Erster Hund völlig falsche vorstellungen gehabt

  • Ich nehme mal die Fragestellung aus deinem ersten Satz - und nicht deinen Fragebogen:


    Nach 3 Wochen Dauerregen, Blasen an den Füssen von beschissenen Gummistiefeln, 3 mal täglichen Umziehen, nur von Regenklamotten in Jogginghose steigen, eine Frisur die täglich aussah, wie grad aus dem Bett gestiegen, hat mich meine Chefin durch Zufall angerufen, als ich grad (in Jogginghose und noch nassen Socken) im Flur stand und die Haare am trocken rubbeln war und frage doch tatsächlich, auch noch fast fröhlich "hey, how are you today". Das hat echt das Fass zum überlaufen gebracht und ich habe mein gesammtes englisches Fluchvokabular aufgebraucht, um über den Hund, das Wetter, meine Frisur und meine verhassten, blöden Regenklamotten zu schimpfen.


    Denn Gassigehen bei Dauerregen ist mal witzig, auf Dauer hab ich da echt die Schnauze voll von. Das geb ich offen zu.


    Ein Hund erfordert Organisation. Etwas, was zumindest mir vorher nicht so klar war. Also schon, dass man Gassi geht etc, aber wie oft man doch in die Situation kommt "mist, jetzt muss ich erst noch mit Lena gehen, dabei könnte ich Zeit- und Wegsparend jetzt noch XY erledigen". Oft überlege ich also schon morgens in welcher Reihenfolge ich Dinge erledige, und wo ich am geschicktesten die Hunderunden einbaue.


    Zeiten, in denen der Hund noch nicht gut/gar nicht/nicht lange genug alleine bleiben kann, sind auch nicht zu unterschätzen von der Organisation und dem Verzicht in der Zeit.


    Auch wenn man das alles gerne macht und ich meine Dicke (die ja eigentlich ein total schlanker Hund ist) im Leben nicht hergeben würde.

  • vor lizzy hatte ich auch einen jacky. war ein typisch unerzogener reiterhund.
    war immer übererall dabei, aber hörte gar nicht. dadurch das er im reitstall war, konnte er den ganzen tag machen was er wollte. nachdem er verstorben war, kam lizzy.


    ich habe mir vorgenommen, bei lizzy alles besser zu machen. gehe in die hundeschule, übe täglich, in der wohnung sind wir weltmeister, was den gehorsam anbelangt.


    aber jackys sind einfach durchtriebene, durchgeknallte, sture, größenwahnsinnige hochleistungsjäger.


    im nachhinein hätte ich mir einen hund zulegen sollen, der mit weniger aufwand zu erziehen ist.


    trotzdem glaube ich, daß ich es mit viel zeit und geduld, die größten baustellen beheben werde.


    und zuletzt liebe ich meinen hundi doch überalles

  • Zitat


    Was Ich daraus gelernt habe:
    Niemals zuviel zu Erwarten. .


    Besonders nicht von "angeblichen" Freunden! Sorry, aber aus deiner Geschichte hätte ich gelernt, dass diese Freunde keine Freunde sind!
    Ich jedenfalls hätte dich wegen deinem Hund sicher nicht so behandelt!
    Aber so sind wir Hundefans, was??? ;)


    LG, aussiemausi!

  • Ich kannte ja Hunde schon vorher, meine Großeltern hatten, meine Eltern... so war es nicht völlig "neu". Ich war 11Jahre alt, als Aicha einzog, mein Hund.


    Zitat

    Probleme die aufgetaucht sind, die ich nicht haben wollte sind:

    ganz viel Jagdtrieb. Reserviertheit Fremden gegenüber


    Zitat

    Meine Gefühlslage:

    Ich fand sie trotzdem toll, der Rest der Welt war doof :hust: (ich glaube, ich war nicht der einfachste Teenie...)



