Fragen und Gedanken auf der Suche nach dem richtigen

  • Servus an alle,


    wir lesen schon ein paar Monate im Forum und sind über die unterschiedlichen
    Meinungen sehr angetan.
    Nun haben wir uns entschlossen auch mal ein paar Fragen loszuwerden,
    sowie unsere Ansichten zu diskutieren.


    Wir sind auf der Suche nach dem richtigen Hund, es ist allerdings noch nicht
    genau geplant wann einer zu uns kommen soll.


    Kurz etwas zu unseren Lebensumständen:
    beide 25 Jahre
    beide Vollzeit im Beruf
    keine Kinder
    Haustiere: Aquarien + Bob der Hamster
    Haus+Garten (ca. 1000qm) komplett eingezäunt, größten Teils uneinsichtig


    Hundeerfahrung:
    Ich (Moritz) hatte vor 7 Jahren einen Berner Sennenhund in der Familie,
    meine Freundin hatte bisher keinen Hund in der Familie jedoch Kontakt
    durch Ferienjobs im Tierheim.


    Das Zusammenleben mit einem Hund stellen wir uns folgendermaßen vor:
    Unter der Woche:
    Früh hätten wir ca. 1,5 Stunden für den Hund Zeit wobei ca. 30 Minuten
    Spaziergang wären. Ich würde das Haus gegen 7.45 Uhr verlassen.
    Gegen Mittag könnte ich in der Mittagspause(1 Stunde) zu dem Hund nach Hause gehen. Mit ihm eine kurze Runde außerhalb des Grundstückes gehen und mich mit ihm ein wenig beschäftigen. Sagen wir mal
    30 Minuten Mittagsbeschäftigung. Chrissi kommt ca. 17.00 Uhr nach Hause und wäre somit voll für den Hund da(freitags auf 14 Uhr). So kann sie einen ordentlichen Spaziergang erledigen oder erstmal den Hund beschäftigen und auf mich warten. So stände einem gemeinsamen großen Spaziergang nichts im Wege. Um diese regelmäßigen zusätzlichen Arbeiten im Haushalt nur kurz anzusprechen, die hier oft diskutiert werden. Ja die gibt es, aber nicht unter der Woche. Es wird gekocht, gegessen, mit dem Hund gespielt und einfach zusammen gelebt. Ich komme meist freitags auch früher nach Hause (14-15 Uhr), ansonsten pendelt sich das bei mir auf 18.30 Uhr ein.
    Unsere Gedanken zu dem Thema „Hund alleine zu Hause“:
    Wir wollen dem Hund unseren riesigen Garten nicht vorenthalten und sind am nachdenken dem Hund den Garten tagsüber anzubieten, evtl. auch nur nachmittags, wenn ich zu Mittag da war. Er kann problemlos einen Kellerraum nutzen um sich zurückzuziehen.
    Selbstverständlich soll der Hund nicht nur im Garten leben, der Hund soll so viel Zeit wie möglich mit uns gemeinsam verbringen ob im Garten oder im Haus.
    Am Wochenende:
    Unsere größte Leidenschaft (bis jetzt ;-) ) ist wandern, diese wollen wir natürlich mit dem Hund zusammen teilen. D.h. am Wochenende können regelmäßige Ausflüge und Wanderungen gemeinsam stattfinden. Unterm Strich man ist für den Hund da.
    Urlaub inbegriffen ;-)


    Die Vorstellungen über einen Hund:
    Näher angeschaut und auch durch frühere Erfahrung sind bis jetzt folgende Rassen im Kopf
    Berner Sennenhund
    Neufundländer
    Bernhardiner
    Weißer Schweizer Schäferhund


    Wir sind nicht nur auf diese Rassen oder besser gesagt nur auf Rassehunde aus, darum einfach mal ein paar Eigenschaften was wir uns von einem Hund erhoffen:
    - mittel bis langhaarig
    - mittelgroß bis groß
    - keine schlanke Körperform (wie Windhunde)
    - in Maßen eigensinnig
    - selbstbewusst
    - gemütlich keine Sportskanone
    - ausgeglichen
    - einigermaßen lernbereit aber kein einfordern (wie Border Collie)
    - gewisser Beschützerinstinkt, aber nicht zu extrem
    - kein Jagdtrieb, wenn dann nur sehr gering
    - kein Welpe
    - Junghund bis 3 Jahre
    - Kann aus Tiervermittlung / Tierheim etc. stammen


    Wir und der Hund wollen auf jeden Fall eine Hundeschule besuchen, da es für uns als selbstverständlich gilt, das der Hund und Halter die elementaren Kommandos und „Benimmregeln“ beherrschen.


    Gerne würden wir eure Meinungen zu unserer Vorstellung über die Hundehaltung wissen, des Weiteren freuen wir uns über Kritik der Rassevorstellungen und weitere Empfehlungen.


    Schon mal danke im Voraus und viele Grüße


    Chrissi&Moritz

  • Noch einmal zum Verständnis, wie lange wäre der Hund denn insgesamt am Tag alleine?


