Grenzen Respekt und andere Dinge...

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    Gerade Menschen, die Methoden jenseits von Lerngesetzen und Konditionierung - Platt gesagt, ich verbiete, mein Hund wird schon wissen was er dann tun soll oder noch platter ich deckel ein Verhalter (egal wie) - müssen es doch erklären können warum sie so arbeiten und auch erklären können, warum eine solche Arbeit mal weh tun kann.


    Bisher wird sich genau um diese Frage gewunden wie ein Aal an Land.


    Ich arbeite so mit meinem Hund, weil...
    ...ich mich ca 1 Jahr lang mit einem Hund rumgequält habe, der alles aggressiv angemacht hat, ich hätte mir 10 Futterdummies in die Tasche stecken könne, es wäre ihm egal gewesen.
    ... ich in genau diesem Zeitraum auch versucht habe, insbes fremde Hund schönzufüttern.
    ... ich versucht habe, mittels Clicker ruhiges Verhalten zu bestätigen, in dem Abstand, in dem es noch ging.


    Mein Fazit: Es wurde immer schlimmer, so dass ich mich mit meiner aggressiven Bestie kaum noch vor die Tür getraut habe. Freilauf oder andere Annehmlichkeiten für meinen Hund waren nicht möglich. Das war weder für mich nocht meinen Hund lebenswert. Ich habe das tatsächlich ein Jahr lang durchgezogen ohne, dass sich irgendetwas geändert hat.


    Nachdem ich nun anders mit ihm arbeite, haben wir ein entspannteres Leben, mein Hund darf auch mal ohne Leine laufen und andere Annehmlichkeiten genießen. Wir haben endliche eine vernünftige "Beziehung" und Vertrauensverhältnis.
    Meinst Du beim Grenzen setzen die körperlichen oder psychischen Schmerzen?


    Körperlich: Sicherlich findet mein Hund es unangenehm, wenn ich ihn körperlich wegdränge und dabei aus Versehen noch auf seine Pfote latsche. Nur, kriegt er von anderen Hunden mal eine drüber, ist das sehr viel heftiger, da wird auch schon mal geschrien.


    Psychisch: Er findet das ziemlich blöde, wenn ich ihm verbiete, sich hier aufzuführen wie ein kleiner König und meint, sich alles erlauben zu können. Ihn dann einfach mal in sein Körbchen zu schicken und verbieten aufzustehen, wenn Besuch kommt, findet er auch ätzend und der Frust ist für ihn u.U. nur schwer zu ertragen. Oder, wenn er unserer Hündin mal beim Dummytraining zu gucken muß, ist für ihn auch frustig, muß er aber durch.


    LG Kerstin

  • Zitat

    Meine Chill würde das auch super finden! =)


    :D Gismo findet das überhaupt nicht super. Ist ähnlich als wenn ich meiner 19-jährigen Tochter Telefonverbot anhänge..... grausam ohne Ende....


    Birgit

  • Zitat

    Ich denke , das dies sehr wohl zusammenhängend zu betrachteten ist ...
    Respekt ( durch eine klare Führung , auch zuhause , nach dem Motto "mach dir keine Sorgen, ich weiss immer eine Antwort , du kannst dich auf mich verlassen ) führt unweigerlich zu Vertrauen . Wenn sich diese imaginäre Linie nicht fortlaufend durchzieht ist auch nicht viel UO zu erwarten .
    Wir haben es auch nie zusammenhängend betrachtet und gewundert warum so einiges aus dem Ruder gelaufen ist .


    Ich glaube du verwechselt da eher Druck auf den Hund ausüben, mit einem natürlichen Respekt.......

  • Net hat es bereits gesagt ....


    Diese Fragen können ( oder wollen ) die User hier gar nicht beantworten.
    Alle Antworten ( Grenzen usw. ) hier bewegen sich auf einer Skala
    Von –10 bis + 10 zwischen +10 und max. +7.


    Die, die hier antworten, kennen sicherlich auch –10, ich eingeschlossen.


    Die Trainer, die so arbeiten ( also wie vor 50-20 Jahren, Negativ in unseren Augen ) sind hier wohl eher nicht aktiv vertreten ( ich hab jedenfalls keinen , oder vielleicht einen, gelesen)
    Trainer besagt ja auch, dass man ggf. sein Geld damit verdient ...
    Der Kunde will halt den, in besten Fall ,schellen Erfolg... soll er ihn bekommen :( :


    Diejenigen, die sich sozusagen " outen " mit Methoden wie Stachel, Tele
    etc. zu arbeiten oder gearbeitet haben sind hier, falls nicht Bekehrbar und Beratungsresistent eh schnell weg oder können als Leuchti ihr Dasein fristen.


