Hundeleben um jeden Preis?
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Es gibt allgemein sehr oft Fälle, bei denen der TA rät, das Tier bald einschläfern zu lassen um schnell eintretende Komplikationen zu vermeiden...wie zb. ersticken.
...was dann wenn es dem Tier noch gut geht aber man weiß, das es ruckzuck zuende sein kann?...dann ist guter Rat teuer.WAS WÜRDET IHR IN DIESEM FALL TUN? Abwarten oder lieber sofort einen Termin zum einschläfern machen?...ich finde es schwer zu entscheiden.
Ich stand schon vor dieser Entscheidung :-/
Bei meinem Gauner wurde vor vielen Jahren im Herbst eine Erkrankung des Herzens festgestellt. Nicht schlimm. Er musste halt täglich eine Tablette nehmen.
Dann mussten wir Bummeline über die Regenbogenbrücke begleiten. Ende November. Das hat Gauner - so rosarot es klingt - das Herz gebrochen.Mein Mann war Anfang Februar, also nur zwei Monate später, an einem Samstagvormittag mit Gauner beim Arzt, während ich bei einer Weiterbildung saß. Als ich nach Schulende das Gebäude verließ, wartete mein Mann bereits auf mich. Ich sah ihn und wusste sofort, was los war.
Die Ärztin hatte ihm unmissverständlich gesagt, dass das Herz meines Gauners größer wird und auf die Luftröhre drücken wird. Das heißt, Gauner wird ersticken. Wann? In ein paar Tagen, in ein paar Wochen oder auch erst in ein paar Monaten.
Ich habe sofort einen Termin für Mittwoch vereinbart, denn NIE hätte ich mir verziehen, wenn mein Hund - vielleicht gar, während ich in der Arbeit sitze - jämmerlich erstickt.
Den ganzen Mittwoch habe ich bei und mit ihm verbracht. Als ob Gauner gewusst hätte, dass dieser Tag DER Tag sein würde, ging es ihm ab Mittag schlechter und er konnte schon nicht mehr liegen, weil er da weniger Luft bekam. Er lehnte sich an mich und schlief in dieser nicht wirklich bequemen Stellung. Als wir abends den Termin mit der Ärztin hatten, war ich ebenso dankbar wie mein Gauner, dass der Zeitpunkt gekommen war.
Heute rückblickend denke ich mir, vielleicht hätte ich am frühen Nachmittag bereits außerplanmäßig die Ärztin bitten sollen ... andererseits bin ich ziemlich sicher, dass das Leid für Gauner für die kurze Zeit noch erträglich war.
Ich sehe keinen Sinn darin, Leid annehmen zu müssen. Wozu? Wenn ich es doch lindern kann. Warum soll ich eine Migräneattacke erdulden, wenn ich doch entsprechende Medikamente nehmen kann. Und warum soll ich mein Tier leiden lassen, wenn ich es erlösen kann?
Wäre uns bei Diana bereits am Freitagabend bewusst gewesen (gewusst haben wir es wohl, aber es hat einfach gedauert, bis es uns wirklich bewusst war), dass wir keine Chance haben, hätten wir nicht bis Samstag gewartet, um sie über die Regenbogenbrücke zu begleiten.
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ich finde es wirklich schwierig, zu entscheiden, wann es vorbei sein soll...
kessy ist mittlerweile sehr senil, erkennt kaum noch bezugspersonen und lebt irgendwie in einer art dämmerzustand. aber sie frißt mit riesengroßem appetit und träumt den ganzen tag vor sich hin. sie ist mit abstand nicht mehr der hund, der sie mal war. das steht fest...und genau das macht meine familie fertig.
aber andererseits kann es durchaus sein, dass ihr traumtänzer-zustand für sie selbst schön ist. sie sieht dabei nicht unglücklich aus, in keinster weise. eher veträumt, wie in einer anderen welt. nicht unbedingt in einer schlechten welt...und wir können nicht in sie rein schauen. und deshalb fällt es uns allen schwer, solch eine entscheidung zu treffen. wir haben uns gesagt, dass wir sie defintiv nicht künstlich am leben erhalten, also so etwas wie essen reinstopfen oder so kommt nicht in die tüte. schmerzmittel hingegen schon. die bekommt sie auch.
wenn kessy sich entscheiden sollte, nicht mehr zu fressen werden wir das respektieren und sie erlösen. sie ist jetzt fast siebzehn jahre alt und hat ein tolles leben gehabt.
ich vermisse sie jetzt schon...weil sie einfach nicht mehr kessy ist.
