Jäger erschießt 2 Hunde - im Auftrag der Besitzer...
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Unglaublich und für mich absolut unverständlich, warum man nicht einen Tierarzt rufen konnte, der die beiden erlöst - sofern ihnen nicht sogar noch hätte geholfen werden können...
Zitat
Bad Segeberg – Ein Ehepaar aus einem Dorf bei Bad Segeberg hat einen Jäger damit beauftragt, seine beiden Familienhunde zu erschießen – um sie „zu erlösen“. Die Hunde sollen Rattengift gefressen haben. Alle drei wurden zu einer Geldstrafe verurteilt.Es ist eine Geschichte, die Hundefreunden einen Schauer versetzt: Weil „Freddy“ und „Rocco“ offenbar Rattengift gefressen hatten, ließen Ulrike und Stefan Maas (alle Namen geändert) die beiden zwei und drei Jahre alten Familienhunde von einem Jäger erschießen. „Wir wollten sie so schnell wie möglich von ihren Qualen erlösen“, betonte das Ehepaar jetzt vor dem Bad Segeberger Amtsgericht.
„Wir hatten ,Freddy’ und ,Rocco’ am Vorabend draußen an ein Fallrohr gebunden“, erzählte Stefan Maas (30). Unbemerkt hätten sich die beiden Hunde losgerissen. Das sei nicht zum ersten Mal passiert, doch meist seien sie schnell wiedergekommen. Diesmal habe der Ausflug der beiden etwas länger gedauert – und als sie dann spätabends plötzlich vor der Tür jaulten, seien sie „irgendwie anders als sonst gewesen, viel ruhiger“.
Als Stefan Maas am nächsten Morgen gegen sieben Uhr vom Schlafzimmer im ersten Stock ins Erdgeschoss kam, sei der ganze Flur mit Erbrochenem und Blut übersät gewesen, selbst an den Wänden seien Blutspitzer gewesen. „Freddy lag in seinem Korb und konnte gar nicht mehr aufstehen, Rocco stand zwar, sein Hinterteil konnte er aber nicht halten“, beschrieb das Ehepaar die Szene. Weil alles so schlimm gewesen sei, hätten sie einen Entschluss gefasst: Ein befreundeter Jäger aus dem Dorf sollte dem Leiden der Familienhunde umgehend ein Ende setzen. Also rief Stefan Maas den 48 Jahren alten Wolfgang Kaack (Name ebenfalls geändert) an, den er aus der Feuerwehr kennt, um ihn zu bitten, „Freddy“ und „Rocco“ zu erschießen. Dieser willigte ein. Dass er etwas Unrechtes tut, sei ihm nicht bewusst gewesen. „Ich wollte den beiden helfen“, betonte der Jäger gestern vor Gericht.
Warum sie nicht in Erwägung gezogen hätten, die Hunde zum Tierarzt zu bringen – das wäre ja wohl der normale Weg, wenn ein Tier krank ist –, wollte Richter Florian Wüllenkemper von dem Ehepaar wissen. „Die Situation erschien uns ausweglos. Wir waren uns so sicher, dass den Hunden nicht mehr geholfen werden kann“, sagte Stefan Maas und seine Frau pflichtete ihm bei: „Besonders Freddy hat schon viele schlimme Sachen überlebt, eine Hüft-OP, den Welpen-Virus – aber so schlecht ging es ihm noch nie. Ich habe noch heute eine emotionale Bindung zu den Hunden.“ Darüber hinaus, so Stefan Maas, hätten sie beide nicht gewusst, dass es strafbar sei, einen kranken Hund zu erschießen. „Das wurde in meiner Kindheit auf dem Dorf immer so gemacht“, sagte er.
Und so ging denn auch alles ganz schnell: Stefan Maas und Wolfgang Kaack („die Hunde torkelten ein bisschen“) luden die Hunde in einen Transporter und fuhren zu einem Schuttabladeplatz. Dort habe er die Hunde an der Leine ein paar Meter vom Auto weggeführt, sie angebunden und dann erst den einen und dann den anderen mit seiner Bockdoppelflinte erschossen, gab Wolfgang Kaack gestern vor Gericht zu. Die Tiere seien sofort tot gewesen. Dann habe er „Freddy“ und „Rocco“ vergraben. Auch sein eigener Hund liege dort bereits. Der sei aber eines natürlichen Todes gestorben.
Aufgeflogen war die Sache nach einer anonymen Anzeige. Bei der Vernehmung bei der Polizei hatte das Ehepaar Maas angegeben, Kaack habe die Hunde erschossen, weil sie gewildert hätten. Mit dieser Version hätten sie sich schützen wollen. Doch vor Gericht gaben sie zu, Kaack für ihren Plan gewonnen zu haben.
