Nimm doch erstmal einen Pflegehund!
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Irgendwie ist mir der Satz aus der Überschrift in diesem und anderen Foren mehrmals sauer aufgestoßen.
Und zwar in dem Zusammenhang: Leute suchten einen Hund, einen Hund zum behalten.
Entweder einen Ersthund, aber man ist sich noch nicht ganz sicher ob man das auch wirklich alles so packt (die Art der Bedenken ist hier mal nebensächlich, da gab es verschiedene).
Oder aber einen Zweithund, aber man ist sich nicht ganz sicher, ob man dem ersten damit einen Gefallen tut, ob man das alles schafft... der Ersthund ist vielleicht nicht ganz einfach uns etwas wählerisch was seine Hausgenossen angeht.Man verliebt sich vom Foto und von der Beschreibung her in einen Hund der oft im Ausland sitzt (bei Hunde in De fält das meist nicht gaanz so stark ins Gewicht, die kann man vorher ja meist zumindest mal sehen) und eine End- oder Pflegestelle sucht.
Es wird hin- und herüberlegt und irgendwann fällt der Ratschlag: "Dann nehm ihn doch erstmal zur Pflege!"Das kommt für mich so rüber wie "Hund zum ausprobieren". Leider hab ich jetzt auch schon einige Fälle mitbekommen wo Orgas das genau so geregelt haben.
In einigen ist es gut gegangen, der Hund hat in seine neue Familie gepasst und war weitgehen unproblematisch bzw sie haben sich halt zusammengerauft.
In anderen endete es nicht so toll, Hundehaltung überhaupt oder auch dieser spezielle Hund war nicht das was man sich vorstellte, es hat nicht gepasst, man hatte sich überschätz oder oder oder... der Hund musste umplaziert werden auf ne andere PS.Oder: Man hat den/die eigenen Hund(e) grade so auf der Reihe. Jetzt möcht man gern was neues machen und was Gutes tun. Warum nicht Pflegestelle?
An sich ein schöner Gedanke... aber wenn da noch irgendwelche Zweifel sind ob die eigene Erfahrung, Geduld etc bereits für Ü-Eier mit unbekannter Vorgeschichte reicht, ob die eigenen Hunde soweit sind, das sie auch noch "mitlaufen" wenn man sich mal ne Weile auf nen anderen konzentriert... dann ist dafür wohl die Zeit noch nicht da.Das ist irgendwie nicht das, was ich unter Pflegestelle verstehe.
Wer PS macht, der muss meiner Meinung nach eher MEHR können und BESSERE Bedingungen haben als Otto-Normal-Hundehalter.
Man kann Glück haben und die Einschätzung, die man von den Tierschützern bekommt stimmt soweit. Es kann aber auch sein, dass der Hund sich als komplett anderes entpuppt als seine Beschreibung.
Als PS muss ich auf sowas flexibel eingehen können, sowohl von den Fähigkeiten her als auch von der Logistik.
Ich hätte z.B. momentan nicht die Möglichkeit einen Pflegi räumlich von meinen zu trennen in meiner Wohnung falls das mal über eine gewisse Zeit nötig sein sollte aus welchem Grund auch immer.Man sollte die nötige Zeit und das know-how haben, sich um unerwartete gesundheitliche Probleme zu kümmern - ist ja nicht grad selten, dass TS-Hunde doch noch ne mehr oder ausführliche Sanierung brauchen vor der Vermittlung.
Man braucht zuverlässige, sicher Ersthunde und keine Wackelkandidaten. Tolle Sache, wenn der Hundehalter, der sich nicht sicher ist ob sein Fifi wirklich einen Zweithund will, sich erstmal einen Pflegi "zum ausprobieren" nimmt und es dann Stress zwischen den beiden Hunde gibt. Letztlich hat der Pflegi ne stressige Zeit und muss nochmal den Platz wechslen.
Leider in meinem weiteren Bekanntenkreis so vorgekommen...Man muss fit genug sein, um den Hund zuverlässig einschätzen und beschreiben zu können, wenn er denn weitervermittelt werden soll.
Hab oft von mMn inkompetenten Pflegestellen, die schon mit ihre(n) Ersthund(en) nicht wirklich auf nen grünen Zweig kommen, haarsträubend unzutreffende Vermittlungstextchen gelesen und oft werden problematische Eigenheiten des Pfleglings auch ganz ohne bösen Willen nicht erkannt und der neue Besitzer hat den Salat...
Auch mehr als einmal in meinem weiteren Hunde-Umfeld vorgekommen.Alles in allem ist es ein nicht ganz einfacher Job, einen Hund aus 2 (3., 4...) Hand fit zu machen für seinen weiteren Weg.
Man hat die Verantwortung für die eigenen Hunde, für den Hund den man vermittelt UND bis zu einen gewissen Punkt für die Leute, denen man den Hund an die Hand gibt.Wie kann man da guten Gewissens Leuten, die mit sich hadern, ob ein Hund das richtige für sie ist oder ob sie sich wirklich eine Zweithund zutrauen, empfehlen doch mal Pflegestelle zu machen und wenn es nicht klappt, könnte man ihn ja zur Not noch vermitteln?
