Futter verteidigen - wie verhalte ich mich richtig?
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Ehrlich - mit Ruhe und ein wenig Geduld und so, wie es hier auch mehrfach beschrieben wurde (Bonus hinzu, Entfernung verringern) verliert man nicht gänzlich das Vertrauen seines Hundes, sondern gewinnt höchstens noch an Vertrauen hinzu.
Im übrigen meine ich gelesen zu haben, dass das Tauschen bereits kein Problem mehr darstellt.
Genau so werde ich es auch versuchen. Und genau, Tauschen ist (zumindest bei Kausachen, beim Napf hab ich das bisher nicht für notwendig erachtet) kein Problem.
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Beitrag: 08.10.2010 23:45 Titel:
Ich bin immer wieder überrascht, wie viele (auch durchaus junge Menschen) den Eindruck haben, sie werden persönlich (PERSÖNLICH) vom knurrenden Hund bedroht und dürften das auf keeeeeeiiiiiinen Fall dulden...Da muss dann natürlich auch ein Machtwort gesprochen werden. JAWOLL!
Ich weiß zwar nicht, ob ich direkt gemeint bin, aber ich hatte auch nicht das Gefühl, dass diese Einstellung in meinem Eingangspost übermittelt wird. Eher Verunsicherung darüber, wie man sich denn nun richtig verhält. :)
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Ich weiß zwar nicht, ob ich direkt gemeint bin, aber ich hatte auch nicht das Gefühl, dass diese Einstellung in meinem Eingangspost übermittelt wird. Eher Verunsicherung darüber, wie man sich denn nun richtig verhält. :)
Du doch nicht!
Aber lies dir mal die Beiträge in Ruhe durch... mir wird da schwindlig... -
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Wenn man allerdings auf dem Standpunkt steht, unsereiner muss sich seinen Rang über den Hunden erkämpfen ...
Ist irgendwie zum Kugeln
. Ich schreibe von Verantwortung
ZitatDie Rangordnung kommt dort ins Spiel, wo ich Chef bin und die Verantwortung trage. Wenn ich der Verantwortung nachkommen will, dann muss eben auch das Wegnehmen der Schüssel oder sonstwas kommentarlos möglich sein.
und was wird reingeheimnist? Schwanzverlängerung.
Sowas wie Wegnehmen von Dingen bringt man dem Hund von Beginn an bei, und wenn man einen 86-jährigen Hund bekommt. Dann ist im Zweifel von Beginn an eben im Greisenalter des Hundes.
Und was das Annähern an mein Futter angeht, bestimme ich ebenso den zulässigen Mindestabstand. Die Grenze ist bei mir kurz vor dem Punkt, wo ich mit einer Geifermarinade rechnen muss. Ist meine Entscheidung. Dafür lasse ich ja auch die Hunde mein Essen in Form von Grillgut (also leckerem Fleisch) aus der Küche tragen. Klar, dann mit Alufolie abgedeckt, denn dafür, dass der Geifer nun einmla läuft und nach unten troft, kann der Hund ja nichts. Das liegt nun wieder in meinem Verantwortungsbereich hier Vorsorge zu treffen.
Mir schaut auch kein Hund einen einzigen Bissen aus dem Mund oder vom Teller, kein Hund bettelt und mir klaut auch kein Hund mein Essen, das ist nämlich MEINS. Deshalb, weil das eben klar ist, kann ich ja den geringen Abstand zulassen. Deshalb kann ich den Hunden auch jederzeit den Zugang zur Küche gestatten, egal was da gerade liegt.
Wenn ich ein ruhiges, angenehmes und harmonisches Betriebsklima im Rudel haben will, dann müssen bestimmte Umgangsformen einfach selbstverständlich sein. Knurren, Raufen, Beißen usw. sind da nur im Spiel erlaubt, aber nicht im Ernst gegen ein Rudelmitglied.
Meine Hunde haben auch jeder seine eigene Schüssel. Das steht außer Frage, sonst könnte ich ja die Futteraufnahme gar nicht kontrollieren. Wenn ich aber mal einen Schluck Milch o.ä. verteile, dann saue ich keine zwei Schüsseln ein. Kommt her, ist für euch beide. Das war es dann, da wird nicht geknurrt, weggeschubst oder sonstwas, da wird nur zugesehen, dass die eigene Zunge schneller schleckt als die des anderen Hundes. Ruhiges, angenehmes und harmonisches Betriebsklima eben.
