Uli Köppel oder einfach sachliche Diskussion
- Tiffany
- Geschlossen
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Yepp, bin sehr stark dafür, daß es wieder zum Thema zurückgeht.
Also bitte weiter mit der Ausgangsfrage!LG Sanny
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- Vor einem Moment
- Neu
Hi
hast du hier Uli Köppel oder einfach sachliche Diskussion* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!
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Oh man Lilith, ich les hier nun schon die ganze Zeit mit und kann Deine Empörung nun wirklich nicht verstehen.
Wie kann man nur so verbissen sein. Es gibt nicht nur schwarz und weiß, man kann ruhig mal nach rechts und links schaun und manchmal kann man auch ein wenig Lachen und Spaß haben und danach wieder sachlich weiter machen.
Du bist kein Prophet, der hier alle umstimmen kann. Es wird immer wieder Menschen geben, die sind anderer Meinung als Du und wenns dann mal ein wenig Spaßig zugeht, dann tut Dir keiner persönlich etwas.
Also bitte bleib doch mal etwas locker, tut gut glaub mir.
Lustige Grüße
agil -
Okay... auf Verlangen komme ich dann wieder zum eigentlichen Thema zurück und gehe auf meine gestellten Fragen und die entsprechende Antwort von "northstrong" ein (Gott bin ich brav *grins*)
Zuerst einmal vielen Dank für Deine Antworten!
Zitat1. .... Die Aussage das ich dann auf den Hund zugehen muss und ihn am Genick schütteln, ist total falsch, man geht auf den Hund zu gibt ihm aber immer wieder die Möglichkeit sich zu setzen.( Verbal und in der Körpersprache des Hundes ) nur die wenigsten Hunde müssen Diszipliniert werden. Setzt sich der Hund hin, gehe ich wieder weg (Gesicht zum Hund).
Einerseits frage ich mich wieder, ob der Hund so mein "auf ihn Zugehen" nicht letztlich als Strafe sieht, wenn ich ihn, wie sagt man so "schön", diszipliniere?
Andererseits spielt die Anzahl der Hunde keine Rolle, die diszipliniert werden "müssen".... es wird so gehandhabt in dieser Übung, oder nicht?!?
Inwieweit ist wirklich diese eine Übung (immerhin wohl das Markenzeichen) so wirksam, um meinen Hund, der ja nun lediglich gelernt hat, auf biegen und brechen zu sitzen, dass man es auch auf den Rückruf aus allen Situationen ummünzen kann?
Wenn ich es richtig verstanden habe, sorgt es dafür, dass der Hund mit Argusaugen jede meiner Bewegungen verfolgt, denn sonst würde er vielleicht einen "Fehler" machen, wenn er es nicht sieht und weitere Disziplinierung erforderlich machen?
Ergo denke ich, dass der Hund sich kaum mehr frei bewegen kann, denn er muss MICH fixieren.....
Zitat2. Der Wolf hat kein einheitliches Muster, sonst hätte er nicht so viele Jahrtausende überlebt, er ist auch genauso anpassungsfähig, wie wir Menschen. Das mit dem Züchten ist das nächste Problem, denn es können keine Verhaltensweisen vererbt werden!
Möglich, dass wir von unterschiedlichen Dingen sprechen...
Natürlich hat sich der Wolf angepasst...
Aber: Was verstehst Du unter Verhaltensweisen???Sind es Eigenschaften wie "Beinchen heben"??? .... Dann ist unser Hund zu 100 % mit dem Wolf zu vergleichen!
Oder meinst Du mit Verhaltensweisen so was wie z.B. den Jagdtrieb????
Dann aber ist es sehr wohl möglich, es durch Zucht zu fixieren, oder weitgehendst zu löschen!
Nicht umsonst bekomme ich immer und immer wieder die super Frage: "Warum hast Du als Nicht-Jäger einen Jagdhund? Wie lastest Du Deinen Hund aus und ersetzt seinen Jagdtrieb?"
Die Frage wäre absolut überflüssig, wenn die Hunde gleich wären.
