Kind bedrängt Hund und Vater findet es witzig

  • Zitat

    @ Biomais : Das hast du geschrieben :


    Hab ihn dann mal am Arm geschnappt, bin auf seine Höhe und hab ihm gesagt dass er das lassen soll, weil Hunde beissen wenn er sie ärgert. Und hab ihm Plutos Zähne gezeigt Pluto erträgt sowas zwar gelassen, ist ja ein Kinderhund, aber irgend jemand muss dem Kerl ja was beibringen ..


    .. :smile:


    Achso, ja. Sorry, hatte ich ganz vergessen ^^


    Ja, das funktioniert bei Kindern immer gut. Hunde sind für die im ersten Moment nur große Kuscheltiere. Auch meine glauben das. Man muss ihnen von Zeit zu Zeit zeigen was wirklich in den Viechern steckt. Und vor allem die Reisszähne sind für ein Kind halt doch sehr beeindruckend.


  • Mein Kopf hat ja überhaupt kein Problem der Argumentation zu folgen, soweit.....sie ist ja logisch und stimmig.


    Aber es gibt trotzdem eine Sache, die mir übel aufstößt und das ist die Entschuldigungsmentalität.


    Klar kann der Knirps mit zehn eigentlich nichts dafür, dass er so erzogen wird. Dann geht das Spiel altersgemäß weiter. Der Einfluss der Eltern schwindet und der schlechte Umgang gewinnt mehr an Gewicht. Wieder kann der amer Teenie eigentlich nichts dafür, denn er ist ja in einen Sumpf geraten. Irgendwann steht dann ein Erwachsener vor einem. Was der macht wird mit schlechter Kindheit und Jugend entschuldigt. Dieser bekommt wiederum Kinder und gibt das weiter was er kennt.


    Damit entsteht eine Abwärtsspirale gepaart mit Entschuldigungen. Die sind genau so lange tragbar bis man selbst das Opfer wird.


    Dann drehen sich die Fragen um: Wäre es nicht besser gewesen man hätte ihm schon in der Jugend klare Grenzen gesetzt. Wäre es nicht besser gewesen ihm die schon als Kind zu stecken statt immer nur Verständnis zu heucheln?


    So abwegig ist mein Gedankengang nicht, denn genau dieser Ablauf zeigt sich z.B. in der Migrantenpolitik ganz deutlich.


    Man hat gewartet. Generation um Generation. Verständnis gezeigt, entschuldigt. So lange, bis sich ein dickes Problem zeigt. Dann wird die Keule ausgepackt und draufgekloppt. Das ganze ist mehr Verzweiflungstat als es überhaupt Sinn macht.


    Man hat immer geglaubt alles regelt sich von alleine. Und man darf auch nicht übersehen, dass es bei manchen tatsächlich funktioniert hat.


    In der Zwischenzeit entstehen "Schubladenausdrücke" wie z.B. der von Lieselotte genannte. Ich glaub nämlich genau nicht, dass man mit denen Niveaulosigkeit, Feindschaft oder Beleidigung gegenüber einer Personengruppe ausdrücken will.


    Um das mal ein wenig bildlich zu formulieren. Man hat im Kopf einen Schrank mit der Aufschrift "das geht gar nicht" und dieser Schrank hat mehrere Schubladen. Na gut, Lieselotte hat eine, die mit "halsloser Keksfresser" beschriftet ist, bei anderen heißt sie vielleicht "unerzogener Bengel". Darüber denke ich, braucht man nicht wirklich streiten.


    Schubladendenken ist Mist. Das sagen viele. Find ich jetzt nicht unbedingt, solange ich nicht alle Menschen gnadenlos in diesen einen "schlechten" Schrank packe. Ich persönlich hab nämlich noch einen anderen Schrank stehen und der heißt: "Nette Mitmenschen".


    Dann hab ich vielleicht ein Schubladendenken einerseits, was aber andererseits noch lange nicht heißen muss, dass ich weder willens noch fähig bin zu differenzieren.


    Ich hoffe ich konnte das jetzt in Lieselottes und meinem Sinne erklären.....

  • Nein, für zwei Schränke -um dein plakatives Beispiel zu nutzen Lotuselise- habe ich in mir zum Glück keinen Platz und will & werde diesen auch nicht schaffen!


    Stereotypes Denken ist mir nichts und Handeln danach schon gar nicht, das würde mir den Raum nehmen, Individuen näher zu betrachten und kennen zu lernen, würde mich in meinem kreativen Tun nicht weiter bringen, überhaupt käme mir mein Alltag eher langweilig & nutzlos vor ... :|

  • Zitat

    Tucker, ich hatte das "dazu möchte ich auch gerne etwas sagen" so verstanden als ob es sich um eine Ergänzung, eine weitere Erfahrung zu dem Thema handeln soll und keine Kritik, Widerlegung oder ähnliches zwinkern


    genauso war es eigentlich gemeint..mensch immer diese missverständnisse im forum, danke an dich, tani ;)


    tucker, bin doch voll deiner meinung.


