Gebrauchsanweisung für euren Hund!?

  • Moin!


    Könntet ihr auch regelrechte Gebrauchsanweisungen für eure Hunde schreiben?


    Ich bin single und grundsätzlich allein für Kleos Versorung verantwortlich, kann sie aber bei Bedarf auch mal bei meinen Eltern abgeben.
    Das sind meist nur kurze Zeiträume, und wenn sie währenddessen mit Lekkerkram vollgestopft wird und machen darf was sie will finde ich das nicht schlimm, hauptsache sie wird lieb gehabt ;)


    Jetzt wird sie aber demnächst für einen etwas längeren Zeitraum dort bleiben, deshalb bin ich grade dabei aufzuschreiben worauf man achten muss, beim Futter, Medizin, Spazierengehen, wie sie zeigt das was ist etc. und ich habe schon zwei Seiten!! :irre3:


    Beim schreiben ist mir dann aufgefallen, dass wenn ich plötzlich tot umfallen würde anscheinend keiner wüsste wie mein Hund funtioniert :headbash:
    Und sowas von mir, deren Motto ist "Sehen wir dann, wird schon!" =)


    Findet ihr das übertrieben? Oder würdet ihr das vielleicht genauso machen?
    Was findet ihr wichtig einer Betreuungsperson mit auf den Weg zu geben, was unwichtig?


    Fragen über Fragen.... :D
    viele grüße

  • Ui gute Frage. :smile:


    Wie mache ich es.


    Wenn ich die Damen mal in Pflege gebe, ok mittlerweile immer in die Hundepension, gebe ich immer ein Statement über den Charakter ab.
    Z.Bsp. das Emmy ne kleine Zicke sein kann, Laila ihr Spielzeug nicht mit anderen Hunden teilt, Verträglichkeit usw.


    Ob sie ohne Leine laufen dürfen, wie Gassirunden bei mir gestaltet sind, was sie fressen. Bei Laila noch ihre Medikamente.
    Und ganz wichtig, Emmy braucht eine Decke zum schlafen, wo sie runterkriechen kann und ein Hundebett für beide ist auch immer dabei.

  • Da Merlin demnächst auch eine ganze Woche allein bei meinem Freund verbringt (der ihn sonst nur ab und an tagsüber hat) bin ich auch am überlegen was ich ihm so mit auf den Weg geben soll.
    Wobei ich mir dann auch gleich dachte "meinem Freund kannste eh nix sagen, der macht wie er denkt" :headbash:


    Für diese Zeit werde ich auf jeden Fall das Futter tageweise in Tütchen einpacken (sonst bekommt das arme dünne Tierchen bestimmt zu viel und frisst danach zwei Tage garnix.. ->> "ohje ohje, der ist bestimmt krank!"), noch mal auf sämtliche Versicherungen hinweisen, Spielies und ein Shirt von "Mama" mitgeben ;)


    Was du machst finde ich jedenfalls garnicht soo übertrieben, zumindest verschafft es einem ein gutes Gewissen. Ob sich derjenige dann daran hält bzw. sich fünf Seiten durchliest ist eine ganz andere Sache. Vor allem Männer sind ja gerne so "ich brauch keine Anleitung!" ;)

  • Ich finde das nicht übertrieben, sondern völlig OK!


    Ich war letztes Jahr für 5 Tage im Ausland und mein Freund (wir leben zusammen) mit dem Hund alleine. Er hat sich extra Urlaub genommen, das war prima.


    Und obwohl es sich bei der Betreuungsperson um das Herrchen vom Hund handelte, habe ich auch 2 Seiten geschrieben.


    Weiber! :D


    Mein Freund hört immer nur mit dem halben Ohr zu und merkt sich leider gar nichts. Da wir unseren hund Barfen, musste ich ihm einen Wochenplan aufschreiben, an welchem Tag der Hund was und wieviel frisst. Was er gar nicht verträgt...


    Ich finde das völlig richtig das Du das so machst!

  • Zitat

    Ich finde das nicht übertrieben, sondern völlig OK!


    Da bin ich ja schonmal erleichtert :smile:



    Ich finde es trotzdem total interessant zu lesen wie ihr das alle so macht!

  • Also bevor Teddy so krank geworden ist, war es schon möglich, eine "Gebrauchsanweisung" zu schreiben.
    Ein kleines Zettelchen mit Medidosierung gabs sowieso dazu.


