Verständnisfrage Wattebauschwerfende Hundereziehung

  • Zitat

    Meine Erziehung ist eher konsequent (in ihrer Inkonsequenz), sie ist leise und körperlich (wobei hier keine Gewalt gemeint ist) mit (größtenteils) Verzicht auf Ablenkung, Lecker und Clicker.

    dann bedeutet arbeiten mit clicker, ich meine richtig arbeiten, nicht rumspielen ;) , wattebauschwerfen?
    die frage geht nicht nur an fanta.

    gruß marion

  • Ich kenne AL nicht gut genug. Ich halte sehr viel von Thomas Baumann und der ist wie ich auch der Meinung das Du einen Hund mit Wattebällchen nicht erzeihen kannst. Bei unserem Hund hätte das nie funktioniert. Ich meine keinen Starkzwang sondern mal eine klare Ansage oder auch mal einen Klops auf den Allerwertesten. Mann muss sich ja nur mal ansehen wie eine Hündin das mit Ihren Welpen macht. Da gibts auch keine Wattebällchen sondern durchaus ganz direkte Ansagen.

  • Zitat

    Ich kenne AL nicht gut genug. Ich halte sehr viel von Thomas Baumann und der ist wie ich auch der Meinung das Du einen Hund mit Wattebällchen nicht erzeihen kannst.

    ich kenne weder den einen, noch den anderen. was ist denn nun erziehung mit wattebausch? wie äußerte sich herr baumann diesbezüglich? was ist für ihn mit wattebällchen werfen?

    durch einen klops auf den hintern lernt hund aber auch nicht das, was er lernen sollte. falls das nach baumann sein sollte.

    gruß marion

  • Marion
    Für mich (ich weiß, dass sieht manch einer anders, ist auch ok so, deshalb rede ich ja von mir) hat ein Clicker in der Erziehung nichts zu suchen. Ich nutze ihn sehr gerne zum lernen von Tricks (Sitz, Platz, Licht an, Peng, etc.) aber bei der Erziehung finde ich ihn unangebracht. Das liegt aber eher daran, dass ich lange mit Hilfsmitteln gearbeitet habe und die Arbeit nur mit mir selber und der Verbindung zum Hund als viel angenehmer und komplikationsloser empfinde.

    Wer über Clicker erzieht und das damit hinbekommt wunderbar ... hat für mich nix mit Wattebauschwerfen zu tun, nur wenn ein Hund schnappt oder aggressiv ist und ich darauf nicht eingehe, sondern dann einen Blickkontakt zu mir clickere, dann sieht das schon wieder anders aus. Für mich persönlich ist das halt nix.

  • Zitat

    durch einen klops auf den hintern lernt hund aber auch nicht das, was er lernen sollte. falls das nach baumann sein sollte.

    Ich denke, dass darf man nicht isoliert betrachten. Hierzu gehört natürlich im Vorfeld (davon gehe ich jetzt mal aus, dass es bei Baumann so ist, da ich auch schon einiges von ihm gehört habe) eine geklärte Beziehung zwischen Hund und Halter und dann weiß der Hund "hey ist grad Mist was ich da macht, gefällt dem anderen Ende der Leine nicht" ... d.h. er hat im Vorfeld gelernt, dass er in einem gewissen Rahmen seine Freiheiten hat und doch bitte in diesem Rahmen zu bleiben hat, sonst wird er dran erinnert.

    Hundeeltern diskutieren ja auch nicht politisch korrekt aus, das Hunti doch bitte dies oder jenes nicht machen sollte, weil es grad nicht so gern gesehen ist, da gibt es was zwischen die Ohren und die Beziehung ist geklärt.

    Ich denke manchmal die Einfachheit des Klapses (wir reden hier nicht von Schläge) ist für den Hund klarer zu verstehen, als manch pädagogisch wertvolle Hundeerziehung. Aber ok ich glaube damit sind wir dann ganz ganz weit weg von AL :D .

  • Ich setz z.B. mittlerweile den Clicker sehr gerne in der Erziehung ein (allerdings liegt der Schwerpunkt des Einsatzes darin, den Druck sofort wieder rauszunehmen, was mir leider Gottes ohne Clicker schwer fällt :ops: )..