Das geht irgendwie nicht in meinen Kopf rein...
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Also, ich sehe das ein wenig anders.
Ich gehöre auch zu denen, die ihren Hund erst als Pflegestelle aufgenommen hat. Ganz einfach: ich konnte sie vorher nicht kennenlernen und damit nix über ihren Charakter sagen, ob wir zusammen passen, ob sie meinen Lebenswandel stressfrei mitmachen kann....
Ich hätte sie nicht aufgenommen, wenn die Orga sich nicht drauf eingelassen hätte (und die Orga hätte mir keinen Hund vermittelt, wenn ich mich nicht drauf eingelassen hätte).
Es mag hart klingen: ein Überraschungspaket wäre mir nicht auf Dauer ins Haus gekommen.Allerdings war mir aber klar, das ich unbedingt einen Hund will. Die Frage war nur: welcher!
Das was du beschrieben hast, hört sich nach "Testlauf" will ich überhaupt nen Hund haben, an. Und da finde ich es auch schwierig, einen Hund auf Probe zu nehmen.
(Hab ich aber auch, da ich 1/2 Jahr den Hund von Bekannten "gesittet" habe, die spontan nach GB ausgewandert sind - meine Jemma, die ich nach wie vor vermisse) -
Ich picke mir mal die wichtigsten Sachen raus.
ZitatDas kommt für mich so rüber wie "Hund zum ausprobieren".
Nun, das würde ich so nicht sehen. Nicht jeder Hund passt zu jedem Menschen. leider zeigt sich das meistens nicht anhand eines Fotos oder eines Besuches.
ZitatOder: Man hat den/die eigenen Hund(e) grade so auf der Reihe. Jetzt möcht man gern was neues machen und was Gutes tun. Warum nicht Pflegestelle?
An sich ein schöner Gedanke... aber wenn da noch irgendwelche Zweifel sind ob die eigene Erfahrung, Geduld etc bereits für Ü-Eier mit unbekannter Vorgeschichte reicht, ob die eigenen Hunde soweit sind, das sie auch noch "mitlaufen" wenn man sich mal ne Weile auf nen anderen konzentriert... dann ist dafür wohl die Zeit noch nicht da.Das ist irgendwie nicht das, was ich unter Pflegestelle verstehe.
Wer PS macht, der muss meiner Meinung nach eher MEHR können und BESSERE Bedingungen haben als Otto-Normal-Hundehalter.Genau so sehe ich das auch. Pflegestellen sollten Leute anbieten, die wissen was sie tun. Gerade bei Hunden aus dem Tierschutz weiß man nie was kommt. Sie können unkompliziert und super erzogen sein, sie können super ängstlich und sensibel sein, sie können aber auch aggressiv und mit schnappen reagieren. Darauf muss man vorbereitet sein und damit umgehen können.
Mir wird leider auch viel zu oft und gerade noch Hundeanfängern empfohlen, doch erst mal Pflegestelle zu machen. Letztendlich ist es ja doch immer der Hund, der darunter leidet, wenn die Leute nicht fähig genug sind.
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Das kommt für mich so rüber wie "Hund zum ausprobieren".
Ist doch gut, ich finde es gehört mehr "ausprobiert", dann gäb´s weniger Probleme später.ZitatWie kann man da guten Gewissens Leuten, die mit sich hadern, ob ein Hund das richtige für sie ist oder ob sie sich wirklich eine Zweithund zutrauen, empfehlen doch mal Pflegestelle zu machen und wenn es nicht klappt, könnte man ihn ja zur Not noch vermitteln?
Ich denke es gibt "solche und solche" Pflegestellen und beide haben irgendwie ihre Berechtigung. Wenn man denkt, das ist nicht der Hund für einen selbst, ist doch nix dabei den Hund dann zu vermitteln. Und wenn er passt, bleibt er halt -
Hallo,
ich unterscheide da schon zwischen "reinen" PS - da gefällt mir Dein Satz, dass eine PS möglichst NOCH besser sein sollte, als die Endstellen, denn die PS soll für den Hund ja das Sprungbrett in ein neues Leben sein.Bei PS mit Bleibeoption sehe ich das so, dass ich oft die Bedenken verstehen kann - es ist und bleibt meist ein Blind-Date und gerade, wenn es um einen Zweithund geht, kann die PS, der menschliche Part, noch so flexibel sein, manchmal paßt es bei aller Voraussicht aber doch nicht mit den Hunden.
Bei einer guten Orga steht für solch einen Fall eine 2. PS mit gegenläufigen Voraussetzungen für den Pflegling bereit - wenn alles gut organisiert ist, habe ich damit überhaupt kein Problem - lieber einen Hund auf Probe, als einen Hund, der gar keine Chance hat.LG, Chris
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Und demnächst muss man sich dann erst ein Jahr lang beim Jugendamt unter die Lupe nehmen lassen wenn man einen Pflegehund nimmt....