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Ja, ich habe es getan und mich mit keinem Wort auf jemand anderen bezogen. Ich empfinde in diesem theoretischen Kontext des Threads hier ebenso theoretische Posts gut und solche, die sich auf die eigenen Erfahrungen gründen. Viele höchst sensible, persönliche Geschichten von allen Seiten konnte man schon lesen.
Posts, die egal von welcher Seite auch immer, jemand anderen persönlich betreffen oder gar angreifen, ob Moni, Ines, Birgit oder sonst wen, finde ich deplatziert bei solch einem heiklen Thema und sie können gar nicht anders als zerstörerisch und verletzend wirken.
Wenn jemand von sich selbst erzählt, gut.
Wenn jemand über andere urteilt, nein. Egal wie.Ein wenig behutsam sein.... bei diesem Thema wäre schön.
... besser kann man es kaum ausdrücken ... Danke !!!
Grüße
Susanne -
Wir haben auch schon Tiere verloren, jeder Abschied tat und tut weh, aber um die unbewußt Verlorenen weine ich noch heute!
Angelo unser 63Kilo-Tampelhund hatte Lymphknotenkrebs, er durfte ganz gezielt gehen, eine Chemo wollten wir ihm nicht antun, er war kein großer Kämpfer, das wäre für ihn nur Qual gewesen und hätte ihm vielleicht ein paar Wochen geschenkt - zu wenig für ihn und zu wenig für uns, er durfte friedlich gehen und das ist gut so!
Wölfchen, mein zarter Kater, zwar auch schon alt mit 17, aber ansonsten topfit, hat den TA nie gesehen und ich habe ES nicht gesehen.
Er verzog sich in den Keller und ist dort in der Dusche verstorben und es war schrecklich für mich, wie er da so gekrümmt dalag, noch im Tode gequält aussah, eingekotet und verpisst!
Wir haben nix bemerkt und es quält mich noch immer, der Gedanke, ob er arg leiden mußte, ob er lieber bei uns gewesen wäre, es aber aus der Dusche net rausgeschafft hat, warum ich abends net mehr nach ihm geguckt hab ...... zu spät!
DAS hätte ich gerne allen erspart, uns, aber vor allem dem Kater!Deshalb bin ich jetzt besonders aufmerksam, diese Vorwürfe will ich mir nie mehr machen müssen!
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Als alteingesessene Userin dürftest Du in rund 90 Seiten Bonny-Thread mitbekommen haben, was passiert ist.
Betrifft mich zwar nicht, aber ich möchte noch kurz was dazu sagen. Ich bin nun schon auch eine Weile da, aber ich persönlich lesen äußerst selten solche Beiträge. Auch der ganze Bereich Regenbogenbrücke interessiert mich nicht. Ich mag weder die traurigen Geschichten lesen noch Mitleid vortäuschen, welches unter Umständen nicht da ist. Helfen kann ich bei den meisten Krankheitssachen aufgrund mangelndem Wissen auch nicht. Ich denke es gibt außer mir noch mehr Leser, die nicht jeden Beitrag eines kranken Hundes in und auswendig kennen.
Mittlerweile weiß ich zwar was der Auslöser für diesen Thread hier ist, aber gelesen habe ich den anderen nicht und werde es auch nicht mehr tun.
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Davon kann auch niemand ausgehen, dass jeder User hier alle Freds liest/kennt und schon gar nicht, dass jeder für alles einstimmiges Verständnis aufbringt.
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Ich denke es gibt außer mir noch mehr Leser, die nicht jeden Beitrag eines kranken Hundes in und auswendig kennen.
ZitatDavon kann auch niemand ausgehen, dass jeder User hier alle Freds liest/kennt und schon gar nicht, dass jeder für alles einstimmiges Verständnis aufbringt.
Dann ist es doch noch klarer:
Wenn ich die Zusammenhänge nicht kenne, dann halte ich meinen Mund und deute erst recht nicht an, dass jemand falsche Tierliebe lebt!Ist das so schwer zu verstehen??
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couchpotatoe und Abessinierin...danke für Eure persönlichen Ausführungen...auch wenn es OT ist.
Ich denke als Mutter eines stark behinderten Kindes wird man immer in die Lage kommen, bestimmte Proßesse nicht mehr aktzeptieren zu wollen(zu können) und zu denken, das es anders besser wäre.
Aber größtenteils ist die Gesellschaft schuld, das Menschen mit starken Behinderungen und ihre Familien verzweifeln.