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Wenn ich ein ruhiges, angenehmes und harmonisches Betriebsklima im Rudel haben will, dann müssen bestimmte Umgangsformen einfach selbstverständlich sein. Knurren, Raufen, Beißen usw. sind da nur im Spiel erlaubt, aber nicht im Ernst gegen ein Rudelmitglied.
Komisch dass Hunde untereinander dies auch tun und es schaffen, die Grenzen des jeweils anderen zu respektieren.
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Das ist ja alles schön und gut. Jeder kann das ja händeln wie er möchte. Nur wie soll das der TS helfen, deren Hund ja schon ein Problem hat und wir ja nicht wissen, wie dieses Problem geartet ist. Die Tipps können alle wunderbar funktionieren, die hier gegeben werden, oder aber in Schnappen resultieren, weil niemand hier genau weiß, warum der Hund knurrt.
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Das Verhalten des Hundes der TS ist ganz normal. Das ist auch kein speziell hündisches Verhalten, das kann man auch bei Kindern beobachten. Ist meins, weg da. Oder auch mal nur Grenzen austesten, provozieren, ... Alles nicht ungewöhnlich, alles völlig normal.
Das machen auch Hunde unter sich. Die werden ja auch nicht als Engel geboren. Hier wie da gibt es dann eben die alten Knacker, die den Jungspunden beibringen was geht und was nicht. Da gibt es eben auch mal einen Spruch für beide: "Du sollst nicht provozieren und du sollst dich nicht provozieren lassen." Auch mal nur für einen: "Lass den Quatsch!" bzw. "Musst du auf jeden Unsinn anspringen?" Ganz einfache und völlig unspektakuläre Dinge eben, die auch bei einem Einzelhund funktionieren.
Sind bestimmte Regeln bei Kindern schon wichtig, bei Hunden sind sie unverzichtbar. Regeln zu haben bedeutet aber auch, dass sie eingehalten werden. Konsequenz ist das Zauberwort. Und das sollte man nicht mit Kadavergehorsam, freudlosem Leben o.ä. verwechseln. Nee, es gibt natürlich Ausnahmen. Wenn die Regel klar ist und die Ausnahme als solche erkannt wird, kann man auch mal von der Regel abweichen. Nur sollte die Ausnahme dann auch so gestaltet werden, dass sie als Ausnahme erkannt werden kann.
Man sollte auch eines immer im Hinterkopf haben: Regeln geben Sicherheit.
Auf den Fall hier bezogen: Die Regel lautet, dass die TS dem Hund den Napf ohne jede Schwierigkeit wegnehmen kann, der Hund kann sich im Gegenzug darauf verlassen, dass er sein Futter ebenso problemlos wieder vorgesetzt bekommt. Das ist der Punkt und das Vertrauen, das erstrebenswert ist. Eben: "Was das nun wieder soll, weiß ich auch nicht, aber ich kann mich felsenfest darauf verlassen, dass mein Mensch weiß, was er tut und mich nicht betrügt."
Das lässt sich übrigens auch umdrehen, denn Vertrauen ist keine Einbahnstraße. Beispiel: "Ich weiß zwar auch nicht, was der Hund jetzt wieder in der Küche will, aber ich kann mich felsenfest darauf verlassen, dass mein Hund mich nicht beklaut und auch sonst keinen Unsinn da anstellt."
Das ist Vertrauen und ein erstrebenswerter Zustand. Dem muss natürlich ein Lernprozess vorangehen. Alles andere ist Wehret den Anfängen und Knast bzw. Laissez faire. Man lebt nebeneinander her oder belauert sich gegenseitig, aber man lebt nicht zusammen. Man lebt am gleichen Ort aber nicht miteinander.
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Das machen auch Hunde unter sich. Die werden ja auch nicht als Engel geboren. Hier wie da gibt es dann eben die alten Knacker, die den Jungspunden beibringen was geht und was nicht. Da gibt es eben auch mal einen Spruch für beide: "Du sollst nicht provozieren und du sollst dich nicht provozieren lassen." Auch mal nur für einen: "Lass den Quatsch!" bzw. "Musst du auf jeden Unsinn anspringen?" Ganz einfache und völlig unspektakuläre Dinge eben, die auch bei einem Einzelhund funktionieren.
Natürlich weisen die Althunde die jungen Schnösel zurecht. Aber auch ein jüngerer Hund, oder ein "rangniedrigerer" darf sein Futter verteidigen. Das wird auch von den anderen respektiert und der Hund in Ruhe gelassen. Das ist der Unterschied zu dem was viele Menschen meinen. Die denken oft noch, ich bin Chef und deswegen darf mein Hund gar nüscht ohne dass ich es erlaube, schon gar nicht irgendeine Ressource verteidigen.