    Ansonsten reichte da eigentlich: Kein Kontakt an der Leine, die meisten sollte ihn ganz an der Leine lassen, ansonsten nur in gut überschaubarem Gebiet. Ansprache über die bekannten Kommandos. Angemessener Tonfall bei Lob oder anderem. Nur die mitgebrachten Leckerlis. Kein Rumgehopse ohne Grund, weil er so schnell hochdreht.


    Das ist eigentlich so das gewesen, was man brauchte, um einen Tag mit Teddy zurecht zu kommen. Ganz fremden Menschen hab ich ihn sowieso nicht überlassen. Das heißt, der Babysitter kannte die Grundkommandos.
    Was Futter und Leckerlis angeht wusste jeder Bescheid, dass ich böse werde, wenn ich merke, dass irgendjemand dem Hund unerlaubte Leckerlis zusteckt. Ich scheine mit meinen 1,62m auch so furchteinflößend zu sein, dass sich jeder dran gehalten hat, nein Scherz, ich hatte das Glück, dass ich mich einfach auf die Leute verlassen konnte.


    Ich hab Tabletten und Futter immer vorher abgefüllt. Futter kam in einen Plastikbeutel, da wurde mit Edding 18Uhr oder sowas draufgeschrieben. So wars die richtige Menge und man musste nur auf die Uhr gucken. Genauso bei Medis.
    Auch fürs Gassigehen hab ich oft Zettel geschrieben, eben wann er das nächste Mal raus muss. Die passende Leine wurde dann mitgebracht, inkl. Hinweis, dass er bitte nicht abgemacht wird.


    Ich finds so besser, als wenn die Leute ahnungslos einfach machen, wie sie es für richtig halten. Da tue ich allen einen Gefallen, wenn ich vorher plane und alles nötige aufschreibe. Wenn deine Eltern so gut klar kommen, dann sinds halt eben 5 Seiten, wenn du fertig bist. Können sie dann ja verwenden, wie sie es brauchen.

  • ich finds nicht übertrieben, allerdings würde ich diese Gebrauchsanweisung möglichst kurz halten, wegen der Menschen-Psychologie :D


    Für meinen Hund hätte ich auch ne Gebrauchsanweisung, wobei der eh so ne Nummer ist, dem würd ich nicht jedem antun wollen.
    Es gibt derzeit genau eine Person (mal meinen Freund außen vorgelassen), der ich meinen Hund für länger als ne Stunde anvertraue. Und diese Person denkt sehr ähnlich wie ich und hat ne Menge Hundeerfahrung. Die schießt also nicht quer.


    In der Therorie sähe es so aus:
    Es ist nichts medizinisches zu beachten (zum GlücK), außer dass der Hund so 2 X im Jahr entwurmt wird und die üblichen Impfungen bekommt.
    Ich bestehe darauf, dass er kein billiges Trockenfutter bekommt, sondern wenn möglich Frisch oder von mir ausgesuchtes Fertigfutter.
    Menschenbegegnungen: puh. Schwierig. Kann gut gehen, oder auch nicht (Stichwort Kinder, oder Fremde, die sich ihm plump nähern)
    Hundebegegnungen: intakte Rüden: kleinformatige sind von meinem Hund fernzuhalten, bei größeren Formaten zieht er eh den kürzeren, der baut sich aber auf wie ein Arschl... Hündinnen und Kastraten: no problem
    Grundgehorsam: sitzt soweit, er nimmt sich aber das Recht heraus, zu entscheiden, wer in seinen Augen die Kompetenz hat, ihn zu führen, und wer sich einfach nur lächerlich dabei macht, ihm Kommandos an den Kopf zu knallen :D
    Hausregeln: werden grundsätzllich befolgt, siehe Grundgehorsam ;-)
    Beim Gassigehen im freien Gelände: Mein Hund fordert seine Ballmaschine (=Menschen) sofort nach Ankunft aufm Feld auf, ihn zu entertainen, diesem bitte nur sehr selten nachgeben, da man den Ausknopf beim Hund nicht findet. Er pöbelt auch gerne, wenn nichts fliegt. Dann muss man ihm deutlich sagen: wir gehen jetzt spazieren, that's it!!
    Alltag: er fährt Auto, Bus & Bahn, kennt belebte Straßen, Innenstadt, alles kein Thema mit ihm, man muss aber ein Auge auf ihn haben, er verbellt auch mal Leute, die ihm nicht koscher sind.


