Jagen - Rückfällig / Lob wenn Hund zurückkommt?
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Also ich würde den Hund auch nur dann loben wenn er auf mein einmaliges Rufen sofort umkehrt. Sollte er "von selbst" nach seinem Jagdausflug zurückkommen, also ohne Rückruf, würde ich persönlich nicht loben. Wofür auch? Dafür das er die Gnädigkeit besitzt sich mir zuzuwenden?
So sehe ich das auch
Allerdings sollte man bei manchen Hunden auch bei dem Zurückkommen auf Ruf, nach dem Durchstarten ein besonderes Auge darauf haben, ob sich da Verhaltensketten einschleichen.
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Hi
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Allerdings sollte man bei manchen Hunden auch bei dem Zurückkommen auf Ruf, nach dem Durchstarten ein besonderes Auge darauf haben, ob sich da Verhaltensketten einschleichen.
Da sagst Du was!
Hab etwas die Befürchtung, dass das bei uns so sein könnte..Wie kann man dem den entgegensteuern? Eigentlich nur durch ein Kommandotraining was statisch ist, oder? Halt Sitz, Platz, Stop.
Oder Abbruchkommando verstärkt trainieren? -
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Da sagst Du was!
Hab etwas die Befürchtung, dass das bei uns so sein könnte..Ganz ehrlich - ich hab ja auch einen Vollblut-Jäger.
Einen, der sich bei "normaler" Wildsichtung, also nicht grad Kamikaze-Hasen, die direkt vor der Nase des Hundes aufspringen, mit einem NEIN gut bis sogar perfekt halten läßt.
Aber einem, der sich bei einem direkt vor der Hundenase aufspringendem Hasen auch sehr wohl verleiten lassen würde, ein paar Meter hinterherzugehen.
In Deinem Eingangspost hast Du was von etwa 30 Sekunden geschrieben - das ist in etwa der Zeitrahmen, in dem mein Janosch im vergangen Jahr in langen Sätzen dem Hasen vor seiner Nase hinterher ist und dann in einem großen Bogen ohne eine nennenswerte Verzögerung zurückgekommen ist - er ist nicht lange hinterhergehetzt, sondern nur ein paar Meter und in einem Bogen im Galopp (irgendwo musste das Adrenalin ja hin..) anstandslos zurückgekommen. Fast der identische Zeitrahmen wie bei Dir, nur immer in Sicht, weil Grünland.Beim aufspringenden Hasen direkt vorm Hund ist ja schon mein eigenes Zeitfenster für die Reaktion mit NEIN fast nicht zu schaffen. Also geht das Nein nicht, weil das ein präventives Abbruchkommando ist bei uns.
Bis ich dann das HIER losgeworden bin, braucht es schon ein paar Sekunden - wenn dann nach insgesamt vielleicht 10 Reaktionssekunden meinerseits (selber "erschrecken", Umschwenken von Nein auf Hier) der Hund innerhalb von 20 Sekunden wieder bei mir ist - dann gibt es die absolute Mega-Party. Und ich denke nicht im Traum daran, dass wir jetzt versagt hätten, sondern ich freue mich über den Riesenerfolg auf Level 300....An den Feinheiten - da kann man doch noch dran arbeiten, an der eigenen Reaktion und auf die noch etwas promptere Reaktion des Hundes.
Ich sehe es also gänzlich anders, als viele andere hier - nämlich als einen großen Erfolg für Dich, ausgehend von der Kürze der Zeit, die Dein Hund weg war.
LG, Chris
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Der Zeitfaktor ist für mich auch relevant. Wenn der Hund stundenlang wegbleibt (so war's bei dem oben beschriebenen Setter), dann ist natürlich kein Lob drin. Kommt er aber nach wenigen Sekunden - sagen wir bis 2-3 Minuten - wieder und zeigt dann auch volle Aufmerksamkeit, dann ist das für mich durchaus lobenswert.
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ich lobe immer, wenn die hunde sofort bzw. in den nächsten sekunden wieder umdrehen. dann gibt es wirklich party.
werde ich komplett ignoriert, also kommen meine hunde erst nach minuten wieder (so nach dem motto: so, hase ist jetzt wech, jetzt kann ich wieder zu frauchen) rufe ich gar nicht, sondern schicke sie wirklich weg, aber wirklich ohne sie vorher zu rufen (wär ja schizophren, ne?). und zwar komplett. sie dürfen sich mir nicht nähern. dann gehe ich weiter und lass sie mit ihrem probelm ein wenig allein, 1 minute reicht ja auch. anouk sitzt dann auf dem weg und auf einmal ist ihr das objekt der begierde gar nicht mehr wichtig (ein zustand, den ich bei ihr nicht mit dem besten superpfiff erreiche). das ist gerade bei ihr etwas ganz besonderes, denn eigentlich ist sie ein superselbstständiger hund. und anouk ist ein hund, der nur die kleinste wildfährte in der nase haben muss, um zitternd und schreiend losspringen zu wollen. luca jagd auch, allerdings ist dabei kontrolierbarer.
