Verständnisfrage Wattebauschwerfende Hundereziehung

  • :gut: :gut: :gut:

  • Ich glaube, dass der Erziehungsstil eng mit der persönlichen Einstellung des HH zum Hund zusammenhängt.

    Von "die Töle hat gefälligst zu spuren" bis "ich wünsche mir, dass der Hund einen Befehl für mich gerne ausführt".

    Mir ist es ehrlich ziemlich egal, ob jemand mit einer "ne Watschn hat noch nie geschadet - Einstellung mich abfällig als Wattebauschwerfer tituliert.

    Wenn ich z.B. rufe "Anschnallen" und Hundi läuft mir entgegen, weil sie weiß ich leine sie gleich an, dann ist mir das eben lieber als ein Hund, der mit eingezogenem Schwanz daher trottet. Das ist unser Verhältnis und ich fühle mich wohl, Hundi denke ich auch.

    Das ist es was für mich zählt.

    Trotzdem kann ich sie mal stupsen um sie aus dem geistigen Hundenirvana zurückzuholen und ich kann auch grantig werden z.B. wenn ich schon "Nein" rufe und sie sich trotzdem noch dreimal weiter in was Stinkendem wälzt und dann erst kommt. Dann schleimt sie mich regelrecht an und will gut Wetter machen.

    Grantig ist eine Strafe für sie und ich bin froh, dass die ausreicht. Anders möcht ich es eigentlich nicht haben.....

  • Oh ja, grantig kann ich auch werden :ops:
    Aber wenn's ums Lernen geht, dann setze ich lieber auf Spaß, Clicker, Leckerlie & Co. Da ist m.E. der Lerneffekt einfach besser.
    Abgesehen davon möchte ich in meinen Hunden Weg-/Lebensgefährten sehen, die durchaus auch einen eigenen Willen haben sollen. Hätte ich mir sonst ausgerechnet Beagles ausgesucht? :D

  • :D wobei wir eigentlich ja immer noch nicht wissen: Was bitte ist denn das berühmte Wattebäuschenwerfen in der Erziehung?

    Und ja, ich bevorzuge auch das Lernen durch Spaß und Motivation als denn den Gang über das Meideverhalten.

    Und wenn ich grantig werde, dann ist bei dem Terrierist auch Alarmstufe Rot.

    So rauhbeinig der Parson manchmal ist, aber mit einem knurrigen Frauchen kommt der nicht wirklich klar. Ist jedes Mal eine mittelprächtige Katastrophe für ihn.

    Birgit

  • Ich baue auch positiv auf, kann aber, wenn nötig, auch durchaus auf meinen gerade gegebenen Befehl bestehen. Eloy lernt gern und schnell und ist mit Feuereifer bei der Sache. Das mache ich mir viel über Clicker und auch Lecker, oder Spieli zunutze.

    Allerdings kann ich auch durchaus stinkig werden. Wenn er "hierbleiben !" soll, weil z.B. ein Hund in Sicht kommt, dann soll er auch "hierbleiben". Ich korrigiere einmal verbal, wenn er sich Stück für Stück ein wenig weiter entfernt. Beim nächsten Mal gibs nen Zwicker ins Fell, oder nen Rempler. Heeey! Dann ist er aus seiner Eloywelt auch wieder aufgetaucht. :roll:

    An der Strasse hat er stehenzubleiben. Punkt, ohne Wenn und Aber! Zu seiner Sicherheit! Und das immer!! Weitergelaufen wird auf mein Kommando "Guck mich an" und dann kommt das "okay". Läuft er einfach über die Strasse, gibts auch mal nen lauten, verbalen Rüffel.

    Sonst bin ich aber ganz lieb! :D Er kann draussen sein Ding machen, schnüffel, rennen, buddeln...aber bestimmte Dinge fordere ich ein.

    Wenn ich mit ihm arbeite, sieht es ähnlich aus. In Ruhe, aber mit Konsequenz. Wenn er hochfährt und den Rüpel raushängen lässt, mich rotzfrech rempelt, (das es mich fast aus den Puschen haut :roll: ) weil er meint das er genau JETZT gefälligst sein Spieli zur Belohnung haben will, kann ich auch rüpelig werden und rempel zurück, oder es gibt ein LASS ES! :p

    Wattebausch, oder nicht Wattebausch? Das ist hier die Frage!
    Für die meisten SVler bin ich das mit Sicherheit in doppelter Dosis. Mir aber total wurscht. Eloy hat Spaß und Vertrauen zu mir und das ist mir wichtiger als andere. Weil wenn ich deutlich werde, dann habe ich dafür einen Grund und bin in dem Moment auch authentisch und ich denke das merkt ein Hund ganz genau.
    LG Ute

