Trennung auf Zeit - oder doch lieber nicht?

  • Auch von mir ein: Fahr in die Reha, unbedingt!


    Ich kann dir überdies aus vielfacher eigener Erfahrung sagen, daß auch ein sehr an eine Person gebundener Hund gut zurechtkommt, wenn er liebevoll versorgt wird, erst recht im vertrauten Umfeld. Ich hatte immer sehr auf mich bezogene Hunde, die meist um mich waren, mußte die aber auch für Studium/Kur/Reha öfter mal mit meiner Familie allein lassen - also quasi dieselbe Situation.


    Jeder dieser Hunde ist nach etwas anfänglicher Verwirrung bestens damit klargekommen, vermutlich viel besser als ich mit dem hundelosen Leben -und keiner hat mir da je irgendwas "nachgetragen". Die Reaktionen bei meiner Rückkehr reichten von überschwenglicher Begeisterung bis zu einem quasi achselzuckenden "nett, daß du auch wieder da bist" - und dann war wieder Alltag, als sei nichts gewesen.


    Selbst der Hund, den ich freiwillig nie allein gelassen hätte, eine ältere, blinde und stoffwechselkranke Hündin, die total auf mich fixiert war, hat meinen dreiwöchigen Krankenhausaufenthalt bei ihrem vertrauten Herrchen prima überstanden und ist danach sofort zur Tagesordnung zurückgekehrt. Sie hatte allerdings ein Trost-Pfund abzunehmen - Herrchen konnte den "traurigen" Hunde-Blicken ja soooo schlecht widerstehen...


    Also faß dir bloß ein Herz und fahr, Momo und sein Chef werden das schon packen - und für dich gute Besserung!

  • Zitat

    ... in der Nähe von Berlin (so kann ich besucht werden von meinem Mann und Momo).


    Finde ich wirklich ne gaaaaaanz schlechte Idee ;)


    Ich habe mir bei der Kur eine Insel ausgesucht, 650 km von Zuhause entfernt. Klar war es total blöd, endlich mal viel Zeit zu haben und Hundi sitzt daheim. Dabei hätten wir sooo lange Spaziergänge am Strand machen können *seufz*.


    Dennoch: Es tat unheimlich gut, einfach nur für mich verantwortlich zu sein. Nicht um irgendwelches Frühstück, um Wäsche, um Handwerker, um Familie und Hund zu kümmern. Ich, einfach nur ich. Das ist anfangs echt ne totale Umstellung :-) Aber es hilft, Kraft zu schöpfen. Prioritäten zu überdenken und vieles mehr.


    Für Dich würde sich also die Region um den Bodensee oder der Schwarzwald anbieten :-) Weit genug weg von Berlin :p


    Liebe Grüße


    Doris

  • Das ist ein sehr guter Rat: Fahr WEIT weg von zuhause, so daß du auf keinen Fall Besuch von/mit Momo bekommen kannst!


    Das wäre nämlich ein Hin und Her, das ihn tatsächlich sehr stressen könnte, auch, weil dich dann gestreßt, angestrengt und in einer Ausnahmesituation erlebt - und wenn der Hund "unglücklich" wirkt, hättest du auch noch einen 1a-Vorwand, die Reha abzubrechen...


    Tu euch das nicht an, fahr weit weg, konzentrier dich ganz auf dich und vertrau den beiden Männern. Die packen das schon!


    Glaub mir: sensibler und mehr in "Symbiose" lebend als meine blinde Hündin kann auch kein Aussie sein - und selbst die ist bestens klargekommen, sogar in anderer Umgebung, und hat mir absolut nichts nachgetragen. Hunde haben uns ja die schöne Fähigkeit voraus, einfach in der Gegenwart zu leben und sich der prima anpassen zu können.


    Bloß ich, ich hätte jeden hundelosen Abend am liebsten geheult - und ich habe ein bißchen das Gefühl, das könnte auch bei dir das Hauptproblem sein?

  • Ja, das ist wohl das Hauptproblem.
    Wenn ich dran denke, fehlt er mir jetzt schon. Auch, wenn ich ihn manchmal an die Wand nageln könnte, den kleinen Sausack.


    Es soll ne sehr gute orthopädische Klinik geben in Heringsdorf auf Usedom. Da werde ich versuchen, hinzukommen. Ist ein gutes Stück weg von zu Hause und ich liebe die Ostsee.
    Da kann man auch gut am Strand laufen. Ich werde jedem HH neidisch hinterhergucken, das weiß ich schon.


    Danke für Eure Mutmach-Tips. Manchmal braucht man Leute, die die P?rioritäten zurechtrücken helfen.
    Aber sehr schwer fällt es mir trotzdem und ihm sicher auch. Bestimmt :gut:

  • Zitat

    Es wird mindestens 3 Wochen dauern, vielleicht auch länger.
    Mein Mann kümmert sich gut um Momo, der mag sein Herrchen auch sehr gern und darf auch mit ihm oft mit zur Arbeit.
    Ich mach mir keine Sorgen, daß es dem Dicken nicht gut gehen könnte und daß er nicht alles bekommt, was er braucht.
    Es ist nur so, ich werd plötzlich weg sein, er wird mich suchen und vermissen. Ich hab schon oft gehört, daß der Hund seine Bezugsperson dann mit Mißachtung oder Ungehorsam "bestraft". Ein Aussie ist nunmal ein sehr sensibler Hund. Irgendwie haben wir beide eine Art "Symbiose" aus der ich dann schlagartig ausbreche.