auf einmal hat sich ihr konflikt verschoben. in diesem moment ist sie ganz bei mir. total. sie darf sich erst wieder nähern, wenn ich sie rufe. hört sich fies an, isses für sie auch. aber es ist das einzige, was ihr wirklich klarmacht, dass meine nähe wirklich überlebenswichtig ist. denn das musste sie erst lernen. seitdem ich das ein paar mal gemacht habe, gibt es kein "ja, frauchen, ich hab dich gehört, aber ich buddel schön weiter." mehr.
sie kommt sofort angeschossen und zwar im galopp, so als hätte ich ein brathähnchen in der hand. hab ich aber nichtnachahmung empfehle ich nicht, denn für solche methoden muss man seinen hund komplett einschätzen können und ein sehr gutes timing haben. denn sonst versaut man sich nur den rückruf oder sogar die beziehung zum hund oder der hund ist wirklich weg. auch die dosierung des wegschickens darf weder zu massiv noch zu soft sein.
und natürlich geht so etwas niemals ohne sorgfältige vorarbeit mit klaren tabus, grenzen usw. so aus dem nichts sollte man das nicht mit seinem hund machen.dann lieber einmal einen wirklich guten trainer aufsuchen.
als sie zwei mal wirklich lang weg war (ist auch lange her, es waren über zwanzig minuten!!!) wurde sie allerdings kommentarlos angeleint, weil sie total im fieber war.
allerdings würde ich einen hund, der jagd immer in übersichtlichem gelände anleinen. ich sichere lieber einmal zu viel ab, als dass meine hunde auf die straße rennen/einen hund verkloppen/ein wildtier reißen/ einen menschen stellen.
und ich denke, es ist superwichtig jagderfolge egal in welcher form (auch hetzen ist ein erfolg) zu verhindern.
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Meine Beiden haben letztens beim Spielen auch irgendwas aufgescheucht, was dann flüchtete.
Beide erstmal hinterher, wobei Bandit der Initiator war.Ich hab schnell gesehen, dass er erstmal nicht auf mich reagiere würde, hab daher Mücke gerufen, und mit ihm gemeinsam zügig weiter gegangen.
Bandit hat sich dann für uns entschieden und ist nach der ersten Aufregung und nachdem das Vieh auf einen Baum geflüchtet ist, zu uns gesprintet.
Das fand ich schon toll und hab ihn auch gelobt. Schliesslich freu ich mich immer, wenn ich nach einem Spaziergang mit ZWEI Hunden wieder nach Hause fahren kann
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Hach, mein Thema.
Bin ja immer froh, wenn es noch mehr Leute so geht, die es noch nicht perfekt gelöst haben.
Ich hab einen Mischling, der sich vom Aussehen als Hütehund tarnt und mehr Jagtrieb hat als alle reinrassigen Jagdhunde die ich kenne
Ja, er hat Freilauf. Ja, er ist abrufbar. WENN ich schnell bin. Ich muß die Anzeichen rechtzeitig sehen, seine Ohren, seine Körperhaltung und die Umgebung im Auge haben. Wenn ich ihn dann abrufe, bevor der Trieb durchkommt, setzt er sich auf Kommando hin und bleibt. Keine Frage, dafür gibt es die ganz große Party, ich mache mich dafür auch gerne vor allen Anwesenden zum Affen.....
Zweite Variante: Er hat etwas in der Nase und startet durch, dreht aber nur eine halbe Runde kurz vom Weg weg und kommt auf Rufen wieder und mach sofort Sitz neben mir. Dafür gibt es eine "halbe Party".
Schlimmster Fall: Frauchen hat einen langsamen Tag. Ihr Auge sieht "oh ein Hase" aber es dauert zu lange, bis die Information bei dem Sprachorgan und der Hand für Signale ankommem. Kommt gerne nach 10Std Arbeit vor, ich versuche solche Situationen zu vermeiden und an solchen Tagen den Hund an der Leine zu lassen oder nur in den Hundeauslauf zu gehen.Aber manchmal - wird gottseidank weniger - geht es schief. Dannstartet mein Jäger durch und kommt nicht aufs erste und zweite Rufen - heißt ich gehe weiter, rufe nicht mehr... Dann atme ich tief durch, sage garnichts und gehe schweigend weiter.. dann kommt er nach so ca. 2Minuten. Meine Reaktion: Keine, ruhig weitergehen, nach weiteren 2 Minuten ein paar Gehorsamkeitsübungen, wenn die klappen, Lob.
