Ex-Strandhündin wird panisch und will raus

  • Hey Anna


    Ja, ein bisschen hilfts wenn andere auch leiden :ugly: Aber langfristig gesehen müssen Lösungen her, sonst wird der Traumhund zum Alptraumhund. AAABER... WIR SCHAFFEN DAS!

  • Hallo liebe Hunde-Gemeinde, da sind wir wieder :D


    Es ist nicht zu fassen.... nach mehr als 3 Jahren hole ich meinen alten Beitrag hervor. Obwohl wir mittlerweile im eigenen Haus mit eigenem eingezäunten Riesengarten wohnen, die gute Mira eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung von meiner WG-Partnerin in Form meiner Omma hat ist es seit diversen Wochen wie damals... ICH FASSE ES NICHT!


    Sie ist im Oktober vier Jahre bei mir, mittlerweile zu meinem Seelenhund und Partner geworden und zieht tatsächlich die selbe Nr. durch wie damals. So ne olle Kuh! Sobald es dunkel ist (ab ca. 22 Uhr) ist AMOK angesagt. Ist sie drinnen will sie raus, ist sie im Garten will sie rein. Komme ich um 23 Uhr (wahlweise später) mit ihr nach Hause legt sie los sobald wir drinnen sind, gammeln wir lümmelig auf der Couch beginnt der Tanz in einer Wachphase nach Einbruch der Dunkelheit. Wir sind mittlerweile erfolgreiche Mantrailer, und selbst nach einem sehr anstrengendem Trailtag fährt sie spät abends hoch. Sie hechelt, pienst, sabbert, zittert, will durch Fenster... eins zu eins wie damals. Uuuunglaublich! (ich fass es ehrlich gesagt selber nicht).


    Morgen fahren wir für ne knappe Woche zusammen in Urlaub. Bin sehr gespannt, wie sie sich dort verhält.


    Vielleicht sind ja noch einige Wegbegleiter von damals hier am Start, die sicher genauso erstaunt sind wie ich :ugly: Aber so ist das mit den lustigen Köterchen... immer wieder für ne Überraschung gut. Wie gerne würde ich ihr in den kopf guggen ....

  • Wenn sie jetzt nach Jahren(!) wieder in alte Verhaltensmuster fällt und dies nicht unmittelbar mit der jetzigen Lebenssituation in Zusammenhang zu bringen ist (Wie lange lebt ihr schon im eigenen Haus? Haben sich andere Dinge im Alltag geändert, die diese Verhalten ausgelöst haben könnten?), dann unbedingt an gesundheitliche Dinge denken!


    In Notsituationen, ausgelöst durch Stress, Verwirrung oder Schmerzen, greifen viele Lebewesen auf "Altbewährtes" zurück, auch wenn sie dies nur bruchstückweise erreichen können (in deinem Fall durch das Eingesperrtsein, wenn sie könnte, würde sie ja streunern).


    Dein Hund fühlt eine Not und macht es nicht, um dich zu ärgern!


    Völlig unabhängig davon, dass sie dieses Verhalten erst zu einer bestimmten Urzeit, nämlich nach Dunkelheit zeigt, kann es durchaus schmerzbedingt oder anders gesundheitlich bedingt sein, auch wenn das erst einmal unlogisch erscheinen sollte. Deshalb würde ich unbedingt (sofern nicht andere äußere Lebensbedingungen gravierend ins Auge stechen) eine Tierklinik aufsuchen und den Hund durchchecken lassen.

  • Einen wunderschönen guten Morgen und danke für Eure Antworten,


    Im Dezember wohnen wir 3 Jahre hier, Veränderungen gab es keine. Alles plätschert beschaulich und ruhig vor sich hin und sie müsste eigentlich der glücklichste Wuffel der Welt sein.


    Bei der gestern Hitze hatte ich lange die Haustüre offen und sie konnte bis 23 Uhr rein/raus wie sie wollte. Ab "Dunkel" war sie alarmiert und sehr aufmerksam. Als ich raus ging lief sie zuerst zum Gartentor, nach dem Motto "wir gehen noch mal raus". Als das nicht war drückte sie sich an mich und hechelte schon leicht. Ich ging rein, sie kam hinterher und ich schloß die Haustür. Instant fing sie zu fiepseln an. Ich hab sie angeleint mit ins Schlafzimmer genommen und neben mir ablegen lassen (hechel, sabber, zitter). Die Fenster waren geöffnet und Rolladen geschlossen damit sie mir nicht im irren Köpfchen aus dem Fenster hüpft. Ich konnte beobachten, dass sie beim kleinsten Geräusch draußen das Hecheln, Zittern und Sabbern kurz einstellte und aufmerksam horchte, so als ob sie was erwarten würde. Hab schon überlegt ob nachts vielleicht mal ein Marder o.ä. im Garten war, den sie erst morgens erschnupperte.... Das Geböllere und Gejohle während der WM kann es nicht sein, da es bereits vorher anfing.