    Joaaaa, das wars im Großen und ganzen. Eigentlich ist er seeeeeehr pflegeleicht :roll:

  • Jiep, meine ersten Gebrauchsanleitungen waren auch mehrere Seiten lang!
    Einmal war's für eine Hundepension (die baten auch darum).
    Und das andere Mal für die Hundesitterin, als Joy dort zum 1. Mal hinging - die lachte sich kaputt, verstand als Menschenmutter aber ansatzweise, was in mir vorging ;)


    Ich würde beim dem Zettel davon ausgehen, dass er vor allem Notfallcharakter hat, wenn es zu Bedienungsstörungen kommt. Dann kann die Ersatzbetreuung nachlesen, was los ist oder wie's besser/anders geht ;)
    Man kann wohl kaum davon ausgehen, dass diese Bedienungsanleitung rauf und runter auswendig gelernt wird - aber wer weiß. Ich hab schon mal ein Ersatzfrauchen im Wald getroffen, die hielt die ganze Zeit einen Din-A4-Zettel in der Hand und erklärte mir: "Da stehen alle Kommandos drauf, die der Hund kann." - Sie ließ ihn übrigens nicht von der Leine :lol:


    So nach und nach hab ich die Zettelei abgebaut. Aber es gibt immer noch Zettel, wenn zB Medis fällig sind oder sich am Futter was geändert hat.
    Und ich pack das Futter auch bis heute portionsweise ab, wenn Joy woanders frisst als bei mir. Und beschrifte, was Trofu, was Leckerchen ist ;)


    Aber das Allerallerwichtigste ist mir immer: Dass Joy die Tel--Nr am Halsband trägt von der Person, bei der sie gerade ist! Ich hab für die Hauptsitter eigens Marken anfertigen lassen, mit deren Handynummer drauf, die mach ich dann ans Halsband.
    Und bei den Sittern, die EG wohnen, bitte ich auch darum, dass das Halsband die ganze Zeit dran bleibt.
    Ich hätte sonst keine Ruhe. (Joy war anfangs ein paar Mal vor Panik weg - das will keiner noch mal erleben.)


    Und ich gehe übrigens davon aus, dass mein Hund weiter funktionieren würde - auch ohne Bedienungsanleitung und ja, sogar ohne mich (Gott sei Dank)

  • Als ich nur Nala hatte, habe ich Nala für ein paar Tage auch zu einer Freundin gebracht.


    Sie sagte mir aus Spaß, das sie gerne eine Gebrauchsanleitung für Nala hätte.


    Also habe ich ihr eine geschrieben.
    Hinterher war das ganze glaube 10 Seiten lang
    Mit allen wichtigen Informationen
    und als kleines Buch zusammen gefasst


    Das ganze habe ich dann auch mal meinen Eltern gegeben, das meine Eltern bescheid wissen :-)

  • Hatte ich mal vorbereitet:




    Ein Zettel an der Haustür:


    Lieber ... ,


    schön, dass Du nach mir schaust.


    Wahrscheinlich fragst Du Dich gerade, ob wirklich ich hinter der Tür warte oder ob meine Menschen noch einen tollwütigen Werwolf halten. Ich kann Dich beruhigen - das bin schon ich. Du musst wissen, ich bin ein hervorrangeder Burgdrache - respektive Gebäudeschutzbeauftragter. Unglücklicherweise wissen meine Menschen dieses Talent nicht zu schätzen, sodass ich jede Gelegenheit in ihrer Abwesenheit ausnutzen muss. Du hörst vermutlich gerade, wie ich versuche - knurrend und fletschend - unter der Tür durchzukommen.


    Also, sammle Deinen Mut und schließe auf.


    Höchstwahrscheinlich funktionieren meine Sinne (die sind auch nicht mehr das, was sie mal waren) noch so gut, dass ich Dich rechtzeitig erkennen werde. Wir haben ja geübt, dass ich Dich reinlassen muss. Vielleicht tröstet Dich ansonsten der Gedanke, dass ich allerhöchstens noch sieben Zähne habe ... und davon sind einige marode genug, dass ich sie mir in Deinem Oberschenkel ausbeissen würde. Meine Menschen sagen, die höchste Gefahr geht durch eine Infektionskrankheit aus - weil mein Mundgeruch nach "Seuche" riechen würde. Du siehst, Du brauchst Dir keine Sorgen machen.


