Futter verteidigen - wie verhalte ich mich richtig?

  • Zitat


    Hast du deinen Hund schon von Welpen an? Wir haben damals als unsere Hündin noch klein war, immer mal wieder uns zu ihr gesetzt, etwas futter aus den Napf genommen, so getan als ob wir es essen, den Napf weggenommen und co. All das, wo gegen alle hier sind.

    Und das genau aus dem Grund, was ist wenn er mal etwas auf der Strasse frisst, ich es wegnehmen muss und angeknurrt werde? Oder wir haben viele Kinder in unserer Familie, die laufen auch mal mit essen, essen fällt runter, hund läuft hin, will es fressen, Kind greift aber danach. Und dann? Was ist dann wenn er knurrt oder sogar beißt, weil er es nie gelernt hat, das es nicht schlimm ist wenn man futter "teilt".

    Es soll Menschen geben, die ohne so ein Theater ein gutes Verhältnis zum Hund aufbauen können und Futter abnehmen somit nie zum Problem wird :roll:

  • Ich kann mir ein Schmunzeln nicht verkneifen.

    Meiner frißt am liebsten,WENN ich dabei bin.Gehe ich weg vom Napf,mümmelt er ein paar Bissen und kommt erst mal gucken,wo ich bin.Dann futtert er weiter,läßt aber immer einen Rest drin.Den frißt er erst,wenn ich mich dazusetze :lachtot: .Dann guckt er,als ob er sagen will:hab ich nicht fein aufgegessen???

    Ich will damit sagen,ich kann meinem Kleinen auch den Napf ganz wegnehmen,ich kann darin herumrühren,es interessiert ihn nicht.Er rückt sein Schnäuzel höchstens noch zur Seite,damit ich ran an das Futter kann.

    Das ist nun wieder das komplette Gegenteil von Eurem Problem.

    Was hat das eigentlich zu bedeuten?Ist es ihm egal,ob einer ans Futter geht oder ist es ein Vertrauensbeweis?

    Ach so,futterneidisch ist er auch nicht.

  • Wie lange fressen eure Hunde eigentlich Fertigfutter? (reine Interessensfrage, auch wenn es so ironisch klingt) Bei meinem ist ein Napf Dosenfutter in nicht mal einer Minute weg. Das bedeutet das sind 3 Minuten am Tag, die er mit Fressen verbringt.

    Zumal mache ich klare Unterschiede zwischen Futter das ich ihm gebe und Futter, das er findet. Das wissen beide meine Hunde und ich muss weder beim Großen noch bei der Kleinen mit Knurren rechnen. Und ich lasse meine Hunde beim Fressen in Ruhe. Würde ich ein Steak vor mir haben und irgendwer meint dann an meinem Teller rumzufummeln, oder noch schlimmer, mich angrapschen zu müssen, würde ich auch knurren. Vielleicht sogar ohne Vorwarnung zuschnappen. ;)

    Ich denke ein Hund sollte einfach wissen: Was ICH (wichtig!) ihm gebe ist seins und da geht keiner mehr dran. Was er selber findet (auch innerhalb der Wohnung) oder ihm ein anderer gibt nehme ich ihm ab. Punkt. Auch schon mal ohne Tauschgeschäft.

    Ich weiß nicht genau was für den Hund angenehmer ist: Zu wissen, dass er in Ruhe 1 bis 2 Minuten hat um sein Futter zu essen, oder damit rechnen muss, dass der Halter einen Erziehungsversuch startet und ihn beim Essen stört. Er zeigt doch schon jetzt, dass er sich nicht wohl fühlt und das Gefühl hat, beim Essen mit Knurren seine Ruhe einfordern zu müssen. Ich weiß nicht, ob dann die Erziehungsversuche genau ins Gegenteil umschlagen könnten. Dazu müsste man wohl das Gesamtverhalten des Hundes sehen, wenn sich der Besitzer ihm und seinem Napf nähert. :ka:

  • Ich bin immer wieder überrascht, wie viele (auch durchaus junge Menschen) den Eindruck haben, sie werden persönlich (PERSÖNLICH) vom knurrenden Hund bedroht und dürften das auf keeeeeeiiiiiinen Fall dulden...

    Da muss dann natürlich auch ein Machtwort gesprochen werden. JAWOLL!

    Ehrlich - mit Ruhe und ein wenig Geduld und so, wie es hier auch mehrfach beschrieben wurde (Bonus hinzu, Entfernung verringern) verliert man nicht gänzlich das Vertrauen seines Hundes, sondern gewinnt höchstens noch an Vertrauen hinzu.

    Im übrigen meine ich gelesen zu haben, dass das Tauschen bereits kein Problem mehr darstellt.

    Also geht es um Zuhause, um den Napf oder um Kausachen.

    Der Hund muss noch lernen, dass die Anwesenheit seines Menschen nicht bedeutet, dass er sein Futter verteidigen muss. Das dauert beim einen länger, beim anderen weniger lang und manche haben damit von Anfang an kein Problem. So ist das Leben.

    cazcarra

  • Zitat

    Wie lange fressen eure Hunde eigentlich Fertigfutter? (reine Interessensfrage, auch wenn es so ironisch klingt) Bei meinem ist ein Napf Dosenfutter in nicht mal einer Minute weg. Das bedeutet das sind 3 Minuten am Tag, die er mit Fressen verbringt.

