Verhätscheln wir unsere Hunde

  • Ich denke, in Gewissen Dingen haben es meine Hunde zu gut,
    die wissen das aber nicht, weil es normal für sie ist und sie es nicht anders kennengelernt haben.

    Die meisten Sachen die wir hier "Hunde Verhätscheln" nennen,

    tue ich im Grunde auch, damit es mir gut geht, also für mich.... :roll:

    -Hübsche Halsbänder (meinen ist das egal)
    -natürlich das aus meiner Sicht gute Futter (Wären wohl mit Essenresten auch zufrieden.)
    -Weiche Unterlagen, bzw Sofa, Bett, meine schlafen am liebsten auf dem Laminat, wo ich denke das ist doch zu hart.
    -tägliche Kuscheleinheiten, von denen ich nicht genug kriegen kann
    -teures Spielzeug, Verknotete Socken sind auch toll
    -Hundesport im Verein
    Die Liste lässt sich beliebig fortführen


    Rundum...wenn es meinen Beiden gut geht, geht es mir auch gut. :gut:

    Meine Tochter bekommt ja auch viele Dinge, die die Welt nicht braucht,
    (naja, aber eher damit ich mir das gequengel nicht anhören muß) :lol:

    Aber ich finde es auch schön alle die man liebt ein bißchen zu verwöhnen.

    Klar, muss alles seine Grenzen haben.

    Wenn die Hunde in Russland eine Wahl hätten, würden sie wahrscheinlich auch den trockenen warmen schlafplatz mit dem gefüllten Napf vorziehen.


    Christine


    Christine

  • Zitat

    AnjaNeleTeam,

    so sehe ich das auch. Ist nicht so, dass meine kein Spielzeug haben, aber wenn ich z.B. mal ein T-Shirt aussondere und es verknotet der Hunden zukommen lasse, dann freuen sich die beiden ein Loch in den Bauch. Die brauchen kein superduper hightech Spielzeug.

    Oder auch Spaziergänge im Regen. Wir sind gemeinsam draußen, *freu*! Da interessiert die nasse Schauze nicht für 5 Pfennig.

    da hast du aber eine schöne rasse der das egal ist. meiner dürftest du damit nicht kommen, die muss ich zum wald hinter mir herzerren.

    und da frag ich mich, inwieweit ich meinen hund verhätschle, indem er nicht im regen und kälte draussen sitzen muss?!

    meine hündin durfte über 4 jahre ihres jungen lebens welpen werfen, in einem verschlag im matsch, kot und dreck. verhätschle ich sie jetz dadurch, das sie einen vollen bauch hat, eine warme decke auf dem sofa und ihr körbchen neben der heizung? ist es für dich verhätscheln wenn ich ihr einen vollen napf futter hinstelle und mir darüber gedanken mache was in diesem napf ist?
    wieviel gedanken machst du dir um deine klamotten, dein essen und dein auto?
    ist es dann nicht selbstverständlich das man sich auch paar gedanken mehr um seinen mitbewohner, freund und partner macht?

    wenn ich mich dran erinnere was ich für einen hund vor einem jahr in die hände gelegt bekommen habe und was inzwischen aus ihr geworden ist, dann bin ich froh drüber das ich die mittel dazu habe ihr das leben etwas angenehmer zu gestalten.

    der größte unterschied zwischen ländern wie russland, polen, aber auch in vielen ländern im süden ist einfach, das dort der hund überwiegend noch als nutztier angesehen wird. haustiere gibts dort einfach kaum welche und wenn man sich diese leisten kann, dann werden sie mit luxus überhäuft.

  • Zitat

    der größte unterschied zwischen ländern wie russland, polen, aber auch in vielen ländern im süden ist einfach, das dort der hund überwiegend noch als nutztier angesehen wird. haustiere gibts dort einfach kaum welche und wenn man sich diese leisten kann, dann werden sie mit luxus überhäuft.

    So ist es :gut: und eigentlich sollten wir doch froh sein, daß hier nicht mehr soviel Hunde als Hofhunde an der Kette ihr Leben fristen müssen.