    Dann fände ich noch interessant, was IHR dem Hund bieten möchtet...also möchtet ihr nur gemütlich Spazierengehen oder auch etwas aktiv werden?

  • Hallo,


    also ca. morgens 4 Stunden dann kommt die "Mittagsbeschäftigung" und dann nochmals 4 Stunden.


    Bieten wollen wir einem Hund den sozialen Anschluss zu uns,
    sowie mit ihm gemeinsam unser Hobby Wandern beschreiten.
    Das heißt wir joggen nicht oder wollen auch nicht mit ihm Fahrrad fahren geschweige denn Agility etc.,
    eine Wanderung im Urlaub/Wochenende mit ca. 6 Stunden inkl. Hüttenübernachtung kann/muss drin sein. Sowie an Wochenden ausgedehnte Wanderungen/Spaziergänge.


    Gruß
    Chrissi&Moritz

  • Über die Alleinbleibzeiten gbt es verschiedene Meinungen, ICH persönlich finde das ok so wie ihr das plant. Irgendwie muss man die Brötchen ja rannschaffen.
    Wenn ein Hund die Möglichkeit hat nen warmen, trockenen Schutzraum aufzusuchen und generell eher ner wetterfesten Rasse angehört finde ich es super, wenn er die Möglichkeit hat rein und rauszugehen wie er will.
    Nen Welpen fällt damit natürlich raus, aber das steht ja eh nicht zur Debatte.
    Und auch mit nem erwachsenen Hund müsst ihr gucken, dass es einer ist, der beim Vorbesitzer möglichst schon problemlos alleinbleibt, so dass ihr ne gute Chance habt dass er das in den ersten Wochen bei euch, wenn ihr da sein könnt, auch lernt.


    Zitat

    Bieten wollen wir einem Hund den sozialen Anschluss zu uns, sowie mit ihm gemeinsam unser Hobby Wandern beschreiten.Das heißt wir joggen nicht oder wollen auch nicht mit ihm Fahrrad fahren geschweige denn Agility etc.,
    eine Wanderung im Urlaub/Wochenende mit ca. 6 Stunden inkl. Hüttenübernachtung kann/muss drin sein. Sowie an Wochenden ausgedehnte Wanderungen/Spaziergänge.


    Von euren genannten Rassen hab ich nicht SO die Ahnung. Generell neigen große, schwere Rasse eher zu Gelenksproblemen. Sie brauchen sehr lange bis sie ausgewachsen sind und sind erst mit ca. 2 Jahren wirklich vollbelastbar. Die "aktive Phase" ist meist deutlich kürzer als bei kleinen oder mittelgroßen Rassen, dh sie altern einfach schneller.
    Oft sind große und Riesenrassen relativ ruhig vom Grundtemperament her, was sich mit eurem Programm unter der Woche ganz gut vertragen könnte.
    Allerdings kann es sein, dass so ein Hund dann am WE auch nicht so der größte Wanderfreund ist, zumal er mit dem Sparprogramm unter der Woche auch nicht so doll auftrainiert sein dürfte.
    Also, kommt sicher drauf an in welchem Ausmaß ihr das betreibt. Ein Bernhardiner kann vielleicht zwischen 2 und 6/7 Jahren mal ne gemütliche Halbtagstour in nicht so schrecklich anspruchsvollem Gelände mitlaufen, aber etwas schwierigeres Gelände (bergauf/bergab, auch mal ein bissel kraxeln und springen) oder ein flottes Tempo über ein paar Stunden dürfte für so einen Riesen nix sein. Vielleicht KANN er es, wenn er in den besten Jahren ist, ob man ihm damit wirklich nen Gefallen tut ist ne andere Sache.
    Aber hört sich für mich eher nach ausführlichen mehrstündigen Spaziergängen an als nach flottem Wandern auf Strecke, oder?


    Wie ist es mit Nachbarn? Hunde im Garten schlagen uU ganz gern mal an wenn sich was regt in der Nachbarschaft... da sollte die Leute drumrum einigermaßen tolerant sein.
    Auch da weiß ich nicht so genau wie das bei euren genannten Rasse mit der bellfreudigkeit ist... Schäfer bellen ja ganz gern mal ausführlich rum, weiß nicht ob die weißen Schäfers da ähnlich sind...




    Fangt doch ruhig schonmal um euch im TS umzugucken... ne Bekannte von mir hat z.B. nen Golden Retriver/Hovawart/Berner Sennen/ Altdeutscher Schäfer - Mix aus dem TH, den ich mir bei euch vorstellen könnte.
    Ne einzelne Rasse die auf alle eure Anforderungen passt fällt mir nu nicht ein (vielleicht kommt ja noch was, ist halt auch so gar nicht meine Kragenweite), aber der Vorteil bei nem erwachsenen Hund aus dem TS ist ja, dass ihr da so ungefähr wisst auf was ihr euch einlasst, auch bei nem Mix hat man dann schonmal so ne grobe Richtung.