Also ich finde das System gut. Gerade bei Hunden aus dem Ausland, die man nicht vorher kennen lernen kann bietet es sich an zu testen ob der Hund rein passt. Klar ist es für den Hund doof wenn er weiter gereicht wird, aber es ist auch seine Chance, denn welche Chance hätte er in seinem Heimatland?
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Ich versteh deine Argumente, allerdings muss ich sagen, dass es oft nicht unbedingt schlecht ist wenn ein Hund mal die Pflegestelle wechselt.
Bei der Orga wo ich mich im Moment sehr einsetze hatten wir vor kurzem eine kleine Pinscher-Mix Hündin die auf eine Pflegestelle gekommen ist. Diese Pflegestelle arbeitet schon seit Jahren mit der Orga zusammen, kennt die Macken und Ängste der Hunde die vermittelt werden und kann dementsprechend auch damit umgehen.
Dennoch wurde nach einiger Zeit eine neue Pflegestelle für die Maus gesucht - nicht weil man sich nicht mehr um sie kümmern wollte, sondern weil sich die Kleine in der Stadt einfach nicht wohl gefühlt hat. Sie war gestresst, wechselte wochenweise von stubenrein zu nicht stubenrein etc.
Die neue Pflegestelle war am Land und siehe da ... die Kleine ist aufgeblüht und hat auch kurz darauf eine eigene Familie gefunden.
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Bei meinem ersten Pflegehund war es übrigens auch so ...
Ich wollte einen Hund für mich, in meiner Umgebung hab ich nichts passendes gefunden und irgendwann hab ich IHN im internet gefunden (kam aus Bulgarien). Hab dann mir der Organisation telefoniert, mehrmals und hab ihn dann in Pflege genommen um zu testen, ob ich mit ihm zurecht komme und ob es ihm bei mir gefällt.Ich finde da ist überhaupt nichts schlimmer daran, sofern man bedenkt, dass der Hund nicht von heut aus morgen wieder weg kann!!
Nach 6 Wochen hab ich mich dann dazu entschlossen, ihn nicht fix zu behalten. Er hat sich in meiner Wohnung und vor allem in der Stadt nicht wohl gefühlt, ansonsten war er einfach nur ein toller, lieber und gutmütiger Begleiter - ich hätte ihn gerne behalten und mir hat das Herz geblutet, an dem Tag wo ich ihn bei seiner neuen Familie gelassen habe. Aber ihm gehts dort gut, er hat ein riesen Grundstück zum bewachen und eine super süsse Hündin zum spielen und kuscheln - was will man mehr?!
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Ich kann die Bedenken schon verstehen.
Habe mittlerweile auch mehr als genug haarsträubende Geschichten gehört wo ein Hund plötzlich zum Wanderpokal wurde.
Er durfte 2 Tage in der einen PS bleiben musste dann für einen Tag in die nächste usw.Grund, dieser Hund hatte in der UrsprungsPS die Katze getötet.
Das sowas sch*** ist, keine Frage, aber wenn ich Katzen habe und unbedingt PS sein möchte habe ich die Pflicht die Katzen zu schützen. Wenn ich das aus räumlichen Gründen nicht kann dann geht es eben nicht ein Hund unbekannter Vergangenheit und Gewohnheiten aufzunehmen.Auch muss ich damit Leben können das dieser Hund erstmal Streßbedingt alles zerstört. Muss damit Leben das ein ausgewachsener Hund keine Ahnung von Stubenreinheit hat.
Es werden PS-Verträge abgebrochen weil der Hund Durchfall hat...er muss SOFORT weg. Und das mitten in der Nacht.
Weiß nicht, so romantisch wie die Vorstellungen manch einer sind, sollten sie doch auch die evtl Realität kennen.
Und die "kann" einem die Nerven kosten.Ich freue mich über jeden Hund der es geschafft hat, der eine tolle PS bekommen und entweder bleiben darf oder ein tolles zuhause bekommt.
Und ich bin wütend über jede Kurzschlußreaktion die einem Hund von einem Leid ins nächste jagd wo dann die Endstation im schlimmsten Fall die Rückreise ist.
Man sollte die Empfehlung...probiere es mit ner PS nicht lapidar gebrauchen.
Hier empfiehlt auch niemand, das man sich nen Hund aus nem TH holen kann und bei nicht gefallen kann man den ja wieder zurückgeben.Oder Welpen die vom Züchter kommen, bei nicht passen bringt man se eben wieder zurück.
Gwen
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Besser ausprobieren und eben nicht behalten, wenn´s nicht klappt, als dass das Chaos dann perfekt ist - davon hat der Hund am Ende nämlich auch nichts.
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Zitat
Besser ausprobieren und eben nicht behalten, wenn´s nicht klappt, als dass das Chaos dann perfekt ist - davon hat der Hund am Ende nämlich auch nichts.
Für wen besser?
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