Nochmal zum Tabu setzen
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Die meisten Tabus sind wohl durch Meiden zu erreichen, aber fällt mein Beispiel oben unter Meiden oder unter Nerven?
Das fällt für mich unter "umlenken" bzw. "Alternativverhalten".
Die Frage hier wäre jetzt für mich, hält der Hund das auch ein wenn ihr nicht da seid?ZitatAllerdings fällt mir noch was ein, da ich aber mit der Methode net so bewandert bin, verzeiht mir wenn ichs falsch verstehe
Wenn ein Hund an der Leine pöbelt. Wird ja oft empfohlen, Bögen zu laufen und schön zu füttern. Da wird ja nicht direkt ein Tabu ausgesprochen, sondern lediglich ein Alternativverhalten gestärkt (oder täusche ich mich ?)
Seh ich auch so. Ich bin kein Fan von dem Bogenlaufen und bliblablu. Man kann das oft auch mit sehr direkten, klaren Ansagen lösen. Wobei man hier dazu sagen muß, dass Leinenaggression ein recht komplexes Thema ist, das mehrere Motivatoren als Ursache hat und daher nicht mit einem "normalen" Tabu zu vergleichen ist :)Zitat
Mein ganz privater Rückschluss - lieber einmal etwas energischer über Meideverhalten gearbeitet (wobei die Dosierung ganz individuell erfolgt und meine Maßnahmen etwa auf dem Level der neben den Hund fliegenden Leine oder ein, zwei Schritte als grollendes Dampfwalzen-Imitat auf den Hund zu zu suchen sind, MIR gegenüber zeigt kein Hund DANACH Meideverhalten), als 2,5 Jahre immerwährendes
"Umleitungsprogramm", ganz einfach, weil ich so meinem Hund schon 2,5 Jahre eher ein größeres Maß an Freiheiten zugestehen kann.
Seh ich ganz ähnlich, wobei ich gestehen muß, dass die Freiheiten des Hundes nur ein Teil sind, der andere ist, es geht einfach flotter und kostet mich weniger Nerven (wobei ich hier ja ausdrücklich dazu sagen muß, dass es Hunde gibt bei denen man da seeeeehr vorsichtig sein muß). - Vor einem Moment
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Hi,
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Seh ich ganz ähnlich, wobei ich gestehen muß, dass die Freiheiten des Hundes nur ein Teil sind, der andere ist, es geht einfach flotter und kostet mich weniger Nerven (wobei ich hier ja ausdrücklich dazu sagen muß, dass es Hunde gibt bei denen man da seeeeehr vorsichtig sein muß).Faulheit ist oft ein Zeichen von Intelligenz.
LG, Chris
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Brush, vielleicht interessiert dich ja das Experiment mit dem "Tabu positiv setzen", das ich vor einem Jahr spasseshalber mal gemacht habe: https://www.dogforum.de/viewtopic.php?…er=asc&&start=0
Da haben sich auch Leide mit Tipps gemeldet, die das nicht, bzw. nur minimalst über Meideverhalten machen. Ich habe es nicht hingekriegt....
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Faulheit ist oft ein Zeichen von Intelligenz.
Stimmt. Aber manchmal ist Faulheit auch einfach nur FaulheitZitatBrush, vielleicht interessiert dich ja das Experiment mit dem "Tabu positiv setzen", das ich vor einem Jahr spasseshalber mal gemacht habe: https://www.dogforum.de/viewtopic.php?…er=asc&&start=0
Da haben sich auch Leide mit Tipps gemeldet, die das nicht, bzw. nur minimalst über Meideverhalten machen. Ich habe es nicht hingekriegt....
Uuuuuh, Danke. Ich kann mich sogar noch an diesen Thread erinnern (vielleicht bin ich doch ein bisschen schlau :D), muß ihn aber unbedingt nochmal lesen. -
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Die Frage hier wäre jetzt für mich, hält der Hund das auch ein wenn ihr nicht da seid?