Mal ganz abgesehen davon, dass es wirklich sehr wenige Hundehalter gibt, die ihren Hund WIRKLICH den Eigenschaften entsprechend "auslasten", aber um Dir das zu verdeutlichen: Wenn ich mir heute einen Jack Russel nehme und dagegen einen Lagotto Romagnolo als Vergleich nehme, dann weisen beide Hunde extreme Verhaltensunterschiede auf.... im nicht erzogenen Zustand, also "natura": Der eine ist auf Hochspannung, sobald sich etwas bewegt oder ein Geräusch kommt, während der andere fast schon lustlos durch die Pampa latscht.Oder meinst Du die Calming Signale, die übrigens kurz davor stehen, weitgehendst überarbeitet zu werden.
Dass – zumindest bei Stehohren – das Anlegen der Ohren eine Warnung ist, mal als blödes Beispiel, hat sich sicherlich nicht wirklich verändert.
Aber bei Hängeohren wurde durch Zucht dem Hund einiges an Möglichkeiten genommen, mit den Ohren zu signalisierenZitat3. Vergleich Wolf Hund: ich habe von Hündinnen berichtet die sich trotz Domestikation, Zucht und guter Erziehung auf einem Knadenhof verhalten haben, wie wilde Hunde. Wurfhöhlen und harter Rudelalltag auch ausgesetzte Hunde legen schnell wölfisches Verhalten an den Tag (Gruppenbildung um bessere Jagderfolge zu haben, Schutz). Körpersprache von Hund und Wolf ist die Gleiche.
Wie lange muss ein Hund draußen sein – sofern er es überhaupt überlebt – bis er z.B. die Rudelbildung als Konsequenz an den Tag legt? Damit meine ich den gezielten Aufbau mit einer regelrechten Strategie, nicht die Tatsache, dass auch so auf einer Wiese 5 Hunde einem Hasen nachlaufen... allerdings völlig ohne Strategie.
Und: So nahe sie sich in [b]Notsituationen[b/] auch sein mögen.... Wir sprechen immer noch von den Hunden, die sich Zuhause z.B. zwischen Kindern und Couch bewegen.
Zitat4. Wölfe jagen auch nicht selbst, sondern im Rudel. D.h. ein Hund erweist uns bei richtiger Haltung auch Gefolgschaftstreue, denn allein wäre er aufgeschmissen er bleibt bei uns, weil er uns respektiert und nicht weil er Futter von uns bekommt. Haltet eure Hunde nicht für dumm, sie könnten allein Überleben.(ausgesetzte und Straßenhunde).
Widerspruch: Wenn denn Hunde im Verhalten den Wölfen so ähnlich sind und immer wieder das Rudelkonzept als Grundlage fungiert, dann erkläre mir bitte, warum jeder "nicht zur Jagd erzogene" Hund alleine auf die Pirsch geht, sobald er die Möglichkeit hat (mal ab von den möglichen Trainingsmethoden)?
Wenn das Rudelkonzept auf so derart festen Beinen steht, weil der Hund ja doch noch so ein Wolf geblieben ist…. sollte der Hund nicht gerade dann erst gar nicht auf die Jagd gehen. Immerhin "jagen Wölfe auch nicht selbst, sondern im Rudel".
So komme ich zu der Frage, warum eine Ausbildung nach dem Rudelkonzept überhaupt erforderlich ist (speziell bei der Thematik "mein Hund soll nicht jagen"), wenn der Hund ja immer noch innerlich ein Wolf ist, also ja alleine gar nicht jagen würde (ganz zu schweigen, dass die Jagdmotivation bei Wölfen Hunger ist, bei Hunden eher ein unnötiger Instinkt… aber darüber wurde ja schon geschrieben).
Das wäre doch eigentlich die Grundstruktur, die er ohne jegliche Erziehung in den Erbanlagen (weil ja Wolf/Rudelverhalten) haben müsste??
Zitat5. Uli Köppel arbeitet zwar auch mit Belohnung, aber in Form von Spiel
Aber NUR spiel reicht nicht aus... denn dann würde mein Hund mit 5 Jahren beim "Platz" angelangt sein. Sicher gibt es auch kurze Spiele, aber um meinem Hund eine kurze Aktion positiv zu untermauern, kann ich nicht erst groß spielen. Bis ich da 5 x Platz geübt hätte, wäre ein Tag locker vorbei (ohne große Pausen).