    Zitat


    Was ich mir fürn Erst Hund gewünscht hatte:

    Extrem selbstbewusst, durch nichts aus der Ruhe zu bringen und groß... Aicha war tatsächlich ein quierliger, kleiner, aufbrausender, extrem auf mich fokussierter Pudel-Terrier-Mischling. Ich habe sie trotzdem überall mit hin geschleppt und fand sie toll :p . War nicht immer optimal, denn ihre Vorstellungen, meine Vorstellungen und vor allem die Vorstellungen vom Rest der Welt ergaben nicht immer eine Schnittmenge....




    Zitat

    Wie sich das zusammenleben weiter Entwickelt hat:

    Zunehmend besser, durch zunehmende Reife meinerseits, denke ich :hust:


    Zitat

    Aktuell:

    Im Hundehimmel


    Zitat

    Was Ich daraus gelernt habe:

    Aus Aicha nicht viel, ich war zu sehr auf mich selbst fokussiert, denke ich. Aus Lucy deutlich mehr.

  • Zitat

    Besonders nicht von "angeblichen" Freunden! Sorry, aber aus deiner Geschichte hätte ich gelernt, dass diese Freunde keine Freunde sind!
    Ich jedenfalls hätte dich wegen deinem Hund sicher nicht so behandelt!
    Aber so sind wir Hundefans, was??? ;)


    LG, aussiemausi!


    Ja so sind wir Hundefans. Viele Erwaten von einem Hund eine Eierlegende Wollmilchsau.


    Eben keinen Hund der sich bei Blick Kontakt Bepisselt. Ich wollte das ja selbst auch nicht haben. Ich war Todunglücklich.


    Behalten hab ich die nur aus Trotz, und um allen zu zeigen das ich Verantwortung übernehmen kann.


    Was besseres als die Angie hätte mir nie passieren können.


    Ja und Scheiß auf die "Freunde".

  • Toller Thread... :gut:


    Also:
    Probleme die aufgetaucht sind, die ich nicht haben wollte sind:
    große Angst und Panik vor neuen Dingen/Anforderungen, Menschen (besonders Kinder, Jugendliche, Männer), eine TÄ hat aus meinem doch schon gelassenen Hund einen TA-phobischen Hund gemacht (also Achtung bei der TA-Wahl!!!)


    Meine Gefühlslage:
    Frust, Angst, Unsicherheit, Panik, Misstrauen, Unverständnis (zum Teil zumindestens)


    Was ich mir für einen Zweithund gewünscht hatte:
    offen und neugierig Fremden gegenüber, keine Angst/Panikattacken, souverän und ansonsten so wie sie ist- freundlich zu jedem Hund ;-)


    Wie sich das Zusammenleben weiter entwickelt hat:
    Langsame Gewöhnung an Umweltreize, Stubenreinheit trainiert und geschafft, Geschirr, Halsband und Leine kennen gelernt (anfangs war laufen nur an 8m Flexileine und Geschirr möglich), Grundkommandos erlernt, Bindung und Vertrauen erarbeitet, Leckerchen kennen und manchmal lieben gelernt, langsame Gewöhnung an fremde Menschen (manches geht immernoch nicht!), haben einige Spiel-Unfälle gut überstanden, Futterallergie gemeistert, immer den TA bezahlt (auch wenn es manchmal mehr als weh tat!), über Futterkosten denkt meine Bank schon lange nicht mehr nach (ich übrigens auch nicht, ebeno wie bei den TA-Rechnungen), über 8 Monate beim Auto fahren ein nervliches Wrack ertragen (kotzen und sabbern inklusive), 3paar Schuhe, 2Pullover, unzählige Socken, eine Jogginghose und ein paar Gummistiefel weniger, viele durch geweinte Nächte wegen eben diesem Angst/Panik/Allergie/Stresshund. Nur eben eins kam mir nie in den Sinn- dieses große Bündel Hund wieder abgeben. Kein anderer :hust: Mensch hätte das auf Dauer mitgemacht. Außer vielleicht andere Foris, die genauso wahnsinnig sind wie ich und eben auch solchen Hunden eine Chance geben und ihnen ins Herz schauen können.


