Trainieren und angemacht werden

  • Hallo,


    ich habe seit letztem April eine neue Hündin, einen Podenco-Labrador-Ridgeback Mischling. Sie ist sehr ungestüm und rennt immer unkontrolliert auf alle fremden Hunde zu, und weil sie so schnell ist, wird sie oft von anderen Hunden gejagt, was manchmal in richtiges aggressives Jagen übergeht und einmal ist sie dabei sogar gebissen worden. Ich habe deshalb mit der Schleppleine geübt und mit ihr geübt, daß sie nicht zu Hunden hin darf wenn ich es ihr nicht erlaube, damit ich sie vor gefährlichen Hunden schützen kann. Es funktioniert sehr gut und sie wird immer besser und geht spielen wenn ich es ihr erlaube und bleibt bei mir wenn ich es nicht will, daß sie zu einem fremden Hund geht.


    Das Problem sind nur die Hundebesitzer draußen, die mich ständig anmachen und meinen ich müsse meinen Hund mit ihrem spielen lassen und daß ich ja so gemein sei .."der aaaarme Hund" etc...ständig macht mich jemand an und ich muß mich rechtfertigen. Meine Hündin bekommt genug Auslauf und ich lasse sie genug mit anderen Hunden spielen, aber wenn ich mit ihr trainiere nicht zu einem fremden Hund zu rennen, dann ist ja wohl das letzte was ich tun würde inkonsequent zu sein und sie zu dem Hund rennen zu lassen. Das können die Leute die mich dauernd anmachen nicht verstehen. Die denken wohl meine Hündin darf mit niemandem spielen.


    Mich würde mal interessieren, wie es Euch draußen beim Trainieren geht und wie Ihr damit umgeht wenn Ihr doof angemacht werdet. Wahrscheinlich muß ich mir ein dickeres Fell anlegen. Ich wache morgens immer schon mit Bauchschmerzen auf, weil mir vor den "Spezialisten" da draußen graut. Die können zum Teil auch so aggressiv sein. Ich meine es ja nur gut mit meiner Hündin. Wenn ich sie einfach weiter unkontrolliert auf fremde Hunde zulaufen lassen würde, dann würde sie ständig gejagt und gebissen werden.


    Vielleicht kann mir ja jemand ein paar Tipps geben, wie man mit solchen Leuten umgeht und wie man es schafft, daß es einem nicht immer so nah geht wenn man mal wieder unberechtigt Tierquäler genannt wird.


    Vielen Dank schonmal im voraus!


    Liebe Grüße
    Jason

  • Mach dir nix draus, letztlich ist es doch DEIN Hund und DEINE Erziehung!


    Ich wurd auch schon angemault, weil mein armer armer Welpe an der Leine nicht zu anderen Hunden darf und auch aufm Feld (an der Schleppe) nur frei zu anderen Hunden darf, wenn ich das will. (Trotzdem darf sie oft genug spielen! So isses ja nicht!)


    Auch das Sitzen am Bordstein wurde schon mit nem Anschnauzer von nem anderen Hundehalter (mit zerrendem Hund...) quittiert.


    Aber was solls, nicht irritieren lassen! :roll:

  • Irgendwelche Ausreden ziehen selten. Es kann dann nur ungewollt zu Diskussionen kommen und eigentlich ist man ja unterwegs, um mit seinem Hund Zeit zu verbringen und nicht um sich mit anderen HH rumzuärgern.


    Ignorieren...man weiß schließlich selbst, was für sein Tier am Besten ist.
    Eigentlich bellen ja auch nur die ge/betroffenen Hunde. ;)

  • hallo Jason,


    vergiss diese leute. sag ihnen, dass ihr im trainiert und du andere ziele im auge hast als sie. ;)


    gruß marion

  • Sowas muss man ignorieren, aber mir fällts auch seehr schwer..
    Ich höre immer, dass mein armer Hund immer an der Leine laufen muss ( er zieht ne Schlepp hinter sich her, hab nichtmal das Ende in der Hand, wir müssen nur den Rückruf in best. Situation üben ) Der arme Kerl, echt, ich sollte ihn gleich abgeben bevor ich ihm noch mehr Übel tu.

  • Zitat

    Sehr gut zieht "Mein Hund hat Flöhe!" ;)


    Oder Zwingerhusten :hust:


    ________________________________________________


    Ne Spaß du brauchst dir da echt keinen Kopf machen. Sowas geht einfach da rein und da wieder raus.


    In der Welpenzeit musste ich mir auch viel anhören, besonders weil ich keinen anderen Hund zu meiner hingelassen habe solang sie an der Leine war. Da wurde mir von "unsozial" bis "bescheuert" alles hinter her gerufen!


    Wenn die Leute mit der Zeit merken, das aus dem kleinen Welpchen einen super Hund geworden ist, obwohl der Besitzer so "komische" Erziehungsmethoden hat, sagen sie meistens nichts mehr oder fangen sogar ein interessiertes Gespräch an ;)


    Leider treffe ich aber immer noch viel zu wenig Leute die Dinge genauso oder ähnlich sehen wie ich :( : dafür ist man dann doppelt so überrascht, wenn man Leute kennenlernt mit denen man auf einer Wellenlänge ist! :gut:

  • Jason, lasse dich nicht beirren, fahre deinen Stil weiter.