  • Ich glaube ich wäre in der Situation laut kreischens auf des Kind zugelaufen, hätt mich vor ihm aufgebaut und laut *gsssssccchht gsssssccchhtt* ins Ohr gepfiffen ... damit müssen Kinder schließlich umgehen können, das gehört dazu!! :hust:


    Grad solche Eltern schauen dann blöd drein, wenn ihr Kind vom eigenen Familienhund gebissen werden!
    Und wer ist dann schuld? Eh klar - der böse böse Hund - der MUSS ja schließlich mit sowas umgehen können :headbash:

  • Oh je... was ist denn hier passiert :hust:


    Ich wollte nun wirklich keine Grundsatzdiskussion über Kinder lostreten.


    Gott sei Dank haben wir überwiegend positive Erfahrung mit Kindern gemacht, deswegen hat Joker ja anscheinend doch auch recht gut und ausweichend reagiert.


    Ich wollte zum einen nicht hysterisch werden, weil ich meinem Hund nicht vermitteln wollte, dass ich selbst auch in der Situation überfordert bin. So blieb ich lieber ruhig und Joker dadurch auch. Er ist da sehr sensibel was meine Stimmung betrifft. Bin ich nervös, ist er nervös. Bin ich ruhig und souverän ist er es auch.


    Zum anderen wollte ich mich nicht auf solch ein Niveau abgeben und nun da rumbölken. Ich hab klare Worte gefunden und meine Konsequenzen draus gezogen und bin eben aus der Situation rausgegangen. Und dies auch nicht fluchtartig, aber so das ich meinen Hund Schutz bieten konnte.


    Ich denke irgendwo ist man ja auch als fremde Person Vorbild für Kinder. Und wenn ich jetzt ausfällig geworden bin, hätte der Junge sich doch erst recht nichts von dem ganzen angenommen, so hab ich ja noch ne leise Hoffnung ;)


    Ich war auch Kind und wollte mit nen Schraubenzieher auf ne Steckdose los... mein Vater konnte mich gerade noch abfangen und mir erklären wie gefährlich das ist. Er hat mich auch nicht rumdoktern lassen bis was passiert ist.


    Also das Kind lernt durch die Eltern oder aus eigener Erfahrung. Und ich hoffe, dass dieser Junge nicht irgendwann aus ner schlechten Erfahrung lernen muss, dass man Hunde nicht so bedrängt.


  • Ja absolut typisch und genau deshalb wollte ich unter anderem in der situation kein Feuer geben. Dann hätte Joker das ganz ganz sicher auch anders verknüpft oder im schlimmsten Fall noch mit gebölkt ;)


    In der Ruhe liegt die Kraft :D (Außer beim Auto fahren beherzige ich das auch :lol: )

  • find ich gut, dass du ruhig geblieben bist. ich glaube auch, dass joker eventuell auf das kind losgegangen wär, wenn du dem kreischend hinterher gerannt wärst. die gefahr ist bestimmt da, oder?

  • Zitat

    Nein, für zwei Schränke -um dein plakatives Beispiel zu nutzen Lotuselise- habe ich in mir zum Glück keinen Platz und will & werde diesen auch nicht schaffen!


    Stereotypes Denken ist mir nichts und Handeln danach schon gar nicht, das würde mir den Raum nehmen, Individuen näher zu betrachten und kennen zu lernen, würde mich in meinem kreativen Tun nicht weiter bringen, überhaupt käme mir mein Alltag eher langweilig & nutzlos vor ... :|


    Stereotypes Denken, was für ein Hammerwort. Nur leider, net, hilft einem das als mehr Bauch/Herz als Kopf-Mensch so rein gar nichts.
    Und jeder Mensch teilt ein, das ist für mich eine Wahrheit. Ich kann auch nicht in die Leute reinschauen, ob sie das aufgrund von biochemischer Ausscheidungen, Gefühlen oder dem Verstand tun.
    Man denke nur an die Partnersuche. Kopfmäßig mit Argumenten ist da wohl nicht so viel zu machen, wer in Frage kommt und wer nicht. Aha, wieder zwei Schubladen: Ja und Nein, das Ergebnis aus einem vorhergegangenen "Vielleicht".
    So ist das nunmal bei zwischenmenschlichen Beziehungen und deshalb kann man eben auch jemanden mit all seinen kleinen Macken und Fehlern lieben: Kinder wie Erwachsene. Und das ist Klasse.
    Manchmal, ja ganz manchmal kommt man als Bauch/Herz-Mensch in die Bredouille. Das klassische, das Herz sagt ja, der Kopf sagt nein. Man muss eine Entscheidung treffen und zwingt sich selbst ganz bewußt in genau dieses stereotype Denken, weil man sonst nicht weiter kommt. Ist das nun gut oder schlecht????


    Genau so hab ich den EP gelesen, als emotionale Beschreibung eines Erlebnisses und dementsprechend antworte ich auch.


    Es gibt eben nicht immer nur schwarz und weiß, sondern ne ganze Menge dazwischen.....

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