Zu viel Ehrgeiz bei der Welpenerziehung?!

  • Zitat


    Trotzdem habe ich ständig Angst, das ich was falsch mache, etwas wichtiges vergessen (was er unbedingt lernen muss) oder oder oder.


    Du bist auf dem besten Wege, dem Babyhund genau den Streß angedeihen zu lassen, den Deine Hündin schon hatte!
    Lass den Hund. Gönne im Ruhe, schau, was er selber will.
    Um Gottes Willen doch kein Tages-Üb- Lern- oder sonstwas Programm.
    Es ist ein Welpe! Und der muss erst einmal entspannt groß werden.


    Viele Vorredner haben schon gescheite Tipps zum spielerischen Erlernen von
    z.B Kommen oder Sitz gegeben. Das sollte reichen.
    Oder machen Deine Kinder nach dem Kindergarten auch direkt Abitur?


    Slow down, mit allem. Deinem Hund zuliebe.


    Sanny

  • Kinder habe ich keine, wahrscheinlich zu deren Glück.


    Ich muss wohl einfach lernen ruhiger zu werden. Ich versuche es auch immer wieder, aber es fällt mir doch noch arg schwer.


    Oh man, eigentlich will ich nur alles richtig machen, und im Endeffekt mache ich es nur schlimmer :( :


    Vielleicht sollte ich mal autogenes Training machen!!!!

  • Okay, was passiert, wenn Du mal nicht alles richtig machst?


    Du setzt Dich aber auch Bootsmann unter einen Leistungsdruck, der nicht mehr feierlich ist.


    Warum?


    Birgit

  • Zitat

    Vielleicht sollte ich mal autogenes Training machen!!!!


    Ohhhmmmmmm.... ;)


    Ja genau, versuchs damit!
    Ruhe ist gut. DEINE innere Ruhe lenkt den Hund. Und damit kann er entspannt groß werden und wird Dir mit seiner Neugier genügend Möglichkeiten anbieten, Neues zu erlernen.
    Es gibt nichts Wichtigeres als eine streßfreie Kindheit um einen gesunden Geist zu entwickeln.


    Sanny

  • Zitat


    Oh man, eigentlich will ich nur alles richtig machen, und im Endeffekt mache ich es nur schlimmer :( :


    Du machst es nicht schlimmer, so ein Quatsch :headbash:
    Du hast doch geschrieben, dass du auf deinen Hund achtest, dein Bauchgefühl eine große Rolle spielt und ihr nur Sachen macht, auf die ihr Lust habt. Ist doch völlig in Ordnung!


    Mir ging es ganz genauso wie dir in der Anfangszeit, dann wurde ich (zum Glück?) drei Wochen lang krank. Konnte nicht zur Arbeit und war halt erkältet, nicht wirklich fit. Da musste ich gezwungenermaßen meine Ansprüche runterschrauben, an mich und die Erziehung meiner damals 4-Monate alten Hundemaus... Und seitdem klappt alles viel besser :D


    Sie ist mein erster Hund, ich hatte vorher keine Ahnung von Hundeerziehung und hab mich vom WWW total verrückt machen lassen, nicht zuletzt hier vom DF. Beispiel: Ich hab mal geschrieben, dass sie an der Leine immer zu anderen Hunden/Menschen hinspringen will und Theater macht - und als Antwort kam: "Achtung, du ziehst dir einen Leinenpöbler groß!" Ich hatte ständig Angst mir einen Problemhund heranzuziehen, dem dann nur noch Martin Rütter helfen kann. :headbash:


    Is aber nich passiert!


    Und nochmal zurück zu dir: Du lässt dich schon wieder verrückt machen und setzt dich unter Druck, siehst du? Du machst gar nix schlimmer. Du machst bestimmt alles super. Und wenn du Listen schreiben und Tagebuch führen willst, dann mach das doch. Überleg mal, dann kannst du das in zwei Jahren wieder durchlesen und lachst dich kaputt, auch über deine Sorgen und Ängste von heute, und was gibts Schöneres als in Erinnerungen zu schwelgen?! ;)


    PS: Ganz ohne Hundeschule und Druck kann meine Hündin inzwischen sitzen(bleiben), wenn Hunde/Menschen/Kinder vorbei gehen. Nicht immer und es fällt ihr noch sehr sehr schwer, aber es geht. Einfach so. Ich hab nix Besonderes gemacht oder geübt und sie ist keine Leinenpöblerin. Oh Wunder!!! *ironisch*

  • Gemach...
    Dein Hund muss nicht jeden erdenklichen Reiz auf dieser Welt kennenlernen, es reicht, wenn er lernt mit neuen Reizen umzugehen. Alles kannst du ihm eh nicht zeigen. ;)