Es wird immer so dargestellt, als ob die "Leckerlie-Fraktion" den Hund regelrecht mästen würde. Wir bedienen uns aber genauso an Dingen wie Lob und Spiel. Das aber wurde, wenn auch keine Gegenreaktion kam, bereits ausreichend erwähnt.
Zitat6. Auch bei uns muss kein Hund eine halbe Stunde sitzen
Was ist dann daran neu??? Jeder, der das Wort "Sitz" einem Hund beibringt, muss auch selbst das Kommando wieder auflösen... auch bei "stinknormaler" Erziehung wird darauf Wert gelegt, dass der Hund nicht aufsteht. Darin sehe ich keine Besonderheit. Der Unterschied liegt dann aber wohl doch in der Dauer... denn ich mache es nicht so lange, bis dem Hund seine Knochen am Boden einwachsen, bzw. schmerzen.
Das Ganze ergibt für mich einfach eine Methode, die überhaupt nicht im Gesamtbild einem Herrn Köppel zuzuschreiben ist.
Aber wie lange muss denn der Hund bei "Euch" sitzen??? Vielleicht hält es aber ein Hund ohnehin sogar eine halbe Stunde aus... was dann... doch länger???
Zitat7. Wenn dein Hund sich hinlegt respektiert er nicht deine Anweisung, es geht also ums Prinzip. Herr Köppel hat lediglich das Sitz genommen, weil eben diese Erwartungshaltung damit verbunden ist(Futter).
Siehe zu 6. .... Daran kann ich einfach nichts "köppelisches" entdecken, denn jeder, der seinem Hund "sitz" sagt, erwartet, dass der Hund sitzt... Punkt!
Außer ich überziehe ein normales Maß.... dann ist es aber eher ein "brechen" als ein "trainieren".
Noch eine Anmerkung zu Lilith:
ZitatWas dieses Forum auch zeigt: die Menschen die sich mit ihren Hunden aus was für Gründen auch immer (Problembewältigung, Neugierde, Offenheit....) mit dem Rudelkonzept auseinandergesetzt haben und es angewendet haben schreiben hier immer wieder glücklich und erfreut von ihren Erfolgen und das sie sich wohl fühlen und sie den Eindruck haben das es ihren Hunden besser geht als vorher...........
Aber obwohl hier duzende Seiten entstanden sind, gibt es nicht einen Beitrag in dem jemand sich hinstellt und sagt:"Ich habe das Rudelkonzept ernsthaft ausprobiert und ich habe keinen Erfolg damit gehabt bwz. das und das ist daraufhin schreckliches mit meinem Hund passiert". Sollte man darüber nicht mal ein wenig nachdenken ?Wieder meine Frage: Wie viele sind es denn?? Wenn es sooooo der absolute Überflieger in der Hundeerziehung wäre und ja faktisch ein Herr Köppel seit 20 Jahren daran arbeitet, warum machen es dann nicht alle?
Seit der Mensch fliegen will, hat er alles Erdenkliche versucht. Als der Flugzeugbau revolutioniert wurde, kannte man das Schema und danach – mit kleinen Korrekturen – fliegen auch heute noch die Teile über unsere Köpfe weg.
Im Prinzip würde ich ja nicht mal erwarten, dass ALLE nach Herrn Köppel erziehen, wenn die Methode super ist, aber bei der Darstellung tut sich mir schon die Frage auf, warum es so wenige sind; warum es so wenige Hundeschulen gibt? Warum so wenige den Namen kennen….
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Angela66
das ist ja jede Menge was Du an Fragen hast! Schön dass Du Dich so intensiv mit dem Thema auseinander setzt!
