsvermögen des HH ausgeführt werden...und das ist verdammt schwer.

    Einige Trainer wählen deshalb eine Methode die aufgebaut wird.
    ...die ersten Wochen SOLL der Hundehalter den Hund Terror machen lassen, sprich er schreitet nicht ein,wenn er an der Leine agressiv wird... der Hund "wiegt sich in Sicherheit" also macht gewohnt weiter so...nach diesen Wochen geht der Trainer mit dem HH los und schaut genau zu welchen Zeitpunkt der HH einschreiten kann, so das der Hund zum richtigen Zeitpunkt den Abbruch vermittelt bekommt.
    Dazu werden das Strafmaß und eigenes Verhalten erklärt.

    Da der Hund bisher völlig gewohnt war, sein Vorhaben durchzuziehen...wird er bei der Ausführung des Abbruchs (die auf ihn abgestimmt ist) für ihn völlig unerwartet in seinem VORHABEN gestört...das Strafmaß läßt ihn "irritieren"...das MUß aber die ersten Male klappen, sonst bringt auch diese Methode nichts, weil ein Hund punktgenau sein Verhalten darauf bezieht.

    Das heißt im Prinzip, wir können noch so gewaltätig auf den Hund einprügeln,schreien, erschrecken ect, wie wir wollen...ohne die geeignete Durchführung bringt es entweder gar nichts oder es wird eben viel schlimmer.

    eigentlich ist es das gleiche wie zu Hause...ein kleines Beispiel: Mülleimer ausleeren oder Essen vom Tisch stehlen.
    Hat man vor das zu unterbinden, ist hier Timing gefragt.
    Je nach durchführung, macht man es in falschen Moment und hat der Hund schon Erfolg gehabt, wird er durch sein selbstbelohntes verhalten immer wieder das gleiche versuchen, egal wie "hart" die Strafe war (wenn man eine benutzt hat)
    War der Zeitpunkt richtig aber das Strafmaß zu niedrig, wird der Hund unbeeindruckt weiter versuchen sein Vorhaben durchzuziehen.

    War das Strafmaß zu hoch, wird der Hund es wahrscheinlich mit einer Handbewegung oder anderen körpersprachlichen Bewegungen oder Ausdrucksweisen in Verbindung setzen (also NICHT mit dem Vergehen ansich) und es kann je nach Hund zu Agressionsverhalten und/oder Ängstlichkeiten führen.

    Hat man das richtige Strafmaß, den richtigen Zeitpunkt und das richtige Verhalten eingesetzt, wird es der Hund entweder nie mehr oder nur noch sehr schwach zeigen ...

    Hier sieht man sehr genau wie ein Hund tickt.


    Naja, alles sehr schwierig draussen umzusetzen...mit einem Trainer kann es ein richtiger Weg sein...oder auch nicht.

  • Zitat


    Einige Trainer wählen deshalb eine Methode die aufgebaut wird.
    ...die ersten Wochen SOLL der Hundehalter den Hund Terror machen lassen, sprich er schreitet nicht ein,wenn er an der Leine agressiv wird... der Hund "wiegt sich in Sicherheit" also macht gewohnt weiter so...

    Also davon habe ich noch nie gehört... ich kenne diese Methode nur so, dass in der Zeit, wo man den Hund kommentarlos machen läßt dazu dient am Hundehalter zu arbeiten und seine Körpersprache zu ändern, sein Verhalten dem Hund gegenüber und das man den Hund machen lassen soll, weil Hundehalter eh meist zuviel auf ihren Hund einbabbeln in so einer Situation und das das Hintergrundgeräusch Mensch abgeschaltet werden soll, damit der Hund seine Wahrnehmung dem Hundehalter gegenüber verändert ... aber ein "wiegen in Sicherheit" scheint mir doch ein zu hohes Maß an menschlichem denken.

    Zitat

    ich kenne kaum einen Hund der nach einen(positiven) kennenlernen, den ursprünglichen fremden Hund dann nochmal an der Leine agressiv "angemacht" hat.

    Das hat Max früher gemacht. Er hat seinen Besten Freund den er monatelang im Freilauf kannte und mit dem er durch dick und dünn ging angemacht. Auch andere Hunde die er positiv kennengelernt hat waren an der Leine "fällig". Ansonsten kenne ich nicht wenig Hunde die Max, obwohl sie ihn positiv kennengelernt haben, trotzdem anmachen, wenn sie an der blöden Leine sind. Ein Hund hat es schon schwer :D .

    Das zeigt halt wie massiv unterschiedlich Hunde in der Situation sind ...

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