Erziehung - mit oder ohne Leckerlis

  • Zitat

    Die Wahrheit liegt in der Mitte.

    Und jedes Hilfsmittel ist nur so gut wie sein Anwender.

    Um Lob und Strafe kommt man nicht herum.

    Viele Grüße
    Corinna

    Mehr gibt es dazu nicht zu sagen :gut:

    Das war auch das erste was ich dachte, als ich den Threadtitel gelesen habe.

  • Hallo,

    ich setze viel Futterbelohnung ein. Es ärgert mich zwar gelegentlich wenn ich irgendeinen überheblichen Satz von wegen "IIIIIIICH hab das nicht nötig" lese, andererseits funktionierts halt sehr gut bei uns und einen im Wald freilaufenden Beagle muss man mir erstmal nachmachen ;-)

    Ich mach es im Moment so dass ich mir die Morgenration der Hunde in die Jacke stopf und dann beim Spaziergang je nach Benehmen verteile oder auch nicht. Also werden sie nur satt wenn sie sich an mir orientieren.

    Das funktioniert dann allerdings auch ohne Futter und solang ich es nicht zwangsläufig mit rumschleppen muss damit sie hören ist meine Welt in Ordnung.

  • Zitat


    Ja, damit machst du dir das Leben natürlich sehr einfach =) .
    Find ich ja interessant, auf der einen Seite beschwerst du dich darüber, dass es den meisten Hundebesitzern an allen Ecken und Kanten an verhaltensbiologischen/neurologischen Wissen mangelt und dann kommt sowas....

    Was soll dieser Scheiss einer überflüssigen Bewertung meiner Meinung? Einer Bewertung, nach der Dich keiner gefragt hat. :irre:

    Wiederlege meine Angaben mit Fakten, oder mindestens mit Deiner ebenso unmaßgeblichen Meinung... deshalb kommentiere ich das ebenfalls noch mal mit meiner unmaßgeblichen *Meinung*

  • hallo,

    es ist vollkommen egal, wie gelobt/belohnt wird, solange die belohnung zum hund und zur situation paßt und im richtigen moment gegeben wird.

    eine variable belohnung ist meiner meinung am besten.

    gruß marion

  • Zitat

    Mehr gibt es dazu nicht zu sagen :gut:

    Das war auch das erste was ich dachte, als ich den Threadtitel gelesen habe.

    dito


    um die diskussion mal weiter anzuheizen

    rütter sagt man kann einen hund auch nur durch ignoranz bei fehlverhalten und aufmerksamkeit bei gewünschtem verhalten erziehen.
    was sagt uns das im bezug auf leckerlis??? leckerlis sind verstärker oder besser ausgedrückt beschleuniger . mit vor- und nachteilen.

    ich persönlich habe anfangs nichts gegen viele leckerlis...! jedoch irgendwann muss auch mal schluss sein und dann darf es nur noch ab und zu eins geben...denn der hund muss sich auch mal anstrengen. gibt es immer ein lecklerlie bei einem kommando wird der hund irgendwann selbstständig und entscheidet selbst ob er jetzt ein leckerlie möchte oder nicht...zur folge hat das , dass der befehl nur ausgeführt wird, wenn der hund grad lust hat...das kann aber nicht ziel der sache sein.

  • Zitat

    Ja, damit machst du dir das Leben natürlich sehr einfach =) .
    Find ich ja interessant, auf der einen Seite beschwerst du dich darüber, dass es den meisten Hundebesitzern an allen Ecken und Kanten an verhaltensbiologischen/neurologischen Wissen mangelt und dann kommt sowas....

    Ich finde nicht das man es sich mit dieser Einstellung leicht macht. Ich sehe das genauso.
    Der hund hat gewisse Sachen zu unterlassen und fertig ist es. Warum soll ich ihm Leckerlie in die Schnute stopfen, für Dinge, die eigentlich selbstverständlich sind?

    Ich erwarte gewisse Dinge und setze Grenzen. Die haben eingehalten zu werden, ohne Wenn und Aber.

    Wie man nun dahin gelangt ist jedem selbst überlassen.
    Mein Weg ist auch nicht der über Leckerlies.
    Wir verzichten komplett darauf

    Dennoch würde ich es mir nie anmaßen zu sagen "Ich habe das nicht nötig"

    Denn, warum der Eine oder Andere gewisse Wege in der Erziehung geht, liegt doch nur daran, das andere Methoden bei seinem Hund nicht wirken.

  • Manche Hunde tun nicht sehr viel für Leckerlie, für die ist Ball oder Zerrspiel das größte. Andere lassen für Futter alles andere stehen, man muss es ausprobieren. Darauf muss sich ein Ausbilder oder Trainer einstellen, und nicht undifferenziert gefüllte Leckerlietaschen zur Vorschrift machen.