    Wer mir, hier im Forum ,dass zweite Mal erzählt, er hätte seinen Hund mit
    einer für „mich“ NoGo !Methode parat gemacht.... mit dem bin ich beim ersten Post noch lieb .... aber dann :aufsmaul:
    Obwohl ich die Verzweiflung Mancher durchaus nachvollziehen kann...


    Man hat nicht viel Ahnung, ist Verzweifelt, alle Versuche im Guten haben,
    in den Augen des Halters, nicht gefruchtet... Nach der fünften HuSchu
    die dir nicht helfen kann, bekommst du den ultimativen Tipp nach XXX
    zu gehen ... und siehe da, es funzt !


    Im "besten Fall" tut es dem Halter noch in der Seele weh und er geht
    resignierend nach Hause in dem Wissen, dass es seiner Natur nicht
    entspricht, Gewalt ( in welcher Form auch immer )gegen ein Lebewesen
    anzuwenden und sucht weiter.


    Im " schlimmsten Fall" ist diese Methode für den Halter eben auch
    DER ultimative Rat an all die, die ähnliche Probleme haben.


    ... soviel zur Ausgangsfrage.


    Ohne ( hoffentlich ) zuviel Vermenschlichung denke ich, dass eben auch der gegenseitige Respekt oder das gegenseitige Vertrauen und Verstehen viel Anteil haben an einem entspannten Miteinander und Zusammenleben zwischen Mensch und Hund.
    Das " Einlassen" aufeinander und das Respektieren des jeweils anderen und " seinen" Regeln ist der Grundbaustein und unsere Hunde versuchen sicherlich, uns entgegenzukommen und sich auf uns einzustellen ...
    und wir :???:


    Noch ein Edit vorm Abschicken ...
    Zum Thema Negativ ... ich hab Zaunkläffer und mir ne Wasser-
    Pumpgun mit 9 Metern Reichweite gekauft und mit der selbigen
    zwei Mal in Richtung Zaun geziehlt ....RUHE ! ( Wenn ich das Teil
    nur in die Hand nehme reicht das .... pöhses Frauchen !!!)


    Grüße
    Susanne

  • Zitat

    Ich glaube du verwechselt da eher Druck auf den Hund ausüben, mit einem natürlichen Respekt.......


    Und Respekt bekomm ich nur durch Souveränität beim Handeln und Führen des Hundes. Nicht durch UO oder Grundegehorsam.


    Birgit

  • Man sitzt am Tisch - Hund bettelt - alternative Handlung für den Hund ist: "gehe auf deinen Platz". Man darf auch nicht denken, das über Alternativverhalten arbeiten oder eine Alternative anbieten bedeutet, das der Hund belohnt werden muss. Sondern es geht darum, der Hund zeigt ein Verhalten, welches ich nicht will, also sage ich ihm was ich will oder was er anbieten kann, das bedeutet aber nicht, das er deswegen pausenlos gelobt wird.


    Sehen wir es doch wie es ist:
    HH empfehlen Hundeschulen/Trainer, die abseits jeder Lerntheorie und jeglicher Erkenntnis arbeiten und man deren Vorgehen im Bezug auf den Hund schon als sadistisch bezeichnen möchte. - Beispiele gibt es hier als Zitate schon auf den ersten Seiten, von einem ganz besonderen Fall hier aus dem Forum.
    Fragt man nach, gibt es keine Antwort und keiner will mehr nach den Methoden dieser Hundeschule/Trainer arbeiten.
    Fragt man weiter hartnäckig nach, wird sich hin und her gewunden.
    Hat man keine sachlichen Argumente mehr, versucht man es schon mal auf der persönlichen Ebene.
    Dann wird vieles nach geplappert.


    Fazit HH benutzen Methoden, die schnell einen sichtbaren Erfolg bringen, egal ob man damit dem Hund hilft oder ihn einfach nur bricht, möchte aber darüber nicht reden oder kann sagen warum. Außer eine gerne genommene Aussage, Hunde machen das untereinander auch so.
    Und Bietet man dem Hund Alternativen an, dann lobt man den Hund für jede Kleinigkeit und rund um die Uhr - was man natürlich auch nicht zu gibt, das man so denkt.