    Wenn ich mal von dem Border absehe, dem ich erst einmal zügiges Fressen beibringen musste, hatte ich immer zügige Fresser. Aber die Ration in 3 Minuten weg..., ja was turboschlingen?, das hat noch keiner geschafft. So 10 - 15 Minuten verbringen die immer mit ihrem Futter.

    Und Essmanieren sind wichtig. Futter wegnehmen lassen, gemeinsam mit einem anderen Hund aus einem Napf fressen (nee, nicht immer, aber immer, wenn ich das so will), fremdes Futter ignorieren, nicht die Schüssel aus der Hand stoßen sondern ruhig liegen bis das Futter freigegeben wird, ..., das gehört alles zur Grundausbildung.

    Und sorry, gleiches Recht für alle. Wenn ich nicht rumzicke, weil ein Hund sich 5 cm meinem Teller oder Brot genähert hat, dann gilt das umgekehrt für die Futterschüssel ebenso, mindestens. Hier sind wir nur bei der Gleichberechtigung, noch nicht bei der Hierarchie.

    Die Rangordnung kommt dort ins Spiel, wo ich Chef bin und die Verantwortung trage. Wenn ich der Verantwortung nachkommen will, dann muss eben auch das Wegnehmen der Schüssel oder sonstwas kommentarlos möglich sein. Es gibt 1000 Gründe, weshalb das nötig sein kann. Einer reicht aus, damit der Fall da ist. Dann mit dem Hund um den Napf oder ein Leberwurstbrötchen aus dem Gebüsch prügeln oder es ihm von Beginn an beibringen, dass das die selbstverständlichste Sache der Welt ist?

  • DSH Bauer

    Hat irgend jemand was gegen "von Beginn an beibringen" gesagt? Nö.
    Die Frage ist doch lediglich wie.

    Wenn man allerdings auf dem Standpunkt steht, unsereiner muss sich seinen Rang über den Hunden erkämpfen (als wüssten Hunde nicht, dass wir keine Hunde sind, und als wäre unser Standort nicht eh schon allein durch die Tatsache bestimmt, dass Hunde im Regelfall absolut von uns abhängig sind - was so manch HH auch hervorragend auszunutzen weiß), dann kommen ganz gern mal die im Großen und Ganzen knackigen Tipps zur schnellen Einnahme der Alphastellung.

    Wär's nicht so traurig (für das Bild vom Menschen), könnt ich mich ömmeln.

    cazcarra

  • Ach - ich vergaß...

    Ich Weichei mach doch tatsächlich ne freundliche Ansage in Form eines sehr deutlichen "Nein", wenn sich ein Junglümmel in die Nähe meines Tellers wagt, solange ich damit beschäftigt bin. Stimmt.

    Dann kann ich auch akzeptieren, dass der Junglümmel mich anknurrt, wenn ich seinem Napf zu nahe komme. Und dann bring ich ihm eben bei, dass ich nicht unterwegs bin, um ihm notwendigerweise was zu klauen.

    Es könnt so einfach sein...
    cazcarra

  • :hust: Es gibt für mich nichts schlimmeres als einen Hund der mir das Essen aus dem Mund schaut, oder gar kurz vor meinem Tellerrand hängt. Muss ich nicht haben.

    Für mich sind Essmanieren: Friss auf, lass die anderen Tiere in Ruhe wenn sie fressen. Auch gibt es bei mir nur Futter für die, welche Sitzen und warten bis das Futter freigegeben wird. Und ab da nehme ich es ihnen auch nicht mehr weg. Ich sehe darin keinen Sinn. Immerhin kontrolliere ich das Futter während es zubereitet wird.Dosenfutter matsche ich grundsätzlich durch, nach allem was man schon von Fundstücken in diesen gehört hat.

    Aus einem Napf fressen muss nicht sein. Jeder hat seinen eigenen.

    Zitat

    oder es ihm von Beginn an beibringen, dass das die selbstverständlichste Sache der Welt ist?


    Ist es im vorliegenden Fall aber nicht mehr. Das kann man mit einem Welpen oder Junghund tun. Aber hier ist es doch die Frage aus welchem Grund der Hund knurrt, welche äusseren Umstände es noch gibt. Er knurrt ja nicht grundlos. Und ob es da vielleicht nicht kontraproduktiv ist, den Hund beim Fressen zu streicheln und dann noch Richtung Schnauze. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Hund das in dem Moment positiv verknüpft, wenn es schon offensichtlich einen Störfaktor in den Augen des Hundes gibt.

    Und mit Verlaub: Ob mein Hund es als Handlung eines Rudelführers sieht wenn ich ihm das Essen wegnehme, weil ich etwas darin entdeckt habe das nicht in seinen Magen landen sollte, wage ich doch etwas zu bezweifeln. Und ich kann mich nur wiederholen: Es ist ein Unterschied für mich und meine Hunde, ob ich etwas zum Fressen frei gebe oder ob sie etwas draußen finden. Mein Großer geht an allem Essbarem vorbei und die Kleine ist auf dem Weg dahin.

    Ich sage auch nicht, dass der Hund eine Prügelei anfangen darf, nur weil man ihm aus irgendwelchen Gründen mal den Napf wegnimmt. Ich denke eher an das Motiv zum Knurren. Es kann sicherlich mehrere Auslöser haben. Sind diese beseitigt, wäre es sicher einfacher für Hund und Halter. Ich will bei einem Problem nicht Symptome wegtherapieren, sondern den Grund.

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