    Heute Mittag gehts zusammen in den Kurzurlaub und ich bin sehr gespannt, ob sie das Verhalten beibehält. Sollte es so sein, dass sie weiterhin Streß hat, werde ich sie nach meiner Rückkehr durchchecken lassen.


    Dass sie mich nicht ärgern will weiß ich. Ich reagiere auch nicht über und gehe es gelassen an um ihr zu vermitteln, dass die Welt total in Ordnung ist.


    Na dann Ihr Lieben, ich packe jetzt mal fertig. Bin Freitag wieder am Netz. Bis dahin, liebe Grüße

  • Bin gerade wieder häufiger im Forum unterwegs und wollte berichten, wie es weiterging und wie wir unsere Lösung gefunden haben.


    Das Verhalten kam bereits am 2ten Urlaubstag im Hotel zurück und lies sich durch eine geöffnete Balkontür beheben. Zuhause ging es weiter wie gehabt. Als wir wegen unserer alljährlichen Blutprobe bei unserer TA waren, schilderte ich das Problem und wir haben deshalb ein großes Blutbild + Borreliose + Schilddrüse gemacht. Sie hat den Hund untersucht... alles schick!


    Als meine TA mich fragte, wie es denn sei, wenn ich den Hund draußen lasse oder die Haustür auflasse nach Einbrauch der Dunkelheit, fing ich in den Folgetagen an, noch intensiver zu ergründen was, wann und durch welchen Auslöser passierte. Es war tatsächlich immer der Moment, an dem sie feststellte, dunkel + Haustür zu = Amok!


    Draußen wollte sie aber auch nicht sein, sie wollte einfach nur, dass sie einen Ausgang hat. Sobald die Tür offen war, verkrümelte sie sich seelig auf einen Liegeplatz und pennte. Auch als ich die Innen- und Außenkellertür auf lies war Ruhe. Sobald sie merkt "oha, die machen die Tür zu" begann das Schauspiel.


    Meine Lösung: Wir haben jetzt eine Hundeklappe und ich habe wieder einen ganz normalen Hund. :headbash:

  • Einfache Lösungen sind manchmal nur leider nicht dauerhaft ... Mittlerweile ist sie ab Dunkelheit auch im Garten auffällig und versucht sich Wege zu den Nachbarsgrundstücken zu erschließen. Zwei mal erfolgreich!


    Letzte Woche waren wir mit einer Bekannten 2 Nächte im Hotel. Keine Änderung des Verhaltens ... Sie hat die Zeiten mit dem früheren Dunkelwerden nach vorne verlegt. Ich poste das hier nicht nur wegen der tollen Tipps, die man immer wieder bekommt, sondern auch als kleine Dokumentation wie verfahren der Eintrag eines Hundehirns sein kann. ... auch mit 3 Jahren Pause dazwischen!


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    Eine Zusammenfassung aus einer Mail an einen weiteren Hundetrainer, für diejenigen, die den Beitrag nicht verfolgt haben und die zig-Seiten nicht nachlesen wollen:


    Seit 4 Jahren habe ich einen Strandhund (sie wird bald 5) aus dem Ausland bei mir und eigentlich sind wir ein gutes Team. Sie ist ein ruhiger, ausgeglichener Hund mit Jagdambitionen, neigt bei Fremden und bei vielen anderen Hunden zur Ängstlichkeit (Schwanz kneifen, knurren und verbellen, wenn sie im Freilauf aufdringlich zu nahe kommen). Ich stelle mich in diesen Situationen vor sie und schütze sie. Im Haus eingesperrt, kann ich sie nicht lange alleine lassen, etwas um eine Stunde ist gut möglich. Danach Stress, ähnlich wie im gleich beschriebenen Grund meiner Anfrage. Mit Gartenzugang ist es tagsüber kein Problem und sie bleibt mittlerweile sehr ausgeglichen und frisst sogar, wenn ich weg bin. Sie ist normal ausgelastet (Dummyarbeit, Suchen, Gassi, Joggen, Übungen zur Impulskontrolle) gesundheitlich gechecked, … und hat im Alltag all das, was man von einem tollen Hund erwartet (außer dem Jagen ;-). Das ist auch nicht unser Problem.


    Sie zeigt seit etwa April in den Abendstunden ab Dunkelheit, immer dann wenn sie merkt dass unser Tag nun bald endet, ein total irres und für sie eigentlich untypisches Verhalten. Im ersten gemeinsamen Jahr hatte sie das schon 2 mal, aber sehr viel kürzer. Dazwischen liegen 3 Jahre ohne Zwischenfälle bei gleichen Bedingungen. Ich verstehe die Welt nicht mehr ...