Leider hab ich nicht so viel Zeit alles zu beantworten aber das werden sicherlich viele anderen gerne tun!Ich wollte Euch mal wieder an meinem gestrigen Erlebnis teilhaben lassen:
Mein Hund (10 Jahre) ist sehr verfressen. Er frißt alles was er draußen findet schnell und komplett auf. Dies war ein großes Problem da bei uns hin und wieder Giftköder ausgelegt werden. Leider hab ich es bisher mit den bekannten Methoden (Leckerli, positive Bestärkung etc.) nicht geschafft das zu vermeiden bzw. ihm das abzugewöhnen. Da ich mit meinen Hunden seit ca. 4 Monaten nach dem Rudelkonzept arbeite habe ich gestern eine tolle Erfahrung gemacht: Nämlich dass mein Hund über mehrere fressbaren Sachen hinweggegangen ist ohne es zu fressen. Ich konnte beobachten wie er über dem Maiskolben gestanden hat und überlegt hat ob er es fressen soll oder nicht. Von mir kam kein Komando oder sonst etwas. Ich habe das nur aus den Augenwinkel beobachten können. Also man konnte an ihm ablesen wie er überlegt hat was er machen soll. Und hat sich dann entschieden es nicht zu fressen weil er wußte dass er sonst diszipliniert wird. Ich denke dass es hier absolut positiv ist denn wenn er den Giftköder frist dann kann er sterben und ich konnte es ihm nicht begreiflich machen dass er es nicht tun sollte und beim Rudelkonzept hat er sich selbst entschieden es nicht mehr zu tun! Ist das nicht ein Erfolg?
Es grüßt Euch eine glückliche Tiffany mit noch glücklicheren Hunden -
Hallo Tiffany,
meine Hunde bekommen übrigens auch Verbote. Trotzdem bringe ich ihnen "Tricks" mittels positiver Bestärkung bei.
Viele Grüße
Corinna -
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Zitat
Angela66
das ist ja jede Menge was Du an Fragen hast! Schön dass Du Dich so intensiv mit dem Thema auseinander setzt!
Leider hab ich nicht so viel Zeit alles zu beantworten aber das werden sicherlich viele anderen gerne tun!Ich wollte Euch mal wieder an meinem gestrigen Erlebnis teilhaben lassen:
Mein Hund (10 Jahre) ist sehr verfressen. Er frißt alles was er draußen findet schnell und komplett auf. Dies war ein großes Problem da bei uns hin und wieder Giftköder ausgelegt werden. Leider hab ich es bisher mit den bekannten Methoden (Leckerli, positive Bestärkung etc.) nicht geschafft das zu vermeiden bzw. ihm das abzugewöhnen. Da ich mit meinen Hunden seit ca. 4 Monaten nach dem Rudelkonzept arbeite habe ich gestern eine tolle Erfahrung gemacht: Nämlich dass mein Hund über mehrere fressbaren Sachen hinweggegangen ist ohne es zu fressen. Ich konnte beobachten wie er über dem Maiskolben gestanden hat und überlegt hat ob er es fressen soll oder nicht. Von mir kam kein Komando oder sonst etwas. Ich habe das nur aus den Augenwinkel beobachten können. Also man konnte an ihm ablesen wie er überlegt hat was er machen soll. Und hat sich dann entschieden es nicht zu fressen weil er wußte dass er sonst diszipliniert wird. Ich denke dass es hier absolut positiv ist denn wenn er den Giftköder frist dann kann er sterben und ich konnte es ihm nicht begreiflich machen dass er es nicht tun sollte und beim Rudelkonzept hat er sich selbst entschieden es nicht mehr zu tun! Ist das nicht ein Erfolg?
Es grüßt Euch eine glückliche Tiffany mit noch glücklicheren HundenNein, Tiffany, dein Hund hat sich nicht selbst entschieden NICHT zu fressen, er wollte keine Gewalt deinerseits erleben, drumm hat er's sein gelassen. Ganz einfach: jedesmal wurde er für sein "Vergehen" (was "hündisch" ist und in der Natur der Tiere liegt) diszipliniert, sprich, scharf angefasst.
Für dich ist das ein Erfolg,klar: auf Kosten des Hundes. Ob Körner oder nicht. Unser Hund ist auch gefrässig und wir sind bei ihm mit 7 Monaten soweit, dass er auf ein "pfui "(welches positiv verstärkt konditioniert wurde! in x x x Stunden, welche auch immer wiederholt werden müssen, sein ganzes Leben lang, wenn man sich etw. mit dem Lernen des Hundes auseinandergesetzt hat!) nichts mehr frisst (ausse Katzensch...). Das bedingt halt eine extreme Aufmerksamkeit des Hundebesitzers und viel Geduld und Mühe. Aber: Es ist NIE mit Gewalt verbunden, im Gegenteil: Reagiert Ramiro auf das "pfui" und lässt liegen, was er fressen wollte, kriegt er eine dicke Belohnung, Spielzeug (seinen Ball) oder ein besonderes Leckerli. Später geht das auch mit Streicheln, oder Wortlob. Würde ich in diesem Entwicklungsstand aber nicht machen, da es für den Hund eine grosse Herausfordeung und Erwartung ist, Zwetschgen, Äpfel, Kuhkot, Papierfetzen etc. NICHT zu fressen. Deshalb immer ein "Jackpot"!Artgerechte Grüsse,
Andrea -
Zitat
Hallo Tiffany,
meine Hunde bekommen übrigens auch Verbote. Trotzdem bringe ich ihnen "Tricks" mittels positiver Bestärkung bei.
