Zu langsam, zu doof oder zu alt
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Hallo,
um es vorweg zu nehmen, ich habe keine Probleme mit meiner Susi, meine Frage läuft in eine ganz andere Richtung, wo mich einfach mal eure Meinung interessieren würde.Mein Leben wird eigentlich schon immer (mit einigen Jahren Pause) von Hunden begleitet. Spezielle Sportarten mit oder für den Hund mache ich nicht. Der Hund ist einfach mein Begleiter. Er hilft mir ein gewisses Gleichgewicht zwischen Nahrungsaufnahme und Körpergewicht zu halten. Und wir haben unseren Spaß miteinander.
Darauf ausgerichtet läuft auch die Erziehung. Ein vernünftiger Grundgehorsam der es mir ermöglicht den Hund überall hin mitzunehmen reicht aus. Damit meine ich, daß es mir wurscht ist, ob die Schnauze beim "Fuß laufen" genau auf Kniehöhe ist oder 30cm weiter vorn, ob links oder rechts, die Hauptsache Hund bleibt dicht bei mir.
Klar habe ich ihr beigebracht, wenn es an der Tür klingelt, daß ich dann als erster durchgehe. Nicht wegen irgendwelchem Dominanzquatsch oder so, sondern einfach weil nicht jeder Besucher über eine stürmische Hundebegrüßung erbaut ist.Dabei habe ich in all den Jahren und bei einigen Hunden niemals mich bewußt mit der Körpersprache des Hundes auseinandergesetzt. Einfach aus dem Bauchgefühl heraus habe ich den Hund eingeschätzt und es hat immer funktioniert.
Und dann kam Susi.
Susi, ein Husky-Schnauzer Mix, mein erster Hund aus dem Tierheim mit einigen Problemen. Nicht schlimm, aber unangenehm.
Um Susi das Einleben bei uns zu erleichtern und die Problemchen schneller aus dem Weg zu räumen habe ich mich wesentlich intensiver als bei allen anderen Hunden mit der Erziehung auseinandergesetzt. Übrigens habe ich deshalb auch voriges Jahr dieses Forum gefunden.
Unter anderem habe ich mir ein Buch gekauft, wo die Körpersprache des Hundes sehr gut und vor allem ausführlich und verständlich beschrieben ist.
Und nun mein Problem an einem Beispiel:
Vor dem Buch:
Radfahrer kommt, ich gucke meinen Hund an, sehe der startet gleich durch (woran ich das sehe kann ich nicht sagen), nehme Hund ganz kurz und Radfahrer kann passieren.Nach dem Buch:
Radfahrer kommt, ich beginne die Körpersprache des Hundes zu lesen, Schwanzhaltung (wedelt, wedelt nur die Spitze, wedelt der ganze Hund, ist gesenkt, ist gehoben, ist eingeklemmt) genauso bei Kopfhaltung, Pfotenstellung, Ohrenstellung. Noch bevor ich alle Kapitel gelesen habe liegt Hund mit Radfahrer im Graben und ich habe ein Problem.Fazit vom Ganzen, ich bin... siehe Überschrift und das Buch ist als durchaus lesenswert wieder ins Regal gewandert und ich arbeite wieder wie vorher. Mit dem Erfolg, daß ich keine Radfahrer aus dem Graben zupfen muß.
Wie macht ihr das, könnt ihr wirklich alle Zeichen der Hundesprache so schnell erfassen, daß ihr darauf reagieren könnt? Oder nehmt ihr auch nur den Gesamteindruck des Hundes wahr und reagiert darauf? Also mehr so Bauchgefühl und dem Wissen, wie Hund in ähnlicher Situation reagiert hat?
LG Jan
- Vor einem Moment
- Neu
Hi,
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Jan, gute Frage...... Ich denke, ich nehme den ganzen Hund wahr, addiere dazu meine Erfahrungswerte mit diesem Hund und mein Bauchgefühl und habe dann den Weg, wie ich in dem Moment mit meinem Hund handel.
Liebe Grüsse und ein schönes WE,
Birgit
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Hallo Jan !
Endlich mal jemand nach meinem Herzen.Mir geht es wie dir.Oft sprechen mich Leute an "ihre Hunde hören aber gut-sind sie in der Hundeschule ? "-nö ."wie machen sie das ? "-.
Meine ersten beiden Hunde mussten noch unter der -ich nenn es mal Begleithundeausbildung -leiden.In der Hundeschule im Kreis latschen sitz ,platz, sitz, platz.Ich wusste es nicht besser.
Jetzt mach ich "Hundesport" just vor Fun. Der Alltag läuft entspannt.
"Befehle" (wobei ich zugeben muss das die beiden Jetzigen eigendlich nicht wirklich irgenwas richtig können )setz ich situationsbezogen und nach Bauchgefühl ein.Die Hundis freuen sich ihres Lebens.Jeder hat so seine kleinen Macken,bei denen sicher einige Dominanzfanatiker einen Herzkasper kriegen würden-ich lach darüber und gut ist es .Ich sehe oft genug Leute durch die Gegend rennen, die sich und den Hunden einen Haufen Stress machen.Da wird mit ellenlangen Schleppleinen und Haltis und weiss der Geier was herumhantiert ,Methode XY ausprobiert,das 235 Buch gelesen-ich weiss auch nicht !Ich denke bleib bei deinem Bauchgefühl und genieß die schöne Hundezeit.