Ich vermute mal, zumindest habe ich sie dort nie liegen sehen, wenn sie im Wohnzimmer lag und ich rübergeschlichen bin um zu gucken, was sie treibt. Der Ort war ja eigentlich auch immer nur dann interessant, wenn wir dort sassen, und nur dann stört es mich, wenn sie dort liegt.
Meine Feststellung bei ihr ist aber auch, dass sie, wenn sie alleine ist, immer auf ihren Kissen liegt (hat in jedem der drei Räume eines), und nur abseits dieser liegt, um näher bei uns zu liegen. Sprich, wenn wir nicht mit im Raum sind, ist alles andere als ihr Kissen völlig egal. Vielleicht hat dieses Verhalten einiges hier vereinfacht. Es war auch nie problematisch gewesen, sie von Sofa oder Bett zu scheuchen bzw. das darf sie nur auf Befehl wenn es mir gerade passt.
Aber es wäre ein Tabu, was nicht über Meideverhalten aufgebaut ist.
Im Übrigen hat der Versuch, meine Problemchen draußen mit ihr über Meideverhalten ("nein" oder klare Ansagen) zu lösen, nicht gefruchtet, seitdem ich relativ wortlos und mit Leckerlies arbeite, funktioniert es bestens.
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Seh ich auch so. Ich bin kein Fan von dem Bogenlaufen und bliblablu. Man kann das oft auch mit sehr direkten, klaren Ansagen lösen. Wobei man hier dazu sagen muß, dass Leinenaggression ein recht komplexes Thema ist, das mehrere Motivatoren als Ursache hat und daher nicht mit einem "normalen" Tabu zu vergleichen ist :)Wenn man die Komplexität der Leinenaggression im Hinterkopf hat und beim allerersten Ansatz dazu mit einem energisch durchgesetzten Tabu arbeitet, kann man die nächsten paar Tage damit verbringen, dem Hund ein genehmes Alternativverhalten zu zeigen und zu bestätigen und dann HAT man das Problem gar nicht erst zu einem gemacht.
Das größte Problem an unseren Problemen ist doch meist, dass wir ihnen erst einmal gemütlich Zeit zum etablieren lassen und dank unserer eigenen Unaufmerksamkeit ein Problem draus werden lassen.
Anderes Beispiel:
Wenn ich einen Welpen ein halbes Jahr mit halbseidenen "Äh, nee" und schübserchen an mir rumknuspern lasse, ohne ihn gleich beim ersten schmerzhaften Kneifen oder Milchzähnchen-Pieks-foltern ein herzhaftes Donnerwetter mit einem kurzen Packen und zur-Seite-Setzen einmal tiefergehend aber nicht beängstigend zu beeindrucken, mache ich mir das Problem "Beißhemmung funktioniert nicht" auch wieder nur selbst.
Einen Welpen kann man noch mit fast lächerlichen Methoden beeindrucken - einen 6-monatigen Jungrüden nicht mehr.Fast alle Hundeprobleme haben damit zu tun, dass wir Menschen heutzutage fast nicht mehr in der Lage sind, auf einem verständlichen Level Grenzen zu ziehen.
LG, Chris
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Ich denke in manchen Situationen "heiligt der Zweck einfach die Mittel".
So bringe ich meinem Hund lieber kurz und konsequent über Meideverhalten bei, dass mein Pferd nicht angegriffen wird, als dass ich ihm die Freiheit nehme, im Garten umher zu flitzen, weil er ja immer wieder versucht ist, das Pferd anzugreifen.
Oder, angenommen man wohnt an einer stark befahrenen Strasse, der Zaun ist aber nicht hoch und mein Hund ein Kletter/springmeister.