Viele Grüße
CorinnaLiebe Corinna, du fasst kurz, was ich in einem Roman geschrieben habe!
sonnige, tierliebende Grüsse,
Andrea -
Für die, welche die positve Verstärkung noch nicht verstanden haben oder gar noch nicht kennen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Verst%C3%A4rkung_(Psychologie)
übrigens auch "Bestrafung" ganz klar definiert und erklärt.
So, jetzt wende ich mich wieder positiv meinem Wuffi zu!
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Zitat
Angela66
Da ich mit meinen Hunden seit ca. 4 Monaten nach dem Rudelkonzept arbeite habe ich gestern eine tolle Erfahrung gemacht: Nämlich dass mein Hund über mehrere fressbaren Sachen hinweggegangen ist ohne es zu fressen. Ich konnte beobachten wie er über dem Maiskolben gestanden hat und überlegt hat ob er es fressen soll oder nicht. Von mir kam kein Komando oder sonst etwas. Ich habe das nur aus den Augenwinkel beobachten können. Also man konnte an ihm ablesen wie er überlegt hat was er machen soll. Und hat sich dann entschieden es nicht zu fressen weil er wußte dass er sonst diszipliniert wird. Ich denke dass es hier absolut positiv ist denn wenn er den Giftköder frist dann kann er sterben und ich konnte es ihm nicht begreiflich machen dass er es nicht tun sollte und beim Rudelkonzept hat er sich selbst entschieden es nicht mehr zu tun! Ist das nicht ein Erfolg?
Es grüßt Euch eine glückliche Tiffany mit noch glücklicheren HundenWie hört sich das an:
Er hat sich entschieden es nicht zu fressen, weil er wußte, dass er sonst diszipliniert wird.
Sorry aber für mich ist eindeutig, dass der Hund angst hat. Er ist eingeschüchtert. Es hat auch nichts mit Respekt und Achtung zu tun, sondern mit Angst.
Ich hingegen möchte jedoch nicht, dass mein Hund Angst vor mir hat, deshalb diszipliniere ich ihn nicht. Ich erziehe ihn mit einfacher Konsequenz und Geradlinigkeit.
LG
agil -
Hi Angela,
aus Deinem langen Beitrag möchte ich nur auf zwei Einzelaspekte eingehen, weil sie mir besonders aufgefallen sind.
Zitat4. Wölfe jagen auch nicht selbst, sondern im Rudel. [...]
ZitatWiderspruch: Wenn denn Hunde im Verhalten den Wölfen so ähnlich sind und immer wieder das Rudelkonzept als Grundlage fungiert, dann erkläre mir bitte, warum jeder "nicht zur Jagd erzogene" Hund alleine auf die Pirsch geht, sobald er die Möglichkeit hat [...]?
Weil genau das sehr wohl dem Verhalten eines Wolfes entspricht, wenn er allein lebt? Mit einem allein auf die Pirsch gehenden Hund kann man nun denkbar schlecht begründen, dass der Hund dem Wolf im Verhalten nicht mehr ähnelte.Ich widerspreche N in diesem Punkt auch, aber aus anderem Grund, siehe unten.
ZitatWenn das Rudelkonzept auf so derart festen Beinen steht, weil der Hund ja doch noch so ein Wolf geblieben ist…. sollte der Hund nicht gerade dann erst gar nicht auf die Jagd gehen. Immerhin "jagen Wölfe auch nicht selbst, sondern im Rudel".
So komme ich zu der Frage, warum eine Ausbildung nach dem Rudelkonzept überhaupt erforderlich ist (speziell bei der Thematik "mein Hund soll nicht jagen"), wenn der Hund ja immer noch innerlich ein Wolf ist, also ja alleine gar nicht jagen würde [...]