Grüssli Sabine -
Hi
Nee Jan,
da bin ich ganz bei Dir!Erst einmal scheint gerade mein Hund,
trotz seiner übertriebenen Körpersprache
diese Bücher
NICHT gelesen zu haben,
denn er benimmt sich beklagenswerterweise
nicht wie die Autoren es deuten.Mit meiner "Lesart" fahre ich deútlich besser.
Wenn man gemischte Gruppen auf dem HuPla
beobachtet, dann scheinen die Hunde zum ganz
großen Teil die Bücher nicht zu beachten.Ich finde jeder Hund sollte ein
T-Shirt mit der Aufschrift,
ICH BIN EINMALIG,
tragen dürfen.Das macht wohl den
guten Hunde-Menschen aus.
Gelernt zu haben seinen Hund richtig zu lesen.Viele Grüße
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Hi Jan,
ich hab DAS Buch auch gelesen
Natürlich liest man seine eigenen Hunde, weil man sie kennt. Aber Bauchgefühl hat leider nicht jeder und wenn ich manchmal Leute mit ihren Hunden sehe und beobachten kann, wieviele Missverständnisse es zwischen beiden Spezies gibt, sollte solch ein Buch eigentlich jeder HH mal gelesen haben.
VG
KG, die ihr Bauchgefühl jetzt mit frischen Brötchen betäubt -
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Hallo Jan,ich denke einfach solche Hundebücher sollten nur als eine Art Leitfaden angesehen werden für Leute die wenig verstehen von der Körpersprache und Erziehung von Hunden genau so sehe ich das auch bei Hundeschulen ich war mit keinen meiner Hunde in einer und alle waren sehr Gehorsam.
Jeder Hund ist anders da muss man darauf eingehen das lernt man aber nicht aus Büchern sondern in der Praxis -
Hallo,
dann bist Du halt einer dieser Praktiker und kein theoretischer Sesselpupser, der zwar eigentlich alles weiß, es aber dennoch nicht auf den Hund übertragen kann...Oder auf oberfränkisch: Paßt scho.
LG, Chris
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Moin Jan,
sehr lustige Frage
, danke dafür.
Tja, so isses manchmal wenn Mensch auf einmal Bücher liest ... er versucht nun plötzlich seine Entscheidungen mit dem Kopf zu treffen, der ja nun mit neuem Wissen gespickt ist - und vergisst dabei sein eigentlich gutes Bauchgefühl.
Ganz fatal wirds wenn Mensch dann noch mehrere Bücher liest/gelesen hat die sich zumindest teilweise inhaltlich widersprechen.Im Idealfall hätte es beim Buchlesen über Körpersprache bei Dir "Click" machen sollen - so eine Art "Aha-Effekt" á la "Jetzt weiss ich woran ich bisher immer schon erkannt hab das mein Hund gleich durchstartet".
Denn scheinbar konntest Du ja auch bislang die Körpersprache Deiner Hunde gut "lesen" - nur halt nicht in menschliche Worte fassen.
Und das scheint auch die Crux dieses Buches zu sein - ist ja auch verständlicherweise schwierig, nicht selten gibts deshalb zu solchen Büchern auch passende DVD's mit bewegten Bildern!!!Speziell zum Thema Körpersprache hab ich persönlich kein Buch gelesen, da hab ich viel von der DVD von Beta-Dog von Birgit Lehnen, "Fremdsprache Hündisch" gelernt - und von "Interpretationen von Hundetrainern bei meinen eigenen Hunden.
Ansonsten musste ich lernen das theoretische Wissen aus Büchern so zu verarbeiten das mein Bauchgefühl nicht blockiert ist. -
Hihi
Also ich versuche den Gesamteindruck meines Hundes einzuschätzen und (ganz wichtig) nicht immer den "worst case" anzunehmen. Ich neige dazu wenn ich meinen Hund absitze zu denken dass er gleich aufspringt wenn uns etwas passiert und bin dann in Habachtstellung, was ihn natürlich höchstens anspornt. Wenn ich dagegen gelassen bleibe und mir sicher bin dass er sitzen bleibt bleibt er auch sitzen.
Radfahrer und Co. ignoriert er sowieso.
Ich muss aber zugeben noch nicht viel gelesen zu haben, demnächst kommt mein erster Bloch, mal gucken ob mich der auch verrückt macht.
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Hallo Jan,
interessantes Posting
Ich bin so gestrickt wie Du
und mir liegt die Theorie weniger als die Praxis. Auch habe ich schon versucht, anhand irgendwelcher Bücher genau die Körpersprache unserer Hunde zu lesen und das ging ziemlich in die Hose.
Ein paar Hinweise waren hilfreich, doch ist die Körpersprache eines jeden Hundes abweichend von der, die in den Bücher beschrieben ist (oder ich kann nicht lesen)
Etwas über Hunde zu lesen und dann anzuwenden, ist wesentlich schwerer als es zu sehen, bzw. in einem Seminar gezeigt zu bekommen
Unsere Hunde, obwohl beides Hütehundmixe, haben total unterschiedliche Körperhaltungen bei gleichen Begebenheiten, sodass die Theorie der Bücher da auf Grenzen stösst.
Ich erkenne inzwischen sehr gut, wie und wann welcher der Beiden jetzt reagiert und greife ggf. ein., aber das aus dem Bauch heraus.
Würde ich mir erst die verschiedenen Thesen der Autoren zusammenlegen, ginge es uns wie Dir mit dem Radfahrer, der mit Hund im Graben liegt
- Vor einem Moment
- Neu
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