Guten Morgen zusammen,
also ich denke, dass das Ignorieren den Sinn verfolgt, den Hund zu verwirren. Bei vielen Problemen zwischen Hund und Halter sind feste Rituale zu beobachten (z.B. feste Fütterungszeiten, immer zur gleichen Zeit die gleiche Spazierrunde drehen und eben maßig viel Zuwendung im Haus oder in der Wohnung). Es heißt dann häufig vom Hundehalter: "Verstehe ich nicht, dass er so aggressiv an der Leine pöbelt, weil daheim ist er doch ganz nett!" Der Hund wiegt sich in Sicherheit, weil ja immer alles nach Schema "F" abläuft. Um nun eben diese "Sicherheit" zu durchbrechen ignoriert man den Hund.
Ich finde diese Form des Ignorierens schon tierschutzrelevant. Der Hund ist ein Rudeltier und ihn eine Woche weder zu streicheln noch anzusprechen finde ich absolut unangemessen. Ich habe mit meinem eigenen Terrier allerdings auch schon mal Rituale durchbrochen. Er wurde zeitweise auch ignoriert, hat aber auch Streicheleinheiten und Zuwendung bekommen. Aber immer in Momenten, wo er nicht damit gerechnet hat - damit habe ich mich unberechenbar und interessant für meinen Hund gemacht und auch das tägliche Zusammenleben hat wieder viel besser funktioniert.
Das was Rütter da beschreibt kann ich nicht teilen.
VG
Anja