Hier macht Ihr meines Erachtens beide einen Denkfehler. Northstrong in der Behauptung "Wölfe jagen [...] nicht selbst, sondern im Rudel." Sicherlich ist die favorisierte Art des Jagens beim Wolf das Jagen im Rudel. Aber ein Wolf jagt - in der Not - auch allein. Sicherlich nicht mit demselben Erfolg. Aber sicherlich lässt er es, wenn er Hunger hat, nicht deshalb sein, weil kein Rudel da ist.Ich glaube, darin gehen wir, Du, Angela, und ich konform, richtig?
Wenn also der Hund dem Instinkt, ganz allein zu jagen (also ohne ihn begleitendes Rudel) nachgeht, dann ist er damit verhaltenstechnisch nicht so sehr weit vom Wolf entfernt (zumal die meisten Hunde das Jagen im Rudel ja nicht mal lernen konnten).
Und da komm' ich dann zu Dir: Wenn ich Dich richtig verstanden habe, sagst Du, dass der Hund durch die vielen Manipulationen der Zucht bereits viel wölfisches Verhalten und wölfische Instinkte nicht mehr oder wenn, dann doch sehr eingeschränkt besitzt. Ist das Deine Aussage?
Bezogen auf das Jagen hat der Hund schon diese "wölfischen" Instinkte in sich. Denn das Jagen auch als einzelnes Individuum ist wie gesagt nicht so "unwölfisch" wie (vermeintlich?) dargestellt.Zum zweiten Punkt aus Deinem Beitrag:
[Du an Lilith über die Koeppel-Methode]
ZitatWieder meine Frage: Wie viele sind es denn?? Wenn es sooooo der absolute Überflieger in der Hundeerziehung wäre und ja faktisch ein Herr Köppel seit 20 Jahren daran arbeitet, warum machen es dann nicht alle? [...]
Im Prinzip würde ich ja nicht mal erwarten, dass ALLE nach Herrn Köppel erziehen, wenn die Methode super ist, aber bei der Darstellung tut sich mir schon die Frage auf, warum es so wenige sind; warum es so wenige Hundeschulen gibt? Warum so wenige den Namen kennen….
Masse = Klasse?
Eine geringe Anzahl von "Anhängern" als Indikator für fehlende Qualität heranzuziehen ist nicht legitim denke ich, da es viel zu kurz greift. Eine geringe Anzahl kann von so vielen anderen Faktoren abhängen, die bei Deinem Analogieschluss (wenige Anhänger --> schlechte Qualität) hier gar nicht berücksichtigt werden.Beispiel: In den USA gibt es massenhaft Leute, die sich überwiegend von Fast Food ernähren. Ist das deshalb qualitativ hochwertig? Gesund? Vernünftig?
Oder: Sicherheitstechnisch hat lange Zeit die Flotte von Mercedes Benz die Pkw-Industrie angeführt. D.h. diese Fahrzeuge boten für die Fahrzeuginsassen die größte Gewähr, dass sie im Falle eines Unfalles diese am ehesten unbeschadet überleben konnten. Hatte deshalb die Mehrheit der Autofahrer einen Mercedes Benz?
Warum diese Beispiele nicht der Idee "Masse = Klasse" folgen, ist natürlich für jeden ganz einfach zu begründen.
Übertragen auf die Koeppel-Methode hieße das aber, dass man von der (vermeintlich) geringen Anhängerzahl nicht auf die Qualität der Methode schließen darf. Die geringe Anhängerzahl mag einen ersten Anhalt geben. Aber es könnten auch ganz andere Gründe dafür eine Rolle spielen, warum weniger Leute nach Koeppel arbeiten als die Qualität der Methode (spontan fielen mir so Faktoren ein wie "Seminarkosten", "Umständlichkeit des Erlernens für den einzelnen", "Kompliziertheit der Methode", "persönliche Befindlichkeiten", "Antipathie zum Ausbilder", etc. pp.)Versteh’ mich nicht falsch. Ich möchte damit bestimmt nicht der Koeppel-Methode das Wort reden. Aber ich bin auch dafür, dass man "saubere" Schlüsse zieht und nicht populistisch argumentiert, weil einem eine Methode nicht gefällt. Denn das wäre zu simpel.
Gruß, :fisch:
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