  • Ich halte mich generell für einen Wattebäuschchenwerfer. In der Regel kommuniziere ich leise und sanft mit meinen Hunden, lobe und belohne viel, knuddel sie gern. Aber wenns drauf ankommt greife ich lieber mal hart und gezielt ein um mir monatelanges "Baustellenarbeiten" zu ersparen. Einmal kurz wegschubsen, im Nacken packen, ein lautes "HEY", ein Leinenruck (äh Impuls :headbash: ) und der Hund weiß sofort was gar nicht geht und kann sich drauf einstellen dass eine Wiederholung des Fehlverhaltens nicht so gut für ihn wäre.

    Da meine Hunde/bzw. mein Hund, der Kleine hat noch Welpenschutz ( :D ) aber auch wissen dass ich fair und konsequent bin reicht meistens ein böser Blick um was zu unterlassen.

    Klar hab ich auch mal nen schlechten Tag, der Letzte war im - äh - September :D Der war dafür richtig scheiße, da war ich mit Thrombose, zwei kleinen Kindern, Hund der meine Invalidität ausgenutzt hat und überflutetem Fluß auf Spaziergehweg völlig überfordert. Tochter ist mir weggeradelt, Hund mit weggelaufen, Sohn hat sich in den Fluß gestürzt und ich stand da mit Schmerzen und völlig verzweifelt und hab mich benommen wie ein Drache. Kinder angemeckert, Tochter am Arm gepackt, Hund geohrfeigt (DAS TU ICH NORMAL NIE) und hatte zwei Wochen später deswegen noch ein schlechtes Gewissen. Bei uns ist es leider wie im Wolfsrudel. Wenn der Chef, sprich ICH verletzt ist wird er gestürzt. Ich lass mich nur ungern stürzen... Wer mich da gesehen hat würde sicher nicht vermuten dass ich im Alltag sowohl mit Kindern als auch Hund sehr ruhig und fair umgehe :ops:

  • Hallo Birgit,
    erst mal vorweg: natürlich ist es nicht falsch, wenn du etwas tust, womit du gut leben kannst und vor allem womit dein Hund gut klar kommt bzw. womit ihr beide im Alltag gut zurecht kommt. Die Methoden von AL kenne ich nur vom Hören sagen, deshalb halte ich mich hier zurück! Den Begriff "wattebauschwerfende Hundehalter/in" kenne ich auch sehr gut :lol: Also in meiner Interpretation handelt es sich hierbei um "nette" Hundehalter, die der Meinung sind, ihren Hund mit gaaaaaaaaaaanz viel Liebe, Spielzeug und Leckerchen zu erziehen (ohne Wertung das Ganze jetzt von meiner Seite!). Oftmals bedienen diese Hundehalter sich den Methoden "umlenken/ablenken in einer Konfliktsituation anstatt in den Konflikt zu gehen und diesen für sich zu entscheiden" oder "gegenkonditionieren" d.h. sie werden vermutlich strikt vermeiden, auch mal in der Sprache des Hundes zu kommunizieren und "körperlich" zu werden. Es werden also Methoden angewendet, die in der Gesellschaft als "nett" angesehen werden und "wissenschaftlich gesehen auf dem neuesten Stand basieren".

    So viel dazu. Also ich persönlich finde es toll, wenn es Hunde gibt, die sich in einer Konfliktsitation mit Leckerchen, Futtertube, Futterbeutel & Co. oder Spielzeug bestechen lassen - wirklich. Diese Konflliktumgehung ist schön einfach und vor allem in der breiten Gesellschaft sehr anerkannt. Schwachstelle: es gibt tatsächlich Hunde, denen sind Leckerchen und Spielzeug ziemlich egal (mein eigener Hund ist ein sehr gutes Beispiel für diese Hundekategorie, denn er spuckt mir die Dinger in seiner Erregung einfach vor die Füße). Auch die Gegenkonditionierung funktioniert nicht immer....

    So kann ich das glaub ich kurz und knapp beschreiben. Es ist am Ende doch egal, wer wie welche Methoden oder Erziehungsmodelle bei seinem Hund anwendet. Hauptsache ist doch, dass man eine gute Beziehung zu seinem Tier hat und man gut klar kommt - und der Hund natürlich auch! Und ganz wichtig: Das kein Tier dabei gequält wird!

    Viele Grüße
    Anja

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