Wir wollen barfen

  • Halli Hallo,

    nachdem ich jahr vor fast einem Jahr schonmal einen Thread erstellt hatte zwecks dem Barfen, mich aber dann aus Unsicherheit doch dagegen entschieden habe möchte ich es jetzt aber wirklich in Angriff nehmen. Mittlerweile ist mein Aussie fast 17 1/2 Monate alt und normal aktiv. Aber: Ich jedem Thread lese ich verschiedenes und auch die Hunde sind immer verschieden. Nun möchte ich aber, ein wenig mit eurer Hilfe, doch mal durchsteigen und einen Plan, der genau auf meinen Hund zugeschnitten ist, erstellen. Bis jetzt hab ich die Barfbroschüre von Swanie Simon und bin auf folgendes gestoßen:

    Gerechnet hab ich mit 2,5 % Gesamtfuttermenge bei 18 Kg und einer Aufteilung von 75/25. Folgendes kam nach dem Schema der Broschüre bei raus.

    Gesamtfutter liegt bei 450 g pro Tag.
    Fleisch/Innereien/RFK bei 340 g. Das ganze aufgeteilt in Muskelfleisch (50 %, 170 g), Pansen/Blättermagen (15 %, 50 g), Innereien (15 %, 50 g) und Knochen/RFK (15 %, 50 g).

    Obst/Gemüse liegt bei 110 g pro Tag.
    Aufgeteilt ist das in Obst (25 %, 30 g) und Gemüse (75 %, 80 g).

    Den Calciumbedarf hatte ich mit 80 mg / Kg ausgerechnet und bin dabei auf 1440 mg / Tag gekommen.

    Meine Frage ist jetzt: Kann man aus diesen Rechnungen einen ordentlichen Futterplan erstellen oder gibt es darin grobe Fehler? Wenn ja welche und wie wäre es besser? Zudem hab ich gelesen dass Milchprodukte nicht zwingend verfüttert werden müssen. Stimmt das so oder sollte man Milchprodukte sehr wohl füttern?

  • Schön, dass du nicht einfach losgefüttert hast.

    Du hast 50g RFK ausgerechnet, dann aber wieder mit 80mg/kg den Kalziumbedarf gerechnet. Entweder oder, wobei ich dir auf jeden Fall die zweite Variante empfehlen - den tatsächlichen Bedarf mit 80mg/kg ausrechnen und verfüttern.
    Unterschiedliche RFK enthalten unterschiedlich viel Kalzium/Phosphor:
    https://www.dogforum.de/fpost7942857.html#7942857
    Denke daran, dass dein Hund jeden Tag Kallzium braucht.

    Ein 18kg schwerer erwachsener Hund benötigt: 80 x 18 = 1440mg
    Dann bräuchtest du täglich folgende Anfängerknochen:
    Hühnerhälse (mit Fleisch, ohne Haut): 93g
    oder Hühnerklein (mit Knochen): 150g
    oder Eierschale: 3,89g

    Verdaulichen Rohprotein benötigt dein Hund ca. 2,9g / kg (x18 = 52,2g)*

    in 100g Fleisch/Fisch/Ei sind folgene Proteinverte (vRp) enthalten:

    Brust, Huhn 20,9
    Brust, Pute 21,9
    fettarm Pferd 17,3
    fettarm Rind 20,6
    Herz Rind 16,7
    Kaninchen 20,4
    Leber Huhn 17,9
    Vollei, hartgekocht 9,8
    Makrele 16,9

    Umsetzbare Energie benötigt dein Hund ca.: 0,33 MJ / kg (x18= 5,94 MJ)**

    100g Getreide/Kartoffeln enthalten MJ:

    Hafer 1,37
    Hirse 1,45
    Reis, poliert 1,47
    Kartoffeln, gekocht 0,34
    Nudeln 1,54

    *Proteine sind nat. auch in anderen Produkten enthalten, aber auf mg genau muss es bei einem gesunden Hund nicht sein. Zur Not machst du in 6 Moanten einen Bluttest und stellst den hier rein.