    Entsprechend: Was zu beweisen war.


    Im übrigen die PizzaHunde: es starben in der Beobachtungsphase 2 Hunde an den Verletzungen einer Auseinandersetzung. Ein Rüde und eine Hündin. Allerdings sollte man dazu sagen, das es in der Zeit der Reproduktion - sprich der Fortpflanzung - war. Eine Zeit, in der Hunde generell reizbarer sind und diese kann man nicht auf den normalen Alltag dieser Hunde umlegen kann.

  • Och, nicht jeder schweigt. Ich beantworte ja meiner Meinung nach sehr viele Fragen. Ich habe auch schon mehrfach sehr genau beschrieben, wie ich mit Lee gearbeitet habe und auch was das negative daran war (erlernte Hilflosigkeit).. Ich stehe auch dazu, dass ich bei gewissen Sachen tatsächlich keine Lust habe, 3 Monate lang zu arbeiten um dann gerade mal 2 Schritte weiter zu sein. Und ja, da nehme ich mir die Viecher sehr wohl zum Vorbild. Mein Abbruchkommando wird nicht nett aufgebaut, auch dazu stehe ich. Allerdings dresche ich nicht nur drauf (ich dresch gar nicht drauf), sondern lobe dann auch sobald das unerwünschte Verhalten abgebrochen wird..


    Es gibt bei uns schwarz und weiß (und ab und ein bissel grau). Meine Hunde tragen weder Kralle noch Tacker, noch werden sie geschlagen oder angebrüllt. Aber sie werden auch nicht nur mit Keksen überredet :ka:

  • Muss man denn immer das Alternativverhalten vorgeben?


    Ich will nicht sagen, es ist mir zu anstrengend, immer ein Alternativverhalten vorzugeben, aber oftmals finde ich es schlicht überflüssig.


    Mir geht es manchmal nicht darum, DASS der Hund etwas tut, sondern dass er etwas NICHT tut. Was er stattdessen tut, ist mir dann wurscht.


    Ich möchte nicht, dass Maja die Sachen im Besteckkasten ableckt, während ich die Spülmaschine einräume. Also bekommt sie ein "Nein", sie weiß, dass das heißt, dass der Ansatz, das Besteck abzulecken unerwünscht ist und das wars. Ob sie dann aus der Küche geht, sich vor der Terrassentür zusammenrollt oder sich neben dem Kühlschrank hinsetzt - mir doch wumpe.


    Wenn ich hingegen ein ganz bestimmtes Verhalten vom Hund erwarte, DANN ist natürlich auch klar, dass ich ihm zeigen sollte, welches (wobei man auch da den Hund sich das übers Shapen sehr schön selbst erarbeiten lassen kann). Will ich, dass Maja beim Klingeln an der Tür in der Diele sitzen bleibt, statt direkt zur Tür zu rennen und dort jeden abzufangen, dann kann ich ihr das Hinrennen verbieten und stattdessen das Sitzen auferlegen und dann hinterher auch belohnen, weil ich möchte, dass sie es zukünftig auch wieder so zeigt.


    Komischerweise funktioniert das auch problemlos, dass Maja sich, wenn ich etwas verbiete, ohne vorzugeben, was ich stattdessen möchte, dann halt selbst entschließt, was sie macht. Und meiner Meinung nach zerstört das weder unsere Beziehung, noch stürzt es sie in tiefere psychische Abgründe...


    LG, Henrike

  • Zitat

    Meine Hunde tragen weder Kralle noch Tacker, noch werden sie geschlagen oder angebrüllt. Aber sie werden auch nicht nur mit Keksen überredet


    Ganz genau so ist es hier auch. Wenn ich etwas nicht will, dann ist es nicht lobenswert, wenn der Hund meinen Willen akzeptiert. Das halte ich für normal. Wenn er etwas gut macht, wird er belohnt.
    Und zum Thema Schmerz: Wenn ich den Hund mal anrempel oder piekse, dann ist das ein "Schmerz", ohne dass er gleich bleibende psychische Schäden davon trägt. Wenn er dadurch seine Aufmerksamkeit auf mich zurück lenkt, bekommt er bei mir Nähe und Belohnung. Ich finde das schlicht fair.

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