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Jein. Per se hat der Hund erst einmal die gleichen Rechte wie der Mensch. Nur kommt dann auch noch die Frage der Verantwortung. Trägt der Hund die Verantwortung für den Menschen, wie es etwa der Blindenhund tut, dann hat er in seinem Verantwortungsbereich auch das Sagen. Beispiel: "Du bleibst jetzt stehen, weil wir die Straße nicht gefahrlos überqueren können." In den meisten Fällen trägt aber der Mensch die Verantwortung und hat deshalb (nur deshalb!) auch Anspruch auf Gehorsam.
Pfotenkontrolle ist auch so ein Ding. Hilfe, was soll das jetzt? Hunde sind ja so eigen mit ihren Pfoten. Und wenn sie es nicht lernen, dass sie da blind vertrauen können, dann sind die Pfoten alle Nase lang durchgelaufen oder stecken voller Stacheln/Dornen, aber eine Pfotenkontrolle lassen sie nicht zu. Damit ist keinem geholfen, nein, ich möchte die Berücksichtigung der Hundewillens hier sogar als verantwortungsloses Verhalten bezeichnen.
Es gibt nun einmal ein paar Dinge, die müssen zum Wohle des Hundes sein. Da wird nicht gefragt, ob das denn auch genehm ist, da wird gehandelt. Dass hier etwas unangenehm, unerwünscht oder sonstwie unerfreulich erscheint aber dennoch von Vorteil ist, merkt das Tier ganz schnell. Und baut Vertrauen auf, das solche unangenehmen Situationen erträglich macht. Wenn es dann gut läuft, kommt der Hund sogar an und sagt "Du, ich habe da etwas, kannst du mal nachsehen und mich von dem Ärger befreien."
Vertrauen ist nichts, was einfach da ist. Das muss aufgebaut werden. Zu diesem Lernprozess gehört aber auch, dass man erst einmal Dinge tut, denen das Gegenüber skeptisch eingestellt ist. Und mit jedem Erfolgserlebnis Marke "Der hat mich ja gar nicht betuppt" wächst das Vertrauen. Dann funktioniert das nämlich nach dem Motto "Der hat mich noch nie betrogen, also macht er es jetzt auch nicht".
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Du kannst also nach dem bisschen was uns die TS hier erzählt hat diagnostizieren, dass es sich bei dem Knurren des Hundes um ein "Oh, da kommt sie wieder. Lieber mal schnell knurren, denn dann läßt sie mich in Ruhe" handelt oder um ein "Noch ein Schritt und es rappelt im Karton"? Ich kann es nicht und deswegen bin ich etwas skeptisch, ob man so einfach Tipps geben kann, ohne den Hund und sein Gesamtverhalten zu analysieren.
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Interessant, wie das, was ich geschrieben habe, nämlich dass es auf das WIE des Vertrauensaufbaus ankommt, ignoriert wird.
DSH Bauer schrieb
ZitatVertrauen ist nichts, was einfach da ist. Das muss aufgebaut werden. Zu diesem Lernprozess gehört aber auch, dass man erst einmal Dinge tut, denen das Gegenüber skeptisch eingestellt ist. Und mit jedem Erfolgserlebnis Marke "Der hat mich ja gar nicht betuppt" wächst das Vertrauen. Dann funktioniert das nämlich nach dem Motto "Der hat mich noch nie betrogen, also macht er es jetzt auch nicht".
DAS ist z.B. nicht bei jedem Hund eine gute Idee. Was ist so schwer daran, den für den Hund logischeren Weg zu gehen, indem ich ihm beibringe, dass meine Anwesenheit im Dunstkreis des Napfes positiv ist und wenn ich dieses Vertrauen aufgebaut habe, auch in der Lage bin, ihm den Napf mal eben kurz wegzunehmen und wieder hinzustellen (wenn es auch zu den recht unnötigen Dingen des Lebens gehört)?
Und nun komm mir nicht mit der Pfotenkontroll-Geschichte. Auch die kann man positiv verknüpfen, ohne dass man den Hund anfänglich überfordert und hofft, dass er die Verknüpfung herstellt.
Wie gesagt, es kommt ganz sicher auf den Hund und die Ursache an. Grundsätzlich gehe ich persönlich aber lieber den für den Hund angenehmeren Weg, was sich dadurch auszahlt, dass das Vertrauen deutlich schneller wächst.
cazcarra
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