    Ich hab ne Jägerin vom feinsten an der Leine. Bei uns hier, sehr wildreich, ohne Schleppleine geht nichts im Wald.


    Ich muß mir auch derartige "Ratschläge" anhören.


    Eine Frau hier im Dorf hatte zwei Whippets. Sie hat auf diese "Ratschläge" gehört. Das Reh hinter dem die her sind hat es geschafft vor dem Auto die Straße zu überqueren. Einer der beiden Hunde nicht. Tut mir furchtbar leid für den Hund, aber mit der Frau kann ich kein Mitleid haben.


    Sei tapfer und lass dich nicht beeinflussen, tue das was für dich und deinen Hund richtig ist.


    Liebe Grüße Jan

  • Ich kopier mal meine letztens erlebte Situation hier rein ...
    Und das war bislang nur die Spitze des Eisberges von Beschimpfungen. Komischerweise reagieren fast alle HH mit wüsten Beleidigungen wenn man seinen angeleinten Hund nicht an die anderen ran lassen möchte.



    Ich reihe mich ein in die Riege der Ungläubigen! Der ungläubig schauenden HH die auf der Straße vollgepöbelt werden ...


    Ich bin nämlich asozial. Ja, genau! Das wurde mir heute nämlich gesagt! Und die das gesagt hat ist bestimmt besonders schlau gewesen ... der klugscheisser


    Zur Situation:


    Ich laufe an einer viel befahrenen Hauptstraße entlang, bin noch ca 100 Meter von meiner Haustür entfernt.
    Lizzy lief an der Flexi (ja, ich hab mir eine schenken lassen - und ich mag das Teil! big grin )
    Es kommt uns ein Hund, vielleicht Cocker Spaniel Größe auf uns zu - ohne Leine. Frauchen lief einige Meter weit hinter dem Hund.
    Ich nehme Lizzy ran weil ich ja keine Kontakte an der Leine möchte.
    Der fremde Hund bleibt derweil genau vor unserer Haustür stehen, Frauchen immer noch weit hinter ihm.
    Ich laufe also einen Bogen durch metertiefen Schnee, Lizzy ganz tapfer neben mir ohne irgendwelche Anstalten zu machen.
    Als ich weider auf dem Weg bin, sprintet der Köter *sorry* auf uns los und will an Lizzy ran. Ich meinen Hund hinter mich und den kleinen abgewehrt. Der ließ nicht locker also bin ich energischer geworden und habe auch mit dem Fuß aufgestampft, bin einen Schritt auf ihn zu.
    Der kleine war erstmal baff.
    Auf einmal schnipst mein Hund mit dem Kopf zwischen meinen Beinen durch und zwickt den anderen in den Mantel.
    Mittlwerweile ist die Halterin des fremden Hundes ran und beschimpft mich wüst das es kein Wunder sei dass mein Hund so aggressiv wäre weil er ständig an der Leine gehen müsse.
    (Man vergiss bitte nicht die Hauptstraße incl. Verkehr und Straßenbahn! zwinkern )
    Mein Hund sei nicht erzogen, mir müßte man das arme Tier wegnehmen und überhaupt sei ich völlig verantwortungslos und asozial.


    Äh, ja ... *Wusaaaa*
    Ich bin also nicht verantwortungsvoll weil ich meinen Hund an der Straße an die Leine nehme?
    Ich bin also auch nicht verantwortungsvoll weil ich meinem Hund versuche gewisse Regeln beizubringen.
    Und ich bin auch nicht verantwortungsvoll weil ich versucht habe Rücksicht zu nehmen und sogar noch einen Bogen (durch Tiefschnee) gelaufen bin? grübel


    Man sieht sich immer zweimal im Leben, und irgendwann werd ich die gute Frau auf unserer Hunderunde nochmal treffen.
    Dann werd ich sie Fragen ob sie nicht die Intelligenzbestie ist die fremde Leute einfach so beschimpft weil diese ihre Hunde an der Leine führen ...


    Um solche Begegnungen zu vermeiden, die mich im Moment einfach nur aufregen und in denen ich einfach nicht mehr ruhig bleiben kann, wähle ich meine Runden aus.
    Ich gehe zu bestimmten Zeiten zum trainieren und üben. Nämlich dann wenn ich weiß das nur wenige Hunde unterwegs sind.
    Die Runden zum spielen gehe ich wenn ich weiß das viele HH unterwegs sind.

  • Lass dich nicht verunsichern, es ist dein Hund und du kennst ihn bzw. sie, am besten. Es ist zwar normal (und meist auch lehrreich für den Junghund), dass ein junger ungestümer, in eine fremde Hundegruppe stürmender Hund von den anderen Hunden zurechtgewiesen wird. Nur kann es passieren, dass der Junghund dabei nicht nur auf souveräne Hunde, sondern auch auf solche trifft die überreagieren. Und dann kann das berühmte "Das machen die schon unter sich aus" auch nach hinten los gehen. Den Abruf üben schadet ohnehin nie und welche Freiheiten du wann deinem Hund erlaubst, entscheidest du und nicht irgendwelche anderen, die oft nur Frust schieben, weil sie wissen, dass sie ihren Hund nicht an deinen angeleinten heranlassen sollten, aber nicht in der Lage sind ihren Hund zurückzurufen.

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