    Ich werde mich auf jeden Fall nicht rechtfertigen, ob mein Hund aufs Sofa darf, gutes Futter bekommt oder wenn er nass ist abgetrocknet wird.

  • Nein, ich verhätschele meine Hunde nicht.

    Aber, da ich sie mir, aus rein egoistischen Gründen, ins Haus geholt habe, muß ich auch gut für sie sorgen.

    Ich bin zuständig für ausreichendes und gutes Futter, für Schutz vor Wind und Wetter, wenn es denn gewünscht wird, Hund nicht lieber draußen liegt und sich z. B. im Winter einschneien, im Sommer naß regnen läßt, für die Fellpflege und bei Bedarf für die medizinische Versorgung durch einen TA.

    Ich bin verpflichtet für ausreichende Bewegung zu sorgen und meinen schwimmenden Neufundländern, auch das in ausreichenden Maßen zu kommen zu lassen.

    Sofern sie sich nicht selber vor Gefahr schützen können, habe ich das zu tun.

    Alles, was darüber hinaus geht, schmusen, streicheln, spielen mache ich für mich und mein Ego. Meine Hunde gestatten es mir :D


    Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

  • Ein trockenes, zugfreies Plätzchen, bedarfsgerechte Versorgung mit Futter, Fellpflege, tieräztliche Versorgung usw. sind Grundbedürfnisse. Die müssen befriedigt werden, da gibt es keine Diskussion. Ebenso sind Kontakte zu den Rudelmitgliedern (Mensch wie Hund) ein Grundbedürfnis. Hierzu gehört für mich auch Körperkontakt, das ist ganz klar.

    Auch eine doppelwandige, hinterlüftete Hundehütte mit einer weichen Liegefläche erachte ich als keinen übermäßigen Luxus. Ist nicht zwingend notwendig, ich würde aber nicht darauf verzichten wollen, ist meine individuelle Note.

    Spielen gehört, wie ich oben schon angekratzt habe, zu den Grundbedürfnissen, aber Spielzeug (mal abgesehen von Knochen, Söckchen, Kastanien und dergleichen) muss nicht sein. Das ist Luxus, der bis zu einem bestimmten Maß sicher sinnvoll ist.

    Arbeit und Beschäftigung sind auch Grundbedürfnisse. Hier gehört für mich auch Auslauf und Spiel in diese Schublade. Das bedingt dann natürlich bezüglich der Arbeit, dass geeignetes Arbeitsmaterial vorhanden ist.

    Ein Leben in der Wohnung ist sicher nicht notwendig, es lässt sich unter unseren Lebensverhältnissen jedoch nicht immer vermeiden. Gut, aber dann erachte ich viel Draußensein unabhängig von Wind und Wetter für unverzichtbar (übrigens auch für den Menschen!). Hier kommt es ganz schnell zum Verhätscheln - er könnte frieren (dann soll er sich bewegen), er könnte sich erkälten (macht er nicht, wenn er sich oft draußen aufhält).

    Das Abtrocknen nach einer Regenrunde hat doch, wenn wir mal ehrlich sind, nicht den Sinn, dass der Hund ..., die saubere Wohnung steht da im Fokus. Deshalb habe ich auch ein Hundehandtuch griffbereit am Eingang. Würden meine Hunde jedoch ausschließlich draußen leben, dann würde ich sie auch nicht abtrocknen. Nur müssten dann die Sozialkontakte zu den zweibeinigen Rudelmitgliedern nach draußen verlagert werden. Das würde uns nicht schaden, aber ein paar Stunden im Haus werden den Hunden ebensowenig schaden.

    Der berühmte Yorkie mit Schleifchen ist einfach nur albern für mich, aber schädlich ist das nicht. Soll er. Cäsar? Wenn es denn sein muss, aber dann bitte auch mit Petersilie obendrauf :lachtot: . Leckerlie? Gibt es bei mir auch - das, was in der Küche abfällt, leckere fette Fleischstückchen, Knorpel, Sehnen, ... Aber immer in Maßen, weeenig. Und unter Anrechnung auf die Ration. Nein, nicht rechnerisch, Pi mal Daumen und Streicheln gibt ja auch ein gutes Feedback zum Ernährungszustand.