Was meint Ihr dazu? Würd mich über Kommentare freuen !
Lg , Trixi + Diego
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Zweite Variante: Er hat etwas in der Nase und startet durch, dreht aber nur eine halbe Runde kurz vom Weg weg und kommt auf Rufen wieder und mach sofort Sitz neben mir. Dafür gibt es eine "halbe Party".
Da würde es bei mir auch große Party geben - analog zu allen anderen Kommandos, die wir mit den Hunden üben, ist diese Szene schon Level 10 in der ganzen Überei für den Hund - und da finde ich die Leistung, zwar kurz durchzustarten, aber gleich beizudrehen schon absolut lobenswert in der ersten (langen!) Zeit des Anti-Jagd-Trainings.
Schlimmster Fall: Frauchen hat einen langsamen Tag. Ihr Auge sieht "oh ein Hase" aber es dauert zu lange, bis die Information bei dem Sprachorgan und der Hand für Signale ankommem. Kommt gerne nach 10Std Arbeit vor, ich versuche solche Situationen zu vermeiden und an solchen Tagen den Hund an der Leine zu lassen oder nur in den Hundeauslauf zu gehen.Aber manchmal - wird gottseidank weniger - geht es schief. Dannstartet mein Jäger durch und kommt nicht aufs erste und zweite Rufen - heißt ich gehe weiter, rufe nicht mehr... Dann atme ich tief durch, sage garnichts und gehe schweigend weiter.. dann kommt er nach so ca. 2Minuten. Meine Reaktion: Keine, ruhig weitergehen, nach weiteren 2 Minuten ein paar Gehorsamkeitsübungen, wenn die klappen, Lob.
Was meint Ihr dazu? Würd mich über Kommentare freuen !
Auch hier würde ich - in der Anfangszeit! - noch dick Loben. 2 Minuten kommen einem zwar recht lang vor, sind sie aber eigentlich gar nicht... ich habe bei sowas immer den Hund einer Bekannten vor Augen, der nach dem Durchstarten erstmal 4 km weit weg war und nach einer halben Stunde wieder angelaufen kam...dagegen sind 2 Minuten gar nichts und letzten Endes hat der Gehorsam Deines Hundes über den Jagdtrieb "gesiegt" - und das ist schon ein "Kampf der Giganten"
, bei dem ICH in der Anfangszeit (die mit einem passionierten Jäger auch sehr lang sein kann) den befolgten Rückruf immer feiere...
LG, Chris
Lg , Trixi + Diego
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dann kommt er nach so ca. 2Minuten
Ich finde, das hängt davon ab, wie lange er jagen geht, wenn er wirklich jagen geht, und wie er wiederkommt.
Meine war NIE länger als vielleicht ne Minute weg, hat in der Zeit aber den Feldhasen bis fast ausser Sicht (auf flachem Feld!) gehetzt. Da würde ich nach 2 Minuten innerlich toben, und vor allem wären 2 Minuten für mich der schlimmste Rückfall seit keine Ahnung, fast 2 Jahren. Und ich könnte mit dem Jagttraining wieder ein ganzes Stück weiter vorne anfangen. Denn zumindest meine hätte sich in dem Moment geholt, was sie immer wollte: Hetzen.
Auch wenn der Hund kürzer weg ist, wenn er fast unansprechbar mit Hormonen vollgepumpt neben mir stehen würde, und das Umdrehen letztlich nichts mit mir zu tun hat, sondern damit, dass die Beute weg ist, nein, auch dann würde ich bei 2 Minuten nicht loben. Nur weil es kürzer ist als 2 Stunden sehe ich nicht als Grund zu loben. Für meinen Hund ist das Hetzen das Größte, das dauert nicht lange, für andere ist es das Stöbern, das geht natürlich wesentlich länger, beides ist aber für den Hund gleichermaßen erfüllend. Und eine selbst geholte Belohnung lobe ich nicht noch weiter.
Da es anscheinen öfters vorkommt, heisst das doch eigentlich, dass der Hund sich immer wieder selber die Belohnung fürs Jagen holt. Er schafft es immer wieder. Und damit lohnen sich natürlich auch die ständigen Versuche, denn man hat ja immer mal wieder Glück. Um wirkungsvoll am Nicht-Jagen zu arbeiten, darf der Hund keinerlei Erfolge mehr haben. Denn ansonsten hat man den schönsten Effekt: Die Variable Belohnung in seiner effektivsten Form.
Ich würde hier ganz dringend zu einer permanenten Absicherung raten, wenn nicht sichergestellt werden kann, dass der Hund nicht jagen geht. Freilauf nur noch unter voller Konzentration in Gebieten, wo man das Wild vorher sehen kann bzw. kein Wild sich aufhält.
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