Wir haben die Nacht ohne Verletzte hinter uns gebracht.
Ich stelle fest, dass sie mich in der Wohnung stärker kontrolliert als zuvor. Sie fiept, außer beim Gassi, egal wo wir sind, nicht ständig aber regelmäßig. Wenn wir Heim kommen läuft sie alles erst mal ab und ist unruhig. Heute hat sie gefressen, nach dem ich sie mit der Hand angefüttert habe. Jetzt wo ich sitze, legt sie sich im selben Raum ab und döst, ist aber wachsam was ich tue. Wenn ich aufstehe und nicht gleich wieder komme, geht sie mir nach. Ich spreche sie nicht an und ignoriere.
Die letzten Tage wurde es spätnachmittags/abends dann richtig schlimm und sie steigerte sich ganz dolle rein, tigert rastlos rum und heult erbärmlich. Irgendwann ignoriere ich nicht mehr (ich wohne in einem Mehrfamilienhaus) und sichere sie. Heute nacht hab ich sie in ihrem Bett bei mir im SZ abgelegt und als sie dann zur Ruhe kam, abgeleint.
Das Allein-Sein-Training fortzusetzen erscheint mir gerade als falsch. Die Nanny-Erfahrung und/oder das konsequentere Allein-Sein-Training haben das irre Verhalten erst ausgelöst. Sie täuscht ja das Hecheln und Zittern nicht vor und es geht ihr dann wirklich nicht gut.
Meine Angst in halt, dass ich sie vollkommen verkorkse. Sie braucht ein Rudel und das kann ich ihr nicht bieten. Ich kann ja schlecht kündigen, nur um meinem Wauwi gerecht zu werden. Bei den ausgiebigen Vorgesprächen mit der Pflegestelle war es nicht absehbar, dass sie zum Kontrollfreak werden würde. Ich war auf viel gefasst und auch bereit es anzugehen, aber das überfordert mich total.
Ich frag mich wirklich, wer von uns beiden mehr leidet