    Aktuell:
    Ein zufriedener Hund, der sich wohl fühlt, zugenommen hat, mit allen (!) anderen Hunden klar kommt und spielt, und mich sogar manchmal lieb hat...


    Was Ich daraus gelernt habe:
    Gute Frage... :???: Vielleicht als nächstes ein Welpe, um ihn gut sozialisieren zu können. Und ansonsten...jederzeit wieder einen Hund, den keiner will. Wahnsinn zahlt sich aus und irgendwann bekommt man es gedankt.
    Ich glaube Dinas erstes Danke war ein zufriedener, an mich gekuschelter Hund der im Schlaf gegrinst hat.... :D (nach bestimmt 5 Monaten!!!)


    Definitiv ist bei einem solchen Hund jede Menge Empathie, Wissen, starke Nerven und wie gesagt Wahnsinn erforderlich. Als Anfänger- und Familienhund völlig ungeeignet, trotzdem toll so wie sie ist!

  • Zitat

    Aktuell:
    Ein zufriedener Hund, der sich wohl fühlt, zugenommen hat, mit allen (!) anderen Hunden klar kommt und spielt, und mich sogar manchmal lieb hat...


    Sicher nicht nur manchmal ;)


    Ist doch beim Menschen nicht anders: Manche zeigen die Zuneigung halt regelmäßiger oder deutlicher als andere =)

  • Muss mal eben Erwähnen find euch alle Klasse, trotz Probleme und das das Wunschdenken nicht Erfüllt wurde, für den Hund da zusein :smile: .


    Dieses Wissen müssen wir anderen Hundehaltern weiter vermitteln, das ein Erst Hund niemals das ist was man sich vorstellt, aber sich zu diesem Hund entwickeln kann.


    Schreibt weiter eure Erfahrungen und macht anderen neu Hundehaltern Mut das sie es auch schaffen können.


    Man wächst mit den Aufgaben. Lernt fürs Leben und bekommt sowieso den Hund den man verdient ;) .

  • Emma stammt auch von einem Vermehrer und ich holte sie gemeinsam mit meinem damaligen Freund als ich frisch 19 war.


    Probleme die aufgetaucht sind, die ich nicht haben wollte sind:
    Bis jetzt eigentlich keine richtigen.


    Meine Gefühlslage:
    War und bin mit ihr bis jetzt eigentlich sehr glücklich... Nur hatte ich immermal wieder gedacht, dass es schöner wäre, wenn Emma etwas größer wäre :-)

    Was ich mir fürn Erst Hund gewünscht hatte:

    Einen der mich überal hin Begleitet. Der sofort alle Herzen erobert. Der aufgeweckt Verspielt und Niedlich ist. Den ich zu allen Freunden mit hin nehmen kann. << kann ich mich anschließen



    Wie sich das zusammenleben weiter Entwickelt hat:
    Emma wurde und wird von allen akzeptiert. Auch an ihrem Wesen erfreuen sich immer wieder die meisten :-)

    Aktuell:

    Der beste Hund auf der Welt.


    Was Ich daraus gelernt habe:
    Der nächste Hund kommt definitiv von einer seriösen Zuct und wird eine Ecke größer :-)[/quote]

  • Ich habe Mira aus dem Tierschutz. Sie wurde in Griechenland geboren, lebte dort von Touries am Strand. Mit etwa 7 Monaten kam sie zu mir, das war Mitte Oktober 10