Verurteilt wurde der letztlich wegen des vorsätzlichen und unerlaubten Führens einer Schusswaffe – weil es sich nicht um Jagdausübung gehandelt habe, so Richter Wüllenkemper. Nur weil ein Jäger ein krankes Reh von seinen Qualen erlösen dürfe, hieße das nicht, dass er das auch einfach bei einem Hund machen könne. Der Tatbestand der Tiertötung sei aber nicht erfüllt. Der gelte nur, wenn kein vernünftiger Grund vorliege. „Sie gingen aber subjektiv davon aus, dass das Tier erlöst werden sollte“, sagte der Staatsanwalt. Trotzdem: Die Art, das zu tun, sei „nicht in Ordnung“. Das Ehepaar Maas wurde wegen der Anstiftung zum unerlaubten Führen einer Schusswaffe verurteilt. Sie betonten, ihnen tur das Ganze „sehr leid“. Alle drei Angeklagten müssen nun jeweils 500 Euro Geldstrafe (20 Tagessätze a 25 Euro) zahlen.
Ob „Freddy“ und „Rocco“ wirklich Rattengift gefressen hatten, konnte allerdings nicht bewiesen werden. Zum Zeitpunkt der Obduktion der Tiere kannte die Staatsanwaltschaft die Rattengift-Version noch nicht. Eine entsprechende Untersuchung sei deshalb auch nicht angeordnet worden.
Quelle: Lübecker Nachrichten -
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Hi
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So traurig es klingt - auf den Dörfern ist es vollkommen "normal". Wurde mir selbst schon empfohlen, falls mein Hund krank werden sollte. Ist doch billiger.
Wenn Hunde nur Gegenstände sind...
Teure Behandlungen sieht ein (ein, nicht jeder - Ausnahmen bestätigen die Regel) Bauer nicht als notwendig. Der neue Hund aus dem Wurf vom Nachbarn ist wesentlich günstiger, und der eigene ja eh schon alt. Die Beziehung zum Tier ist eine ganz andere.
Ich hatte auch schon meine Oma am Telefon, als meine Katze krank war - "Macht sie doch tot, ich schenk dir ne neue."
Das mag makaber klingen - es ist es sicherlich auch - aber sie kennen es nicht anders.
Ich glaube ich muss nicht erwähnen, dass ich mit meiner Katze bei Tierarzt war und sie immernoch (wenn auch nicht bei mir) lebt.
Und ich hoffe ich muss nicht erwähnen, dass ich, wenn auch auf dem Dorf aufgewachsen, solche Handlungsweisen keinesfalls befürworte oder dulde, geschweige denn selbst so handeln würde.
Aber ich glaube nicht, dass es sich hier um eine Ausnahme handelt. Leider. -
Da hast du wohl leider recht...bei den Bauern hier ist es ähnlich.
Bei der Jägerschaft hier ist es auch generell Gang und Gäbe, dass man mit alten/kranken/nicht mehr "tauglichen" Jagdhunden halt abends in den Wald fährt und ohne wieder nach Hause...trotzdem erschüttert mich sowas immer wieder, wenn ich davon lese.
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hallo
in dem Bericht steht, dem Jäger sei nicht bewusst gewesen, das er im Unrecht sei
das Jägerrecht wird in den ersten Kursstunden gelehrt
auch meinem Mann und der ist seit 20 Jahren aktiver Jäger, hat man schon angetragen, angeblich kranke Hunde zu erschiessen, er hat es niemals getan
schon gut möglich das die Tiere krank waren, aber meiner ansicht wollten diese Leute nur das Geld für den TA sparen
bei sowas stellen sich mir die Nackenhaare auf
als unsere susi ( seit 10 Jahren im Hundehimmel) im alter von 15 jahren starb, meinte auch ein " freund" warum erschiesst du den Köter nicht einfach?
der Termin zum Einschläfern stand schon, da hat sich meine Süße die nacht davor, selber auf den Weg gemacht, sie starb in meinen Armen
Maxl ihr Vermächtnis ( ihr Kind) ist nun 16
was ich eigentlich sagen will
KEIN verantwortungsbewusster Jäger wird einen kranken Hund erschiessen, sondern auf den Tierarzt verweisen, ich jedenfalls kenne keinen, und das sind einige -
ich bin echt geschockt, dass ein Jäger so drauf ist und so gegen seine "Berufs" Ethik verstößt.
Und dann auch noch sagen, er wusste nicht, dass er das nicht darf :zensur:Wie es beschrieben wurde, war es bei Bibo auch, sehr wahrscheinlich auch Rattengift damals.
Die ganze Wohnung war voller Blut und Kot.
Sie bekam eine Woche Infusionen und ist wieder ganz gesund geworden.Wurde den Leuten wenigstens ein Verbot zur Tierhaltung auferlegt?
Boah, macht mich sowas wütend, die armen Hunde.
:rip: Freddy und Rocco, jetzt habt ihr keine Schmerzen mehr :kerze:
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Ich kenne auch Jäger, die mit dem Auto in den Wald Gassi fahren - da muss man nicht laufen. Und ich glaube in den ländlichen Gegenden finden sich da einige, denen es nicht zu skrupellos ist, ein Tier zu erschießen.