    Um das mal umzudrehen: Verhätschelt ist für mich ein Hund, der Wind und Wetter nur noch aus dem Wetterbericht kennt, die meiste Zeit seines Lebens in klimatisierten Räumen zubringt, nicht arbeitet (incl. Sport als andere Form der Arbeit), auf "Daunen mit weißem Bettzeug" schläft, ... und sich dann wundert, dass er jede "Grippewelle" mitnimmt. Der im sprichwörtlichen Sinne nicht auf eigenen Füßen stehen, geschweige damit laufen kann. Von den Dackeln, die beim Gang zum Napf ständig lachen, weil der fettgefütterte Bauch über den Teppich schleift, will ich gar nicht reden, denn das ist kein Verhätscheln, das ist Tierquälerei!

    Verhätscheln ist, bei Lichte besehen, aber auch das regelmäßige Futter an 7 Tagen in der Woche. Es bereitet dem Hund kein Problem, wenn etwa am Sonntag Fastentag ist. Habe ich früher auch so gehalten, heute verhätschele ich die Hunde. Allerdings gerate ich auch nicht in Panik, wenn der Hund mal weniger Appetit hat.

  • Grins... da Du ja gern mal auf der "wetterfestigkeit" unverhätschelter Hunde rumreitest:

    Ich war immer bei jedem Wetter draußen. Lottes Vorgänger war ein Münsterländer Border Mix, dem machte schlechtes Wetter nix. Ich habe es geliebt, weil wir dann draußen ganz allein waren.

    Dann hab ich Lotte bekommen. Und sie hasst es... Anfangs hab ich sie noch unabhänging vonm Wetter mit rausgenommen. Mit dem Ergeniss, dass ich sie an der Leine hinter mir herzerren musste. Bei jedem Busch, jeder Bank hat sie versucht sich unterzustellen. Wer will es ihr auch verdenken, als ehemaliger Strassenhund weiß sie, dass es besser ist garnicht erst nass zu werden. Ihr Vorgänger ist im Haus aufgewachsen und kannte lannge und durchnässt frieren nur aus Abenteuerromanen.

    Nach 1.5 Jahren hab ich aufgegeben. Wenn es (doll) regnet, dann gehen wir eben nur bis zum nächsten Baum und wieder heim. Allerdings muss ich Lotte dafür unter dem Bett vorzerren, denn die Kombi aus Regen auf dem Dachfenster und Frauchen mit der Leine lässt sie sofort fliehen.

    Ich für meinen Teil vermisse Regenspaziergänge und gehe manchmal sogar allein. Meinem Hund mute ich das nichtmehr zu

  • Zitat


    Verhätscheln ist, bei Lichte besehen, aber auch das regelmäßige Futter an 7 Tagen in der Woche. Es bereitet dem Hund kein Problem, wenn etwa am Sonntag Fastentag ist. Habe ich früher auch so gehalten, heute verhätschele ich die Hunde. Allerdings gerate ich auch nicht in Panik, wenn der Hund mal weniger Appetit hat.

    Wieso?

    Und komm mir jetzt bitte nicht mit den Wölfen, die ja auch nicht regelmäßig Futter hatten.

    Wir haben Haushunde und keine Wölfe.

    Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

  • Zitat

    Ich für meinen Teil vermisse Regenspaziergänge und gehe manchmal sogar allein. Meinem Hund mute ich das nichtmehr zu

    :gut:

    Ich biete auch bei jedem Wetter einen Spaziergang an. Wenn er aber einfach keine Lust auf Wind und Wetter hat, gehen wir ne kurze Klo-Runde und gut ist. Warum auch zu mehr zwingen?

  • @ Trillian
    :D Als wir im Urlaub in ein Gewitter geraten sind, haben meine Hund und ich uns auch um den trockensten Platz unter dem Baum gedrängelt. Ich muss auch nicht bei strömendem Regen raus, wenn am Horizont schon die Sonne lacht.

    Das mit dem Alleinsein bei Regenspaziergängen kann ich bestätigen, geht mir da wie dir. Insofern muss ich ja glücklich sein, dass es so ist.

