Hundeleben gleich viel wert wie ein Menschenleben?

  • Rein aus Interesse. Wenn wir mal persönliche Beziehungen ausschließen, sagen wir mal ihr fahrt einen fremden Menschen bzw. einen fremden Hund tot. Was würde euch mehr treffen/verfolgen?

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    Ich würde ja gerne sagen "Für mich sind alle Lebewesen gleichwertig" und mich moralisch korrekt (oder auch nicht) hinstellen.
    ABER: Ich esse Fleisch, ich denke nicht über das Tier nach, das dafür sterben mußte. Ich möchte das Tier aber vorher bitte nicht lebendig sehen. Auch mein Hund frisst Fleisch, und ich denke nicht an das niedliche Kaninchen das er grade frisst. Aber er soll doch bitte nicht meine eigenen Kaninchen fressen. Es wäre schrecklich für mich, wenn ich eine Katze, einen Hund oder auch einen Fuchs überfahre. Würde ich einen Frosch oder Igel überfahren, würde ich wohl denken "Nicht schön, aber shit happens". Ich bin ein Heuchler.
    Und zur Krönung des Ganzen: Würde jemand zu mir kommen und sagen, du hast die Wahl, entwerder dein Hund stirbt jetzt oder ein wildfremder Mensch der weit weit weg lebt und den du noch nie gesehen hast... ich würde die Wahl für das Leben meines Hundes treffen...


    Nun könnt ihr mich dafür steinigen, aber wie heißt es so schön: "Wer von euch frei von Sünde ist der werfe den ersten Stein..."


    im großen und ganzen kann ich das so unterschreiben, auch wenn ich mir durchaus vorstellen kann ein tier lebendig kennen zu lernen bevor ich es esse...



    mit dem das menschen ein größeres soziales umfeld haben als menschen bezog ich mich in erster linie auf das einschläfern von hunden die nicht mehr gewollt werden - weil gefärlich ... diese hunde haben niemanden mehr der sie haben will ... niemanden der um sie trauert ... mama und papa hund und auch die geschwister bekommen nichts davon mit...
    beim menschen ist es anders... die allermeisten menschen haben angehörige die trauern, mehr oder weniger... die meisten werden menschen haben die unter dem tot des menschen leiden...


    klar wenn mein hund stirbt werde ich auch trauern, auch freunde und bekannte die den hund kennen werden traurig sein, aber erstmal rechne ich damit das ich meinen hund sterben sehen werde, natürlich nicht in den nächsten jahren, aber meine natürliche lebenserwartung ist höher... warscheinlich werde ich immer ein bischen traurig sein wenn ich an den tot jenen hundes denke, auch wenn ich schon zwei hundegenerationen weiter bin... die trauer wird aber nicht vergleichbar sein mit solcher wie ich sie empfinden würde wenn meine menschliche beste freundin gestorben wer... und diese trauer hätte nicht nur ich, diese würde ich mit ihren eltern, ihrer schwester und ihren anderen freunden teilen.


    bei anderen beispielen werden die ergebnisse ähnlich aussehen.


    daher ist das durchschnittliche gesamtleit bei einem menschen größer als bei einem hund... deshalb ist der tot eines menschen schlimmer als bei einem hund.


    was den tot selbst betrifft, kommt meines glaubens danach nix mehr, daher leiden weder mensch noch tier am tot selber.

  • Für mich hat ein Menschenleben auf jeden Fall mehr Wert als ein Hundeleben, ein Hund wiederum mehr als ein Regenwurm, und ein Regenwurm mehr als eine Bazille oder ein Virus. Alles sind lebende Wesen, aber mit einer unterschiedlichen Stellung innerhalb unseres Universums, mit unterschiedlichen Lebensaufgaben und einem unterschiedlichen Lebensplan.
    Würde man alles Leben als gleichberechtigt ansehen, dürfte man auch keine Viren oder Bazillen töten, schon gar kein Fleisch essen, aber auch keine Pflanzen (außer Fallobst) usw.


    Der menschliche Geist ist (zumindest in der Theorie und von seiner Bestimmung her) weiter entwickelt als der eines Tieres. Ein Mensch besitzt Bewusstsein, Unterscheidungsvermögen usw. und ist meiner Meinung nach auf der Erde, um sich bestmöglichst zu entwickeln. Die Lebensaufgabe eines Hundes ist weniger anspruchsvoll, die eines Huhns oder eines Fisches noch weniger. Möglicherweise lebt ein Huhn oder ein Fisch nur, um uns als Nahrungsquelle zu dienen. Das mag seine einzige Aufgabe sein.


    Leider folgen viele Menschen ihrem Lebensplan nicht, und verhalten sich dann noch schlimmer als manches Tier ... allerdings hätte er das Potential, sich positiv zu entwickeln. Daher wird der Mensch in der Regel "strenger" bewertet als ein Tier.