    Mein Zwerg, 19 Wochen, kann nix. :p
    Aber wenn man dann mal in sich geht, dann stellt man fest, dass der Zwerg doch eine ganze Menge gelernt hat.
    Für dich zähle ich mal zumindest das auf, was mir einfällt. Und dann wirst du sehen, dass dein Hund auch so viel kann und das es tatsächlich unglaublich viel ist. ;)
    -Stubenreinheit
    -das Prinzip der Nachtruhe
    -Sitz
    -keine Möbel annagen
    -ohne Leine Gassi gehen
    -gelassen durch Menschenmengen gehen
    -ins Auto einsteigen
    -gesittet wieder aussteigen
    -beim Futter auf Freigabe warten
    -überhaupt ein Halsband tragen und an der Leine gehen
    -zumindest beim Duschen brav allein bleiben
    -den Mülleimer in Ruhe lassen
    -sich die Füße putzen lassen
    -Zähne zeigen
    -nicht bellend durch die Wohnung toben wie irre
    -sich gesittet anleinen lassen
    -gesittet das Haus verlassen
    zusätzlich kann meiner Grundzüge seiner späteren Verwendung
    -gröhlende Fußballfans lassen ihn kalt
    -er bewegt sich sicher über Bahnhöfe
    -er kann eine Kiste verbellen
    -er kann die ersten Grundzüge der Gegenstandsbewachung
    -er kann Verbellen


    Ich könnte jetzt eine unendlich lange Liste machen, was der Zwerg noch alles lernen muss. Und dann stände mir der Schweiß auf der Stirn.
    Aber ich kann auch einfach mal gucken, was er schon alles gelernt hat. Und das ist toll! Denn er ist erst 19 Wochen alt. ;)


    Es ist alles eine Frage der Perspektive.


    LG
    das Schnauzermädel

  • Ich mache für alles to do Listen. Fürs Kofferpacken, lernen, aufräumen und natürlich auch für die Hundeerziehung.
    Da ist nichts schlimmes dran. Lieber viele Gedanken machen als gar keine!!

  • Man kann nicht alles anerziehen oder prägen. Vieles steckt auch in den Genen bzw. schon im Wesen. So wie Du schreibst, hast Du mit Bootsmann schon den richtigen Hund für Dich gefunden und sei ihm einfach ein entspannter, konsequenter und souveräner Hundeführer - leicht gesagt gell :hust: . Aber was kann Worst Case passieren wenn Du nicht minutiös aufschreibst wie viel er schläft und was er frisst? - nichts Lebensbedrohliches...


    Letzten Samstag kam Rütter auf SWR3 und er sagte da er wünscht sich, dass die Menschen ihre Hunde nicht immer nur mit Leckerchen vollstopfen würden, sondern einfach auch mal Hund sein lassen mit ausgiebig Bewegung, viel Hundezeitung lesen (schnüffeln) und artgerechter Beschäftigung. Ich finde er hat recht. Es ist ein Hund (und kein Kindersatz) und er wird Dich lieben, denn Du bist sein Dosenöffner ;) . Nimm Dir eine Tasse Tee, setzt Dich aufs Sofa und relax und Bootsmann wird sich zu Dir legen, Dich mit seinen Knopfaugen anschauen und damit sagen "Du bist es" und selig wegschlummern - oder nicht?

  • Schnauzermädel, so ging´es mir auch mal....


    Hilfe, mein Hund kann nichts.. ja vonwegen, als ich dann aufschrieb, was er alles kann, da fiel ich ab vom Glauben.


    To do Lists... joa, manchmal ganz sinnvoll. Nur eben nicht in allen Bereichen des Lebens.


    Schon gar nicht in denen, wo man es nicht mit Terminen, Rechnungen, Mahnungen o.ä. zu tun hat sondern mit Lebewesen...


    Die pflegen sich selten in der Entwicklung an iwelche Listen, Zeitvorgaben oder Tabellen zu halten und benötigen Flexibilität anstatt ein starres Listenkonstrukt.


    Birgit

  • Wenn ich wüßte warum ich mir so einen Streß mache, dann wüßte ich auch wie ich den selbigen abstellen kann...


    Mir kommt grad ein Gedanke, vielleicht spinne ich, aber als ich Bootsmann 3 Wochen hatte, hatten wir einen relativ schweren Verkehrsunfall. Ihm ist Gott sei Dank nichts passiert. In der ersten Woche nach dem Unfall musste Bootsmann tagsüber leider in eine Tagesbetreuung für Hunde. (Ich bin vorher mal da gewesen und habe sie mir angeschaut, sonst hätte ich ihn nicht dahin abgeben können.) Die Trainerin der Welpenstunde hat gesagt das sei nicht gut für ihn, die Woche die ihm mit mir fehlt könnte ich nur schwer wieder aufholen.


    Daraufhin habe ich ihn nach der Woche nicht mehr tagsüber dahin gegeben, sondern bei mir gelassen und angefangen alle Bücher die ich finden konnte zu lesen und stundenlang im Internet gestöbert.


    Keine Ahnung ob ich mir deshalb den Stress machen?!?


    Die gleiche Trainerin hat mir übrigens vor einer Woche "unterstellt" mein Hund sei zu sehr an mich gebunden.


    Seit dieser Woche arbeite ich wieder stundenweise, vielleicht wird es dann besser, wenn nicht mehr alle Gedanken nur um die Erziehung des Hundes kreisen.


    Was ich unbedingt noch mal betonen möchte, mein Hund darf auch einfach nur Hund sein: schnüffeln, am Strand Löcher buddeln, durch die Gegend toben und sich dreckig machen etc....


    sunnydiver: Ja, er liebt es an meiner Seite zu kuscheln und zu schlafen...

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