    Das hat für mich nichts mit Wattebausch werfen zu tun :nixweiss:

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    Ich nehme meine Hunde immer mit zum Stall. Mein Jäger ist dort über ein Jahr nur an der Leine hingegangen. Weil er die Gänse jagen wollte. Ich habe da im Prinzip täglich dran gearbeitet. Umgelenkt, Orientierung an mir bestätigt usw. und es wurde auch immer besser. Bis ich einmal nicht aufgepasst habe. Hund aus dem Auto und rauf auf die Gänse. Ich war sooo geschockt. :schockiert: . Und weil ich nicht wollte das er die Gänse verletzt, gab es von mir wohl ein so überzeugendes Donnerwetter, das das Thema seit dem (ist Monate her) gegessen ist. Hund läuft im Stall frei, kann dort entspannt mit Hundefreunden spielen usw. Das ist ein enormer Zugewinn für ihn, da ich ihm Freilauf ja nicht immer und überall gönnen kann.
    .


    Aus einem anderen Thread (https://www.dogforum.de/fpost8717327.html#8717327)

    Das finde ich, ist ein gutes Beispiel, dass man sich und dem Hund jahrelangen Stress ersparen kann, wenn man einmal deutlich klarmacht, dass Verhalten XY einfach nicht erwünscht ist.
    Der Hund wird dadurch keinen Knacks bekommen, sofern die Beziehung zwischen Hund und Halter stimmt, hat aber durch einen kurzen Moment "Anschiss" ein entspanntes weiteres Leben.

  • Zitat


    nur wenn ein Hund schnappt oder aggressiv ist und ich darauf nicht eingehe, sondern dann einen Blickkontakt zu mir clickere, dann sieht das schon wieder anders aus. Für mich persönlich ist das halt nix.

    ne, wenn der hund schon schnappt, ist es zum clickern eh zu spät. da hat halter wohl etwas verpennt und vor allem vorher einiges verpaßt. :D

    ok, dann ist clickern kein wattebauschwerfen, aber was dann?
    warum wird es immer mit al in verbindung gebracht? liegt es daran, dass so viele nicht das wissen und die gedud haben, so zu arbeiten?

    es gibt doch auch noch andere, die "lernen positiv aufbauen" auch ohne anhänger einer richtung zu sein - auch ohne clicker. sind das dann wattebauschwerfer?

    gruß marion

  • Zitat


    ok, dann ist clickern kein wattebauschwerfen, aber was dann?
    warum wird es immer mit al in verbindung gebracht? liegt es daran, dass so viele nicht das wissen und die gedud haben, so zu arbeiten?

    Siehe das Beispiel oben.
    Für mich ist Wattebauschwerfen das Arbeiten über Um- und Ablenken, obwohl es anders auch schneller und effektiver gehen würde. Für mich ist das auch nichts negatives, nur eben nicht mein Weg.

    Zitat


    es gibt doch auch noch andere, die "lernen positiv aufbauen" auch ohne anhänger einer richtung zu sein - auch ohne clicker. sind das dann wattebauschwerfer?

    Ich glaube so gut wie jeder baut Lernen positiv auf ;) Wenn Hund nicht weiß, was ich von ihm verlange bringt es auch nichts, ihn für das Nicht-Ausführen zu strafen.
    Der "Unterschied" für mich ist eben z.B. die Reaktion in Alltagssituationen. Sicher kann ich bei der "Watteballvariante" anderen Hunden monatelang ausweichen und den Abstand verringern. Oder ich kann meinem Hund sagen, dass Ausrasten an der Leine nicht gewünscht wird.
    Das Funktioniert beides! Und ich will auch nicht sagen, dass das eine schlechter oder besser ist - es kommt dabei hauptsächlich darauf an, welche Richtung für Hund und Halter besser umsetzbar ist.

  • Zitat

    ...
    Wieso ist es so falsch, erst zu schauen, warum macht der Hund das bzw. was ist eigentlich los bevor ich handel?

    Fragend,

    Birgit

    Das ist meiner Meinung nach nicht falsch und hat auch nichts mit 'Wattebauschwerfender Hundeerziehung' oder ohne dieser zu tun.

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