  • Lucanouk: Ich finde es super, dass du auf Kinder verzichtest, weil dein Hund damit evtl. nicht umgehen kann.
    Das ist viel besser als es auf Teufel komm raus zu probieren und dann oh Wunder, muss natürlich der Hund gehen, weil sein eigenes Kind kann man ja nicht weggeben.

  • Zitat

    Rein aus Interesse. Wenn wir mal persönliche Beziehungen ausschließen, sagen wir mal ihr fahrt einen fremden Menschen bzw. einen fremden Hund tot. Was würde euch mehr treffen/verfolgen?


    es macht mich total traurig wenn ich nen Hund oder ne Katze überfahre aber ich würde mir wesentlich mehr vorwürfe machen wenn ich einen menschen überfahren würde

  • Ich finde es immer sehr interessant so verschiedene Ansichten zu lesen.


    Für mich sind meine Hunde ein wichtiger Teil meines Lebens - aber sie sind nicht mein Leben und dementsprechend möchte ich auch nicht meine Familienplanung nach Hunden richten.


    Ich liebe Hunde u.a deswegen, weil sie so flexibel sind. Sie passen sich so vielen Lebensmomenten an und das macht sie für mich so wertvoll.


    Und dann lese ich, dass andere ihr Leben quasi komplett auf den Hund abstimmen, sogar auf eigene Kinder verzichten und fremde Menschenleben für ihren Hund riskieren würden.


    Sowas käme für mich nie infrage.
    Genauso wie für andere niemals infrage käme, seinen Hund körperlich gegenüber zu treten.
    Und trotzdem sind alle glücklich mit dem was sie tun, weil sie genau das tun, was sie tun wollen.
    Hachja, ich liebe friedliche Diskussionen :lol:

  • Also für mich ist das gar keine Frage, natürlich ist mir ein Menschenleben mehr wert, immer auf eine ähnliche Beziehung gerechnet.


    Warum? Wahrscheinlich innerartlicher Instinkt ;) außerdem finde ich Menschen wesentlich wertvoller als Tiere, daher würde ich es als größeren Verlust einstufen. Aber irgendwie ist es eigenartig darüber zu diskutieren, weil es keine Vergleiche mit anderen Arten gibt. Sonst ist ja niemand in der Lage zu moralischen Wertvorstellungen (die ja auch aus reiner Willkür bestehen).

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    Und zur Krönung des Ganzen: Würde jemand zu mir kommen und sagen, du hast die Wahl, entwerder dein Hund stirbt jetzt oder ein wildfremder Mensch der weit weit weg lebt und den du noch nie gesehen hast... ich würde die Wahl für das Leben meines Hundes treffen...


    Das wäre bei mir andersherum. Würde mein Hund z.B. einen Autounfall verursachen, und würde dabei sowohl ein fremder Mensch als auch mein Hund ums Leben kommen, so würde ich mir größere Vorwürfe wegen dem Menschen, als wegen meinem Hund machen.
    Beim Hund würde ich denken: "Schlimm, aber er hat ein tolles Leben gehabt."
    Was den Menschen angeht ... das würde ich mir nie verzeihen und sicher nie vergessen.

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    Das wäre bei mir andersherum. Würde mein Hund z.B. einen Autounfall verursachen, und würde dabei sowohl ein fremder Mensch als auch mein Hund ums Leben kommen, so würde ich mir größere Vorwürfe wegen dem Menschen, als wegen meinem Hund machen.
    Beim Hund würde ich denken: "Schlimm, aber er hat ein tolles Leben gehabt."
    Was den Menschen angeht ... das würde ich mir nie verzeihen und sicher nie vergessen.


    Das wäre bei mir allerdings ganz genauso.
    Allerdings muss ich auch sagen, als meine Arbeitskollegin nen Verlust in der Familie hatte, wo auch der Hund gestorben ist (Autounfall) hat mich der Tod dieses fremdes Hundes irgendwie mehr berührt als der der Frau (auch fremd)

  • Einen Hund bzw ein Tier zu überfahren wäre für mich nicht so schlimm wie einen Menschen zu überfahren.


    Für ein Tier muss kein Notarzt gerufen werden.
    Für ein Tier kommt kein Bestatter.
    Bei einem Tier werden keine Seelsorger zu den Hinterbliebenen geschickt.


    Aber bei einem Menschen schon.
    Selbst wenn er familienlos ist, keine Freunde hatte, quasi ein Niemand, ist es doch noch umso schlimmer, dass ich ihn getötet habe.
    Sein Leben erlischt und keinen interessierts.


    Außer ich wäre Zugfahrer...

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