    Ach man, ich mach mir einfach nur Sorgen. :gott:


    ... und ein so sensibler Hund wird umso intensiver spüren, dass es Dir körperlich nicht gut geht. Es ist auch nicht schön für einen Hund zu sehen, wie die geliebte Bezugsperson immer weiter abbaut - und dafür haben gerade die sensiblen Hunde sehr gute Sensoren.


    Herr Leon spielt sich auf wie (m)eine Amme :roll: wenn ich krank bin. :roll:


    Auch wenns schwer fällt - nimm Dir die Wochen, die nötig sind und komm gesund zurück.


    ... auch Dein Hund hat viel mehr von einem wieder-genesenden Frauchen (trotz mehrerer Wochen des Vermissens) als von einem immer kränker werdenden Frauchen, das schließlich für lange Zeit im Krankenhaus landet.


    :smile:

  • Ich hatte ja "gesundheitsbedingt" (Krankenhausaufenthalt inkl. OP) eine 3,5-wöchige Auszeit. RÜBE war währenddessen bei Freunden (3 Kinder + Labbi + Kater) und fand's bombig :cooler: . Allerdings habe ich meine Freundin gebeten, mich auf keinen Fall mit ihr im Krankenhaus (gab' dort einen tollen großen Park ...) zu besuchen. Das hätten wir beide wohl nicht verkraftet :( : .


    Nun bin ich gerade dabei eine Kur zu beantragen. Hoffe ich kriege auch meine Wunschklinik genehmigt - da kann RÜBE dann nämlich mit :gut: . Ansonsten hat ihre "Ersatzfamilie" aber auch schon wieder "Bedarf angemeldet" :hust: .

  • Zitat


    ... auch Dein Hund hat viel mehr von einem wieder-genesenden Frauchen (trotz mehrerer Wochen des Vermissens) als von einem immer kränker werdenden Frauchen, das schließlich für lange Zeit im Krankenhaus landet.


    :smile:


    :gut:



    meine hündin ist auch sensibel, sehr auf mich fixiert und fast 24 stunden am tag um mich rum (geht auch mit zur arbeit).
    umständehalber musste ich sie für 4 wochen zu meiner schwester bringen (700km) entfernt und es hat uns beiden im endeffekt sehr gut getan.
    evt sollte dazu gesagt werden, dass sjadla meine schwester gerade mal 4 tage kannte und die umgebung komplett neu und fremd war.


    dein hund befindet sich in bekannter umgebung, bei bekannten leuten und ich bin sicher er wird eine tolle zeit haben!


    ihr schafft das - alle beide!!

  • So, jetzt hab ich das nächste Problem. :|
    Habe heute früh Schmerzen und vor allem starke Bewegungs- und Kreislaufstörungen gehabt und langsam den Tag angefangen. Meistens wird es dann nach einer Weile besser, wenn ich in Bewegung bin. Heute nicht, es wurde immer schlimmer und mein Mann hat drauf bestanden, daß ich mich krank melde. Hab ich auch gemacht, es ging nicht mehr, ich habs ja selber eingesehen. Mit Momo zur S-Bahn und dann mit Bus und Bahn und Hund in Berlin unterwegs auf glatten und vereisten Wegen unter Schmerzen und Trittunsicherheit. das geht in die Hose.
    Jetzt lieg ich hier rum und überlege, was mit Momo wird.
    Ich geh meine Runden mit ihm raus, also so etwa 30 Min, mehr schaff ich nicht. Aber das reicht doch nicht.
    Wie kann ich ihn auslasten in der Wohnung? Immer unter dem Aspekt, ich kann mich nicht gut bewegen (Bandscheibenvorfall und ausgedehnte Chondrokalzinose in beiden Knien,Schulter und Händen).
    Reichen für einen Aussie Suchspiele nach Futter, Leckerlies und so?
    Wir üben auch aufräumen (Dinge aufheben und in einen Korb legen). Das kann er aber alles, das fordert ihn doch nicht.
    Er ist im Moment sehr ruhig, schläft oder döst vor sich hin. Also er nervt nicht, ist ganz entspannt. Wie lange sollte ich Suchspiele (über die Nase) mit ihm machen und wie oft am Tag, das er auch etwas gefordert ist. Ich kann ihn doch nicht einfach so untätig sein lassen, das widerspricht doch seiner Rasse komplett. Wenn ich schon nicht soviel draußen mit ihm machen kann :kruecken:
    ratlose und traurige Grüße
    Elke

  • Doch, du kannst ihn mal untätig lassen. Das solltest du sogar. Was, wenn Momo mal krankheitsbedingt etwas nicht darf? Dann ist es gut, wenn er kennengelernt hat, dass es mal Tage gibt, an denen eben nicht so viel gemacht wird. ICh war dankbar, dass meine Hündin das kennt, als sie verletzt war und auch, als ich mal nicht so konnte, wie ich wollte.


    Ich hab in Zeiten meiner Knieverletzung mit Maja mit der Zielobjektsuche begonnen. Außerdem hat Maja da gelernt, Gegenstände voneinander zu unterscheiden. Man kann vom Sofa aus auch tolle Tricks mit dem Hund erclickern. Aber auch da würd ich nicht zu viel machen.


    Ein bisschen was machen reicht manchmal einfach aus. Meiner Meinung nach muss jeder Hund - auch ein Australian Shepherd - auch mal mit Tagen klarkommen, an denen er nicht wer weiß wie gefordert wird :)

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