    Meiner Meinung nach existiert die Trennung zwischen Erziehung und Ausbildung in den Menschenköpfen, aber nicht für Hunde. Für Hunde ist durch einen Reifen springen an sich sinnfrei, nicht an der Leine ziehen oder vor dem vollen Futternapf sitz machen aber ebenso. Ich habe auch beim "Erziehen" belohnt und bestätigt; natürlich nicht, indem ich jedesmal eine Handvoll Leckerlies reingeschaufelt habe. Und dass man Belohnungen sehr bald variabel einsetzt oder nur noch für "besonders gute Ausführung" ist auch kein Geheimnis. Ich geb doch einem Sechstklässer auch keine Kinderschokolade mehr fürs ABC-Aufsagen!

    Gruß!

  • Zitat

    Nach meiner unmaßgeblichen Meinung ist es absolut nicht das gleiche. Beim Training für ein Ausbildungsziel geht es darum, dass der Hund ein bestimmtes für ihn "neues" Verhalten erlernt, und dass dieses neue Verhalten auch noch mit einem Befehl oder Signal zuverlässig abrufbar ist. Erwarte ich (bezogen auf Dein Beispiel Leinenführigkeit) bei "Fuss" als Signal die korrekte Position am linken Knie ist das was anderes, als wenn er einfach nur nicht an der Leine zerren soll.

    Für die Erziehung bedarf es keiner Signale oder Befehle. Es bedarf keines Signals, damit er nicht an der Leine zieht - er hat's einfach zu unterlassen. Es handelt sich dabei imho um alle Aktionen, die er immer einfach und selbstverständlich zu unterlassen hat.


    Tja, es gibt halt immer noch Leute, die die Erziehung auf Verbote reduzieren - auch in der Kindererziehung war es mal normal, dass Erziehung nur aus "Du darfst nicht!" besteht, mit entsprechender Strafe, wenn es doch getan wird.

    Für mich sind Erziehung und Training sehr ähnlich, wenn auch nicht ganz das Gleiche. Eine scharfe Trennlinie gibt es nicht. Für den Hund ist es eigentlich dasselbe, ausser wenn es vom HH anders gehandhabt wird (dann merkt er, dass zB im häuslichen Bereich alles aus Verbot und Strafe besteht, auf dem Hundeplatz aber mit Motivation und Bestätigung gearbeitet wird. Der Unterschied wird ihm schnell auffallen). Denn er muss in beiden Fällen sein Verhalten modifizieren, manche Verhalten öfter, andere selten bis gar nicht zeigen. Tabus setze ich in beiden Bereichen über Strafe, erwünschtes Verhalten wird durch Bestätigung bestärkt und geformt. Signale gebe ich dabei immer, das kann und will ich gar nicht vermeiden, denn ich kommuniziere ja mit dem Hund.

    Liesellotte: Die Dinge, die der Hund "einfach" unterlassen soll, sind in der Regel nur für uns Menschen, nicht aber den Hund selbstverständlich. Sonst müsste er es ja nicht erst lernen. Für den Hund sind sie teilweise absolut widersinnig und unhöflich. Die menschliche Knigge macht für ihn wenig Sinn, er muss das unhündische Benehmen von uns lernen.

  • Zitat

    hallo,

    es ist vollkommen egal, wie gelobt/belohnt wird, solange die belohnung zum hund und zur situation paßt und im richtigen moment gegeben wird.

    eine variable belohnung ist meiner meinung am besten.

    gruß marion

    Jap, seh ich auch so.

    Birgit

  • Zitat


    Denn, warum der Eine oder Andere gewisse Wege in der Erziehung geht, liegt doch nur daran, das andere Methoden bei seinem Hund nicht wirken.

    Ich bin in meiner Antwort auf diese Frage eigentlich gar nicht auf die Ursprungs-Leckerchenfrage eingegangen, sondern habe mich allein auf diese "Nebenfrage" bezogen. Die Intention war, vielleicht einen neuen Blickwinkel zu ermöglichen, eine neue Perspektive, eine neue Betrachtung der Standpunkte. Möglicherweise eignen sich solche Anregungen dazu, über den eigenen Weg nachzudenken, das eine oder andere in die eine oder andere Richtung zu ändern...-. wie auch immer.

    Allerdings, jetzt wo ich lese, dass Du nicht viel von Leckerchen hälts, möchte ich schon Position beziehen. Ich halte im Training und bei der Ausbildung sehr viel von Anreizen, also etwas, was den Hund zum selbstmotivierten Handeln bringt, was ihn die Zusammenarbeit suchen lässt. Das muss aber nicht zwingend was zum Futtern sein.

    Geeignet dafür ist eben das, worauf der Hund am besten anspringt. Mein Hund steht total auf Spiel und natürlich als Fresssack auch auf kleinere leckere Häppchen. Zur Permanentbestärkung in der Lernphase ist die Kombination von beidem bei diesen Voraussetzungen für meinen Hund das optimale. Leckerchen für die kleinen Schritte, und im Jackpot liegt eine kurze ausgelassene Spielphase mit mir.

    Ich denke, auf alle Anreize zu verzichten macht die Ausbildung und das Lernen schwieriger. Was jedoch Anreiz ist, muss jedes Team selber herausfinden.

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