  • servus,


    vielen Dank für den sehr ausführlichen Beitrag.
    Genau es ist eben Ansichtssache und wir stehen voll hinter unserer Meinung,
    dass ein Hund eine ordentliche Zeit alleine sein muss, zumindest
    in unserer Lebensgestaltung. Ebenso ist es für uns selbstverständlich,
    dass wir jede Zeit die uns zur Verfügung steht mit dem Hund verbringen.


    Zu den Wanderungen: Wir klettern oder kraxeln nicht, sondern es handelt
    sich um "normale Wanderungen", die aber schon auch mal ausgedehnt
    sein können. Ich kenne es von unserem früheren Berner, natürlich muss
    man in den jungen Jahren darauf achten nicht zu viel Belastung auszuüben.
    Dennoch waren wir (Familie) mit dem Hund auch ordentlich wandern.
    Da wir keinen Sport unter der Woche treiben, sind natürlich die Wochenend-
    Wanderungen auch keine Expeditionen, sonder lediglich ausgedehnte
    Spaziergänge. Es sei denn man geht wirklich über paar Tage weg.


    Wir sind uns da noch ein weng unsicher bezüglich den "schweren Rassen",
    da der Hund nicht unter Qual ne Wanderung bewerkstelligen soll.
    Uns gefallen eben vor allem die Charakter dieser "großen".


    Tierschutz/Tierheim, hier klappern wir regelmäßig die Internetseiten ab
    und informieren uns, das steht bei uns definitiv auf der Liste.


    Direkte Nachbarn gibt es nicht, erst ca. 100-150 Meter getrennt durch unbewohntes Gebiet,
    dort gibt es allerdings mehrere Hunde im Haushalt,
    die auch durch bellen auffallen, von daher...


    Wir freuen uns über weitere Kommentare.

  • Ich denke, dass sich unter diesen Haltungsbedingungen die ursprünglich klassischen Hof- und Hauswächter sehr wohlfühlen würde. Eure Liste finde ich schon ganz okay.


    Denkbar wäre noch der Wolfspitz oder Großspitz.


    Viele Grüße
    Corinna

  • Egal ob Berner Sennenhund, Bernhardiner oder Neufundländer jedem dieser schweren Rassen kann man das Wandern, auch in den Bergen, antrainieren.
    Gerade die schweren Hunderassen sind "Ausdauersportler".


    Was man nicht machen darf, einen älteren Hund von null auf jetzt zu einer 6 stündigen Bergtour/Wanderung mitnehmen.


    Die Annahme, ein Neufundländer sei mit 6-7 Jahren ein alter Hund, ist falsch.


    13 - 14 Jahre sind heute beim Neufundländer keine Seltenheit mehr.


    So wie hier der Tagesablauf geschildert wird, ist in meinen Augen nichts gegen die Haltung eines Hundes zu sagen.


    Ein Neufundländer wird begeistert sein, wenn er stundenweise Garten und einen Raum zum Verweilen hat. Natürlich immer vorausgesetzt er bekommt in der Anwesenheit seiner Halter ausreichend Zuwendung.


    Denn ein Zwingerhund ist er definitiv nicht. Er braucht seine Menschen.


    Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

  • Was Schäfermixmäßiges könnt ich mir auch vorstellen.
    Wobei man die großen, schweren auch nicht unterschätzen darf.
    Der Hund meines Freundes hat auch 40kg bei ner SH von 70cm und die macht alles mit, is ein Hovi/Goldi/Labi Mix. :)


    Das mit dem Garten find ich voll ok, ist bei uns genauso.
    Wenn wir nicht da sind kann sie den großen Garten + Kellerraum (Hundeklappe) benutzen. Klappt gut so.
    Unsere Nachbarn sind übrigens dankbar für die Meldefreudigkeit unserer Kleinen, die fühlen sich sicherer. ;)


    Man sieht, dass ihr euch Gedanken gemacht habt. Find ich gut :gut:

  • Ich habe da ein Problem mit. 2x4 Stunden am Tag alleine finde ich zu viel. Machbar ist alles, aber wenn man so wenig Zeit hat, dann sollte man nicht egoistisch sein und es dem Hund zuliebe lassen.
    Es gibt zwar jede Menge, die das hinkriegen, aber ich finde das nicht gut.
    Man hat evtl. auch noch andere Hobbys und nicht immer Zeit oder Lust nach der Arbeit dem Hund noch genügend Beschäftigung zu bieten.
    Vielleicht bei 2 Hunden noch irgendwie OK, aber als Einzelhund eher nicht.
    Habe jahrelang verzichtet, obwohl es mein größter Wunsch war.
    Wenn man ansonsten null Hobbys hat und konsequent jede freie Minute mit dem Hund verbringen möchte,OK, aber wenn der Arme dann abends noch alleine sein muß wegen Kino, Schwimmbad, Essen gehen oder was auch immer, dann lieber nicht.
    Aber das ist nur meine Meinung und wird sowieso keinen abhalten, der es sich in den Kopf gesetzt hat zumal hier auch sehr viele Befürworter sind.

  • Der Vollständigkeit halber: Nehmt euch am Anfang frei, um den Hund ans Alleine sein, und alles andere natürlich, zu gewöhnen. So lange wie möglich. Und überlegt euch einen Plan B, falls es nicht klappt.

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