    Es geht aber nicht nur um Regen, denn wir leben ja nicht auf der Kerrygold-Insel. Schnee und "Kälte" gehören doch auch dazu. Meine Lütte hat sich im vergangenen Winter, ihrem ersten, wahnsinnig viele Schneebälle zwischen den Zehen gefangen. Ihr Trick dabei war, dass es ihr nichts ausmachte. Schnee und raus war toll. Hm, gut, wenn das so ist, wenn es sie weder stört noch behindert, dann eben so.

    Doch völlig unabhängig von 10 oder 20 °C Frost und Schnee, 2 °C und strömendem Regen, angenehme 15 oder 20 °C bei Sonne oder 30 °C und kein Schatten, alle Witterungseinflüsse sind gut für eine stabile Gesundheit. Das wirst du sicher bestätigen können. Das bedeutet aber doch auf der anderen Seite nicht zwangsläufig, dass hund (oder man) bei Regen und Kälte den ganzen Tag im Freien duschen muss. Ebensowenig ist es der Gesundheit zuträglich, wenn man (oder hund) bei 35 °C und fehlendem Schatten einen Marathonlauf ansetzt.


    @ Quebec
    Das war früher allgemein üblich, dass die Wochenration an 6 Tagen gefüttert wurde und am 7.Tag hungerte der Hund. Heute müssen Hunde auch ein oder zwei Tage hungern, wenn es denn der Ausbildung dient. Kannst du hier ruhig laut fragen, das wird dir von einer breiten Mehrheit bestätigt.

    Der Hund kann hungern, das ist in seiner Natur so verankert. Und als Gegenleistung hat ihm der liebe Gott einen unstillbaren Hunger verliehen.

    Nur, das wirst du auch kennen, mit hungerndem Magen wird man (und hund) eben auch mal zum Tier. Schlimm ist Hungern aber nicht, habe ich auch schon gemacht. Weil ich es so wollte, bin ich in den 14 Tagen auch weder zur reißenden Bestie noch zum Mundräuber geworden.

    Du gehst von einem geregelten Leben mit 1 bzw. 3 geregelten Mahlzeiten am Tag aus. Normal ist das nicht. Das ist Luxus pur. Normal ist, dass dann gegessen (gefressen) wird, wenn es etwas gibt und dass das gegessen (gefressen) wird, was da ist. Und wenn es nichts gibt, dann wird eben so lange gehungert, bis es etwas gibt. Dagegen ist ein Hungertag in der Woche gar nichts.

  • Zitat

    ...
    meine hündin durfte über 4 jahre ihres jungen lebens welpen werfen, in einem verschlag im matsch, kot und dreck. verhätschle ich sie jetz dadurch, das sie einen vollen bauch hat, eine warme decke auf dem sofa und ihr körbchen neben der heizung? ist es für dich verhätscheln wenn ich ihr einen vollen napf futter hinstelle und mir darüber gedanken mache was in diesem napf ist?
    wieviel gedanken machst du dir um deine klamotten, dein essen und dein auto?

    ...

    der größte unterschied zwischen ländern wie russland, polen, aber auch in vielen ländern im süden ist einfach, das dort der hund überwiegend noch als nutztier angesehen wird. haustiere gibts dort einfach kaum welche und wenn man sich diese leisten kann, dann werden sie mit luxus überhäuft.

    Ich verstehe nicht, weshalb nicht verhätscheln immer gleich unsägliche Zustände sein müssen. Und das kann ich dir auch sagen, um mein Auto mache ich mir keine Gedanken. Ich leide nämlich nicht unter Gleichgewichtsstörungen und benötige somit keine Stützräder. Ich fahre Motorrad. Meine Kleidung muss mich schützen und mein Essen ist mir egal, sofern ich etwas zu Essen bekomme.

    Auch hier gelten doch, so habe ich es jedenfalls gelernt, Kühe, Schafe, Schweine usw. als Haustiere. Und Jagd- oder Hütehunde, ebenso Diensthunde aller Art sind Nutztiere. Aber wenn es dir lieber ist, was ist mit den Hunden auf Grönland? Ich hasse das! Denn wer mit dem Zeigefinger auf Andere weist, der zeigt mit mindestens drei Fingern auf sich.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!