    Sobald wir Heim (wahlweise zur „Ruhe“) kommen und die Haustür sich schließt beginnt sie hochzufahren. Anfänglich fiept sie nur und irrt im Haus von Tür zu Tür, bzw. Fenster zu Fenster. Sie will raus! Sie steigert sich dann rein, bekommt Herzrasen (darüber mach ich mir richtig Sorgen), hechelt, bebt und sabbert wie irre und hat totalen Stress. Sie ist nicht ansprechbar und steif wie ein Brett. Sie lauert auf Geräusche von draußen und hält dabei richtig die Luft an. Ich würde ihr Verhalten als panisch beschreiben. Es ist dabei egal, ob wir die ganze Zeit daheim waren, vorher Gassi gehen oder bis spät nachts irgendwo zu Besuch waren. Auch egal ist der Grad der Auslastung. Sie tut es auch nach einem ganzen Tag mit viel Programm. Wie gestresste Menschen knirscht sie mittlerweile mit den Zähnen :(


    Ich kann sie da nur rausholen indem wir rausgehen. Kommen wir wieder rein beginnt es von vorne. Es ist dabei egal, ob ich sie ignoriere, anleine, rumhüpfe oder egal was tue. Sie ist im Modus. Wir haben einen großen Garten in dem sie sich frei bewegen kann. Wenn ich sie in ihrer irren Phase rauslasse, versucht sie mittlerweile sich Zugänge zu Nachbarsgrundstücken zu erschließen und ich musste bereits den Zaun flicken. Anfänglich genügte ihr der Garten zum runterkommen oder sogar, dass nur die Tür offen war. Im Sommer hab ich das ausprobiert und herausgefunden, dass sie dann drinnen auf einem ihrer Plätze liegen blieb. Sie wollte nur das offen ist. Sobald die Tür zuging... Programm! Für mich war es das Eingesperrt sein und der Drang draußen etwas zu kontrollieren (jagen?). Dazu passen für mich aber nicht die neuen Ausbrüche in Nachbars Garten.


    Ich kenne meinen Hund und sehe, dass sie jeden Abend total am Ende ist. Sie versucht mich damit nicht zu kontrollieren, erzielt auch keine Erfolge. Sie scheint eher einem ganz tief sitzenden Instinkt aus Jugendzeiten zu folgen und hat mittlerweile eine Gewohnheit aufgebaut. Als es bei den 2 ersten Malen von einem Tag auf den anderen aufhörte gab es keinen fassbaren Grund dafür. Es war einfach weg … Auch dachte ich nach den Jahren unseres Zusammenlebens, dass sie endlich angekommen ist und es ihr gut geht. Fehlanzeige! Die derzeitige „Phase“ dauert mir mit über einem halben Jahr eindeutig zu lange und ich würde ihr so gerne helfen. Nicht zuletzt deshalb, weil es jetzt früher dunkel wird und das Problem sich dadurch verschärft.


    Ich rede mit vielen erfahrenen Hundemenschen, auch Trainern, über das Problem und keiner kann es nachvollziehen. Ich habe nach und nach alle Ratschläge befolgt, habe gelernt ruhig zu bleiben und Ruhe auszustrahlen, tief zu atmen, mache das Seufzen und Schmatzgeräusch wie Hunde die chillen, habe Zyklene, Pheromone, Rescue, Homöopathie, Auslastung, Anleinen, Kraulen, Zureden, Musik, Ignorieren, Ablenkung, … (Liste erweiterbar) ausprobiert und ich schaffe es nicht ihr diesen Film aus dem Kopf zu nehmen. Selbst nicht im Urlaub, wo ja alles anders ist.


    Ach ja... sie kommt runter wenn das Licht ausgeht und ich mich schlafen lege. Dann gibt sie erschöpft auf.

  • Hmm, ich nerv jetzt einfach nochmal mit meinem Lieblingsthema Schilddrüse :D


    Das Problem bei der SD ist schlichtweg, wenn auch nur eine leichte Fehlfunktion in der Hormonproduktion vorhanden ist, dann wirkt sich das eben auch aufs Verhalten aus - logisch, die Hormone der SD steuern im Zusammenspiel mit anderen Körperhormonen eben nicht nur die körperliche sondern auch die seelische Verfassung.
    Das Blutbild ist ja noch nicht so lange her, hast du die Werte?? Welche wurden genommen? Problematisch in der Auswertung ist halt, daß die meisten TÄ sich damit nicht wirklcih auskennen, zuwenig Werte nehmen und sich auf die Referenzbereiche berufen.
    Doch viele Hunde reagieren mit Auffälligkeiten auch wenn die Werte im Referenzbereich sind - und das ist der Knackpunkt bei TÄ die nur ein "Durchschnittswissen" über die hündische SD haben. Es zählt da ganz viel mehr als nur der Blick auf 1 oder 2 Blutwerte.


    Hier findest du die vielgepriesene FB-Gruppe rund um die SD beim Hund - meld dich da einfach mal an und zeig den Mitgliedern die Blutwerte. Es sind sehr erfahrene User dabei - den ein oder anderen Tipp wirst du da bestimmt kriegen.
    Und wenns bloss ein Hinweis auf eine eventuell andere Ursache ist - dort werden sie geholfen ;) (jedenfalls sehr häufig)

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