Die Stadt lässt mich keinen höheren Zaun bauen.
dann vermiese ich meinem Hund das drüber springen halt.Bloch sagte so schön "Hit hard but hit once"
wozu ich sagen muss, das ich bei meinen beiden meist gar nicht "Handgreiflich" werden muss, sondern eine Änderung der Tonlage ihnen schon zeigt "ohoooo gleich könnte es knallen, DAS lasse ich lieber" (das allerdings auch weil es in der Vergangenheit schon geknallt hat - da reicht meist ein Knuff oder auch mal eine fliegende Leine)Meine Hunde sind wirklich konsequent und ohne Abweichungen vom Plan
erzogen, laufen allerdings genau darum zu 99,9% frei - ohne Leine.
Das kann ich ihnen zugestehen, da sie ihre Grenzen ganz deutlich gelernt haben und eben nicht von diesen abweichen, weil sie wissen sonst gibts ärger.Beim Pferd zB. haben wir eeeewig versucht es ihm "nett" zu reden.
Keine Chance :nein:
er wollte immer wieder angreifen (und mein Pferd hasst Hunde) also bestand gefahr für beide Seiten.
Ich habe daraufhin einfach den Stromzaun in Tysons Höhe gesetzt - er hat 1-2 mal einen gewischt bekommen und meidet nun seit dieser Zeit (es sind knapp 5 jahre) den Pferdezaun und somit auch die Weide.
Diese kurze (ok auch schmerzhafte) ERfahrung ermöglicht ihm aber nun die freie Bewegung im Garten (und anderen Flächen wo Pferde hinter Zaun stehen). -
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Das fällt für mich unter "umlenken" bzw. "Alternativverhalten".
Die Frage hier wäre jetzt für mich, hält der Hund das auch ein wenn ihr nicht da seid?Also, die Stubenreinheit hält sie ein, wenn ich nicht da bin und das Bett-/Couch-Verbot ebenfalls. Und an der Leine laufen muss sie nicht, wenn ich nicht da bin
Es gibt aber noch ein Tabu, das ich nicht über Meideverhalten aufgebaut habe: Das Aufnehmen von Essbarem. Ich habs mit Meideverhalten schlicht nicht hinbekommen. Über Umlenken und ewiges Training haben wir nun einen akzeptablen Punkt erreicht, aber da bin ich realistisch: Das klappt niemals, wenn ich nicht dabei bin. Das klappt nichtmal, wenn ich dabei bin und nichts sage.
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Fast alle Hundeprobleme haben damit zu tun, dass wir Menschen heutzutage fast nicht mehr in der Lage sind, auf einem verständlichen Level Grenzen zu ziehen.
Das hast Du super formuliert! Mit diesem Satz im Kopf gehe ich jetzt mal eine Runde mit dem Hund. Danke für´s Gedanken anregen (auch Dir, brush)!
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Aber es wäre ein Tabu, was nicht über Meideverhalten aufgebaut ist.
Stimmt :)ZitatIm Übrigen hat der Versuch, meine Problemchen draußen mit ihr über Meideverhalten ("nein" oder klare Ansagen) zu lösen, nicht gefruchtet, seitdem ich relativ wortlos und mit Leckerlies arbeite, funktioniert es bestens.
Muß ja auch nicht immer klappen, und bei Lena war das Problem ja auch etwas anders gelagert :)
Und ich nehm auch bei Meideverhalten oft Leckerlies, schließlich soll ja das richtige Verhalten im Anschluß daran belohnt werden (ist halt auch vom Hund abhängig).Zitat
Das größte Problem an unseren Problemen ist doch meist, dass wir ihnen erst einmal gemütlich Zeit zum etablieren lassen und dank unserer eigenen Unaufmerksamkeit ein Problem draus werden lassen.
Ja, seh ich absolut genauso. Das wird halt oft schwierig, vor allem bei Ersthundehaltern. Die Leinenpöbelei fängt ja schon lange an, bevor der hund auch nur einen Laut von sich gibt und dem Halter das als "problematisch" auffällt.
Kann man aber nicht von Anfang an wissen, denn ohne einen Hund gehabt zu haben wird man seinen auch schwer lesen können - Vor einem Moment
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