    **Energiebedarf ist stark vom Hund abhängig. Rechne mit o.a. Werten aus, wieviel er braucht und gucke dann, ob dein Hund zu- oder abnimmt. Demnach musst die Menge korrigieren. Auch Fleisch liefert Energie, dementprechend sollte du den Anfangswert etwas nach unten korrigieren.

    Was man füttern darf: http://www.mkd-shop.ch/man_darf.php
    Was mein Hund braucht: http://www.hund-und-futter.de/index.php?page…darf/bedarf.php

    Alle Angaben ohne Gewähr und stark vereinfacht, damit du nicht erschlagen wirst. :)

  • Ich habs mit dem Kalzium auch so gemacht wie PacSammy. Ich habe dazu den Fleisch- und RFK-Anteil zusammengerechnet und ausgehend vom Bedarf und was ich an Knochen füttere dann den Anteil RFK bestimmt.

    Ich füttere überwiegend Hühnerhälse als RFK, die haben nicht soviel Kalzium. Da komme ich für meinen Hund auf ca. 400 g/Woche bei einem Gesamtfleischanteil/Woche von 775 g.

    Proteine und Kalorien rechne ich nicht. Wenn er zunimmt, gebe ich einfach eine Zeit lang weniger.

    Ich füttere grundsätzlich getreidefrei. Wenns denn doch mal Reis oder Kartoffeln gibt, lass ich einfach das Fleisch weg. Genauso mach ich es mit Milchprodukten. Die kannst du geben, musst du aber nicht.

    Ich habe in deinem Plan keine Fehler finden können. Hab auch so gerechnet. Mein Hund wiegt ungefähr halb soviel wie deiner und bekommt auch etwa halb soviel wie du in deinem Plan ausgerechnet hast. So passt das dann schon.

    Loslegen kannst du damit allemal und je nach dem ob dein Hund zu- oder abnimmt, musst du sowieso nachbessern.

  • Zitat

    Schön, dass du nicht einfach losgefüttert hast.

    Du hast 50g RFK ausgerechnet, dann aber wieder mit 80mg/kg den Kalziumbedarf gerechnet. Entweder oder, wobei ich dir auf jeden Fall die zweite Variante empfehlen - den tatsächlichen Bedarf mit 80mg/kg ausrechnen und verfüttern.
    Unterschiedliche RFK enthalten unterschiedlich viel Kalzium/Phosphor:
    https://www.dogforum.de/fpost7942857.html#7942857
    Denke daran, dass dein Hund jeden Tag Kallzium braucht.

    Mein Gedankengang, bzw. eher die Frage dazu, war im Grunde, ob es nicht möglich ist dass 50 g RFK und 80mg/kg ungefähr aneinander kommen in der Wahl meiner RFK. War natürlich ein Anfängergedankengang - aber man kann ja nie wissen! Was ich mich auch Frage: Ich lese oft Pläne, bei denen es ca. drei mal die Woche RFK gibt. Ist das in dem Maße nicht ausreichend? Gehe ich prinzipiell in der Menge des RFK nur nach dem Kalziumbedarf (Futter variiert ja dann sehr in der Menge?)

    Müssen Kalorien und Proteine zwingend ausgerechnet werden? Ich hatte eigentlich vor keine Wissenschaft aus der Materie zu machen, wenn ich aber alles mögliche gefühlte 20 mal ausrechne, nachrechne, nachbesser macht sich doch wieder Unsicherheit breit und vermutlich wird das Thema dann wieder einige Zeit unter den Tisch gekehrt.

    Reis/Kartoffeln/Nudeln wollte ich eigentlich nicht füttern, da in der Swanie Simon Broschüre eben nicht zwingend stand, dass dies verfüttert werden muss. Genau so mit Milchprodukten. Vielleicht mal n Löffel Joghurt, ne übrig gebliebene Kartoffel. Aber im Peinzip sollte das ja nicht besonders viel aus machen?