Wir sehen alle nur zu gerne weg, dabei wäre es nötig, dem Leid ins Auge zu sehen um die Umstände zu ändern.
ich merke gerade ich höre mich wie eine Bibel Tante an...
Naja, was ich eigentlich sagen wollte das ich froh bin, das es eben nicht vom Gesetz her möglich ist aktive Sterbehilfe zu leisten.
(Im prinzip wird sie aber durch die hohe medikamentöse Einstellung zb. bei Krebspatienten teilweise so ausgeführt)
Die Grenze, eines noch lebenswertes Leben festzulegen, würden zu sehr verschwimmen und die gesellschaftliche Moral in diesem Punkt , wäre nicht das was ich als menschlich bezeichnen würde.
Ginge es um mein eigenes Kind, sähe ich das bestimmt wieder ganz anders, wenn mein Kind einen Todeskampf durchmachen müßte....ich sehe es beim Tier etwas anders...weil ich sie nicht als Menschen betrachte.
Aber gerade das machen einige HH und lassen ihre Tiere zu Hause sterben(natürlicher Tod), ohne das eine ähnliche Sterbehilfe wie bei den Menschen vorhanden wäre.
ich kenne HH die das so handhaben...ich kann sie zwar nicht verurteilen aber verstehen kann ich es auch nicht -
Hallo
Ich denke wirklich,
dass wir uns wieder auf
Hunde konzentrieren sollten.Erfahrungsgemäß driftet ein Thread
arg ab,
wenn menschliche Schicksale als Beispiel dienen.Inwieweit solche überhaupt hilfreich sind,
das mögen andere beurteilen.Deshalb,
BITTE zurück zum Thema.Vielen Dank
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Ich stand schon vor dieser Entscheidung :-/
Bei meinem Gauner wurde vor vielen Jahren im Herbst eine Erkrankung des Herzens festgestellt. Nicht schlimm. Er musste halt täglich eine Tablette nehmen.
Dann mussten wir Bummeline über die Regenbogenbrücke begleiten. Ende November. Das hat Gauner - so rosarot es klingt - das Herz gebrochen.Mein Mann war Anfang Februar, also nur zwei Monate später, an einem Samstagvormittag mit Gauner beim Arzt, während ich bei einer Weiterbildung saß. Als ich nach Schulende das Gebäude verließ, wartete mein Mann bereits auf mich. Ich sah ihn und wusste sofort, was los war.
Die Ärztin hatte ihm unmissverständlich gesagt, dass das Herz meines Gauners größer wird und auf die Luftröhre drücken wird. Das heißt, Gauner wird ersticken. Wann? In ein paar Tagen, in ein paar Wochen oder auch erst in ein paar Monaten.
Ich habe sofort einen Termin für Mittwoch vereinbart, denn NIE hätte ich mir verziehen, wenn mein Hund - vielleicht gar, während ich in der Arbeit sitze - jämmerlich erstickt.
Den ganzen Mittwoch habe ich bei und mit ihm verbracht. Als ob Gauner gewusst hätte, dass dieser Tag DER Tag sein würde, ging es ihm ab Mittag schlechter und er konnte schon nicht mehr liegen, weil er da weniger Luft bekam. Er lehnte sich an mich und schlief in dieser nicht wirklich bequemen Stellung. Als wir abends den Termin mit der Ärztin hatten, war ich ebenso dankbar wie mein Gauner, dass der Zeitpunkt gekommen war.
Heute rückblickend denke ich mir, vielleicht hätte ich am frühen Nachmittag bereits außerplanmäßig die Ärztin bitten sollen ... andererseits bin ich ziemlich sicher, dass das Leid für Gauner für die kurze Zeit noch erträglich war.
Ich sehe keinen Sinn darin, Leid annehmen zu müssen. Wozu? Wenn ich es doch lindern kann. Warum soll ich eine Migräneattacke erdulden, wenn ich doch entsprechende Medikamente nehmen kann. Und warum soll ich mein Tier leiden lassen, wenn ich es erlösen kann?
Wäre uns bei Diana bereits am Freitagabend bewusst gewesen (gewusst haben wir es wohl, aber es hat einfach gedauert, bis es uns wirklich bewusst war), dass wir keine Chance haben, hätten wir nicht bis Samstag gewartet, um sie über die Regenbogenbrücke zu begleiten.
Das hast Du richtig gemacht...und ich hoffe andere Menschen werden ähnlich handeln...in diesen Fällen sollte man wirklich auf den TA hören...auch wenn es schwer fällt.
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