    Probleme die aufgetaucht sind, die ich nicht haben wollte sind:
    Auf eine Jägerin war ich nicht vorbereitet und wollte auch keine. Ich werde sie wohl deswegen nie sicher frei laufen lassen können. Dazu nutzt Mira jede sich bietende Gelegenheit auszubüchsen. Wenn meine Wohnungstür offensteht, rennt sie ins Treppenhaus und zickt dort rum, sie versucht sich draußen aus Halsband und Geschirr zu winden, lasse ich sie in überschaubarem Gebiet mal laufen ist sie sehr schnell auf Abwegen. Sie kommt zwar wieder, aber dann wann sie es will. Wir trainieren seit ich sie habe (3 Monate) an der Schlepp, aber sie hat immer wieder Weglauf-Erfolge und bestätigt sich dadurch. Es wurde nicht besser, sondern schlechter. Sie interessiert sich draußen kein Stück für mich - egal was ich tue.


    Es gibt nichts Schlimmeres für sie als alleine eingesperrt zu sein. Sie sucht Löcher wo keine sind, sabbert und gerät in Stress. Ich kann nicht mal einkaufen gehen, ohne dass sie dabei ist. Sie heult und sabbert dann halt im Auto. Auch das habe ich mir ganz anders vorgestellt.


    Sie ist kein Kuschelhund und zieht sich gerne zurück. Bei diesem Punkt bin ich noch nicht sicher ob ich es gut oder schlecht finde. Sie ist eher wie ne sanfte Katze und schmust net, wenn es ihr nicht danach ist :D



    Meine Gefühlslage:
    Ich denke oft, dass sie mir ne Nummer zu schwierig ist und mache mir Sorgen, wie wir das alles in den Griff bekommen. Ich glaube aber daran, dass wir uns einspielen und es irgendwann mehr in meine Wunsch-Richtung geht. Nicht schön ist das Gefühl, dass sie sich weiter von mir distanziert, weil sie sich häufiger zurück zieht und sich langsam wegduckt oder weglatscht wenn ich sie puscheln will.


    Was ich mir fürn Erst Hund gewünscht hatte:
    Einen der abrufbar mit mir Wald und Feld erkundet, ein Hund der gerne mit mir zusammen ist, ein Hund der Frauchen draußen anlächelt, wenn sie mit ihm spielen will. Einen kuscheligen, treuen und zuverlässigen Mitbewohner und Wegbegleiter...


    Wie sich das Zusammenleben weiter entwickelt hat:
    Wir haben viel gelernt. Sie vermutlich mehr als ich. Aber es ist lange nicht so, wie es sein sollte.


    Mit entsprechendem Leckerchen klappts mit den "Grundübrungen" an der Leine ganz gut und auch zuhause weiß sie, sich zu benehmen. Ich habe sie gerne bei mir und habe viele tolle Seiten an ihr entdeckt, die die weniger tollen etwas in den Hintergrund drängen. Sie kennt leider meine Schwächen und wir arbeiten weiter daran, dass ICH stärker werde.



    Aktuell:
    Jeder Tag ist anders. Mal läufts gut, mal schlecht, mal habe ich Kraft, mal nicht. An Regentagen wie diesem ist es schwerer als an Sonnentagen. Wenn ich arbeite fahre ich täglich 40 km um Madame in die HuTa zu bringen und abzuholen. Wir üben weiter an der Schlepp und ich werde sie vorerst nicht mehr laufen lassen. (und ganz aktuell steht sie wedelnd neben mir und holt sich nen Ohrenkrauler + Keks ab. Das reicht schon um mich lächeln zu lassen)


    Was Ich daraus gelernt habe:
    Nie wieder Hundi adoptieren ohne vorheriges Kennenlernen durch Gassi-gehen und Zeit miteinander verbringen. Die beschriebenen tollen Eigenschaften der Tierschutz-Orga stimmten alle, aber die negativen stellte ich erst fest als sie schon in meinem Leben war. Ich kannte sie im Vorfeld nur über Photos, Mails und Telefonate mit der Pflegefamilie. Ein Überraschungs-Ei ;-)

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