  • Es sollte schon eine bedarfsgerechte Versorgung mit Protein, Energie, Kalzium, Vitaminen statt finden. Man sollte schon wissen, was und warum man füttert, sonst ist man mit hochwertigem Fertigfutter besser bedient.

  • Ich hab nirgends geschrieben dass es nichts aus macht dem Hund zu wenig zu essen zu geben, sondern geschrieben, dass mal ne Kartoffel oder ein Löffel Joghurt mehr wohl eher nichts ausmachen wird.

    Wie decken denn die Leute den Bedarf, die komplett Getreidefrei füttern (Nudeln, Reis)?. Nur über Kartoffeln? Kartoffeln hingegen werden von meinem Hund nicht so besonders gerne gefressen und in 99 % der Fälle wieder ausgespuckt.

    Bedarfsgerecht ist okay, keine Frage. Nur muss ich ehrlich gestehen, wenn ich jetzt schon wieder alles mögliche ausrechnen muss, dann endet das sicher in einer Wissenschaft. Jedes erdenkliche Buch werde ich mir auch nicht kaufen können, da ist einfach das Geld momentan zu knapp. Vermutlich werd ichs also doch wieder über den Haufen schmeißen. Wirklich ein grpber Überblick ist momentan trotz dem halben Dogforum nicht da.

  • Ich füttere meist komplett getreide- und kartoffelfrei.
    Hier gibt es so viele RFKs, dass der Bedarf gedeckt ist, beim erwachsenen Hund ab und auch mal mehr, wenn es sich anbietet, z.B. ein Schafskopf als Mahlzeit.
    Fleisch gibt es in etwa passend zum Proteinbedarf, dazu gibt es viel Fett, bzw. sehr fettes Fleisch als Komplettmahlzeit. Wobei man meist schlecht fettes Fleisch bekommt und Fett separat ergänzen muss.

    Klappt wunderbar.

    LG
    das Schnauzermädel

  • So, ich hab jetzt nochmal ein wenig rumgerechnet weil ich ca. 650 g Hühnerhälse in der Woche als sehr viel empfinde. Füttere ich zwei Mahlzeiten am Tag, werde ich die Menge auch kaum unterbringen. Zumindest wären die Portionen mit Hühnerhälsen dann ziemlich rießig.

    Was haltet ihr davon 500 g Hühnerhälse (ca. 7710 mg) und eben entsprechend an zwei Tagen jeweils an zwei Tagen ca. 3 g Eierschalenpulver zu geben? Die Hühnerhälse werden dann an drei Tagen gegeben. Oder eben 400 g Hühnerhälse (6168 mg) und entsprechend Eierschalenpulver (ca. 10 bis 12 g). So wäre zumindest schon mal der Kalziumgehalt einigermaßen gedeckt.

  • Soweit ich weiß kann man den Kalziumbedarf auch teilweise über Milchprodukte abdecken wenn ich nicht ganz falsch liege.

    Ich persönlich mache aus dem Barfen keine Religion ;)
    Habe im groben den Bedarf berechnet (MF,Pansen etc. ),
    aber mich ganz ehrlich gesagt nicht 100 % mit den Kalciumbedarf befasst.

    Meine 25 Kilo Hunde kriegen in der Woche 250gr. Hühnerklein,1 Hühnerflügel,1mal Rindeknochen,400gr. Milchprodukte und Eierschalen unters Gemüse :smile:
    Wir sind eigentlich bisher ganz gut gefahren

  • Zitat

    Wie decken denn die Leute den Bedarf, die komplett Getreidefrei füttern (Nudeln, Reis)?.

    Eine kohlenhydratfreie Ernährung ist lt. Dillitzer nicht empfehlenswert, da dies bei gesunden Hunden zur Insulinresistenz führen kann.
    Eine häufige Folge kohlenhydratarmer Ernährung ist ein erhöhter Proteinkonsum. Wird der Hund nicht satt, wird i.d.R.die Fleischmenge erhöht.
    Und Fett als alleiniger Kalorienlieferant, verträgt in diesen Mengen nicht jeder Hund.

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