Ich habe als Kind auch keine kranke Katze verloren...angeblich ist sie weggelaufen. Sie war sehr, sehr krank, wurd auch operiert. Krank war sie übrigens, weil ein dummer (und ja, so nenne ich ihn aus vollkommener Überzeugung) Nachbarsjunge ihn als Übungsobjekt für sein Luftgewehr genutzt hat. Mehrere Diabolos wurden in dem armen Kater - der übrigens im ganzen Dorf bekannt und beliebt war, er war wunderschön - gefunden.
Nur wurde es nach der OP nicht besser. Also tauchte er einfach nicht mehr auf. Vor zwei Jahren habe ich erst erfahren, dass er erschlagen wurde. Die Spritze wurde ihm auch nicht gegönntAber so wie ich damit aufgewachsen bin und solche Handlungsweisen zutiefst verurteile, wachsen mit mir Menschen heran, die das als ganz normal ansehen. Ich glaube nicht, dass irgendwann mal damit Schluss sein wird...
Sie meinen es gar nicht böse - sie kennen es nur nicht anders. Da wird auch der ehemals "beste Freund" eben durch einen Schuss getötet...frei nach dem Motto "Freunde sind käuflich - der Nachbar hat gerade einen Wurf". -
Zitat
KEIN verantwortungsbewusster Jäger wird einen kranken Hund erschiessen, sondern auf den Tierarzt verweisen, ich jedenfalls kenne keinen, und das sind einigeAber mal losgelöst von der Frage, ob das in DIESER Situation gerechtfertigt war (ich meine nein), gibt es für Jäger und auch Polizisten durchaus einen Rechtsraum, der bei mutmaßlich tödlich verletzten und leidenden Tieren einen Gnadenschuss erlaubt. Was dem angefahrenen Reh "gegönnt" ist (das Wort passt jetzt überhaupt nicht), sollte doch auch einem überfahrenen Hund zustehen?
Unser Wollschwein - todkrank und durch die vielen, z. T. fiesen TA-Behandlungen aggressiv geworden, wäre z. B. auch - nach RS mit dem Amtsvet durch den Jagdpächter erschossen worden - das wäre in diesem Fall die schonendste Methode gewesen, da selbst eine Distanznarkose und dann gefahrloses Nähern durch den TA zwecks Euthanasie für das Tier mit nicht unerheblichem Streß verbunden gewesen wäre.
Und dann noch - unabhängig von der Legalität, sondern rein von der "humanen" Durchführung her - ein gut gezielter Schuß auf die Distanz ist manchmal tiergerechter, als dieses Rumgewusel beim TA.
Als Pferdehalter ist man zumindest mit der Wahl zwischen Bolzenschuß und Einschläfern vertraut, fachlich korrekt durchgeführt, ist der einzige Unterschied dabei, die emotionale Einstellung des Halters dazu.
LG, Chris
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Mir stoßen an dieser Geschichte zwei Dinge auf:
1. Kann ich einem Jäger vertrauen, dass er abschätzen kann, ob dieses Tier wirklich so stark verletzt ist, dass man ihm nicht mehr helfen kann, wenn er nichtmal weiß/es ihn nicht interessiert, dass ers den Hund gar nicht erschießen darf? Ich zweifle hier arg an den Fähigkeiten des Jägers, dass er in der Lage ist bzw. das Wissen hat, festzustellen, wann ein Hund nicht mehr gerettet werden kann.2. Ich mag die Einstellung dieser Besitzer nicht. Da muss ja eine wahnsinnig innige emotionale Bindung zu den Hunden sein, von der die Besitzerin da spricht, wenn man die Hunde an ein Fallrohr bindet und es von ihnen gewohnt ist, dass sie sich schonmal häufiger losreißen und weglaufen...
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Teure Behandlungen sieht ein (ein, nicht jeder - Ausnahmen bestätigen die Regel) Bauer nicht als notwendig. Der neue Hund aus dem Wurf vom Nachbarn ist wesentlich günstiger, und der eigene ja eh schon alt. Die Beziehung zum Tier ist eine ganz andere.Ein Großteil der Bauern hat für teure Behandlungen meist nicht einmal das Geld. Deswegen ist der neue Hund von Nachbarswurf auch günstiger. Da würde ich nicht vorschnell urteilen.
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Ein Großteil der Bauern hat für teure Behandlungen meist nicht einmal das Geld. Deswegen ist der neue Hund von Nachbarswurf auch günstiger. Da würde ich nicht vorschnell urteilen.
Wenn ich nicht mal das Geld habe, um meinem Hund einen würdigen Abschied zu bereiten, wenn ich ihn schon nicht behandeln kann - dann sollte ich mir auch keinen billigen neuen vom Nachbarn holen. -
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