    Bitte drück Deinen Rücken durch, begrüße mich nicht, sprich mich auf keinen Fall an und werde Dich nicht ärgerlich. Schließe auf und laufe wie selbstverständlich in die Wohnung. Bitte versuche nicht, mich zu streicheln. Gib mir einen Moment, Dich zu erkennen, eine kurze Personenkontrolle durchzuführen und meine Vorderpfoten in Deine Magengrube zu drücken. Wenn Du cool bleibst, sind wir danach wieder Freunde.


    PS. Ich mag Spekulatius.


    Bis gleich!


    --



    Ein Zettel im Hausflur:



    Lieber ... ,


    ich darf Dir gratulieren: Du hast es an mir vorbei geschafft!


    Herzlich Willkommen in meiner bescheidenen Hütte. Es wäre nett von Dir, wenn Du mir den Naschschrank von Herrchen öffnest.


    Am Besten lädst Du mich zu einem Kaffeekränzchen auf dem Sofa ein. Bitte denk daran, dass ich alt bin und mich gerne an die Lehne fläze - Du solltest Dir also den unbequemeren Platz nehmen. Respekt vor dem Alter nennt man das, mein Junge! Wenn ich es Dir anbiete, darfst Du mir den Bauch kraulen. Wundere Dich bitte nicht über die aufsteigenden Fäulnisgerüche. Ich nutze die Bauchkraul-Stunde meist, um einige Gase loszuwerden ... das sollte Dich aber nicht weiter irritieren. Im Gegenteil, da meine Verdauung offensichtlich funktioniert, kannst Du nachschauen ob in der großen türkisen Schüssel auf dem Sofatisch ein paar Kekse liegen. Bitte nur ohne Schoko, Du weißt ja ... am Liebsten mag ich Buttergebäck und Vanillekipferl. Wenn Du Dir einen Kaffee machst, lass mich doch bitte ein kleines Döschen Kondensmilch ausschlecken, ja?


    Irgendwo in der Wohnung findest Du ein ziemlich zerstörtes gelbes Ding - es war mal Stoff. Bitte lege Dich damit auf den Boden, sodass nur noch der Zipfel hinterm Sofa vorschaut und robbe damit langsam zurück. Wenn Du dabei lustige Geräusche machst und "Aufiiiii" rufst, komme ich es mir holen. Schließe am Besten die Augen, weil ich oft daneben springe und meine Krallen nicht frisch geschnitten sind ... Verletzungsgefahr und so.


    Vielleicht machst Du mir auch mal die Terrassentür auf? Das wäre toll.
    Aber Achtung, höchstwahrscheinlich wird es nicht so leicht, mich wieder reinzubringen ... ich stehe nämlich auf Fangspiele.


    Bitte geh nicht mit mir nach draußen.
    Du weißt, wenn meine Menschen nicht da sind, habe ich immer noch schlimme Panikattacken.
    Ich würde Dir vermutlich flüchten oder vor Angst sogar nach Dir beißen.
    Und Du weißt ja, dass halten meine Zähne eigentlich gar nicht mehr aus ...


    Falls mein Wassernapf noch ganz voll ist und ich nichts getrunken habe, gib bitte ein bisschen Würstchenwasser hinein. Ich habe den Trick zwar längst durchschaut, kann dann aber trotzdem nie widerstehen.


    Bitte bewege Dich nicht ruckartig und fahre nicht mit den Rollstühlen im Arbeitszimmer - bei fremden Menschen irritiert mich das doch noch sehr stark. Wenn es Dir doch passiert, bitte geh direkt auf Hundehöhe in die Hocke und biete mir Deine Hand an.


    Wenn Du wieder gehst, lege mir bitte einige Leckerchen im Flur aus. Unter den Schuhschrank. Unter die Schuhe. Hinter den Schrank. Auf die Abschlussleiste. Ich muss ja auch noch ein bisschen was zu tun haben.


    Bitte halte mir auch nochmal die Pansen-Packung hin. Ich kann das.
    Öffnen, hinhalten. Ich suche mir dann ein Stück aus und ziehe es raus.
    Kann aber ein bisschen dauern, ich bin immer so unentschlossen.


    Nun steht die letzte Prüfung bevor.
    Ich habe manchmal die Angewohnheit, Leute nicht mehr hinauszulassen.
    Gehe, wie Du gekommen bist: ruhig, kommentarlos, durchgestreckte Schultern.


    Vielen Dank für Deine Gesellschaft,
    Dein Leon!

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